mit angenehmer Überraschung
erhielt ich gestern das Paket
interessanten Inhaltes, wofür
Ihnen mein erkenntlichster Dank
gebührt u. auch ausgesprochen wird.Die beiden von Leichtentritt gesendeten Aufsätze (The Renaissance Attitude towards Music sowie ein verschollener Text über Ben-Akiba) haben Busoni offenbar noch vor dem begleitenden Brief erreicht, der laut Poststempel am 13.1.1916 in Zürich eintraf.
So sehr anregend u. richtig
beobachtet, die Thatsachen sind, die
Sie in Ihrem „Ben-Akiba-Aufsatz“
anführen, so muss ich doch Ihren
Behauptungen ˄entgegnen, dass Alles bereits
Dagewesene in verschiedener Bedeu- tung sich erneuert und
„anders steht der Mann auf der nämlichen Stelle des Ufers bevor
u. nachdem er über den Fluss u.
zurück setzte“ – wie ich von Liszt’s später wieder-aufgegriffene Naivetät
einmal schrieb.Liszt/Busoni/Franz-Liszt-Stiftung 1910, S. V: „Zuletzt greift er zum Scheinbar-Nächstliegenden, Täuschend-Selbstverständlichen und wölbt eine Brücke zur Kindheit; ein Zurückkehren, welches nicht ein Zurückgehen ist: denn anders steht auf der nämlichen Stelle des Ufers der Mann, bevor und nachdem er über den Strom und zurücksetzte; zweierlei ist die Primitivität beim Schaffenden und Formenden: bevor er lernte auszufüllen und nachdem er gelernt hat auszulassen.“
–
Namentlich kann ich mich
mit Ihrem Begriffe von “falschen” Tönen nicht einverstehen: sind Sie
* The * Library * of * Congress *
mit angenehmer Überraschung
erhielt ich gestern das Paket
interessanten Inhaltes, wofür
Ihnen mein erkenntlichster Dank
gebührt und auch ausgesprochen wird.Die beiden von Leichtentritt gesendeten Aufsätze (The Renaissance Attitude towards Music sowie ein verschollener Text über Ben-Akiba) haben Busoni offenbar noch vor dem begleitenden Brief erreicht, der laut Poststempel am 13.1.1916 in Zürich eintraf.
So sehr anregend und richtig
beobachtet die Tatsachen sind, die
Sie in Ihrem „Ben-Akiba-Aufsatz“
anführen, so muss ich doch Ihren
Behauptungen entgegnen, dass alles bereits
Dagewesene in verschiedener Bedeutung sich erneuert, und
„anders steht der Mann auf
der nämlichen Stelle des Ufers bevor
und nachdem er über den Fluss und
zurück setzte“ – wie ich von Liszts
später wiederaufgegriffener Naivetät
einmal schrieb.Liszt/Busoni/Franz-Liszt-Stiftung 1910, S. V: „Zuletzt greift er zum Scheinbar-Nächstliegenden, Täuschend-Selbstverständlichen und wölbt eine Brücke zur Kindheit; ein Zurückkehren, welches nicht ein Zurückgehen ist: denn anders steht auf der nämlichen Stelle des Ufers der Mann, bevor und nachdem er über den Strom und zurücksetzte; zweierlei ist die Primitivität beim Schaffenden und Formenden: bevor er lernte auszufüllen und nachdem er gelernt hat auszulassen.“
Namentlich kann ich mich
mit Ihrem Begriffe von „falschen“
Tönen nicht einverstehen: Sind Sie
sich nicht bewusst geworden dessen,
mit welcher peinlichen Messung ein
Schönberg (ich versuche es, wenigstens,
nicht minder) ein Intervall aufs
Papier setzt? – Eine jede
andere Note würde ihn schmerzen.
In der Musik kann es ebenso wenig „Falsches“ an Klängen
geben als in einem Walde
an Kräutern, Steinen, Gebilden.
Wir müssen eben lernen, außerhalb
der Harmonielehre die Harmonie
zu unterscheiden. – Diese höchste
Stufe, die allerdings durch die
Polyphonie (die auch dem Walde
vergleichbar ist) getragen wird,
ist unser Ziel. Oder sehen
Sie den Barockgarten für schöner
und richtiger an? Die geschorene Hecke?
Ihre historische Objektivität lässt
Sie vielleicht weniger leicht zu
einer Entscheidung kommen.
Abgesehen von diesem reinen
Bekenntnis
empfand ich Ihre
Betrachtungen als wertvoll und
anspornend. – Dass wirkliche
Hochschätzung für Ihre Untersuchungen und echte Dankbarkeit für Ihr freundschaftliches
Bemühen um meine SacheGemeint ist vermutlich der Aufsatz Ferruccio Busoni as a Composer. Leichtentritts Nachricht über die geplante Busoni-Biographie bei Breitkopf & Härtel erreichte Busoni (laut Poststempel) erst am 13.1.1916.
in mir leben, möchte ich
Ihnen bescheiden beweisen. Darum
bitte ich Sie, die Widmung meiner
nächsten musiktheoretischen
Arbeit freundlichst akzeptieren
zu wollen. Es wird eine Studie
„über das kontrapunktische
Urmotiv“ werden, wozu eine
Bearbeitung von BachsFantasie
und Fuge in a-Moll den Anlass gibt.
Seien Sie sehr herzlich begrüßt
von Ihrem ergebenen
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mit angenehmer Überraschung
<lb/>erhielt ich <date when-iso="1916-01-08">gestern</date> das Paket
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
2XML
sich nicht bewußt geworden dessen,
mit welcher peinlichen Messung ein
Schönberg (– ich versuche es, wenigstens,
nicht minder –) ein Intervall auf’s
Papier setzt? – Es kann Eine jede
andere Note würde ihn schmerzen.
In der Musik kann es ebenso- wenig „Falsches“ an Klängen
geben, als in einem Walde
an Kräutern, Steinen, Gebilden.
Wir müßen eben lernen, außerhalb
der Harmonielehre, die Harmonie
zu unterscheiden. – Diese höchste
Stufe, die allerdings durch die
Polyphonie (die auch dem Walde
vergleichbar ist) getragen wird,
ist unser Ziel. Oder zizie sehen
Sie den Barock Garten für schöner
u. richtiger an? Die geschorene Hecke?
Ihre historische Objektivität läßt
Sie vielleicht weniger leicht zu
einer Entscheidung kommen.
* The * Library * of * Congress *
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sich nicht bewu<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>t geworden dessen,
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<lb/>geben<orig>,</orig> als in einem Walde
<lb/>an Kräutern, Steinen, Gebilden.
<lb/>Wir mü<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>en eben lernen, außerhalb
<lb/>der Harmonielehre<orig>,</orig> die Harmonie
<lb/>zu unterscheiden. – Diese höchste
<lb/>Stufe, die allerdings durch die
<lb/>Polyphonie (die auch dem Walde
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<lb/>Sie den Barock<choice><orig> G</orig><reg>g</reg></choice>arten für schöner
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3Faksimile
3Diplomatische Umschrift
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Abgesehen von diesem reinen
Bekenntnis,Bei Beaumont 1987 (229) übersetzt mit: „unvarnished truth“.
empfand ich Ihre
Betrachtungen als werthvoll und
anspornend. – Dass wirkliche
Hochschätzung für Ihre Unter- suchungen u. echte Dankbar- -keit für Ihr freundschaftliches
Bemühen um meine SacheGemeint ist vermutlich der Aufsatz Ferruccio Busoni as a Composer. Leichtentritts Nachricht über die geplante Busoni-Biographie bei Breitkopf & Härtel erreichte Busoni (laut Poststempel) erst am 13.1.1916. in mir leben, möchte ich
Ihnen bescheiden beweisen. Darum
bitte ich Sie die Widmung meiner
nächsten musiktheorietischen
Arbeit freundlichst akzeptieren
zu wollen. Es wird eine Studie
“über das kontrapunktische
Urmotiv” werden, wozu eine
Bearbeitung von Bach’sFantasie
u. Fuge in A moll den Anlass giebt.
Seien Sie sehr herzlich begrüßt
von Ihrem ergebenen
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Abgesehen von diesem reinen
<lb/>Bekenntnis<orig>,</orig>
<note type="commentary" subtype="ed_diff" resp="#E0300622">Bei <bibl><ref target="#E0800060"/> (229)</bibl> übersetzt mit: <q>unvarnished truth</q>.</note>
empfand ich Ihre
<lb/>Betrachtungen als wert<orig>h</orig>voll und
<lb/>anspornend. – Dass wirkliche
<lb/>Hochschätzung für Ihre Unter
<lb break="no"/>suchungen <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> echte Dankbar
<lb break="no"/><orig>-</orig>keit für Ihr freundschaftliches
<lb/>Bemühen um meine Sache
<note type="commentary" resp="#E0300622">Gemeint ist vermutlich der Aufsatz <title key="E0800294"><persName key="E0300017">Ferruccio Busoni</persName> as a Composer</title>. <persName key="E0300093">Leichtentritts</persName> Nachricht über die geplante <rs key="E0800114"><persName key="E0300017">Busoni</persName>-Biographie</rs> bei <orgName key="E0600002">Breitkopf & Härtel</orgName> erreichte <persName key="E0300017">Busoni</persName> (laut Poststempel) erst am <date when-iso="1916-01-13">13.1.1916</date>.</note>
<lb/>in mir leben, möchte ich
<lb/>Ihnen bescheiden beweisen. Darum
<lb/>bitte ich Sie<reg>,</reg> die Widmung meiner
<lb/><rs key="E0400456">nächsten musiktheor<subst><del rend="overwritten">i</del><add place="across">e</add></subst>tischen
<lb/>Arbeit</rs> freundlichst akzeptieren
<lb/>zu wollen. Es wird eine <rs key="E0400456">Studie
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<salute rend="indent-first">Seien Sie sehr herzlich begrüßt
<lb/>von Ihrem ergebenen</salute>
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Brief von Ferruccio Busoni an Hugo Leichtentritt (Zürich, 9. Januar 1916), bearbeitet von Kira Herbing, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hugo Leichtentritt, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, November 2022: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0101506 (25. November 2022: zur Freigabe vorgeschlagen)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
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<title xml:lang="de">Brief von Ferruccio Busoni an Hugo Leichtentritt (Zürich, 9. Januar 1916)</title>
<title xml:lang="en">Letter by Ferruccio Busoni to Hugo Leichtentritt (Zurich, 9 January 1916)</title>
<author key="E0300017">Ferruccio Busoni</author>
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<resp>Digitization by</resp>
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<publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher>
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<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
<title type="genre">Briefe</title>
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<editor key="E0300314">Christian Schaper</editor>
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<collection>Ferruccio Busoni Papers Additions, 1866–1924</collection>
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<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="black_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300017">Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.</handNote>
<handNote xml:id="lc_st_red" scope="minor" medium="red_ink" scribe="archivist">Bibliotheksstempel (rote Tinte).</handNote>
<handNote xml:id="archive" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der auf der ersten Seite das Datum mit Bleistift vermerkt hat.</handNote>
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<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
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<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p>
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<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
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<lb/>der nämlichen Stelle des Ufers bevor
<lb/><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> nachdem er über den Fluss <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice>
<lb/>zurück setzte<anchor subtype="quoteEnd" type="delimiter" rend="dq-du"/></q> – wie ich von <persName key="E0300013">Liszt<orig>’</orig>s</persName>
<lb/>später wieder<orig>-</orig>aufgegriffene<corr>r</corr> Naivetät
<lb/>einmal schrieb.
<note type="commentary" resp="#E0300622"><bibl><ref target="#E0800322"/>, S. V</bibl>: <q>Zuletzt greift er zum Scheinbar-Nächstliegenden, Täuschend-Selbstverständlichen und wölbt eine Brücke zur Kindheit; ein Zurückkehren, welches nicht ein Zurückgehen ist: denn anders steht auf der nämlichen Stelle des Ufers der Mann, bevor und nachdem er über den Strom und zurücksetzte; zweierlei ist die Primitivität beim Schaffenden und Formenden: bevor er lernte auszufüllen und nachdem er gelernt hat auszulassen.</q></note>
<orig>–</orig>
</p>
<p rend="indent-first">
Namentlich kann ich mich
<lb/>mit Ihrem Begriffe von <soCalled rend="dq-uu"><hi rend="underline">falschen</hi></soCalled>
<lb/>Tönen nicht einverstehen: <choice><orig>s</orig><reg>S</reg></choice>ind Sie
<note type="stamp" place="bottom-right" resp="#lc_st_red">
<stamp rend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp>
</note>
<pb n="2"/>
sich nicht bewu<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>t geworden dessen,
<lb/>mit welcher peinlichen Messung ein
<lb/><persName key="E0300023">Schönberg</persName> (<orig>– </orig>ich versuche es, wenigstens,
<lb/>nicht minder<orig> –</orig>) ein Intervall auf<orig>’</orig>s
<lb/>Papier setzt? – <del rend="strikethrough">Es kann</del> Eine jede
<lb/>andere Note würde ihn schmerzen.
<lb/>In der Musik kann es ebenso<choice>
<orig><lb break="no"/></orig>
<reg> </reg>
</choice>wenig <soCalled rend="dq-du">Falsches</soCalled> an Klängen
<lb/>geben<orig>,</orig> als in einem Walde
<lb/>an Kräutern, Steinen, Gebilden.
<lb/>Wir mü<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>en eben lernen, außerhalb
<lb/>der Harmonielehre<orig>,</orig> die Harmonie
<lb/>zu unterscheiden. – Diese höchste
<lb/>Stufe, die allerdings durch die
<lb/>Polyphonie (die auch dem Walde
<lb/>vergleichbar ist) getragen wird,
<lb/>ist unser Ziel. Oder <del rend="strikethrough">zi</del> <del rend="strikethrough">zie</del> sehen
<lb/>Sie den Barock<choice><orig> G</orig><reg>g</reg></choice>arten für schöner
<lb/><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> richtiger an? Die geschorene Hecke?
</p>
<p>
Ihre historische Objektivität lä<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>t
<lb/>Sie vielleicht weniger leicht zu
<lb/>einer Entscheidung kommen.
</p>
<note type="stamp" place="bottom-right" resp="#lc_st_red">
<stamp rend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp>
</note>
<pb n="3"/>
<p rend="indent-first">
Abgesehen von diesem reinen
<lb/>Bekenntnis<orig>,</orig>
<note type="commentary" subtype="ed_diff" resp="#E0300622">Bei <bibl><ref target="#E0800060"/> (229)</bibl> übersetzt mit: <q>unvarnished truth</q>.</note>
empfand ich Ihre
<lb/>Betrachtungen als wert<orig>h</orig>voll und
<lb/>anspornend. – Dass wirkliche
<lb/>Hochschätzung für Ihre Unter
<lb break="no"/>suchungen <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> echte Dankbar
<lb break="no"/><orig>-</orig>keit für Ihr freundschaftliches
<lb/>Bemühen um meine Sache
<note type="commentary" resp="#E0300622">Gemeint ist vermutlich der Aufsatz <title key="E0800294"><persName key="E0300017">Ferruccio Busoni</persName> as a Composer</title>. <persName key="E0300093">Leichtentritts</persName> Nachricht über die geplante <rs key="E0800114"><persName key="E0300017">Busoni</persName>-Biographie</rs> bei <orgName key="E0600002">Breitkopf & Härtel</orgName> erreichte <persName key="E0300017">Busoni</persName> (laut Poststempel) erst am <date when-iso="1916-01-13">13.1.1916</date>.</note>
<lb/>in mir leben, möchte ich
<lb/>Ihnen bescheiden beweisen. Darum
<lb/>bitte ich Sie<reg>,</reg> die Widmung meiner
<lb/><rs key="E0400456">nächsten musiktheor<subst><del rend="overwritten">i</del><add place="across">e</add></subst>tischen
<lb/>Arbeit</rs> freundlichst akzeptieren
<lb/>zu wollen. Es wird eine <rs key="E0400456">Studie
<lb/><q rend="dq-uu">über das kontrapunktische
<lb/>Urmotiv</q></rs> werden, wozu <rs key="E0400456">eine
<lb/>Bearbeitung</rs> von <persName key="E0300012">Bach<orig>’</orig>s</persName> <title key="E0400283">Fantasie
<lb/><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> Fuge in <choice><orig>A m</orig><reg>a-M</reg></choice>oll</title> den Anlass gi<orig>e</orig>bt.
</p>
<closer>
<salute rend="indent-first">Seien Sie sehr herzlich begrüßt
<lb/>von Ihrem ergebenen</salute>
<signed rend="align(right)"><persName key="E0300017">Ferruccio Busoni</persName></signed>
<dateline><placeName key="E0500132">Zürich</placeName><reg>,</reg> am <date when-iso="1915-01-09">9. Januar 191<choice><sic>5</sic><corr>6</corr></choice></date></dateline>
</closer><!-- das Datumsversehen wäre wohl explizit zu kommentieren -->
<note type="stamp" place="bottom-right" resp="#lc_st_red">
<stamp rend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp>
</note>
<pb n="4"/>
<note type="objdesc" resp="#E0300622">[Rückseite von Textseite 2, vacat]</note>
</div>
</body>
</text>
</TEI>