Mus. ep. R. Freund 6 (Busoni-Nachl. B II) Mus. Nachl. F. Busoni B II, 1695
[1]
Lieber Herr Busoni! Wenig- stens mit einigen Worten
muss ich auf Ihren herzl.
Brief antworten; Sie meiner
aufrichtigen Freundschaft zu
versichern halte ich für
überflüssig. —
Ihre Kritik des Huber’schen Concertes unterschreibe ich
fast vollständig: meine Freund- schaft für den Componisten macht mich nicht blind,
über Umfang u. Grenzen
seines Talentes. Nur in
Lieber Herr Busoni! Wenigstens mit einigen Worten
muss ich auf Ihren herzl.
Brief antworten; Sie meiner
aufrichtigen Freundschaft zu
versichern halte ich für
überflüssig. —
Ihre Kritik des Huber’schenKonzertes unterschreibe ich
fast vollständig: meine Freundschaft für den Komponisten
macht mich nicht blind
über Umfang und Grenzen
seines Talentes. Nur in
Bett Partituren Betreff des Scherzos glaube ich,
dass Sie nach Einsicht der Partitur günstiger
urteilen würden. Es ist ein wirklich feinsinniges und klangschönes Stück, mit Ausnahme
des schwachen Überganges zur Repetition
(Ende des Trios). Wegen der Zwiespältigkeit
des Klaviersatzes aber, muss ich mich Ärmsten
anklagen. Huber schreibt, wenn ich so sagen
kann, einen schönen Hausmusik-Satz. Da
dieser nun in einigen Stellen
gar zu dünn klang, so er
laubte ich mir, ihn mit
Zustimmung des Komponisten
etwas brillanter zu setzen.
Daher also die Mischung, die
ich zugeben muss. —
Zur Auffindung der frühen
Ausgabe der RhapsodienDer Begriff der Rhapsodie wird heutzutage für Kompositionen verwendet, die keiner strikten musikalischen Form folgen.
Es ist unklar, auf welche Kompositionen sich Freund hier bezieht. Das Verlagshaus Haslinger veröffentlichte zahlreiche Kompositionen namhafter Komponisten,
es könnte beispielweise etwas von Beethoven oder Schubert gemeint sein. Der Verlag existierte unter diesem Namen bis 1875, also müssten erwähnte Rhapsodien
und die weiter unten genannten Lieder vor diesem Jahr erschienen sein. gratuliere ich. Ich kenne
bloß die ung. Lieder, wenn
ich nicht irre, bei Haslinger
in Wien erschienen; eine
andere frühere Ausgabe kam
mir nie zu Gesicht. Ich freue
mich darauf, bei meinem
nächsten Berliner Aufenthalt
in Ihrer Bibliothek wühlen
zu dürfen. —
Mit herzlichsten Grüßen an
Sie und Frau Busoni bin
ich freundschaftlichst
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
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Bett Partituren Betreff des Scherzo’s glaube ich,
dass Sie nach Einsicht der Partitur günstiger
urtheilen würden. Es ist ein wirklich feinsin̅i- ges u. klangschönes Stück, mit Ausnahme
des schwachen Überganges zur Repetition
(Ende des Trios). Wegen der Zwiespältigkeit des Claviersatzes aber, muss ich mich Ärmsten
anklagen. Huber schreibt, wenn ich so sagen
kann, einen schönen Hausmusik-Satz. Da
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3Diplomatische Umschrift
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dieser nun in einigen Stellen
gar zu dün̅ klang, so er
laubte ich mir, ihn mit
Zustim̅ung des Componisten, etwas brillanter zu setzen.
Daher also die Mischung, die
ich zugeben muss. —
Zur Auffindung der frühen
Ausgabe der RapsodienDer Begriff der Rhapsodie wird heutzutage für Kompositionen verwendet, die keiner strikten musikalischen Form folgen.
Es ist unklar, auf welche Kompositionen sich Freund hier bezieht. Das Verlagshaus Haslinger veröffentlichte zahlreiche Kompositionen namhafter Komponisten,
es könnte beispielweise etwas von Beethoven oder Schubert gemeint sein. Der Verlag existierte unter diesem Namen bis 1875, also müssten erwähnte Rhapsodien
und die weiter unten genannten Lieder vor diesem Jahr erschienen sein. gra- tuliere ich. Ich kenne
blos die ung. Lieder, wen̅
ich nicht irre, bei Haslinger in Wien erschienen; eine
andere frühere Ausgabe kam
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4Diplomatische Umschrift
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mir nie zu Gesicht. Ich freue
mich darauf bei meinem
nächsten Berliner Aufenthalt
in Ihrer Bibliothek wühlen
zu dürfen. —
Mit herzlichsten Grüssen an
Sie u. Frau Busoni bin
ich freundschaftlichst
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6Diplomatische Umschrift
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Freund
Bestellt vom Postamte
20 3 99
7¼–8½V
Nachlaß Busoni B II
Mus. ep. R. Freund 6
Mus. Nachl. F. Busoni B II, 1695-Beil.
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Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 1695 | olim:
Mus.ep. R. Freund 6 (Busoni-Nachl. B II)
|
Brief von Robert Freund an Ferruccio Busoni (Zürich, 18. März 1899), bearbeitet von Vanessa Kimpel, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Robert Freund, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Januar 2018: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100508 (8. April 2008: in Korrekturphase)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
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<TEIxmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"xml:id="D0100508"><teiHeader><fileDesc><titleStmt><titlexml:lang="de">Brief von Robert Freund an Ferruccio Busoni (Zürich, 18. März 1899)</title><titlexml:lang="en">Letter by Robert Freund to Ferruccio Busoni (Zurich, 18 March 1899)</title><authorkey="E0300208">Robert Freund</author><respStmt><resp>Prepared by</resp><persNamekey="E0300417"><forename>Vanessa</forename><surname>Kimpel</surname></persName></respStmt><respStmt><resp>Digitization by</resp><orgNamekey="D-B">Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz</orgName></respStmt></titleStmt><publicationStmt><publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher><pubPlace>Berlin</pubPlace><datewhen-iso="2018-01"/><availability><licencetarget="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/">Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)</licence></availability></publicationStmt><seriesStmt><titletype="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title><titletype="genre">Briefe</title><titletype="subseries"key="E010007">Briefwechsel Ferruccio Busoni – Robert Freund</title><editorkey="E0300314">Christian Schaper</editor><editorkey="E0300313">Ullrich Scheideler</editor></seriesStmt><sourceDesc><msDesc><msIdentifier><countrykey="DE">Deutschland</country><settlement>Berlin</settlement><institutionkey="D-B">Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz</institution><repository>Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv</repository><collection>Nachlass Ferruccio Busoni</collection><idno>Mus.Nachl. F. Busoni B II, 1695</idno><altIdentifier><idnotype="D-B.olim">Mus.ep. R. Freund 6 (Busoni-Nachl. B II)</idno></altIdentifier><altIdentifier><institution>Kalliope-Verbund</institution><idno>DE-611-HS-588765</idno></altIdentifier></msIdentifier><msContents><summary><persNamekey="E0300208">Freund</persName> dankt <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> für dessen Brief und stimmt dessen Kritik an <persNamekey="E0300125">Hubers</persName><titlekey="E0400231">Klavierkonzert Nr. 3</title> größtenteils zu.</summary><msItem><docDate><datewhen-iso="1899-03-18"/>18.03.1899</docDate><docDateresp="#post"sameAs="#post_abs"><datewhen-iso="1899-03-18"/>18.03.1899</docDate><docDateresp="#post"sameAs="#post_rec"><datewhen-iso="1899-03-20"/>20.03.1899</docDate><incipit>Wenigstens mit einigen Worten muss ich auf Ihren herzl. Brief antworten;</incipit></msItem></msContents><physDesc><objectDesc><supportDesc><extent><measuretype="folio">1 Bogen</measure><measuretype="pages">4 beschriebene Seiten</measure></extent><collation>Seitenfolge: 1, 4, 2, 3</collation><condition>Der Brief ist gut erhalten.</condition></supportDesc></objectDesc><handDesc><handNotexml:id="major_hand"scope="major"medium="black_ink"scribe="author"scribeRef="#E0300208">Hand des Absenders Robert Freund, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.</handNote><handNotexml:id="recipient"scope="minor"medium="pencil"scribe="recipient"scribeRef="#E0300017"cert="high">Vmtl. Hand des Empfängers Ferruccio Busoni, der auf der Umschlagrückseite die Zuordnung <q>Freund</q> mit Bleistift notiert hat.</handNote><handNotexml:id="archive"scope="minor"medium="pencil"scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Signaturen mit Bleistift eingetragen und eine Foliierung vorgenommen hat.</handNote><handNotexml:id="archive_red"scope="minor"medium="red_pen"scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat</handNote><handNotexml:id="dsb_st_red"scope="minor"medium="red_ink"scribe="archivist">Bibliotheksstempel (rote Tinte)</handNote><handNotexml:id="sbb_st_blue"scope="minor"medium="blue_ink"scribe="archivist">Bibliotheksstempel (blaue Tinte)</handNote><handNotexml:id="post"scope="minor"medium="black_ink"scribe="postoffice">Poststempel (schwarze Tinte)</handNote></handDesc><accMat><pbn="5"/><notetype="stamp"place="top-right"resp="#post"><stampxml:id="post_abs"rend="round border majuscule align(center)"><placeNamekey="E0500132">Zürich</placeName><lb/><datewhen-iso="1899-03-18">18.III.99</date>-1
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