Nicht wahr Sie wissen, dass es nicht
mein freier Wille ist, der mich
heute schriftlich Lebewohl sagen
lässt: Es wird mir unendlich
schwer und es war mein
Herzenswunsch Ihnen die Hand
Jella Oppenheimer an Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward
Name des Ortes · 15. Dezember 1909
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Diplomatische Umschrift
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Mus. Nachl. F. Busoni BII, 3441
dem 15.12.1909
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dem 15.12.1909
nicht wahr Sie wissen, dass es nicht
mein freier Wille ist, der mich
heute schriftlich Lebewohl sagen
lässt: Es wird mir unendlich
schwer und es war mein
Herzenswunsch Ihnen die Hand
zu drücken, Sie, liebster Freund
und Frau Gerda in Ihrem Heim zu
sehen, ehe Sie die Reise
Sie haben gesehen wie müde und wund ich bin und werden mir glauben, dass ich augenblicklich allen Unebenheiten ausweichen muss. Innig hätte ich gewünscht einige Tage mit Ihnen und Ihrer lieben Frau zu verleben und hätte die Reise zu diesem Zweck nicht gescheut, es war aber unmöglich ohne mich anderwärts zu melden. All meine Wünsche geleiten Sie und sehnlich erwarte ich Ihre glückliche Heimkehr. Der Himmel behüte Sie! Wenn wir uns wiedersehen, hoffe ich Ihnen mit einem fröhlicherem Gesicht entgegen zu treten, bester Freund. Verknüpfen Sie auch inzwischen nicht alle trüben Gedanken, die ich neulich ausgesprochen, mit der Erinnerung an mich, ich knüpfe alles Schmerzliche minder mit der Kraft, die mir das Leben noch gelassen hat und will keine Bitterkeit in der Seele behalten. Mit heißen Wünschen für Sie und Ihre Lieben in unveränderlicher Freundschaft. Ihre Jella Oppenheimer Halten Sie mich, ich bitte Sie, au courant Ihrer Schritte, teilen Sie mir Ihre glückliche Ankunft mit einer Zeile mit und sagen Sie mir auch unter welcher Adresse Sie Nachrichten erreichen! Wann kann ich darauf hoffen, für welche Zeit ist Ihre Rückkehr geplant? Alles gute auf Ihren Weg! |
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wäre gerade im jetzigen Moment
Sie haben gesehen wie müde
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lieben Frau zu verleben und
Wenn wir uns wiedersehen,
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B II, 3441 [3]
fröhlicherem Gesicht entgegen zu
treten, bester Freund. Verknüpfen Sie auch inzwischen nicht alle trüben Gedanken, die ich neulich ausgesprochen, mit der Erinnerung an mich, ich knüpfe alles Schmerzliche minder mit der Kraft, die mir das Leben noch gelassen hat und will keine Bitterkeit |
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in der Seele behalten. Mit heissen Wünschen für
Ihre
Halten Sie mich, ich bitte
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und sagen Sie mir auch unter
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Quelle
- Überlieferung
- Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 3441 | olim: Mus.ep. J. Oppenheimer 10 |
- Zustand
- Der Brief ist gut erhalten. Der Umschlag ist auf Vorder- und Rückseite leicht beschädigt
- Umfang
- 2 Bogen, 7 beschriebene Seiten
- Hände/Stempel
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- Hand des Absenders Jella Oppenheimer, Brieftext in blauer Tinte, in deutscher Kurrentschrift
- Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen und eine Foliierung vorgenommen hat
- Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat
- Bibliotheksstempel (rote Tinte)
- Poststempel (schwarze Tinte)
- Hand eines Postbediensteten, der die Zahl 202 mit Blaustift auf der Umschlagvorderseite notiert hat
- Hand von Gerda Busoni, die nachträglich den Namen Oppenheimer notiert hat
Inhalt
- Zusammenfassung
- Jella Oppenheimer bedauert sich nicht vor dessen Abreise bei Busoni verabscheiden zu können. Ferner berichtet sie von einer nicht angetretenen Reise zu ihrer Schwester, aufgrund eines Konfliktes und ihrem erschöpften Zustandes. Letztlich bittet sie Busoni ihr aktuelle Neuigkeiten aus seinem Leben zu berichten.
- Incipit
- „ nicht wahr Sie wissen, dass es nicht mein freier Wille ist, der mich heute schriftlich Lebewohl sagen lässt:“
Edition
- Inhaltlich Verantwortliche
- Christian Schaper Ullrich Scheideler
- bearbeitet von
- Stand
- 25. Juni 2024: in Bearbeitung (in der Erfassungs-/Codierungsphase)
- Stellung in diesem Briefwechsel
- Vorausgehend Folgend
- Benachbart in der Gesamtedition
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Vorausgehend Folgend
Erwähnte Entitäten
- Personen
- Orte