Hochverehrter Herr Professor, 
                    es ist augenblicklich
                    
eine Anzahl von Bekannten bestrebt mir von
                    
einigen Kunstfreunden den zur Aufführung meiner
                    
symphonischen Dichtung nöthigen Betrag zu ver⸗
schaffen. Da ich nun,
                                                                
gerne vorbereitet
                                                                
Partitur sehr dringend. Ich möchte auch noch
                    
einige Stellen ein wenig
                                                                
umarbeiten, muss also
                                                                auffür alle Fälle bevor
                    
ich ans Stimmen=Copieren denken kann, die
                    
Partitur durchsehen. Ich bitte Sie daher recht
                    
sehr mir so rasch als irgend möglich das
                    
Manuscript (eingeschrieben – Sie sind wohl so
                    
liebenswürdig) zu übersenden. Falls Sie die
                    
Absicht haben, noch heuer
                                                                
zu thun, so sende ich Ihnen eventuell eine
                    
in längstens 5–6 Tagen angefertigte Abschrift;
                    
oder falls aus
                                                                
nichts wird das Original. Vielleicht kann
                    
ich Ihnen dann auch einen Clavierauszug
                    
davon dazugeben, daen einer meiner Freunde
                    
schon früher zu arbeiten begonnen hat, und[1]
                    
                    
Arnold Schönberg an Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward
Wien · 16. Dezember 1903
| Faksimile | Diplomatische Umschrift | Lesefassung | XML | 
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                        Wien
                        16/12. 1903
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                        Wien,
                        16.12.1903
                     Hochverehrter Herr Professor, es ist augenblicklich eine Anzahl von Bekannten bestrebt, mir von einigen Kunstfreunden den zur Aufführung meiner symphonischen Dichtung nötigen Betrag zu verschaffen. Da ich nun, falls daraus etwas wird, gerne vorbereitet wäre, benötige ich meine Partitur sehr dringend. Ich möchte auch noch einige Stellen ein wenig retouchieren und umarbeiten, muss also für alle Fälle, bevor ich ans Stimmenkopieren denken kann, die Partitur durchsehen. Ich bitte Sie daher recht sehr, mir so rasch als irgend möglich das Manuskript (eingeschrieben – Sie sind wohl so liebenswürdig) zu übersenden. Falls Sie die Absicht haben, noch heuer irgendetwas dafür zu tun, so sende ich Ihnen eventuell eine in längstens 5–6 Tagen angefertigte Abschrift; oder, falls aus meinen hiesigen Aussichten nichts wird, das Original. Vielleicht kann ich Ihnen dann auch einen Klavierauszug davon dazugeben, den einer meiner Freunde schon früher zu arbeiten begonnen hat und fortzusetzen gedenkt. Ich schließe also, noch einmal meine Bitte um möglichst rasche Übersendung wiederholend, mit der besten Empfehlung in | 
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                    fortzusetzen
                                                                 Ich schließe also, noch einmal meine Bitte
                     vorzüglicher
                                                                     | 
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Dokument
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Quelle
- Überlieferung
- Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 3553 | olim: Mus.ep. OrchesterAbend 1903, 29 (Busoni-Nachl. B II) |
- Zustand
- Der Brief ist gut erhalten.
- Umfang
- 1 Bogen, 2 beschriebene Seiten
- Kollation
- Nur die Vorderseiten beschrieben.
- Hände/Stempel
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                    - Hand des Absenders Arnold Schönberg, Brieftext in schwarzer Tinte, in deutscher Kurrentschrift
- Hand des Archivars, der die Foliierung mit Bleistift vorgenommen hat.
- Bibliotheksstempel (rote Tinte)
 
Inhalt
- Zusammenfassung
- Schönberg hat eine Aufführung von Pelleas und Melisande in Aussicht, bittet Busoni um Rücksendung seiner Partitur; bietet erneute Zusendung (ggf. einer Abschrift) an.
- Incipit
- „es ist augenblicklich eine Anzahl von Bekannten“
Edition
- Inhaltlich Verantwortliche
- Christian Schaper Ullrich Scheideler
- bearbeitet von
- Stand
- 3. Februar 2020: zur Freigabe vorgeschlagen (Auszeichnungen überprüft, korrekturgelesen)
- Stellung in diesem Briefwechsel
- Vorausgehend Folgend
- Benachbart in der Gesamtedition
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                    Vorausgehend Folgend
- Frühere Ausgaben
- Weindel 2003, S. 319 Haimo/Feisst 2016, S. 221
Erwähnte Entitäten
- Personen
- Werke
- Orte