Hans Huber an Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Vitznau · 31. Juli 1919

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Vitznau Ende Juli 1919

Mein lieber Freund!

Wen̅ Einer aus unserer Zunft die Ehrung
einer Universität schon längst verdient hat,
so sind Sie es & zwar in vielfacher Beziehung!
Nebst allen anderen großen Vorzügen denke
ich namentlich an Ihre wißenschaftliche & dichterische
Bethätigung in Ihrem Leben! Ich gestehe Ihnen
offen, daß ich meinen Doktorhut im̅er mit
einer scharfen Selbstkritik trug, wen̅ ich mit
Ihnen zusam̅en war, oder wen̅ ich Ihnen schrieb!
Nun: arma aequalia sunt! Von Herzen
gratulire ich zu dieser vernünftigen That Mus.ep. H. Huber 86 (Busoni-Nachl. B II)Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2312

Vitznau, Ende Juli 1919

Mein lieber Freund!

Wenn einer aus unserer Zunft die Ehrung einer Universität schon längst verdient hat, so sind Sie es, und zwar in vielfacher Beziehung! Nebst allen anderen großen Vorzügen denke ich namentlich an Ihre wissenschaftliche und dichterische Betätigung in Ihrem Leben! Ich gestehe Ihnen offen, dass ich meinen Doktorhut immer mit einer scharfen Selbstkritik trug, wenn ich mit Ihnen zusammen war oder wenn ich Ihnen schrieb! Nun: arma aequalia sunt! Von Herzen gratuliere ich zu dieser vernünftigen Tat der Zürcher Universität! Damit ist auch der Gedanke an einen heimatlichen Boden nähergerückt! Möge derselbe bei Ihnen wachsen und sich ausweiten.

Mir geht es, wie es den Diabetikern gehen kann: an einem Tage in hohen Sphären, am nächsten tief unten und am dritten bereit, mit Ihnen nach Rom zu spazieren. Im Grunde ist es für mich ja gleichgültig, wo ich den Winter zubringe. Übrigens im nächsten sind die äußeren Verhältnisse noch nicht so verlockend, um die italiänische Grenze zu überschreiten; aber ich habe mich wenigstens wieder für die kommenden Wintermonate im Tessin resp. Locarno eingewirtet! –

Mit den herzlichsten Grüßen und den freundschaftlichsten Glückwünschen

verbleibe Ihr stets treuer

Hans Huber

                                                                
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der Zürcher-Universität! Damit ist auch der
Gedanke an einen heimatlichen Boden nähergerückt!
Möge derselbe bei Ihnen wachsen & sich ausweiten.

Mir geht es, wie es den Diabetikern gehen
kan̅: an einem Tage in hohen Sphären, am nächsten
tief unten & am dritten bereit, mit Ihnen nach
Rom zu spazieren. Im Grunde ist es für mich ja
gleichgültig, wo ich den Winter zubringe. Uebrigens
im nächsten sind die äußeren Verhältnisse noch nicht
so verlockend, um die italiänische Grenze zu über⸗
schreiten; aber ich habe mich wenigstens wieder
für die kom̅enden Wintermonate im Teßin resp. Locarno
eingewirthet! –

Mit den herzlichsten Grüßen & den
freundschaftlichsten Glückwünschen

verbleibe Ihr stets treuer

Hans Huber

Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
                                                                
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Herrn Dr. Ferruccio Busoni
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
Vitznau
31.VII.19.IV–
Vitznau
31.VII.19.IV–
Scheuchzerstr. 36
Zürich.
                                                                
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Huber
Nachlaß Busoni B II
Nachlaß Busoni B II
Mus.ep. H. Huber 86

Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2312-Beil.
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Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2312 | olim: Mus.ep. H. Huber 86 (Busoni-Nachl. B II) |

Nachweis Kalliope

Zustand
Die Briefkarte ist gut erhalten.
Umfang
1 Briefkarte, 2 beschriebene Seiten
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Hans Huber, Brieftext in schwarzer Tinte, in deutscher Kurrentschrift.
  • Hand Gerda Busonis, die auf dem Umschlag den Namen Hubers mit Bleistift notiert hat.
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen und die Foliierung vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
  • Bibliotheksstempel (blaue Tinte)
  • Poststempel (schwarze Tinte)
Bildquelle
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 1234

Incipit
Wenn Einer aus unserer Zunft

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
unter Mitarbeit von
Stand
2. November 2017: in Bearbeitung (in der Erfassungs-/Codierungsphase)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition