Mus.Nachl. F. Busoni B II, 3443Mus.ep. J. Oppenheimer 12 (Busoni-Nachl. B II)[1]
Turczinsky sehe ich oft, er ist ein prächtiger
Mensch, der immer weiter fortschreitet, mit
grossen Ernst arbeitet. I Kärntnerstrasse 51
Für Ihren lezten Brief danke ich Ihnen
ganz besonders und aus vollster Seele.
Der Inhalt lässt mich an die vielen
Meilen vergessen, die uns trennen
und versetzen mich so unmittelbar in
Ihre Nähe, dass ich während des Lesens
dachte Ihre Stimme zu hören.
Mus.Nachl. F. Busoni B II, 3443Mus.ep. J. Oppenheimer 12 (Busoni-Nachl. B II)[1]
Turczinsky sehe ich oft, er ist ein prächtiger
Mensch, der immer weiter fortschreitet, mit
grossen Ernst arbeitet. I Kärntnerstrasse 51
für Ihren letzten Brief danke ich Ihnen
ganz besonders und aus vollster Seele.
Der Inhalt lässt mich an die vielen
Meilen vergessen, die uns trennen
und versetzen mich so unmittelbar in
Ihre Nähe, dass ich während des Lesens
dachte Ihre Stimme zu hören.
Leider war die Illusion bald zerstört
und nun, da ich so vieles sagen möchte,
fühle ich, dass ich es schriftlich nicht
kann! Ich verstehe Sie ganz, teile
was Sie bedrückt und möchte nichts
sehnlicher als, dass Sie Freiheit und Ruhe
hätten für Ihr Schaffen. Ich empfinde
den Zwang, den Sie unterliegen, oftmals
so stechend und peinvoll wie einen
physischen Schmerz.
[2]
Wir müssen baldmöglichst mündlich
alles durchsprechen, und ich möchte
so unendlich gerne hoffen können,
dass nicht abermals Monate dazwischen
liegen und ich Sie nach Ihrer Rückkehr
sehen kann. Viele Wege stehen offen,
wie Sie selbst sagen, aber welchen
betreten?! Ich habe so manchen im
Geiste eingeschlagen, aber immer
wieder bin ich auf einen Punkt gekommen,
bei dem ich gefürchtet, dass er für
Sie hinderlich, störend wird. Und doch
muss ein Weg gefunden werden, dessen
Endziel Befreiung für Sie ist.
Innigen Dank für die Programme
etc. unter And. „Berceuse“. Wie glücklich wäre
ich sie zu hören, wie schön und inhaltsreich
sind die Worte, die den Grundgedanken
niedergeben.
Ihr Zusammentreffen mit Mahler
B II, 3443[3]
freut mich für Sie beide, trotzdem ich
Letzteren persönlich nicht kenne.
Zum Glück schreiben wir „März“
und Ihre Heimkehr kann nicht
mehr fern sein.
Vorige Woche war Herr Andreae aus Berlin
mein Gast, leider konnte seine Frau
ihn nicht begleiten. Es war mir
willkommen, weil ich erfahren, dass
beide zu Ihren Freunden zählen und Sie
bewundern.
Sonntag der 12. März
Ich wurde unterbrochen, liebster Freund,
und kann erst heute fortsetzen.
Ich habe Sie auch inzwischen oft im
Geist umgeben und habe mir
manches ausgedacht, dass Ihnen relativ
wenig Zwang an herlegt und vielleicht
allmählich volle Freiheit gibt; ein „aber“
gibt es aber überall. Nur mündlich
lässt sich gründlich über alles reden.
Ich habe mich entschlossen
Ende dieser
Woche
nach Bern zu fahren und
B II, 3443[4]
freue mich darauf. Ich brauche
Erholung, seelisch,; ich sehne mich
nach einen Blick ins Weite, da mich
hier so vieles einengt und schmerzhaft
bedrückt. Diesen 8. April hoffe ich zurück
zu sein, und hoffe dann mit
frischer Kraft an die oft schweren
Aufgaben zu gehen, die das Leben mir
stellt. Ich wüsste so gerne, wann Sie
zurückkehren, wie Ihr Pläne sind,
wann Sie zu Hause sein werden.
Ich möchte durchaus auch etwa an
den Musikfesten, aul. der Liszt Feier,
Vermutlich die Zentenarfeier für Franz Liszt am 22. Oktober 1911
in Heidelberg(, Bd. 78, Heft 42, S. 565).
teilnehmen. Von der Aufführung
der „Turandot“ wusste ich schon durch
Hofmannsthal, Reinhardt,. freue mich
damit!
Ihre liebe Frau vermute ich daheim,
oder wenigstens unterwegs, vielleicht
kann ich etwas darüber erfahren.
Innig Lebewohl für heute, ich
breche nicht ab, wenn dieses Blatt
auch schließt. In treuer Freundschaft
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
<note>Mus.Nachl. F. Busoni B II, 3443</note>
<note>Mus.ep. J. Oppenheimer 12 (Busoni-Nachl. B II)</note>
<note rend="align(right)">[1]</note>
<note>
<persName key="E0300522">Turczinsky</persName> sehe ich oft, er ist ein prächtiger
<lb/>Mensch, der immer weiter fortschreitet, mit
<lb/>grossen Ernst arbeitet. <!-- hier beginnt der Brieftext mit opener und address/addrLine, Beginn in gleicher Zeile mit Postscriptum kann erstmal ignoriert werden -->I <placeName key="E0500927">Kärntnerstrasse 51</placeName></note>
<opener>
<dateline rend="align(right)">
<placeName key="E0500002" type="automated" nymRef="Wien">Wien</placeName>, den <date when-iso="1911-03-07">7.3.1911</date>
</dateline>
<salute rend="align(center)">
Liebster Freund<reg>,</reg><!-- besser supplied? wäre Ergänzung eines Punkts nicht sparsamer? -->
</salute>
</opener>
<p>
<choice><orig>F</orig><reg>f</reg></choice>ür Ihren le<reg>t</reg>zten Brief danke ich Ihnen
<lb/>ganz besonders und aus vollster Seele.<!-- liegt der Brief vor? sonst Stellenkommentar: Nicht im Busoni-Nachlass überliefert. -->
<lb/>Der Inhalt lässt<!-- hier ist eine Überschreibung (subst); wenn nicht lesbar ist, was unter "lä" stand, kann man die Löschung (del) mit einem gap-Element füllen --> mich an die vielen
<lb/>Meilen vergessen, die uns trennen
<lb/>und versetzen mich so unmittelbar in
<lb/>Ihre Nähe, dass ich während des Lesens
<lb/>dachte Ihre Stimme zu hören.
</p>
</div>
2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
2XML
Leider war die Illusion bald zerstört.
und nun da ich so vieles sagen möchte,
fühle ich, dass ich es schriftlich nicht
kann! Ich verstehe Sie ganz, teile
was Sie bedrückt und möchte nichts
sehnlicher als, dass Sie Freiheit und Ruhe
hätten für Ihr Schaffen. Ich empfinde
den Zwang, den Sie unterliegen oftmals
so stechend und peinvoll wie einen
physischen Schmerz.
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
<p>
Leider war die Illusion bald zerstört<orig>.</orig><!-- traditionelle Kommaregel: kann nur bei gleichbleibendem und unwiederholtem Subjekt wegfallen -->
<lb/>und nun<reg>,</reg> da ich so vieles sagen möchte,
<lb/>fühle ich, dass<!-- Überschreibung --> ich es schriftlich nicht
<lb/>kann! Ich verstehe Sie ganz, teile
<lb/>was Sie bedrückt und möchte nichts
<lb/>sehnlicher als, dass Sie Freiheit und Ruhe
<lb/>hätten für Ihr Schaffen. Ich empfinde
<lb/>den Zwang, den<!-- wirklich "den"? --> Sie unterliegen<reg>,</reg> oftmals
<lb/>so stechend und peinvoll wie einen
<lb/>physischen Schmerz.
</p>
</div>
3Faksimile
3Diplomatische Umschrift
3XML
[2]
Wir müssen baldmöglichst mündlich
alles durchsprechen und ich ho möchte
so unendlich gerne hoffen können,
dass nicht abermals Monate dazwischen
liegen und ich Sie nach Ihrer Rückkehr
sehen kann. Viele Wege stehen offen,
wie Sie selbst sagen, aber welchen
betreten?! Ich habe so manchen im
Geiste eingeschlagen, aber immer
wieder bin ich auf einen Punkt gekommen,
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
<note rend="align(right)">[2]</note>
<p type="pre-split">
Wir müssen baldmöglichst mündlich
<lb/>alles durchsprechen<reg>,</reg> und ich <del rend="strikethrough">ho</del> möchte
<lb/>so unendlich gerne hoffen können,
<lb/>dass nicht abermals Monate dazwischen
<lb/>liegen und ich Sie nach Ihrer Rückkehr
<lb/>sehen kann. Viele Wege stehen offen,
<lb/>wie Sie selbst sagen, aber welchen
<lb/>betreten?! Ich habe so manchen im
<lb/>Geiste eingeschlagen, aber immer
<lb/>wieder bin ich auf einen Punkt gekommen,
</p></div>
4Faksimile
4Diplomatische Umschrift
4XML
bei dem ich gefürchtet[ habe], dass er für
Sie hinderlich, störend wird. Und doch
muss ein Weg gefunden werden, dessen
Endziel Befreiung für Sie ist.
Innigen Dank für die Programme
etc. unter And. „Berceuse“. Wie glücklich wäre
ich sie zu hören, wie schön und inhaltsreich
sind die Worte, die den Grundgedanken
niedergeben.
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split">
bei dem ich gefürchtet<del><supplied reason="omitted"> habe</supplied></del>, dass er für
<lb/>Sie hinderlich, störend wird. Und doch
<lb/>muss ein Weg gefunden werden, dessen
<lb/>Endziel Befreiung für Sie ist.
</p>
<p>
Innigen Dank für die Programme
<lb/>etc.<!-- eher Semikolon, Punkt zu ergänzen? --> unter And.<!-- Abk. regularisieren --> <title key="E0400015" type="automated" n="Busoni, Ferruccio: Berceuse élégiaque op. 42" rend="dq-du">Berceuse</title>.<!-- Punkt ist aber ergänzt, oder? --> Wie glücklich wäre
<lb/>ich sie zu hören, wie schön und inhaltsreich
<lb/>sind die Worte, die den Grundgedanken
<lb/>niedergeben.<!-- wirklich "nieder"? -->
<!-- um welche Konzertprogramme geht es, sind sie im Busoni-Nachlass erhalten? → Anfrage an die Musikabteilung der Staatsbibliothek, können die Berliner vor Ort dann klären -->
</p>
<p type="pre-split">
Ihr Zusammentreffen mit <persName key="E0300047" type="automated" nymRef="Gustav Mahler">Mahler</persName>
</p></div>
5Faksimile
5Diplomatische Umschrift
5XML
B II, 3443[3]
freut mich für Sie beide, trotzdem ich
Letzteren persönlich nicht kenne.
Zum Glück schreiben wir „März“
und Ihre Heimkehr kann nicht
mehr fern sein.
Vorige Woche war Herr Andrea aus Berlin
mein Gast, leider konnte seine Frau
ihn nicht begleiten. Es war mir
willkommen, weil ich erfahren[ habe], dass
beide zu Ihren Freunden zählen und Sie
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split">
<note rend="align(center-left)">B II, 3443</note>
<note rend="align(right)">[3]</note>
freut mich für Sie beide, trotzdem ich
<lb/>Letzteren persönlich nicht kenne.
<lb/>Zum Glück schreiben wir <date when-iso="1911-03-01/1911-03-31">„März“</date>
<lb/>und Ihre Heimkehr kann nicht
<lb/>mehr fern sein.
</p>
<p type="pre-split">
<date when-iso="1911-02-27/1911-03-5">Vorige Woche</date> war Herr Andrea<reg>e</reg> aus Berlin
<lb/>mein Gast, leider konnte seine Frau
<lb/>ihn nicht begleiten. Es war mir
<lb/>willkommen, weil ich erfahren<del><supplied reason="omitted"> habe</supplied></del>, dass
<lb/>beide zu Ihren Freunden zählen und Sie
</p></div>
6Faksimile
6Diplomatische Umschrift
6XML
bewundern.
Sonntag der 12. März
Ich wurde unterbrochen, liebster Freund,
und kann erst heute fortsetzen.
Ich habe Sie auch inzwischen oft im
Geist umgeben und habe mir
manches ausgedacht, das Ihnen relativ
wenig Zwang anherlegt und vielleicht
allmählig volle Freiheit giebt; ein „aber“ giebt es aber überall. Nur mündlich
lässt sich gründlich über alles reden.
Ich habe mich entschlossen
Ende dieser
Woche
nach Bern zu fahren und
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split">
bewundern.
</p>
<p>
<date when-iso="1911-03-12" rend="align(right)">
Sonntag der 12. März
</date>
</p>
<p>
Ich wurde unterbrochen, liebster Freund,
<lb/>und kann erst <date when-iso="1911-03-12">heute</date> fortsetzen.
</p>
<p type="pre-split">
Ich habe Sie auch inzwischen oft im
<lb/>Geist umgeben und habe mir
<lb/>manches ausgedacht, das<reg>s</reg> Ihnen relativ
<lb/>wenig Zwang an<reg> </reg>herlegt und vielleicht
<lb/>allmähli<choice><orig>g</orig><reg>ch</reg></choice> volle Freiheit gi<orig>e</orig>bt; ein <mentioned rend="dq-du">aber</mentioned>
<lb/>gi<orig>e</orig>bt es aber überall. Nur mündlich
<lb/>lässt sich gründlich über alles reden.
<lb/>Ich habe mich entschlossen
<date when-iso="1911-03-12">Ende dieser
<lb/>Woche
</date>nach Bern zu fahren und
</p></div>
7Faksimile
7Diplomatische Umschrift
7XML
B II, 3443[4]
freue mich darauf. Ich brauche
Erholung, seelisch,; ich sehne mich
nach einen Blick ins Weite, da mich
hier so vieles einengt und schmerzhaft
bedrückt. Diesen 8 April hoffe ich zurück
zu sein und hoffe dann mit
frischer Kraft an die oft schweren
Aufgaben zu gehen, die das Leben mir
stellt. Ich wüsste so gerne wann Sie
zurückkehren, wie Ihr Pläne sind,
wann Sie zu Hause sein werden
Ich möchte durchaus auch denTranskription unsicher.
etwa an
den Musikfesten, aul. der Liszt Feier,
Vermutlich die Zentenarfeier für Franz Liszt am 22. Oktober 1911
in Heidelberg(, Bd. 78, Heft 42, S. 565).
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split">
<note rend="align(center-left)">B II, 3443</note>
<note rend="align(rigt)">[4]</note>
freue mich darauf. Ich brauche
<lb/>Erholung, seelisch,; ich sehne mich
<lb/>nach einen Blick ins Weite, da mich
<lb/>hier so vieles einengt und schmerzhaft
<lb/>bedrückt. Diesen <date when-iso="1911-04-08">8<reg>.</reg> April</date> hoffe ich zurück
<lb/>zu sein<reg>,</reg> und hoffe dann mit
<lb/>frischer Kraft an die oft schweren
<lb/>Aufgaben zu gehen, die das Leben mir
<lb/>stellt. Ich wüsste so gerne<reg>,</reg> wann Sie
<lb/>zurückkehren, wie Ihr Pläne sind,
<lb/>wann Sie zu Hause sein werden<reg>.</reg>
<lb/>Ich möchte durchaus auch <subst><del rend="overwritten"><unclear>den</unclear></del><add place="across">etwa an</add></subst>
<lb/>den Musikfesten, aul. der <persName key="E0300013" type="automated" nymRef="Franz Liszt">Liszt</persName> Feier,
<note type="commentary" resp="#E0301016">
Vermutlich die Zentenarfeier für <persName key="E0300013">Franz Liszt</persName> am <date when-iso="1911-10-22">22. Oktober 1911</date>
in <persName key="E0500294">Heidelberg</persName> <bibl>(<ref target="#E0600148"/>, Bd. 78, Heft 42, S. 565)</bibl>.
</note>
</p></div>
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split">
teilnehmen. Von der Aufführung
<lb/>der <title key="E0400033" rend="dq-du">Turandot</title> wusste ich schon durch
<lb/><persName key="E0300048" type="automated" nymRef="Hugo von Hofmannsthal">Hofmannsthal</persName>, <persName key="E0300043">Reinhar<reg>d</reg>t</persName>,. freue mich
<lb/>damit!
</p>
<p>
Ihre liebe Frau<!-- Personen-Entität, Element rs --> vermute ich daheim,
<lb/>oder wenigstens unterwegs, vielleicht
<lb/>kann ich etwas darüber erfahren.
</p>
<closer><!-- alternative Auffassung: Bis "schließt" ist noch ein normaler Absatz, die Grußformel erst "in treuer Freundschaft" → dann mit seg type salute (da in der laufenden Zeile), und dann erst closer nur mit signed -->
<salute>
Innig Lebewohl für <date when-iso="1911-03-12">heute</date>, ich
<lb/>breche nicht ab, wenn dieses Blatt
<lb/>auch schlie<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>t. In treuer Freundschaft
</salute>
<signed><!-- rechtsbündig -->
Ihre <persName key="E0300819" type="automated" nymRef="Jella Oppenheimer">Iella Oppenheimer</persName>
</signed><!-- J/I? -->
</closer>
</div>
<note xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="label" place="top-left"/><note xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="stamp" place="top-center" resp="post"><!-- resp-Verweise beginnen immer mit #-Zeichen! -->
<stamp rend="round border majuscule">1/1 <placeName key="E0500002">Wien</placeName> 15
<lb/>13<!-- hier steht ein Datum, und das ist Ihnen im Prinzip auch bekannt, von daher vielleicht doch lesbar: erst der Tag (13), dann der Monat (3/III?), dann eine Zeile mit der Uhrzeit (nach dem Muster StundeX-StundeY V/N (Vormittag bzw. Nachmittag) -->
<!-- in der Zeile darunter dann das Jahr (zweistellig) -->
<!-- wenn etwas wg. "low-ink" nicht lesbar ist, man es aber weiß, kann man das (statt gap) mit supplied ergänzen -->
<lb/><gap reason="illegible" unit="line" extent="2"/>
<lb/>f</stamp><!-- dies ist allerdings ein Kleinbuchstabe innerhalb der Großbuchstaben
→ seg mit rend-Attribut minuscule -->
</note>
<address xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" rend="latin">
<addrLine><supplied reason="paper-missing">A</supplied><placeName key="E0500942">merika</placeName></addrLine><!-- Hervorhebung (unterstrichen) -->
<addrLine><persName key="E0300017">Monsieur Ferruccio Busoni</persName></addrLine>
<addrLine>c/o <persName key="E0300902">M. H. Hanson</persName></addrLine>
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<note type="stamp" place="center" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
<hi rend="underline"><placeName key="E0500031">New York</placeName></hi></addrLine><!-- als zwei einzelne Unterstreichungen codieren, hi also zweimal und dann innerhalb von placeName -->
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Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 3443 | olim:
Mus.ep. J. Oppenheimer 12
|
Brief von Jella Oppenheimer an Ferruccio Busoni (Wien, 7. März 1911), bearbeitet von Alexandra Müller, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Jella Oppenheimer, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Mai 2023: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0102152 (7. Mai 2024: unbearbeitet)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
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<title xml:lang="de">Brief von Jella Oppenheimer an Ferruccio Busoni (Wien, 7. März 1911)</title>
<title xml:lang="en">Letter by Jella Oppenheimer to Ferruccio Busoni (Wien, 7 March 1911)</title>
<author key="E0300819">Jella Oppenheimer</author>
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<resp>Prepared by</resp>
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<publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher>
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<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
<title type="genre">Briefe</title>
<title type="subseries" key="E010014">Briefwechsel Ferruccio Busoni – Jella Oppenheimer</title>
<editor key="E0300314">Christian Schaper</editor>
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<incipit><choice><orig>F</orig><reg>f</reg></choice>ür Ihren le<reg>t</reg>zten Brief danke ich Ihnen ganz besonders und aus vollster Seele.</incipit>
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<measure type="folio">1 Bogen, 2 Blatt</measure>
<measure type="pages">8 beschriebene Seiten</measure>
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<condition>Brief und Umschlag sind gut erhalten.</condition>
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<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="black_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300819">Hand des Absenders Jella Oppenheimer, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift</handNote><!-- die Tinte ist nicht schwarz → Text und medium ändern -->
<handNote xml:id="archive" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen, eine Foliierung vorgenommen und das Briefdatum ergänzt hat</handNote>
<handNote xml:id="archive_red" scope="minor" medium="red_pen" scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat</handNote>
<handNote xml:id="dsb_st_red" scope="minor" medium="red_ink" scribe="archivist">Bibliotheksstempel (rote Tinte)</handNote>
<!-- es gibt auch noch einen blauen Bibliotheksstempel, siehe Vorlagen -->
<handNote xml:id="post" scope="minor" medium="black_ink" scribe="postoffice">Poststempel (schwarze Tinte)</handNote>
<handNote xml:id="post2" scope="minor" medium="blue_pencil" scribe="postoffice">Postnummer (Blaustift)</handNote>
<handNote xml:id="post3" scope="minor" medium="purple_ink" scribe="unknown">Stempel unbekannter Herkunft (violette Tinte)</handNote>
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<note type="label" place="top-left"/>
<note type="stamp" place="top-center" resp="post"><!-- resp-Verweise beginnen immer mit #-Zeichen! -->
<stamp rend="round border majuscule">1/1 <placeName key="E0500002">Wien</placeName> 15
<lb/>13<!-- hier steht ein Datum, und das ist Ihnen im Prinzip auch bekannt, von daher vielleicht doch lesbar: erst der Tag (13), dann der Monat (3/III?), dann eine Zeile mit der Uhrzeit (nach dem Muster StundeX-StundeY V/N (Vormittag bzw. Nachmittag) -->
<!-- in der Zeile darunter dann das Jahr (zweistellig) -->
<!-- wenn etwas wg. "low-ink" nicht lesbar ist, man es aber weiß, kann man das (statt gap) mit supplied ergänzen -->
<lb/><gap reason="illegible" unit="line" extent="2"/>
<lb/>f</stamp><!-- dies ist allerdings ein Kleinbuchstabe innerhalb der Großbuchstaben
→ seg mit rend-Attribut minuscule -->
</note>
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<addrLine><supplied reason="paper-missing">A</supplied><placeName key="E0500942">merika</placeName></addrLine><!-- Hervorhebung (unterstrichen) -->
<addrLine><persName key="E0300017">Monsieur Ferruccio Busoni</persName></addrLine>
<addrLine>c/o <persName key="E0300902">M. H. Hanson</persName></addrLine>
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<note type="stamp" place="inline" resp="#post3">26680</note>
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<stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
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</note>
<hi rend="underline"><placeName key="E0500031">New York</placeName></hi></addrLine><!-- als zwei einzelne Unterstreichungen codieren, hi also zweimal und dann innerhalb von placeName -->
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<!-- das Folgende ist auch eine Adresse → address + addrLine -->
B<!-- + hochstellte Buchstaben? → Abk.? --> <persName key="E0300819" type="automated" nymRef="Jella Oppenheimer">Iella<!-- wäre auch J denkbar? in diesem Brief kein großes J zum Vergleich, vielleicht anderswo? --> Oppenheimer</persName>
<!-- wenn automatische Auszeichnung überprüft ist: Attribute type automated und nymRef löschen -->
<lb/>I <placeName key=" E0500927">Kärntnerstr 51</placeName>
<!-- wenn der Wert für key Leerzeichen enthält, funktioniert die Verlinkung nicht! -->
<lb/><placeName key="E0500002" type="automated" nymRef="Wien">Vienna</placeName> <placeName key="E0500091" type="automated" nymRef="Österreich">Austria</placeName>
<!-- das Folgende ist ein Stempel → note type stamp, Element stamp -->
<!-- Reihenfolge: obere runde Hälfte, Mitte, untere runde Hälfte, mit lb trennen -->
<!-- wenn in rend "majuscule" vorkommt, können Sie die Groß-/Kleinschreibung normalisieren -->
<lb/><placeName key="E0500031" type="automated" nymRef="New York City">New York</placeName>N. Y. RECD (4) REG Y.<!-- stehen bei den RE…-Wörtern nicht noch Apostrophe? --> <date when-iso="1911-03-22">3-22 1911</date>
<!-- und noch ein Stempel … -->
<lb/><placeName key="E0500031" type="automated" nymRef="New York City">New York</placeName> (STA. F) N. Y. Registered <date when-iso="1911-03-22">MAR 22 1911</date>
<!-- kann man herausbekommen, wofür "Sta. F" steht? "N. Y." ist auch eine Ortsentität, allerdings nicht die Stadt New York City -->
<note>Nachlaß Busoni<!-- ist ein Stempel! --> B II</note><!-- ist alles zusammen type shelfmark, mit resp-Attribut, und natürlich eine Ersetzung (subst) mit gelöschtem (del) und hinzugefügtem Teil (add) -->
<note>Mus.ep. J. Oppenheimer 12</note>
<note>Mus.Nachl. F. Busoni B II, 3443-Beil.</note>
</accMat>
</physDesc>
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<origPlace key="E0500002">Wien</origPlace>
<origDate when-iso="1911-03-07/1911-03-12"/>
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<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
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<editorialDecl>
<hyphenation eol="hard" rend="sh">
<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p>
</hyphenation>
<punctuation marks="all" placement="external">
<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
</punctuation>
<quotation marks="none">
<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
</quotation>
<p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptr target="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/></p>
</editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<correspDesc ref="http://www.busoni-nachlass.org/D0102152">
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/1102402745" key="E0300819">Oppenheimer, Jella</persName>
<date when="1911-03-13"/>
<placeName ref="http://www.geonames.org/2761369" key="E0500002">Wien</placeName>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118518011" key="E0300017">Busoni, Ferruccio</persName>
<date notBefore="1911-03-22"/>
<!-- wenn gesichert ist, wo Busoni den Brief erhalten hat, diese Angabe hier ergänzen -->
</correspAction>
<correspContext>
<!--<ref type="replyTo" target="#D0101###"/>
<ref type="repliedBy" target="#D0101###"/>-->
<ref type="previous" target="#D0102150"/>
<ref type="next" target="#D0102153"/>
</correspContext>
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<langUsage>
<language ident="de"/>
</langUsage>
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<revisionDesc status="todo">
<change when-iso="2023-05-29" who="#E0300314">Datei angelegt, status todo</change>
<!-- wenn die folgenden automatischen Auszeichnungen überprüft wurden: die change-Einträge löschen -->
<!-- einfügen: change-Eintrag "Bearbeitung übernommen, status unfinished" (und bei auch revisionDesc den status auf unfinished ändern) -->
<change when-iso="2024-05-07" who="#E0300616" type="automated">linebreaks.xsl</change>
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</facsimile>-->
<facsimile>
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<text type="letter">
<body>
<div type="transcription">
<pb n="1"/>
<!-- im Brieftext sind noch einige Regularisierungen zu prüfen, v.a. ß/ss, Kommasetzung -->
<note>Mus.Nachl. F. Busoni B II, 3443</note><!-- s.o.: type shelfmark, Ersetzung; Angaben zu place und rend (vgl. z.B. D0100001) -->
<note>Mus.ep. J. Oppenheimer 12 (Busoni-Nachl. B II)</note>
<note rend="align(right)">[1]</note><!-- type foliation, resp #archive -->
<!-- Postscriptum ganz am Anfang: mit Abschnitten (div) arbeiten, siehe Umstellungen (listTranspose) -->
<note>
<persName key="E0300522">Turczinsky</persName> sehe ich oft, er ist ein prächtiger
<lb/>Mensch, der immer weiter fortschreitet, mit
<lb/>grossen Ernst arbeitet. <!-- hier beginnt der Brieftext mit opener und address/addrLine, Beginn in gleicher Zeile mit Postscriptum kann erstmal ignoriert werden -->I <placeName key="E0500927">Kärntnerstrasse 51</placeName></note><!-- wofür steht "I"? → Entität anlegen, vgl. z.B. E0500101 -->
<opener>
<dateline rend="align(right)">
<placeName key="E0500002" type="automated" nymRef="Wien">Wien</placeName>, den <date when-iso="1911-03-07">7.3.1911</date>
</dateline>
<salute rend="align(center)">
Liebster Freund<reg>,</reg><!-- besser supplied? wäre Ergänzung eines Punkts nicht sparsamer? -->
</salute>
</opener>
<p>
<choice><orig>F</orig><reg>f</reg></choice>ür Ihren le<reg>t</reg>zten Brief danke ich Ihnen
<lb/>ganz besonders und aus vollster Seele.<!-- liegt der Brief vor? sonst Stellenkommentar: Nicht im Busoni-Nachlass überliefert. -->
<lb/>Der Inhalt lässt<!-- hier ist eine Überschreibung (subst); wenn nicht lesbar ist, was unter "lä" stand, kann man die Löschung (del) mit einem gap-Element füllen --> mich an die vielen
<lb/>Meilen vergessen, die uns trennen
<lb/>und versetzen mich so unmittelbar in
<lb/>Ihre Nähe, dass ich während des Lesens
<lb/>dachte Ihre Stimme zu hören.
</p>
<pb n="2"/>
<p>
Leider war die Illusion bald zerstört<orig>.</orig><!-- traditionelle Kommaregel: kann nur bei gleichbleibendem und unwiederholtem Subjekt wegfallen -->
<lb/>und nun<reg>,</reg> da ich so vieles sagen möchte,
<lb/>fühle ich, dass<!-- Überschreibung --> ich es schriftlich nicht
<lb/>kann! Ich verstehe Sie ganz, teile
<lb/>was Sie bedrückt und möchte nichts
<lb/>sehnlicher als, dass Sie Freiheit und Ruhe
<lb/>hätten für Ihr Schaffen. Ich empfinde
<lb/>den Zwang, den<!-- wirklich "den"? --> Sie unterliegen<reg>,</reg> oftmals
<lb/>so stechend und peinvoll wie einen
<lb/>physischen Schmerz.
</p>
<!-- unten rechts Stempel -->
<pb n="3"/>
<note rend="align(right)">[2]</note><!-- vgl. oben: type foliation, place top-right (statt rend) -->
<p>
Wir müssen baldmöglichst mündlich
<lb/>alles<!-- Überschreibung --> durchsprechen<reg>,</reg> und ich <del rend="strikethrough">ho</del> möchte
<lb/>so unendlich gerne hoffen können,
<lb/>dass nicht abermals Monate dazwischen
<lb/>liegen und ich Sie nach Ihrer Rückkehr
<lb/>sehen kann.<!-- wann ist Busoni von wo zurückgekehrt, wann haben sie sich wiedergesehen? --> Viele Wege stehen offen,
<lb/>wie Sie selbst sagen, aber welchen
<lb/>betreten?! Ich habe so manchen im
<lb/>Geiste eingeschlagen, aber immer
<lb/>wieder bin ich auf einen Punkt gekommen,<!-- Strich zur Verdopplung des m, siehe Reduplikationsstrich -->
<pb n="4"/>
bei dem ich gefürchtet<del><supplied reason="omitted"> habe</supplied></del>,<!-- keine Löschung! Ergänzung wohl auch nicht nötig, Stilmittel (Ellipse) --> dass er für
<lb/>Sie hinderlich, störend wird. Und doch
<lb/>muss<!-- Hervorhebung? --> ein Weg gefunden werden, dessen
<lb/>Endziel Befreiung für Sie ist.
</p>
<p>
Innigen Dank für die Programme
<lb/>etc.<!-- eher Semikolon, Punkt zu ergänzen? --> unter And.<!-- Abk. regularisieren --> <title key="E0400015" type="automated" n="Busoni, Ferruccio: Berceuse élégiaque op. 42" rend="dq-du">Berceuse</title>.<!-- Punkt ist aber ergänzt, oder? --> Wie glücklich wäre
<lb/>ich sie zu hören, wie schön und inhaltsreich
<lb/>sind die Worte, die den Grundgedanken
<lb/>niedergeben.<!-- wirklich "nieder"? -->
<!-- um welche Konzertprogramme geht es, sind sie im Busoni-Nachlass erhalten? → Anfrage an die Musikabteilung der Staatsbibliothek, können die Berliner vor Ort dann klären -->
</p>
<p>
Ihr Zusammentreffen mit <persName key="E0300047" type="automated" nymRef="Gustav Mahler">Mahler</persName>
<pb n="5"/>
<note rend="align(center-left)">B II, 3443</note>
<note rend="align(right)">[3]</note>
freut mich für Sie beide, trotzdem ich
<lb/>Letzteren persönlich nicht kenne.
<!-- was gibt es über dieses Treffen und die (berühmte) Rückreise 1911 zu sagen? -->
<lb/>Zum Glück schreiben wir <date when-iso="1911-03-01/1911-03-31">„März“</date><!-- mit welchem Element am besten die Anführungszeichen codieren? -->
<lb/>und Ihre<!-- Überschreibung --> Heimkehr kann nicht
<lb/>mehr fern sein.
</p>
<p>
<date when-iso="1911-02-27/1911-03-5">Vorige Woche</date> war Herr Andrea<reg>e</reg><!-- Personen-Entität --> aus Berlin<!-- Orts-Entität -->
<lb/>mein Gast, leider konnte seine Frau<!-- Personen-Entität -->
<lb/>ihn nicht begleiten. Es<!-- wirklich "Es"? --> war mir
<lb/>willkommen, weil ich erfahren<del><supplied reason="omitted"> habe</supplied></del>,<!-- vgl. oben --> dass
<lb/>beide zu Ihren Freunden zählen und Sie
<!-- Stempel unten mittig -->
<pb n="6"/>
bewundern.
</p>
<!-- hier einen ersten Abschnitt (div) beenden und ein neues div beginnen, mit neuem opener usw. -->
<p>
<date when-iso="1911-03-12" rend="align(right)">
Sonntag der 12. März
</date>
</p>
<p>
Ich wurde unterbrochen, liebster Freund,
<lb/>und kann erst <date when-iso="1911-03-12">heute</date> fortsetzen.
</p>
<p>
Ich habe Sie auch inzwischen oft im
<lb/>Geist umgeben und habe mir
<lb/>manches ausgedacht, das<reg>s</reg><!-- wohl eher Relativpronomen! --> Ihnen relativ
<lb/>wenig Zwang an<reg> </reg>herlegt<!-- hier steht tatsächlich ein geläufigeres Wort als das ja etwas merkwürdige "anherlegt" --> und vielleicht
<lb/>allmähli<choice><orig>g</orig><reg>ch</reg></choice> volle Freiheit gi<orig>e</orig>bt; ein <mentioned rend="dq-du">aber</mentioned>
<lb/>gi<orig>e</orig>bt es aber überall. Nur mündlich
<lb/>lässt sich gründlich über alles reden.
<lb/>Ich habe mich entschlossen
<date when-iso="1911-03-12">Ende dieser
<lb/>Woche
</date>nach Bern<!--?--><!-- Tipp: es ist ein dreibuchstabiger Ort --> zu fahren und
<pb n="7"/>
<note rend="align(center-left)">B II, 3443</note>
<note rend="align(rigt)">[4]</note>
freue mich darauf. Ich brauche
<lb/>Erholung, seelisch,;<!-- die Striche sind wohl als Klammern zu verstehen --> ich sehne mich
<lb/>nach einen<!-- wirklich "einen"? --> Blick ins<!-- originaler Apostroph? --> Weite, da mich
<lb/>hier so vieles einengt und schmerzhaft
<lb/>bedrückt. Diesen<!-- !? → welche Wörter könnte man hier noch erwarten? → eines von diesen ist es dann auch (eine ausgeschriebene Abkürzung) --> <date when-iso="1911-04-08">8<reg>.</reg> April</date> hoffe ich zurück
<lb/>zu sein<reg>,</reg> und hoffe dann mit
<lb/>frischer Kraft an die oft schweren
<lb/>Aufgaben zu gehen, die das Leben mir
<lb/>stellt. Ich wüsste so gerne<reg>,</reg> wann Sie
<lb/>zurückkehren, wie Ihr<!-- weggelassenes "e" → corr oder supplied --> Pläne sind,
<lb/>wann Sie zu Hause sein werden<reg>.</reg><!-- besser supplied -->
<!-- Termin der Rückkehr ermittelbar? -->
<lb/>Ich möchte durchaus auch <subst><del rend="overwritten"><unclear>den</unclear></del><add place="across">etwa an</add></subst> <!-- ich kann ehrlich gesagt nicht entziffern, was da unter der Überschreibung steht (aber es sind zwei Worte) -->
<lb/>den Musikfesten, aul.<!--?--><!-- … fast; → eine aus dem Kontext erschließbare Abk. --> der <persName key="E0300013" type="automated" nymRef="Franz Liszt">Liszt</persName> Feier,<!-- s.o., die Striche sind wohl Klammern -->
<note type="commentary" resp="#E0301016">
Vermutlich die Zentenarfeier für <persName key="E0300013">Franz Liszt</persName> am <date when-iso="1911-10-22">22. Oktober 1911</date>
in <persName key="E0500294">Heidelberg</persName> <bibl>(<ref target="#E0600148"/>, Bd. 78, Heft 42, S. 565)</bibl>.
</note><!-- würde man aber nicht eher nach einer Berliner Liszt-Feier suchen müssen, da Busoni dort dann vor Ort und insofern diese Information für ihn relevant ist? (oder war Busoni bei dieser Heidelberger Feier?) -->
<pb n="8"/>
teilnehmen. Von der Aufführung
<lb/>der <title key="E0400033" rend="dq-du">Turandot</title><!-- der Verweis auf die Orchestersuite als Schauspielmusik ist richtig, aber es müsste wohl auch das Gozzi-Stück selbst erfasst und referenziert werden --> wusste ich schon durch
<lb/><persName key="E0300048" type="automated" nymRef="Hugo von Hofmannsthal">Hofmannsthal</persName>, <persName key="E0300043">Reinhar<reg>d</reg>t</persName>,<!-- s.o.: Klammern -->. freue mich
<lb/>damit!
</p>
<p>
Ihre liebe Frau<!-- Personen-Entität, Element rs --> vermute ich daheim,
<lb/>oder wenigstens unterwegs, vielleicht
<lb/>kann ich etwas darüber erfahren.
</p>
<closer><!-- alternative Auffassung: Bis "schließt" ist noch ein normaler Absatz, die Grußformel erst "in treuer Freundschaft" → dann mit seg type salute (da in der laufenden Zeile), und dann erst closer nur mit signed -->
<salute>
Innig Lebewohl für <date when-iso="1911-03-12">heute</date>, ich
<lb/>breche nicht ab, wenn dieses Blatt
<lb/>auch schlie<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>t. In treuer Freundschaft
</salute>
<signed><!-- rechtsbündig -->
Ihre <persName key="E0300819" type="automated" nymRef="Jella Oppenheimer">Iella Oppenheimer</persName>
</signed><!-- J/I? -->
</closer>
</div>
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</text>
</TEI>