Hans Huber an Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Basel · 12. November 1911

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Mus.ep. H. Huber 20 (Busoni-Nachl. B II)
Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2247
[1]

Mein lieber Maestro!

Durch Kapellmeister Suter hörte ich
gestern eine Andeutung über mein
neues Klavierkonzert
, die ich doch
sofort rektifizieren möchte. Ich habe
das Stück, das endlich fertig geworden ist,
nämlich den beiden Interpreten meines
op 113 (!) gewidmet: dem Herrn
Ganz
& meinem Schüler Levy. –
Wen̅ ich Ihnen einmal eine derartige
Schöpfung zudenke, so muß es auch
mein bestes Werk sein, von dem ich
selbst die Ueberzeugung habe, es sei einem
so großen Künstler würdig! Eine
Fantasie für Klavier & Orchester Nicht realisiert. spukt
in meinem Kopfe herum & bis Sie
wieder einmal in Basel sind, kan̅

Mein lieber Maestro!

Durch Kapellmeister Suter hörte ich gestern eine Andeutung über mein neues Klavierkonzert, die ich doch sofort rektifizieren möchte. Ich habe das Stück, das endlich fertig geworden ist, nämlich den beiden Interpreten meines op. 113 (!) gewidmet: dem Herrn Ganz und meinem Schüler Levy. – Wenn ich Ihnen einmal eine derartige Schöpfung zudenke, so muss es auch mein bestes Werk sein, von dem ich selbst die Überzeugung habe, es sei einem so großen Künstler würdig! Eine Fantasie für Klavier und Orchester Nicht realisiert. spukt in meinem Kopfe herum, und bis Sie wieder einmal in Basel sind, kann dieselbe heranreifen; an schöner Sonne in Italien (nächstes Frühjahr) soll es nicht fehlen! –

Am 19. November 1911nächsten Sonntag führt Suter meine neue Symphonie auf. Schade, dass Sie so weit weg sind, sonst müssten Sie mir die Ehre Ihres Besuches schenken. –

Nur jetzt fallen die Blätter und gründen den humus zum nächsten lebendigen Frühling, und damit wachsen Pläne und Dinge, über die man sich im Niedergange des Jahres schon begeistern möchte. Sie ahnen, was ich meine! Wenn Sie die alte Kulturstadt wieder anheimelt oder die etwas versunkene Schlossherrlichkeit von Bottmingen in Ihrem Geiste erwacht – dann wollen wir ein großes internationales Jubellied anstimmen! Die Prologe sollen ganz nach Ihrem Wunsche instrumentiert werden, weshalb ich jetzt schon bei Ihnen anpoche! –

In Ihrem schönen Vaterlande habe ich ein paar prächtige Wochen verlebt, Rom dadurch leider über Basel und Heidelberg. –

Mit herzlichem Gruße auch an Ihre verehrte Frau bin ich Ihr devoué

Hans Huber

                                                                
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soll es nicht fehlen! –

Am nächsten Son̅tag führt
Suter meine neue Symphonie auf. Schade,
daß Sie so weit weg sind, sonst müßten
Sie mir die Ehre Ihres Besuches schenken. –

Nur jetzt fallen die
Blätter & gründen den humus zum
nächsten lebendigen Frühling &
damit wachsen Pläne & Dinge,
über die man sich im Niedergange
des Jahres schon begeistern möchte.
Sie ahnen, was ich meine! Wen̅ Sie
die alte Kulturstadt wieder anheimelt,
oder die etwas versunkene Schloß⸗
herrlichkeit von Bottmingen in Ihrem
Geiste erwacht – dan̅ wollen
wir ein großes internationales
Jubellied anstim̅en! Die Prologe
sollen ganz nach Ihrem Wunsche

                                                                
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[2] instrumentirt werden, weßhalb
ich jetzt schon bei Ihnen anpoche! –

In Ihrem schönen
Vaterlande
habe ich ein paar prächtige
Wochen verlebt, Rom Transkription unsicher: unleserlich. dadurch leider
ueber Transkription unsicher: unleserlich. Basel & Heidelberg. –

Mit herzlichem Gruße
auch an Ihre verehrte Frau bin [ich] Ihr Transkription unsicher: unleserlich.
devoué

Hans Huber

                                                                
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Basel
12.XI.11.–8
Brf. Exp.
Basel
12.XI.11.–8
Brf. Exp.
Maestro F. Busoni
Compositore
Berlin W. 30
11. Victoria-Luise-Platz
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Huber
Nachlaß Busoni B II
Mus.ep. H. Huber 20

Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2247-Beil.
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Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2247 | olim: Mus.ep. H. Huber 20 (Busoni-Nachl. B II) |

Nachweis Kalliope

Zustand
Der Brief ist gut erhalten; Umschlag links unvollständig infolge Aufriss (ohne Textverlust).
Umfang
1 Bogen, 3 beschriebene Seiten
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Hans Huber, Brieftext in schwarzer Tinte, in deutscher Kurrentschrift.
  • Vmtl. Hand des Empfängers Ferruccio Busoni, der auf dem Umschlag die Zuordnung
  • Huber
  • mit Bleistift notiert hat.
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen und die Foliierung vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
  • Bibliotheksstempel (blaue Tinte)
  • Poststempel (schwarze Tinte)
Bildquelle
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 123456

Zusammenfassung
Huber entschuldigt die anderweitige Widmung seines 4. Klavierkonzerts; plant eine Busoni zu widmende „Fantasie für Klavier und Orchester“; teilt die bevorstehende Uraufführung seiner 6. Symphonie mit; hofft auf neuerlichen Besuch Busonis; schwärmt von seinem Italien-Aufenthalt.
Incipit
Durch Kapellmeister Suter hörte ich gestern eine Andeutung über mein neues Klavierkonzert

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
unter Mitarbeit von
Stand
7. November 2017: in Korrekturphase (Transkription abgeschlossen, Auszeichnungen codiert, zur Korrekturlesung freigegeben)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition