Heinrich Schenker to Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Gmunden · August 30, 1903

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Mus.Nachl. F. Busoni B II, 3550Mus.ep. Orchester Abend 1903, 26 (Busoni-Nachl. B II)
Gmunden, 30 Aug.

Lieber u. sehr verehrter Freund!

Ich habe mir die Sache doch anders über-
legt. Busoni hatte sich bei Schenker nach einer Orchesterfassung der Syrischen Tänze für die Berliner Orchesterabende erkundigt (vgl. Brief vom 25. August), was Schenker, auch aufgrund des knappen Zeitrahmens, mit einem Verweis auf eine evtl. bereits vorliegende Orchestrierung durch Schönberg beantwortet hatte (Brief vom August 1903). Am liebsten mache ich die Partitur
selbst, ob nun Schönberg sie schon gemacht
oder nicht, (was ich erst in paar Tagen
erfahren kann). Ich bin dann in der Lage,
sollte Erfolg mir beschieden sein, die
Partitur zu verkaufen, u. einiges Geld,
das ich so nötig brauche, damit zu verdienen.

Sind Sie damit einverstanden?

Um baldige Antwort bittet Sie sehr

Ihr treu ergebener

H Schenker

Die „N. freie Presse“ brachte neulich
sehr Schönes über meine Ausgabe: Am 28. August war in der Neuen Freien Presse ein Aufsatz erschienen, welcher neben Schenkers kurz zuvor veröffentlichter Ausgabe der Klavierwerke von Philipp Emanuel Bach insbesondere das zugehörige Begleitwerk Ein Beitrag zur Ornamentik als Einführung zu Ph. Em. Bachs Klavierwerken lobend erwähnte (J. K. 1903). ich hoffe,
es freut auch Sie, das zu erfahren.

Gmunden, 30. August

Lieber und sehr verehrter Freund!

Ich habe mir die Sache doch anders überlegt. Busoni hatte sich bei Schenker nach einer Orchesterfassung der Syrischen Tänze für die Berliner Orchesterabende erkundigt (vgl. Brief vom 25. August), was Schenker, auch aufgrund des knappen Zeitrahmens, mit einem Verweis auf eine evtl. bereits vorliegende Orchestrierung durch Schönberg beantwortet hatte (Brief vom August 1903). Am liebsten mache ich die Partitur selbst, ob nun Schönberg sie schon gemacht oder nicht (was ich erst in paar Tagen erfahren kann). Ich bin dann in der Lage, sollte Erfolg mir beschieden sein, die Partitur zu verkaufen, und einiges Geld, das ich so nötig brauche, damit zu verdienen.

Sind Sie damit einverstanden?

Um baldige Antwort bittet Sie sehr

Ihr treu ergebener

H. Schenker

Die „Neue Freie Presse“ brachte neulich sehr Schönes über meine Ausgabe: Am 28. August war in der Neuen Freien Presse ein Aufsatz erschienen, welcher neben Schenkers kurz zuvor veröffentlichter Ausgabe der Klavierwerke von Philipp Emanuel Bach insbesondere das zugehörige Begleitwerk Ein Beitrag zur Ornamentik als Einführung zu Ph. Em. Bachs Klavierwerken lobend erwähnte (J. K. 1903). Ich hoffe, es freut auch Sie, das zu erfahren.

                                                                
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Document

doneStatus: candidate XML Facsimile Download / Cite

Provenance
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 3550 | olim: Mus.ep. Orchester Abend 1903, 26 (Busoni-Nachl. B II) |

proof Kalliope

Condition
Der Brief ist gut erhalten.
Extent
1 Blatt, 1 beschriebene Seite
Hands/Stamps
  • Hand des Absenders Heinrich Schenker, Brieftext in schwarzer Tinte, in deutscher Kurrentschrift.
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
  • Hand des Archivars, der die ursprüngliche Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Bleistift vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der die erneute Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Bleistift vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat.
Image source
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 12

Summary
Schenker teilt mit, er wolle die Syrischen Tänze doch selbst orchestrieren (und bei Erfolg verkaufen).
Incipit
Ich habe mir die Sache doch anders überlegt.

Editors in charge
Christian Schaper Ullrich Scheideler Theresa Menard Maximilian Furthmüller
prepared by
Revision
December 29, 2018: candidate (coding checked, proofread)
Direct context
Preceding Following
Near in this edition
Previous editions
Bent/Bretherton/Drabkin 2014, S. 36