Arnold Schönberg an Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Berlin · 3. Februar 1915

Faksimile
Diplomatische Umschrift
Lesefassung
XML
[1]
3/2. 1915
Arnold Schönberg
Berlin-Südende
Berlinerstr. 17a,I.
Mus.ep. A. Schönberg 24 (Busoni-Nachl. B II) Tel.: Tempelhof 174

Lieber verehrter Herr Busoni, ich habe ja einen
d[…] 2 Zeichen: überschrieben. irekteren Weg an Ihre Adresse, Möglicherweise ist damit die mallorcinische Anschrift der Schwägerin Busonis gemeint. als die Adresse, Freunde Busonis planten offenbar eine Solidaritätsadresse zum bevorstehenden 49. Geburtstag des Komponisten am 1. April 1915; Busoni war am 5. Januar aus Berlin zu einer Konzertreise nach New York aufgebrochen, wo er am 20. Januar eintraf.
die andere an Sie richten. So gern ich jeden Inhalt
mit meinem Namen decke, der bestimmt und
geieignet ist, Ihnen Freude zu machen und Ver⸗
ehrung zu bekunden, so ungern decke ich mich zu
durch Namen, die in einer Menge unvermeidlich
sind, wenn auch der Inhalt mir Bei Theurich 1977 (194) und Theurich 1979 (200) mit folgendem Gedankenstrich; diese Lesart scheint in Anbetracht von vielen weiteren vergleichbar kurzen Endstrichen sowie von Schönbergs für gewöhnlich sehr viel längeren Gedankenstrichen unwahrscheinlich. angemessen
wäre. Lassen Sie mich also meinen eigenen
Weg zu Ihnen gehen und Ihnen sagen, daß auch
ich froh wäre, Sie wieder in Berlin zu wissen;
schon aus dem egoistischen Grunde: weil ich hoffe,
daß wir doch einmal – wenn Sie den Weg
finden – in einen häufigern Theurich 1977 (194): „häufigeren“. Verkehr treten
werden. Geburtstagswünsche kann ich – für
den alles zum Symbol wird – nicht unterdrücken und
auf die Gefahr hin, daß Sie sie als Formel nehmen,
will ich sie Ihnen sagen,: herzlichste Glückwünsche!

Ihr ganz ergebener

Arnold Schönberg
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
Mus.Nachl. F. Busoni
B II, 4563
3.2.1915

Lieber verehrter Herr Busoni,

ich habe ja einen direkteren Weg an Ihre Adresse Möglicherweise ist damit die mallorcinische Anschrift der Schwägerin Busonis gemeint. als die Adresse, Freunde Busonis planten offenbar eine Solidaritätsadresse zum bevorstehenden 49. Geburtstag des Komponisten am 1. April 1915; Busoni war am 5. Januar aus Berlin zu einer Konzertreise nach New York aufgebrochen, wo er am 20. Januar eintraf. die andere an Sie richten. So gern ich jeden Inhalt mit meinem Namen decke, der bestimmt und geeignet ist, Ihnen Freude zu machen und Verehrung zu bekunden, so ungern decke ich mich zu durch Namen, die in einer Menge unvermeidlich sind, wenn auch der Inhalt mir Bei Theurich 1977 (194) und Theurich 1979 (200) mit folgendem Gedankenstrich; diese Lesart scheint in Anbetracht von vielen weiteren vergleichbar kurzen Endstrichen sowie von Schönbergs für gewöhnlich sehr viel längeren Gedankenstrichen unwahrscheinlich. angemessen wäre. Lassen Sie mich also meinen eigenen Weg zu Ihnen gehen und Ihnen sagen, dass auch ich froh wäre, Sie wieder in Berlin zu wissen; schon aus dem egoistischen Grunde: weil ich hoffe, dass wir doch einmal – wenn Sie den Weg finden – in einen häufigeren Verkehr treten werden. Geburtstagswünsche kann ich – für den alles zum Symbol wird – nicht unterdrücken, und auf die Gefahr hin, dass Sie sie als Formel nehmen, will ich Ihnen sagen: herzlichste Glückwünsche!

Ihr ganz ergebener

Arnold Schönberg

                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"> <note type="foliation" place="top-right" resp="#archive">[1]</note> <opener> <dateline rend="margin-right"><date when-iso="1915-02-03">3<choice><orig>/2. </orig><reg>.2.</reg></choice>1915</date></dateline> <byline rend="left space-below"> <stamp resp="#schoenberg_addr_st1"> <address> <addrLine><persName key="E0300023">Arnold Schönberg</persName></addrLine> <addrLine><placeName key="E0500029">Berlin</placeName>-Südende</addrLine> <addrLine><placeName key="E0500080">Berliner<choice><orig>s</orig><reg> S</reg></choice>tr. 17a</placeName>,<seg rend="sup">I.</seg></addrLine> <note xml:id="del_sig" type="shelfmark" place="top-left" rend="rotate(-90)" resp="#archive"> <del rend="strikethrough">Mus.ep. A. Schönberg 24 (Busoni-Nachl. B II)</del> </note> <addrLine>Tel.: Tempelhof 174</addrLine> </address> </stamp> </byline> </opener> <p><seg type="opener" subtype="salute">Lieber verehrter <persName key="E0300017">Herr Busoni</persName>,</seg> ich habe ja einen <lb/>d<subst><del rend="overwritten"><gap extent="2" unit="char" reason="overwritten"/></del><add place="across">ir</add></subst>ekteren Weg an Ihre Adresse<orig>,</orig> <note type="commentary" resp="#E0300314">Möglicherweise ist damit die mallorcinische Anschrift der Schwägerin <persName key="E0300017">Busonis</persName> gemeint.</note> als die Adresse, <note type="commentary" resp="#E0300314">Freunde <persName key="E0300017">Busonis</persName> planten offenbar eine Solidaritätsadresse zum bevorstehenden 49. Geburtstag des Komponisten am <date when-iso="1915-04-01">1. April 1915</date>; <persName key="E0300017">Busoni</persName> war am <date when-iso="1915-01-05">5. Januar</date> aus <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> zu einer Konzertreise nach <placeName key="E0500031">New York</placeName> aufgebrochen, wo er am <date when-iso="1915-01-20">20. Januar</date> eintraf.</note> <lb/>die andere an Sie richten. So gern ich jeden Inhalt <lb/>mit meinem Namen decke, der bestimmt und <lb/>ge<subst><del rend="overwritten">i</del><add place="across">e</add></subst>ignet ist, Ihnen Freude zu machen und Ver <lb break="no"/>ehrung zu bekunden, so ungern decke ich mich zu <lb/>durch Namen, die in einer Menge unvermeidlich <lb/>sind, wenn auch der Inhalt mir <note type="commentary" resp="#E0300314">Bei <bibl><ref target="#E0800004"/> (194)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (200)</bibl> mit folgendem Gedankenstrich; diese Lesart scheint in Anbetracht von vielen weiteren vergleichbar kurzen Endstrichen sowie von <persName key="E0300023">Schönbergs</persName> für gewöhnlich sehr viel längeren Gedankenstrichen unwahrscheinlich.</note> angemessen <lb/>wäre. Lassen Sie mich also meinen eigenen <lb/>Weg zu Ihnen gehen und Ihnen sagen, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> auch <lb/>ich froh wäre, Sie wieder in <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> zu wissen; <lb/>schon aus dem egoistischen Grunde: weil ich hoffe, <lb/>da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> wir doch einmal – wenn <hi rend="underline">Sie</hi> den Weg <lb/>finden – in einen häufiger<choice><orig/><reg>e</reg></choice>n <note resp="#E0300314" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (194)</bibl>: <q>häufigeren</q>.</note> Verkehr treten <lb/>werden. Geburtstagswünsche kann ich – für <lb/>den alles zum Symbol wird – <hi rend="underline">nicht unterdrücken</hi><reg>,</reg> und <lb/>auf die Gefahr hin, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> Sie sie als Formel nehmen, <lb/>will ich <del rend="strikethrough">sie</del> Ihnen sagen<subst><del rend="overwritten">,</del><add place="across">:</add></subst> herzlichste Glückwünsche!</p> <closer> <salute rend="align(left)">Ihr ganz ergebener</salute> <signed rend="inline"><persName key="E0300023">Arnold Schönberg</persName></signed> <note type="stamp" place="margin-right" resp="#dsb_st_red"> <stamp rend="round border align(center) small">Deutsche <lb/>Staatsbibliothek <lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName> </stamp> </note> </closer> <note type="shelfmark" place="bottom-left" rend="rotate(-90) align(center)" resp="#archive"> <add xml:id="add_sig">Mus.Nachl. F. Busoni<lb/>B II, 4563</add> </note> <substJoin target="#del_sig #add_sig"/> </div>
2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
2XML
[Seite 2 des Bogens]
Nachlaß Busoni
                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"> <note type="objdesc" resp="#E0300314">[Seite 2 des Bogens]</note> <note type="stamp" place="bottom-center" resp="#sbb_st_blue"> <stamp>Nachlaß Busoni</stamp> </note> </div>
3Faksimile
3Diplomatische Umschrift
3XML
[Seite 3 des Bogens]
[2]
                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"> <note type="objdesc" resp="#E0300314">[Seite 3 des Bogens]</note> <note type="foliation" place="top-right" resp="#archive">[2]</note> </div>
4Faksimile
4Diplomatische Umschrift
4XML
[Seite 4 des Bogens]
Calle de la Garita.
Palma.
Schönberg
                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"> <note type="objdesc" resp="#E0300314">[Seite 4 des Bogens]</note> <note type="address" place="bottom-center" rend="rotate(180)" resp="#unknown_hand"> <address> <addrLine>Calle de la Garita.</addrLine> <addrLine><hi rend="underline">Palma.</hi></addrLine> </address> </note> <note type="annotation" place="bottom-center" rend="rotate(180)" resp="#unknown_hand_2"> <persName key="E0300023">Schönberg</persName> </note> </div>

Dokument

buildStatus: in Korrekturphase XML Faksimile Download / Zitation

Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4563 | olim: Mus.ep. A. Schönberg 24 (Busoni-Nachl. B II) |

Nachweis Kalliope

Zustand
Der Brief ist gut erhalten.
Umfang
1 Bogen, 1 beschriebene Seite
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Arnold Schönberg, Brieftext in schwarzer Tinte, in deutscher Kurrentschrift
  • Adressstempel des Absenders Arnold Schönberg, mit violetter Tinte
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen und die Foliierung vorgenommen hat.
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
  • Bibliotheksstempel (blaue Tinte)
  • Unbekannte Hand, die auf den doppelt gefalteten Bogen mit Bleistift eine Adresse zur Weitersendung nach Mallorca (?) notiert hat.
  • Unbekannte Hand, die auf den doppelt gefalteten Bogen den Absendernamen mit Bleistift notiert hat.
Foliierungen
  • Foliierung durch das Archiv, mit Bleistift unten rechts auf den Vorderseiten.
Bildquelle
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 1234

Zusammenfassung
Schönberg erklärt seine Enthaltung bei einer von Freunden Busonis veranstalteten kollektiven Solidaritäts- und Geburtstagsadresse mit dem Wunsch nach einer individuellen; hofft auf intensiveren Kontakt nach Busonis Rückkehr nach Berlin.
Incipit
ich habe ja einen direkteren Weg an Ihre Adresse

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
Stand
10. Februar 2020: in Korrekturphase (Transkription abgeschlossen, Auszeichnungen codiert, zur Korrekturlesung freigegeben)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition
Frühere Ausgaben
Theurich 1977, S. 194 Theurich 1979, S. 200 (Brief), S. 127–129 (Kommentar) Beaumont 1987, S. 419