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Mus.ep. F. Busoni 32- (Busoni-Nachl. B I)
Mus.Nachl. F. Busoni B I, 68
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
Hochgeschätzter Herr Paul Bekker,
Ihre mich ebenso überraschende als ehrende An- sprache im Bande „Neue Musik“
Bekker widmet
Busoni das Vorwort zu diesem Band. Er betont seine Verehrung für
Busoni, indem er das ständige Suchen als Eigenschaft eines
wahren Künstlers definiert und Busoni als
„findenden Sucher und suchenden Finder“ tituliert
(vgl. Bekker 1923a, S. VII–XI).
hat mich herzlich erfreut. Für die
freundliche Würdigung danke ich Ihnen erkenntlichst. –
Beim Lesen der Ankündigung eines geplanten Wagner
Buches
Das Vorhaben sich mit Wagner
auseinander zu setzen, wird von Bekker ebenfalls in der
Busoni gewidmeten Ansprache erwähnt.
(vgl. Bekker 1923a, S. IX f.).
fragte ich mich, ob ein solches nicht zugleich verspätet und
dennoch verfrüht sei ....
Ueber dieses Argument (und andere interessante
Punkte) hätte ich gerne einmal von Ihnen erläuternde Gespräche ange- hört.
Aber die Zeit wird kürzer, der trennende Raum
scheinbar weiter: man muss lernen, mit Nutzen zu verzichten.
Trotzdem hoffe ich auf die Möglichkeit eines
Zusammentreffens, das vielleicht nicht ganz unfruchtbar bliebe – – –
Mit verbindlichsten und herzlichen Grüssen
Ihr ergebener
F. B.
[Nicht im Bekker-Nachl.
der Yale University]
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Hochgeschätzter Herr Paul Bekker,
Ihre mich ebenso überraschende als ehrende Ansprache im Bande „Neue Musik“
Bekker widmet
Busoni das Vorwort zu diesem Band. Er betont seine Verehrung für
Busoni, indem er das ständige Suchen als Eigenschaft eines
wahren Künstlers definiert und Busoni als
„findenden Sucher und suchenden Finder“ tituliert
(vgl. Bekker 1923a, S. VII–XI).
hat mich herzlich erfreut. Für die
freundliche Würdigung danke ich Ihnen erkenntlichst. –
Beim Lesen der Ankündigung eines geplanten Wagner-Buches
Das Vorhaben sich mit Wagner
auseinander zu setzen, wird von Bekker ebenfalls in der
Busoni gewidmeten Ansprache erwähnt.
(vgl. Bekker 1923a, S. IX f.).
fragte ich mich, ob ein solches nicht zugleich verspätet und
dennoch verfrüht sei …
Über dieses Argument (und andere interessante
Punkte) hätte ich gerne einmal von Ihnen erläuternde Gespräche angehört.
Aber die Zeit wird kürzer, der trennende Raum
scheinbar weiter: man muss lernen, mit Nutzen zu verzichten.
Trotzdem hoffe ich auf die Möglichkeit eines
Zusammentreffens, das vielleicht nicht ganz unfruchtbar bliebe – – –
Mit verbindlichsten und herzlichen Grüßen
Ihr ergebener
F. B.
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