Ferruccio Busoni to Philipp Jarnach arrow_backarrow_forward

Zürich · November 26, 1917

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N.Mus.Nachl. 30, 24


L Ph. J Breitkopfs verlangen
die Handschrift der
KlavierAuszüge für

ihr “Archiv” zurück. Wollen Sie
(der Einfachheit halber) die-
-selben nach Leipzig aufgeben?
Ich danke Ihnen dafür und
bitte Sie überdies, vorher, dieses
Textbuch Die Libretti zu Turandot und Arlecchino. mit Ihrem Klavieraus-
zuge zu vergleichen. Es stimmt
noch nicht ganz. Was unnöthig
ausgestrichen ist u. bleiben soll,
das unterstreichen sSie mit
punktierten Linien, z. B.
Als der Vorhang aufgeht. etc.
Was ausgestrichen werden soll,
streichen Sie einfach durch. Diese
Arbeit soll Ihnen natürlich
honoriert werden.

L Ph. J

Breitkopfs verlangen die Handschrift der Klavierauszüge für ihr „Archiv“ zurück. Wollen Sie (der Einfachheit halber) dieselben nach Leipzig aufgeben? Ich danke Ihnen dafür und bitte Sie überdies, vorher, dieses Textbuch Die Libretti zu Turandot und Arlecchino. mit Ihrem Klavierauszuge zu vergleichen. Es stimmt noch nicht ganz. Was unnötig ausgestrichen ist und bleiben soll, das unterstreichen Sie mit punktierten Linien, z. B. Als der Vorhang aufgeht etc. Was ausgestrichen werden soll, streichen Sie einfach durch. Diese Arbeit soll Ihnen natürlich honoriert werden.

Ich bin so mit Klavier, Korrespondenz und Komposition in Anspruch genommen, dass ich diese Korrektur bedauerlich verzögern müsste, falls ich sie selber vornähme.

Ihre „Ritterburg“ ist ein stattlicher Bau geworden, mit einem kontrapunktischen Eckturm, der kräftig ausgeführt ist. Von dieser Seite wird sie den Angriffen trotzen. Ich beglückwünsche Sie zu diesem neuen Schritt auf dem Wege des Meister-Architekten.

Herzliche Grüße

Ihr F. Busoni

26. N. 1917
                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"> <note type="shelfmark" place="top-left" resp="#archive">N.Mus.Nachl. 30, 24</note> <lb/> <lb/> <p> <seg type="opener" subtype="salute" rend="huge"><abbr>L <persName key="E0300376"><seg rend="smaller">Ph.</seg> J</persName></abbr></seg> <orgName key="E0600002">Breitkopfs</orgName> verlangen <lb/><seg rend="indent-3">die Handschrift der <lb/><rs type="works" key="E0400610 E0400611">Klavier<choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>uszüge</rs> für</seg> <lb/>ihr <soCalled rend="dq-uu">Archiv</soCalled> zurück. Wollen Sie <!-- existiert ein solcher Brief im Breitkopf-Briefwechsel? --> <!-- existieren die Manuskripte noch im Verlagsarchiv? --> <!-- geschickt wurden sie offenbar vorerst nicht, siehe Breitkopf an Busoni, 5.12.1917, S. 308 --> <lb/>(der Einfachheit halber) die <lb break="no" rend="after:-"/>selben nach <placeName key="E0500007">Leipzig</placeName> aufgeben? <lb/>Ich danke Ihnen dafür und <lb/>bitte Sie überdies, <hi rend="underline">vorher</hi>, dieses <lb/>Textbuch <note type="commentary" resp="#E0300744">Die Libretti zu <title key="E0400153">Turandot</title> und <title key="E0400133">Arlecchino</title>.</note> <!-- Erschienen waren 1917 beide zusammen als „La nuova Commedia dell’arte“ (so erklärt sich vielleicht, dass im weiteren Verlauf mal von Textbuch, mal von Textbüchern die Rede ist) --> <!-- oder geht es doch nur um eines der beiden Textbücher? (um welches, wo wurde noch im Stück revidiert?) gibt der Breitkopf-Briefwechsel Aufschluss? --> <!-- vgl. aus dem Breitkopf-Briefwechsel die Briefe vom 14.3.17 (Busoni schickt die Textbücher „druckfertig“ an den Verlag, S. 213); 24.3. (Verlag meldet Versand des Revisionsabzugs der Textbücher, S. 216); 27.3. (Busoni: „diese war von Ihnen eine Glanzleistung: die schnelle freundliche Drucklegung der Textbücher“, schickt Korrekturen, S. 218); 30.3. (Verlag erwähnt die „in einem Hefte zu druckenden beiden Textbücher“, S. 220 f., druckt 1000 Ex.); 3.4. (Verlag verwendet den nachgereichten Schmuckumschlag Cosomatis für 700 Exemplare, nachdem schon 300 vorab mit einfachem Schriftumschlag gedruckt worden waren, S. 223); 15.4. (Busoni hat seine zweifarbig gedruckten Textbuch-Exemplare, erhalten; teilt mit, das Zürcher Theater sei bei der Preiskalkulation für die Textbücher irrtümlich von zwei einzelnen ausgegangen, S. 233); (Sprachkorrektur der Textbücher läuft unterdessen noch nebenher: Brief des Verlags vom 14.4., S. 231 f., und Busonis vom 19.4., S. 234) 17.11. (Verlag hat nach dem ersten Korrekturabzug der Klavierauszüge die Textbücher ergänzt, sendet ein durchschossenes Exemplar zur Durchsicht, S. 303); 5.12. (Verlag meldet, in Zürich seien noch 350 Exemplare vorhanden, vorerst kein Neudruck, S. 308); 9.12. (Busoni ist gegen Neudruck: „Was die Revision des Textbuches selbst betrifft, so hat Ihr Herr Korrektor uns die Aufgabe sehr erschwert; es gälte jetzt unrichtig Hinzugefügtes zu streichen, Durchgestrichenes wieder herzustellen: Jarnach und ich wurden ganz verwirrt. Ich schlage vor, diese Umwandlungen jetzt nicht vorzunehmen und für Zürich die alte Fassung zu behalten. Später werden wir Ihnen ein anderes durchgesehenes Ex. fertigen.“, S. 309) 23.1.18 (in Zürich waren Januar 1918 noch 160 Ex. übrig, wurden nach Leipzig zurückgesandt, aber da nun Aufführung in Frankfurt vereinbart, hält Verlag Revision für Neudruck nötig, S. 324) 20.2. (Verlag dankt für „Rücksendung der umgearbeiteten Textbücher ‚Turandot‘ und ‚Arlecchino‘’“, S. 330) 6.3. (Textbücher fertig, Druck einzeln: „Die beiden Textbücher gelangen zufolge telegraphischer Bestellung von Hug & Co. heute zum Druck. Aus dem letzten Abzuge werden Sie schon ersehen haben, dass wir jedes Textbuch für sich drucken und abgeben wollen. Das ist geschäftlich vorzuziehen, namentlich für den Fall, dass später nur eines der beiden Werke von dem betreffenden Theater aufgeführt werden sollte.“ S. 334); 8.3. (Verlag sendet je sechs Exemplare an Busoni, S. 335) --> mit Ihrem Klavieraus <lb break="no"/>zuge zu vergleichen. Es stimmt <lb/>noch nicht ganz. Was unnöt<orig>h</orig>ig <lb/>ausgestrichen ist <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> bleiben soll, <lb/>das unterstreichen <subst><del rend="transformed">s</del><add place="transformed">S</add></subst>ie mit <lb/>punktierten Linien, z. B. <lb/><eg rend="align(center)"><add type="reinstated" rend="underline-dashed"><del rend="strikethrough">Als der Vorhang aufgeht<orig>.</orig> etc.</del></add></eg> <lb/>Was ausgestrichen werden soll, <lb/>streichen Sie einfach durch. Diese <lb/>Arbeit soll Ihnen natürlich <lb/>honoriert werden. </p> </div>
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N. Mus. Nachl. 30, 24

Ich bin so mit Clavier, Korres-
pondenz u. Komposition in
Anspruch genommen, dass ich
diese Korrektur bedauerlich
verzögern müsste, falls ich sie
selber vornähme.

Ihre “Ritterburg” ist ein
stattlicher Bau geworden,
mit einem kontrapunktischen
Eckthurm, der kräftig aus-
geführt ist. Von dieser Seite
wird sie den Angriffen trotzen.
Ich beglückwünsche Sie zu
diesem neuen Schritt auf
dem Wege des Meister-Architekten.

Herzliche Grüsse

Ihr F. Busoni

26. N. 1917
                                                                
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Preußischer
Staats-
bibliothek
zu Berlin
Kulturbesitz
                                                                
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Preußischer
Staats-
bibliothek
zu Berlin
Kulturbesitz
26 Nov 1917
                                                                
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doneStatus: candidate XML Facsimile Download / Cite

Provenance
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | N.Mus.Nachl. 30,24 |

proof Kalliope

Condition
Der Brief ist gut erhalten.
Extent
2 Blatt, 2 beschriebene Seiten
Collation
Nur die Vorderseiten sind beschrieben.
Hands/Stamps
  • Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen hat
  • Hand Gerda Busonis, dieauf der Rückseite das Datum des Briefes vermerkt hat
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
Image source
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 1234

Summary
Busoni bittet um Rücksendung der Klavierauszug-Manuskripte zu Turandot und Arlecchino an Breitkopf & Härtel sowie um vorherigen Abgleich mit dem Textbuch; erläutert Korrekturkennzeichnungen; beglückwünscht Jarnach zum Abschluss des Prologs zu einem Ritterspiele.
Incipit
Breitkopfs verlangen die Handschrift der Klavierauszüge

Editors in charge
Christian Schaper Ullrich Scheideler
prepared by
Revision
May 18, 2022: candidate (coding checked, proofread)
Direct context
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