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69.4. Juni 1918
Lieber und Verehrter,
Ihr schöner Brief,
Muster altruistischer Gesinnung,
belohnte mich reich für
meine Bestrebungen. Waere
jeder Musikkritiker so gütig,
jeder Konservatoriumsdirektor
so behende und federnd,
nur beide also gebildet und
gottbegnadet, als wie Sie sich
wieder einmal erweisen, dann
waere der Beruf des ausübenden
Musikers ein Privilegium.
Haben Sie Dank. Und
trotzdem wage ich, noch mehr
zu fordern. Meinen Verlegern
Br. & H., die nun wirklich seit
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Lieber und Verehrter,
Ihr schöner Brief,
Muster altruistischer Gesinnung,
belohnte mich reich für
meine Bestrebungen. Wäre
jeder Musikkritiker so gütig,
jeder Konservatoriumsdirektor
so behende und federnd,
nur beide also gebildet und
gottbegnadet, als wie Sie sich
wieder einmal erweisen, dann
wäre der Beruf des ausübenden
Musikers ein Privilegium.
Haben Sie Dank. Und
trotzdem wage ich, noch mehr
zu fordern. Meinen Verlegern
Br. & H., die nun wirklich seit
35 Jahren, allem trotzend,
stets zu mir gestanden, wäre
natürlich der Abdruck Ihres
Briefes eine willkommene
Gabe: Würden Sie solches
gestatten wollen? – Wenn Sie
irgendwelche Abneigung
dagegen empfinden, dann sagen
Sie’s unumwunden; es wird
diese Ablehnung nichts
schmälern an der
Dankbarkeit und Verehrung Ihres
mehr und mehr ergebenen
F. Busoni
4. Juni 1918.
Durch ihre Worte angeregt, habe ich heute an der Klavierübung
gearbeitet und bin um ein gutes Stück weitergekommen. Vor allem
steht der Plan für weitere sechs Übungen fest, die die beiden folgenden
Hefte ausfüllen werden. (Vorläufig halte ich mich an diesen
zwölf Kapiteln). Drei breitere Exempel führte ich ganz aus.
Erzählte ich Ihnen etwa, dass ich ein Klarinettenkonzert
machte? – Vom Faust sind zwei Bilder in Partitur fertig. –
Hörten Sie von dem Abend auf zween Klavieren in Ihrer Stadt?
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35 Jahren, Allem trotzend,
stets zu mir gestanden, waere
natürlich der Abdruck Ihres
Briefes eine willkommene
Gabe: würden Sie solches
gestatten wollen? – Wenn Sie
irgend welche Abneigung
dagegen empfinden, dann sagen’ –
Sie’s un-umwunden; es wird
diese Ablehnung nichts
schmälern an der
Dankbarkeit u. Verehrung Ihres
mehr und mehr ergebenen
F. Busoni
4. Juni 1918.
Durch ihre Worte angeregt habe ich heute an der KlavierÜbung
gearbeitet u. bin um ein gutes Stück weiter gekommen. Vor allem
steht der Plan für weitere 6 Übungen fest, die die beiden folgenden
Hefte ausfüllen werden. (Vorläufig halte ich mich an diesen
zwölf Kapiteln). Drei breitere Exempel führte ich ganz aus.
Erzählte ich Ihnen etwa, dass ich ein Klarinetten-Konzert
machte? – Vom Faust sind zwei Bilder in Partitur fertig. –
Hörten Sie von dem Abend auf zween Klavieren in Ihrer Stadt?
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