Durch Kapellmeister Suter hörte ich
gestern eine Andeutung über mein
neues Klavierkonzert, die ich doch
sofort rektifizieren möchte. Ich habe
das Stück, das endlich fertig geworden ist,
nämlich den beiden Interpreten meines
op 113 (!) gewidmet: dem Herrn
Ganz & meinem Schüler Levy. –
Wen̅ ich Ihnen einmal eine derartige
Schöpfung zudenke, so muß es auch
mein bestes Werk sein, von dem ich
selbst die Ueberzeugung habe, es sei einem
so großen Künstler würdig! Eine
Fantasie für Klavier & OrchesterNicht realisiert.
spukt
in meinem Kopfe herum & bis Sie
wieder einmal in Basel sind, kan̅
Durch Kapellmeister Suter hörte ich
gestern eine Andeutung über mein
neues Klavierkonzert, die ich doch
sofort rektifizieren möchte. Ich habe
das Stück, das endlich fertig geworden ist,
nämlich den beiden Interpreten meines
op. 113 (!) gewidmet: dem Herrn
Ganz und meinem Schüler Levy. –
Wenn ich Ihnen einmal eine derartige
Schöpfung zudenke, so muss es auch
mein bestes Werk sein, von dem ich
selbst die Überzeugung habe, es sei einem
so großen Künstler würdig! Eine
Fantasie für Klavier und OrchesterNicht realisiert.
spukt
in meinem Kopfe herum, und bis Sie
wieder einmal in Basel sind, kann
dieselbe heranreifen; an schöner
Sonne in Italien (nächstes Frühjahr)
soll es nicht fehlen! –
Am 19. November 1911nächsten Sonntag führt
Sutermeine neue Symphonie auf. Schade,
dass Sie so weit weg sind, sonst müssten
Sie mir die Ehre Ihres Besuches schenken. –
Nur jetzt fallen die
Blätter und gründen den humus zum
nächsten lebendigen Frühling, und
damit wachsen Pläne und Dinge,
über die man sich im Niedergange
des Jahres schon begeistern möchte.
Sie ahnen, was ich meine! Wenn Sie
die alte Kulturstadt wieder anheimelt
oder die etwas versunkene Schlossherrlichkeit von Bottmingen in Ihrem
Geiste erwacht – dann wollen
wir ein großes internationales
Jubellied anstimmen! Die Prologe
sollen ganz nach Ihrem Wunsche
instrumentiert werden, weshalb
ich jetzt schon bei Ihnen anpoche! –
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
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dieselbe heranreifen; an schönerTranskription unsicher:
unleserlich.
Sonne in Italien (nächstes Frühjahr)
soll es nicht fehlen! –
Am nächsten Son̅tag führt
Sutermeine neue Symphonie auf. Schade,
daß Sie so weit weg sind, sonst müßten
Sie mir die Ehre Ihres Besuches schenken. –
Nur jetzt fallen die
Blätter & gründen den humus zum
nächsten lebendigen Frühling &
damit wachsen Pläne & Dinge,
über die man sich im Niedergange
des Jahres schon begeistern möchte.
Sie ahnen, was ich meine! Wen̅ Sie
die alte Kulturstadt wieder anheimelt,
oder die etwas versunkene Schloß⸗ herrlichkeit von Bottmingen in Ihrem
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3Faksimile
3Diplomatische Umschrift
3XML
[2]
instrumentirt werden, weßhalb
ich jetzt schon bei Ihnen anpoche! –
In Ihrem schönen
Vaterlande habe ich ein paar prächtige
Wochen verlebt, RomTranskription unsicher:
unleserlich.
dadurch leider
ueberTranskription unsicher:
unleserlich.
Basel & Heidelberg. –
Mit herzlichem Gruße
auch an Ihre verehrte Frau bin [ich] IhrTranskription unsicher:
unleserlich.
devoué
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2247 | olim:
Mus.ep. H. Huber 20 (Busoni-Nachl. B II)
|
Huber entschuldigt die anderweitige Widmung seines 4. Klavierkonzerts; plant eine Busoni zu widmende „Fantasie für Klavier und Orchester“; teilt die bevorstehende Uraufführung seiner 6. Symphonie mit; hofft auf neuerlichen Besuch Busonis; schwärmt von seinem Italien-Aufenthalt.
Brief von Hans Huber an Ferruccio Busoni (Basel, 12. November 1911), bearbeitet von Christian Schaper, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hans Huber, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Oktober 2017: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100227 (7. November 2017: in Korrekturphase)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
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<title xml:lang="de">Brief von Hans Huber an Ferruccio Busoni (Basel, 12. November 1911)</title>
<title xml:lang="en">Letter by Hans Huber to Ferruccio Busoni (Basel, 12 November 1911)</title>
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<publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher>
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<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
<title type="genre">Briefe</title>
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<condition>Der Brief ist gut erhalten; Umschlag links unvollständig infolge Aufriss (ohne Textverlust).</condition>
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<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="black_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300125">Hand des Absenders Hans Huber, Brieftext in schwarzer Tinte, in deutscher Kurrentschrift.</handNote>
<handNote xml:id="recipient" scope="minor" medium="pencil" scribe="recipient" scribeRef="#E0300017" cert="high">Vmtl. Hand des Empfängers Ferruccio Busoni, der auf dem Umschlag die Zuordnung <q>Huber</q> mit Bleistift notiert hat.</handNote>
<handNote xml:id="archive" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen und die Foliierung vorgenommen hat.</handNote>
<handNote xml:id="archive_red" scope="minor" medium="red_pen" scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat</handNote>
<handNote xml:id="dsb_st_red" scope="minor" medium="red_ink" scribe="archivist">Bibliotheksstempel (rote Tinte)</handNote>
<handNote xml:id="sbb_st_blue" scope="minor" medium="blue_ink" scribe="archivist">Bibliotheksstempel (blaue Tinte)</handNote>
<handNote xml:id="post" scope="minor" medium="black_ink" scribe="postoffice">Poststempel (schwarze Tinte)</handNote>
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<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
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<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit Doppelbindestrichen (⸗).</p>
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<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
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<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
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<p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptr target="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/></p>
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