| Faksimile | Diplomatische Umschrift | Lesefassung | XML | 
                                                
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                    [1]Mus.ep. A. Schönberg 17 (Busoni-Nachl. B II) 
                        19/9.1911
                     Sehr verehrter Herr Busoni, herzlichsten Dank für Ihren sehr lieben
                    Brief. Ich war schon sehr beunruhigt, als ich keine Antwort
 erhielt. Ich konnte mirs gar nicht erklären und vermutete,
 daß ich ohne es zu wollen, irgend wo angestoßen sei. Nun klärte
 es sich glücklicherweise anders auf.
 Nun zur Sache selbst: Sie haben wohl sehr recht, daß der
                    zwar gut gemeinte Aufruf, etwas wenig wirksam ist. Vor
 Allem fehlt ihm die nötige sachliche Klarheit. Derlei Dinge
 dürfen nicht mit ungewöhnlichen Worten und schönklingenden
 Satzkonstruktionen gesagt werden, sondern nur mit den nüchternsten
 Worten. Ich kenne Kerr nicht
                                                                Kerr hatte den Aufruf im Pan unterzeichnet und auch mitformuliert (Theurich 1979); Schönberg lernte ihn persönlich erst im Herbst 1911 in Berlin kennen (Stuckenschmidt 1974, S. 136).
                    
                    und bin ihm sehr dankbar für
 seine Absicht. Aber ich bin sicher, wenn Sie es vorher gelesen
 hätten, wärs günstig gewesen.
 Ich meine die ganze Aktion müßte etwas energischer
                    angefaßt werden. Ich habe beispielsweise Herrn Clark
                                                                Schönberg hatte Clark am 31. Oktober 1910 anlässlich einer Aufführung von Pelleas und Melisande in Berlin über Fried kennengelernt. Clark zählte fortan zu Schönbergs Unterstützern und wurde 1911 sein erster Berliner Schüler (Stuckenschmidt 1974, S. 124 f. u. 139).
                    
                    einen
 Entwurf für eine
                                                                Theurich 1977 (188) und Beaumont 1987 (411): „seine“ (bzw. „his“).
                    
                    Ankündigung meiner Kurse
                                                                Schönberg hatte bereits im Rahmen seines ersten Berliner Aufenthalts 1902/03 am Stern’schen Konservatorium gelehrt – auf Empfehlung von Strauss hatte er Kurse in Harmonielehre gegeben (Schenk 2001, S. 80). Im Winter 1911 nun gab Schönberg eine Vortragsreihe zu Ästhetik und Kompositionslehre (Stuckenschmidt 1974, S. 136), die außerhalb des eigentlichen Lehrplans stattfand. Das Konservatorium stellte einen Saal zur Verfügung und übernahm die Bekanntmachung der Veranstaltungen, verlangte im Gegenzug jedoch ein Drittel der Einnahmen. Die Vorträge fanden zwischen dem 20. November 1911 und dem 29. Januar 1912 statt. Am ersten Termin nahmen auch Ferruccio und Gerda Busoni teil (Schenk 2001, S. 82 f.). Der Reihe war jedoch kein großer Erfolg beschieden (Stuckenschmidt 1974, S. 139).
                    
                    geschickt. Ich
 hätte es für sehr gut gehalten, wenn man den in ein paar
 Blättern veröffentlicht hätte.
                                                                Clark hatte am 22. September, 6. Oktober und 10. November in der Allgemeinen Musik-Zeitung Inserate veröffentlicht, welche für die bevorstehenden Kurse Schönbergs am Stern’schen Konservatorium warben. Die Ankündigungen hatten jedoch nur wenig Erfolg (Theurich 1979, S. 106).Deutsche
 Staatsbibliothek
 Berlin
 Es wäre sehr gut, wenn ich in Berlin sein könnte
                    und deshalb möchte ich Ihnen später noch einiges sagen.
 Vor Allem, weil ich zur Sicherung meiner Existenz noch
 
                        Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4556
                     | 
                
                
                
                
                    
                        19.9.1911
                     
                        
                            Berg am Starnberger See
                            Bayern, private Adresse Herr Widl
                         Sehr verehrter Herr Busoni,  herzlichsten Dank für Ihren sehr lieben
                     Brief. Ich war schon sehr beunruhigt, als ich keine Antwort
                     erhielt. Ich konnte mir’s gar nicht erklären und vermutete,
                     dass ich, ohne es zu wollen, irgendwo angestoßen sei. Nun klärte
                     es sich glücklicherweise anders auf. Nun zur Sache selbst: Sie haben wohl sehr recht, dass der
                     zwar gut gemeinte Aufruf etwas wenig wirksam ist. Vor
                     allem fehlt ihm die nötige sachliche Klarheit. Derlei Dinge
                     dürfen nicht mit ungewöhnlichen Worten und schön klingenden
                     Satzkonstruktionen gesagt werden, sondern nur mit den nüchternsten
                     Worten. Ich kenne Kerr nicht
                                                                Kerr hatte den Aufruf im Pan unterzeichnet und auch mitformuliert (Theurich 1979); Schönberg lernte ihn persönlich erst im Herbst 1911 in Berlin kennen (Stuckenschmidt 1974, S. 136).
                    
                    und bin ihm sehr dankbar für
                     seine Absicht. Aber ich bin sicher, wenn Sie es vorher gelesen
                     hätten, wär’s günstig gewesen. Ich meine, die ganze Aktion müsste etwas energischer
                     angefasst werden. Ich habe beispielsweise Herrn Clark
                                                                Schönberg hatte Clark am 31. Oktober 1910 anlässlich einer Aufführung von Pelleas und Melisande in Berlin über Fried kennengelernt. Clark zählte fortan zu Schönbergs Unterstützern und wurde 1911 sein erster Berliner Schüler (Stuckenschmidt 1974, S. 124 f. u. 139).
                    
                    einen
                     Entwurf für eine
                    
                    Ankündigung meiner Kurse
                                                                Schönberg hatte bereits im Rahmen seines ersten Berliner Aufenthalts 1902/03 am Stern’schen Konservatorium gelehrt – auf Empfehlung von Strauss hatte er Kurse in Harmonielehre gegeben (Schenk 2001, S. 80). Im Winter 1911 nun gab Schönberg eine Vortragsreihe zu Ästhetik und Kompositionslehre (Stuckenschmidt 1974, S. 136), die außerhalb des eigentlichen Lehrplans stattfand. Das Konservatorium stellte einen Saal zur Verfügung und übernahm die Bekanntmachung der Veranstaltungen, verlangte im Gegenzug jedoch ein Drittel der Einnahmen. Die Vorträge fanden zwischen dem 20. November 1911 und dem 29. Januar 1912 statt. Am ersten Termin nahmen auch Ferruccio und Gerda Busoni teil (Schenk 2001, S. 82 f.). Der Reihe war jedoch kein großer Erfolg beschieden (Stuckenschmidt 1974, S. 139).
                    
                    geschickt. Ich
                     hätte es für sehr gut gehalten, wenn man den in ein paar
                     Blättern veröffentlicht hätte.
                                                                Clark hatte am 22. September, 6. Oktober und 10. November in der Allgemeinen Musik-Zeitung Inserate veröffentlicht, welche für die bevorstehenden Kurse Schönbergs am Stern’schen Konservatorium warben. Die Ankündigungen hatten jedoch nur wenig Erfolg (Theurich 1979, S. 106).
                    
                 Es wäre sehr gut, wenn ich in Berlin sein könnte,
                     und deshalb möchte ich Ihnen später noch einiges sagen.
                     Vor allem, weil ich zur Sicherung meiner Existenz noch
                    
                    
                    
                    
                    
                     einiges unternommen
                    
                    habe und noch manches dazutun
                     will. So habe ich Max Reinhardt meine zwei Bühnenwerke
                     zur Aufführung eingereicht (zwei kurze Stücke: „Monodram“ und
                     „Die glückliche Hand“) und mit ihm darüber verhandelt, dass
                     ich sie selbst dirigiere.
                                                                Reinhardt, den Schönberg kurz zuvor am 31. August in München durch Vermittlung von Fried kennengelernt hatte (Brand/Hailey/Meyer 2007, S. 53), leitete seit 1905 u. a. das Deutsche Theater und bezog, neben seiner Tätigkeit als Opernregisseur (Fleischmann 1984, S. 279), musikalische Elemente auf innovative Weise in das Sprechtheater mit ein (Langer 2005, Sp. 1531). Die geplante Zusammenarbeit mit Schönberg sagte Reinhardt jedoch bereits am 23. September 1911 wieder ab, da er eine Umsetzung der Werke in einem Sprechtheater für undurchführbar hielt (Telegramm von Reinhardt an Schönberg vom 23. September 1911).
                    
                    Mich ihm gleichzeitig als Dirigenten
                     angetragen für die andern Musikwerke, die er in dieser
                     Saison aufführen will.
                                                                An Musikwerken führte Reinhardt in dieser sowie der folgenden Saison u. a. Offenbachs Die schöne Helena, Busonis Turandot-Musik sowie Humperdincks Der blaue Vogel auf (Boeser/Vatková 1984, S. 332 f.).
                    
                    Er war sehr geneigt, und ich
                     glaube, wenn ich ihn noch einmal sprechen könnte, wäre
                     die Sache gemacht. Dabei hörte
                    
                    ich, dass er auch
                     von Ihnen etwas macht. Das wäre mir eine große
                     Freude und höchst interessant, das zu dirigieren. Können
                     Sie nicht darauf Einfluss nehmen?
                                                                Am 27. Oktober 1911 wurde Busonis 1905 komponierte Musik zu Gozzis Turandot im Rahmen einer Neuproduktion des Stücks am Deutschen Theater aufgeführt (Boeser/Vatková 1984, S. 332); am Pult stand Oskar Fried (Stuckenschmidt 1967, S. 37). Busoni muss in dieser Zeit in regem Austausch mit Reinhardt gestanden haben.
                    
                    Reinhardt war
                     bis dahin sehr dafür! Und ich hoffe bestimmt, wenn
                     er noch von Ihnen dazu angeregt wird, dass er mich
                     engagiert. – Sie brauchen keine Sorge zu haben, dass
                     ich kein guter Dirigent bin. Ich bin ganz gewiss sogar
                     ein hervorragender!
                                                                Schönberg hatte im Januar 1905 bei der Uraufführung von Pelleas und Melisande zum ersten Mal ein großes Ensemble dirigiert. 1912 weitete sich Schönbergs Betätigung endgültig auf das Dirigieren aus (Schmidt 2005, Sp. 1585 ff.). So leitete er auf Einladung von Zemlinsky eine Aufführung von Pelleas und Melisande am 29. Februar 1912 in Prag, welche großen Anklang fand (Stuckenschmidt 1974, S. 149 f.). 1912 zunehmend europaweit bekannt (ibid., S. 154), dirigierte Schönberg in den nächsten Jahren u. a. in Amsterdam, London und St. Petersburg (Schmidt 2005, Sp. 1588).
                    
                    Warum sollte ich es nicht sein, da
                     ich imstande bin, meine Sachen einzustudieren!!!
                     Was Schwierigeres
                    
                    gibt es doch nicht, und das Studieren
                     ist doch das Wichtigste! Und manuell bin ich entschieden
                     geschickt! Also, das Misstrauen, das Mediokre immer
                     haben, ist so ungerechtfertigt wie je! Ich glaube, Kontrapunkt ist noch schwieriger
                    
                    als dirigieren! Was nun weiter meine Übersiedlungsmöglichkeiten
                     anbelangt, so rechne ich sehr auf die Mitwirkung der
                     in Aussicht gestellten Mäzene.
                                                                Clark hatte kurz zuvor die Wichtigkeit von Mäzenen für einen erfolgreichen Umzug nach Berlin unterstrichen (Brief von Clark an Schönberg vom 9. Juni). Neben Cassirer, der sich bereits im Juli bereiterklärt hatte, 1000 Mark zur Verfügung zu stellen, und Hertzka, der (unter Auflagen) 1500 Kronen bereitstellen wollte (Stuckenschmidt 1974, S. 130), ist als Mäzen der Bankier Arnhold zu nennen; dieser hatte sich im Januar 1912 bereit erklärt, 1000 Mark für eine Aufführung der Gurrelieder zu geben (ibid., S. 154). Für den eigentlichen Umzug wurden 2000 Mark gespendet (ibid., S. 136). Der Plan, im September 1911 durch Bahr einen Fonds einzurichten und aus diesem jährlich eine Summe von 6000 Kronen zu beziehen, konnte nicht durchgeführt werden; der Fonds erhielt aber mehrere Spenden (Brand/Hailey/Meyer 2007, S. 56). Zudem hat Schönberg vermutlich indirekt durch die Freundschaft Busonis mit dem Bankier Sobernheim profitiert, indem Sobernheim beispielsweise für eine Aufführung von Pierrot lunaire in Busonis Wohnung 3000 Mark zur Verfügung stellte (Theurich 1979, S. 108).
                    
                    Und da setze ich meine große
                     Hoffnung auf Sie. Ein Wort von einem Mann wie Sie, der,
                     wie ich selbst sehen konnte, mit Recht so verehrt wird, muss
                     sicher genügen. Aber diese Sache, wie ich schon  in meinem ersten
                     Brief schrieb, eilt sehr. Und ist jetzt noch dringender
                    
                    als
                     damals, da ich bald vis-à-vis du rien
                                                                Frz.: „vor dem Nichts“.
                    
                    stehe! Es wäre
                     also nötig, dass die Herren Geldmänner schon in den allernächsten Tagen ihre Hände öffneten und mich in die Lage
                     versetzten, wieder etwas zu tun. Allerdings am allerliebsten wäre es mir, wenn
                     Sie es möglich machten, dass man mir so rasch wie
                     möglich jene Summe gibt, die ich zur Übersiedlung
                     brauche. Ich bin sicher, in Berlin geht’s dann weiter.
                     Es handelt sich leider nur
                    
                    um eine recht große Summe,
                     denn ich muss in Wien meine Wohnungsmiete bezahlen,
                     um meine Möbel
                    
                    frei zu bekommen, muss die Transportkosten haben und etwas für die erste Zeit zum Leben.
                     Ich glaube, unter 2000 Mark ist das nicht zu machen. Aber
                     3000 wären wohl günstig. Wenn Sie mir das durchsetzen könnten, und vor allem
                     so rasch, dass ich noch Ende dieser oder anfangs nächster
                    
                    
                    
                    Woche nach Berlin könnte, wäre ich sehr gut daran!
                                                                Schönberg gab ab dem 25. September 1911 die Adresse von Clark in Berlin an. Der Umzug in die Villa Lepcke erfolgte zum 1. Oktober (Stuckenschmidt 1974, S. 133 f.).
                    
                    Ich glaube,
                     ich muss dort sein. Ich habe so viele Pläne, dass ich unbedingt alles durchsetzen werde, was ich will. Ich will neben dem Unterrichten auch als Dirigent wirken
                     und habe dazu schon eine Verbindung angeknüpft,
                    
                    die mir
                     sehr nützlich sein wird.
                                                                Bei dieser „Verbindung“ könnte es sich neben dem oben erwähnten Reinhardt um den Konzertagenten Gutmann handeln. Dieser hatte Mitte September 1911 versprochen, Schönberg eine Aufführungsmöglichkeit für Pelleas und Melisande zu verschaffen. Gutmann, der Anfang 1912 den Hauptsitz seiner Agentur von München nach Berlin verlegen sollte (Brand/Hailey/Meyer 2007, S. 64), setzte sich später auch in Berlin für Schönberg ein (Stuckenschmidt 1974, S. 179). Zudem hatte Zemlinsky Schönberg am 9. September eine Aufführungsmöglichkeit von Pelleas und Melisande in Prag eröffnet, bei welcher Schönberg sein Werk dirigieren sollte (Zemlinsky/Weber 1995, S. 62).
                                                             Mit einem Wort, wenn die Mäzene einstweilen
                     wenigstens für die Übersiedlung herhalten und zusagen,  später
                    
                    
                        
                    
                    
                     noch ein wenig nachzuhelfen, wenn es nicht gleich ins
                     rechte Geleise kommt, so habe ich wenig Sorge, dass die
                     Sache gelingt. Aber ich meine: es muss äußerst rasch geschehen! Wenn Sie da etwas dazu tun könnten! Seien Sie nicht bös, dass ich Sie belästige. Aber ich
                     ahne, dass einem großangelegten Menschen, wie Sie, derartige
                     Dinge nicht fremd vorkommen. Ich hoffe, bald von Ihnen Nachricht zu erhalten, und bin | 
                                                            
                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
                
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                    <del rend="strikethrough" xml:id="delSig">Mus.ep. A. Schönberg 17 (Busoni-Nachl. <handShift new="#arch_red"/>B II<handShift new="#archive"/>)</del>
                </note>
                
                <note type="foliation" place="top-right" resp="#archive">[1]</note>
                
                <opener>
                    <dateline rend="top-left">
                        <date when-iso="1911-09-19">19<choice><orig>/</orig><reg>.</reg></choice>9.1911</date>
                    </dateline>
                    <byline rend="top-right">
                        <address>
                            <addrLine><placeName key="E0500065">Berg</placeName> am <placeName key="E0500067">Starnberger<choice><orig>-</orig><reg> </reg></choice>See</placeName></addrLine>
                            <addrLine><placeName key="E0500068">Bayern</placeName>, <choice><abbr>pr. Ad.</abbr><expan>private Adresse</expan></choice> <persName key="E0300369"><choice><abbr>H.</abbr><expan>Herr</expan></choice> Widl</persName></addrLine>
                        </address>
                    </byline>
                </opener>
                    <p rend="space-above"><seg type="opener" subtype="salute">Sehr verehrter <persName key="E0300017">Herr Busoni</persName>,</seg> herzlichsten Dank für <ref type="E010001" target="#D0100025">Ihren sehr lieben
                    <lb/>Brief</ref>. Ich war schon sehr beunruhigt, als ich keine Antwort
                    <lb/>erhielt. Ich konnte mir<reg>’</reg>s gar nicht erklären und vermutete,
                    <lb/>da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> ich<reg>,</reg> ohne es zu wollen, irgend<orig> </orig>wo angestoßen sei. Nun klärte
                    <lb/>es sich glücklicherweise anders auf.</p>
                
                <p rend="indent-first">Nun zur Sache selbst: Sie haben wohl sehr recht, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> der
                    <lb/>zwar gut gemeinte <rs key="E0800027">Aufruf</rs><orig>,</orig> etwas wenig wirksam ist. Vor
                    <lb/><choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>llem fehlt ihm die nötige sachliche Klarheit. Derlei Dinge
                    <lb/>dürfen nicht mit ungewöhnlichen Worten und schön<reg> </reg>klingenden
                    <lb/>Satzkonstruktionen gesagt werden, sondern <add place="above">nur</add> mit den nüchternsten
                    <lb/>Worten. Ich kenne <persName key="E0300042">Kerr</persName> nicht
                    
                    <note type="commentary" resp="#E0300318"><persName key="E0300042">Kerr</persName> hatte den <rs key="E0800027">Aufruf</rs> im <orgName key="E0600005">Pan</orgName> unterzeichnet und auch mitformuliert (<bibl><ref target="#E0800005"/></bibl>); <persName key="E0300023">Schönberg</persName> lernte ihn persönlich erst im Herbst <date when-iso="1911">1911</date> in <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> kennen (<bibl><ref target="#E0800001"/>, S. 136</bibl>).</note>
                    
                    und bin ihm sehr dankbar für
                    <lb/>seine Absicht. Aber ich bin sicher, wenn Sie es vorher gelesen
                    <lb/>hätten, wär<reg>’</reg>s günstig gewesen.</p>
                
                <p rend="indent-first">Ich meine<reg>,</reg> die ganze Aktion mü<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>te etwas energischer
                    <lb/>angefa<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>t werden. Ich habe beispielsweise <persName key="E0300028">Herrn Clark</persName>
                    
                    <note type="commentary" resp="#E0300318"><persName key="E0300023">Schönberg</persName> hatte <persName key="E0300028">Clark</persName> am <date when-iso="1910-10-31">31. Oktober 1910</date> anlässlich einer Aufführung von <rs key="E0400012">Pelleas und Melisande</rs> in <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> über <persName key="E0300041">Fried</persName> kennengelernt. <persName key="E0300028">Clark</persName> zählte fortan zu <persName key="E0300023">Schönbergs</persName> Unterstützern und wurde 1911 sein erster Berliner Schüler (<bibl><ref target="#E0800001"/>, S. 124 f. u. 139</bibl>).</note>
                    
                    einen
                    <lb/>Entwurf für eine
                    
                    <note resp="#E0300318" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (188)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800060"/> (411)</bibl>: <q>seine</q> (bzw. <q>his</q>).</note>
                    
                    Ankündigung meiner Kurse
                    
                    <note type="commentary" resp="#E0300318"><persName key="E0300023">Schönberg</persName> hatte bereits im Rahmen seines ersten <placeName key="E0500029">Berliner</placeName> Aufenthalts <date from-iso="1902" to-iso="1903">1902/03</date> am <orgName key="E0600012">Stern’schen Konservatorium</orgName> gelehrt – auf Empfehlung von <persName key="E0300022">Strauss</persName> hatte er Kurse in Harmonielehre gegeben (<bibl><ref target="#E0800026"/>, S. 80</bibl>). Im Winter <date when-iso="1911">1911</date> nun gab <persName key="E0300023">Schönberg</persName> eine Vortragsreihe zu Ästhetik und Kompositionslehre (<bibl><ref target="#E0800001"/>, S. 136</bibl>), die außerhalb des eigentlichen Lehrplans stattfand. Das <orgName key="E0600012">Konservatorium</orgName> stellte einen Saal zur Verfügung und übernahm die Bekanntmachung der Veranstaltungen, verlangte im Gegenzug jedoch ein Drittel der Einnahmen. Die Vorträge fanden zwischen dem <date when-iso="1911-11-20">20. November 1911</date> und dem <date when-iso="1912-01-29">29. Januar 1912</date> statt. Am ersten Termin nahmen auch <persName key="E0300017">Ferruccio</persName> und <persName key="E0300059">Gerda Busoni</persName> teil (<bibl><ref target="#E0800026"/>, S. 82 f.</bibl>). Der Reihe war jedoch kein großer Erfolg beschieden (<bibl><ref target="#E0800001"/>, S. 139</bibl>).</note>
                    
                    geschickt. Ich
                    <lb/>hätte es für sehr gut gehalten, wenn man den in ein paar
                    <lb/>Blättern veröffentlicht hätte.
                    
                    <note type="commentary" resp="#E0300318"><persName key="E0300028">Clark</persName> hatte am <date when-iso="1911-09-22">22. September</date>, <date when-iso="1911-10-06">6. Oktober</date> und <date when-iso="1911-11-10">10. November</date> in der <orgName key="E0600014">Allgemeinen Musik-Zeitung</orgName> Inserate veröffentlicht, welche für die bevorstehenden Kurse <persName key="E0300023">Schönbergs</persName> am <orgName key="E0600012">Stern’schen Konservatorium</orgName> warben. Die Ankündigungen hatten jedoch nur wenig Erfolg (<bibl><ref target="#E0800005"/>, S. 106</bibl>).</note>
                    
                    <note type="stamp" place="inline" resp="#dsb_st_red"><stamp rend="round border align(center) small">Deutsche<lb/>Staatsbibliothek<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName></stamp></note>
                    
                </p>
                
                <p type="pre-split" rend="indent-first">Es wäre sehr gut, wenn ich in <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> sein könnte<reg>,</reg>
                    <lb/>und deshalb möchte ich Ihnen später noch einiges sagen.
                    <lb/>Vor <choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>llem, weil ich zur Sicherung meiner Existenz noch
                    
                    <note type="shelfmark" place="bottom-left" resp="#archive">
                        <add place="bottom" xml:id="addSig">Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4556</add>
                    </note>
                    
                    <substJoin target="#delSig #addSig"/>
                    
                    </p></div> | 
                                                
                                                    |  2Faksimile |  2Diplomatische Umschrift |  2XML | 
                                                
                                                    |  | 
                                                            
                    
                    noch einiges unternommen
                                                                Theurich 1977 (188) und Theurich 1979 (189) fälschlich: „übernommen“.
                    
                    habe und noch Manches dazutun
                    will. So habe ich Max Reinhar[d]t meine zwei Bühnenwerke
 zur Aufführung eingereicht (zwei kurze Stücke: „Monodram“ und
 „Die glückliche Hand“) und mit ihm darüber verhandelt, daß
 ich sie selbst dirigiere.
                                                                Reinhardt, den Schönberg kurz zuvor am 31. August in München durch Vermittlung von Fried kennengelernt hatte (Brand/Hailey/Meyer 2007, S. 53), leitete seit 1905 u. a. das Deutsche Theater und bezog, neben seiner Tätigkeit als Opernregisseur (Fleischmann 1984, S. 279), musikalische Elemente auf innovative Weise in das Sprechtheater mit ein (Langer 2005, Sp. 1531). Die geplante Zusammenarbeit mit Schönberg sagte Reinhardt jedoch bereits am 23. September 1911 wieder ab, da er eine Umsetzung der Werke in einem Sprechtheater für undurchführbar hielt (Telegramm von Reinhardt an Schönberg vom 23. September 1911).
                    
                    Mich ihm gleichzeitig, als Dirigenten
 angetragen für die andern Musikwerke, die er in dieser
 Saison aufführen will.
                                                                An Musikwerken führte Reinhardt in dieser sowie der folgenden Saison u. a. Offenbachs Die schöne Helena, Busonis Turandot-Musik sowie Humperdincks Der blaue Vogel auf (Boeser/Vatková 1984, S. 332 f.).
                    
                    Er war sehr geneigt und ich
 glaube, wenn ich ihn noch einmal sprechen könnte, wäre
 die Sache gemacht. Dabei hörte
                                                                Transkription unsicher:
                    unleserlich.
                
                                                                Theurich 1977 (188), Theurich 1979 (189) und Beaumont 1987 (412): „hoffte“ (bzw. „was hoping“).
                    
                    ich, daß er auch
 von Ihnen etwas macht. Das wäre mir eine große
 Freude und höchst interessant, das zu dirigieren. Können
 Sie nicht darauf Einfluß nehmen?
                                                                Am 27. Oktober 1911 wurde Busonis 1905 komponierte Musik zu Gozzis Turandot im Rahmen einer Neuproduktion des Stücks am Deutschen Theater aufgeführt (Boeser/Vatková 1984, S. 332); am Pult stand Oskar Fried (Stuckenschmidt 1967, S. 37). Busoni muss in dieser Zeit in regem Austausch mit Reinhardt gestanden haben.
                    
                    Reinhardt war
 bis dahin sehr dafür! Und ich hoffe bestimmt, wenn
 er noch von Ihnen, dazu angeregt wird, daß er mich
 en
 […]
                                                                        höchstens 1 Zeichen: durchgestrichen.                   
            gagiert. – Sie brauchen keine Sorge zu haben, daßich kein guter Dirigent bin. Ich bin ganz gewiß sogar
 ein hervorragender!
                                                                Schönberg hatte im Januar 1905 bei der Uraufführung von Pelleas und Melisande zum ersten Mal ein großes Ensemble dirigiert. 1912 weitete sich Schönbergs Betätigung endgültig auf das Dirigieren aus (Schmidt 2005, Sp. 1585 ff.). So leitete er auf Einladung von Zemlinsky eine Aufführung von Pelleas und Melisande am 29. Februar 1912 in Prag, welche großen Anklang fand (Stuckenschmidt 1974, S. 149 f.). 1912 zunehmend europaweit bekannt (ibid., S. 154), dirigierte Schönberg in den nächsten Jahren u. a. in Amsterdam, London und St. Petersburg (Schmidt 2005, Sp. 1588).
                    
                    Warum sollte ich es nicht sein, da
 ich imstande bin, meine Sachen einzustudieren!!!
 Was schwieriger[e]s
                                                                Theurich 1977 (188) und Theurich 1979 (189): „schwierigeres“.
                    
                    giebt es doch nicht und das Studieren
 ist doch das Wichtigste! Und manuell bin ich entschieden
 geschickt! Also, das Mißtrauen, das Mediokre immer
 haben ist so ungerechtfertigt, wie je!
 Ich glaube Kontrapunkt ist noch schwier[i]ger,
                                                                Theurich 1977 (188) und Theurich 1979 (189): „schwieriger“.
                    
                    als dirigieren! | 
                                                            
                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p rend="indent-first" type="split">
                    
                    <sic>noch</sic> einiges unternommen
                    
                    <note resp="#E0300318" type="commentary" subtype="ed_diff_major"><bibl><ref target="#E0800004"/> (188)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (189)</bibl> fälschlich: <q>übernommen</q>.</note>
                    
                    habe und noch <choice><orig>M</orig><reg>m</reg></choice>anches dazutun
                    <lb/>will. So habe ich <persName key="E0300043">Max Reinhar<supplied reason="omitted">d</supplied>t</persName> meine zwei Bühnenwerke
                    <lb/>zur Aufführung eingereicht (zwei kurze Stücke: <rs key="E0400022" rend="dq-du">Monodram</rs> und
                    <lb/><rs key="E0400021" rend="dq-du">Die glückliche Hand</rs>) und mit ihm darüber verhandelt, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>
                    <lb/>ich sie selbst dirigiere.
                    
                    <note type="commentary" resp="#E0300318"><persName key="E0300043">Reinhardt</persName>, den <persName key="E0300023">Schönberg</persName> kurz zuvor am <date when-iso="1911-08-31">31. August</date> in <placeName key="E0500034">München</placeName> durch Vermittlung von <persName key="E0300041">Fried</persName> kennengelernt hatte (<bibl><ref target="#E0800021"/>, S. 53</bibl>), leitete seit <date when-iso="1905">1905</date> u. a. das <orgName key="E0600009">Deutsche Theater</orgName> und bezog, neben seiner Tätigkeit als Opernregisseur (<bibl><ref target="#E0800015"/>, S. 279</bibl>), musikalische Elemente auf innovative Weise in das Sprechtheater mit ein (<bibl><ref target="#E0800014"/>, Sp. 1531</bibl>). Die geplante Zusammenarbeit mit <persName key="E0300023">Schönberg</persName> sagte <persName key="E0300043">Reinhardt</persName> jedoch bereits am <date when-iso="1911-09-23">23. September 1911</date> wieder ab, da er eine Umsetzung der Werke in einem Sprechtheater für undurchführbar hielt (<bibl><ref type="ext" subtype="asc-l" target="#22383">Telegramm von <persName key="E0300043">Reinhardt</persName> an <persName key="E0300023">Schönberg</persName> vom <date when-iso="1911-09-23">23. September 1911</date></ref></bibl>).</note>
                    
                    Mich ihm gleichzeitig<orig>,</orig> als Dirigenten
                    <lb/>angetragen für die andern Musikwerke, die er in dieser
                    <lb/>Saison aufführen will.
                    
                    <note type="commentary" resp="#E0300318">An Musikwerken führte <persName key="E0300043">Reinhardt</persName> in dieser sowie der folgenden Saison u. a. <persName key="E0300020">Offenbachs</persName> <rs key="E0400036">Die schöne Helena</rs>, <persName key="E0300017">Busonis</persName> <rs key="E0400033">Turandot-Musik</rs> sowie <persName key="E0300070">Humperdincks</persName> <rs key="E0400037">Der blaue Vogel</rs> auf (<bibl><ref target="#E0800029"/>, S. 332 f.</bibl>).</note>
                    
                    Er war <hi rend="underline2">sehr geneigt</hi><reg>,</reg> und ich
                    <lb/>glaube, wenn ich ihn noch einmal sprechen könnte, wäre
                    <lb/>die Sache gemacht. Dabei <unclear cert="high" reason="illegible">hörte</unclear>
                    
                    <note resp="#E0300318" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (188)</bibl>, <bibl><ref target="#E0800005"/> (189)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800060"/> (412)</bibl>: <q>hoffte</q> (bzw. <q>was hoping</q>).</note>
                    
                    ich, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> er auch
                    <lb/>von Ihnen etwas macht. Das wäre mir eine große
                    <lb/>Freude und höchst interessant, das zu dirigieren. Können
                    <lb/>Sie nicht darauf Einflu<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> nehmen?
                    
                    <note type="commentary" resp="#E0300318">Am <date when-iso="1911-10-27">27. Oktober 1911</date> wurde <persName key="E0300017">Busonis</persName> <date when-iso="1905">1905</date> komponierte <title key="E0400033">Musik zu <persName key="E0300431">Gozzis</persName> <title key="E0400781">Turandot</title></title> im Rahmen einer Neuproduktion des Stücks am <orgName key="E0600009">Deutschen Theater</orgName> aufgeführt (<bibl><ref target="#E0800029"/>, S. 332</bibl>); am Pult stand <persName key="E0300041">Oskar Fried</persName> (<bibl><ref target="#E0800016"/>, S. 37</bibl>). <persName key="E0300017">Busoni</persName> muss in dieser Zeit in regem Austausch mit <persName key="E0300043">Reinhardt</persName> gestanden haben.</note>
                    
                    <persName key="E0300043">Reinhardt</persName> war
                    <lb/>bis dahin sehr dafür! Und ich hoffe bestimmt, wenn
                    <lb/>er noch von Ihnen<orig>,</orig> dazu angeregt wird, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> er mich
                    <lb/>en<del rend="strikethrough"><gap reason="strikethrough" atMost="1" unit="char"/></del>gagiert. – Sie brauchen keine Sorge zu haben, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>
                    <lb/>ich kein guter Dirigent bin. Ich bin ganz <choice><orig>gewiß</orig><reg>gewiss</reg></choice> sogar
                    <lb/>ein hervorragender!
                    
                    <note type="commentary" resp="#E0300318"><persName key="E0300023">Schönberg</persName> hatte im <date when-iso="1905-01">Januar 1905</date> bei der Uraufführung von <rs key="E0400012">Pelleas und Melisande</rs> zum ersten Mal ein großes Ensemble dirigiert. <date when-iso="1912">1912</date> weitete sich <persName key="E0300023">Schönbergs</persName> Betätigung endgültig auf das Dirigieren aus (<bibl><ref target="#E0800013"/>, Sp. 1585 ff.</bibl>). So leitete er auf Einladung von <persName key="E0300046">Zemlinsky</persName> eine Aufführung von <rs key="E0400012">Pelleas und Melisande</rs> am <date when-iso="1912-02-29">29. Februar 1912</date> in <placeName key="E0500009">Prag</placeName>, welche großen Anklang fand (<bibl><ref target="#E0800001"/>, S. 149 f.</bibl>). <date when-iso="1912">1912</date> zunehmend <placeName key="E0500943">europa</placeName>weit bekannt (<bibl><ref target="#E0800001"/>, S. 154</bibl>), dirigierte <persName key="E0300023">Schönberg</persName> in den nächsten Jahren u. a. in <placeName key="E0500115">Amsterdam</placeName>, <placeName key="E0500047">London</placeName> und <placeName key="E0500116">St. Petersburg</placeName> (<bibl><ref target="#E0800013"/>, Sp. 1588</bibl>).</note>
                    
                    Warum sollte ich es nicht sein, da
                    <lb/>ich imstande bin, meine Sachen <hi rend="underline">einzustudieren</hi>!!!
                    <lb/>Was <choice><orig>s</orig><reg>S</reg></choice>chwieriger<supplied reason="omitted">e</supplied>s
                    
                    <note resp="#E0300318" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (188)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (189)</bibl>: <q>schwierigeres</q>.</note>
                    
                    gi<orig>e</orig>bt es doch nicht<reg>,</reg> und das Studieren
                    <lb/>ist doch das Wichtigste! Und manuell bin ich entschieden
                    <lb/>geschickt! Also, das Mi<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>trauen, das Mediokre immer
                    <lb/>haben<reg>,</reg> ist so ungerechtfertigt<orig>,</orig> wie je!</p>
                
                <p rend="indent-first">Ich glaube<reg>,</reg> Kontrapunkt ist noch schwier<supplied reason="omitted">i</supplied>ger<orig>,</orig>
                    
                    <note resp="#E0300318" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (188)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (189)</bibl>: <q>schwieriger</q>.</note>
                    
                    als dirigieren!</p>
                
                </div> | 
                                                
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                Was nun weiter meine Uebersiedlungsmöglichkeiten
                    anbelangt, so rechne ich sehr auf die Mitwirkung der
 in Aussicht gestellten Mäcene.
                                                                Clark hatte kurz zuvor die Wichtigkeit von Mäzenen für einen erfolgreichen Umzug nach Berlin unterstrichen (Brief von Clark an Schönberg vom 9. Juni). Neben Cassirer, der sich bereits im Juli bereiterklärt hatte, 1000 Mark zur Verfügung zu stellen, und Hertzka, der (unter Auflagen) 1500 Kronen bereitstellen wollte (Stuckenschmidt 1974, S. 130), ist als Mäzen der Bankier Arnhold zu nennen; dieser hatte sich im Januar 1912 bereit erklärt, 1000 Mark für eine Aufführung der Gurrelieder zu geben (ibid., S. 154). Für den eigentlichen Umzug wurden 2000 Mark gespendet (ibid., S. 136). Der Plan, im September 1911 durch Bahr einen Fonds einzurichten und aus diesem jährlich eine Summe von 6000 Kronen zu beziehen, konnte nicht durchgeführt werden; der Fonds erhielt aber mehrere Spenden (Brand/Hailey/Meyer 2007, S. 56). Zudem hat Schönberg vermutlich indirekt durch die Freundschaft Busonis mit dem Bankier Sobernheim profitiert, indem Sobernheim beispielsweise für eine Aufführung von Pierrot lunaire in Busonis Wohnung 3000 Mark zur Verfügung stellte (Theurich 1979, S. 108).
                    
                    Und da setze ich meine große
 Hoffnung auf Sie. Ein Wort von einem Mann, wie Sie, der
 wie ich selbst sehen konnte, mit Recht so verehrt wird, muß
 sicher genügen.
 Aber diese Sache, wie ich schon gin meinem erstenBrief schrieb, eilt sehr. Und ist jetzt noch dringender
                                                                Theurich 1977 (188) fälschlich: „dringlicher“.
                    
                    als
 damals, da ich bald vis-a-vis du rien
                                                                Frz.: „vor dem Nichts“.
                    
                    stehe! Es wäre
 also nötig, daß die Herren Geldmänner schon in den aller⸗
 nächsten Tagen ihre Hände öffneten und mich in die Lage
 versetzten, wieder etwas zu tun.
 Allerdings am allerliebsten wäre es mir, wenn
                    Sie es möglich machten, daß man mir so rasch wie
 möglich jene Summe giebt die ich zur Uebersiedlung
 brauche. Ich bin sicher in Berlin gehts dann weiter.
 Es handelt sich leider nur
                                                                Theurich 1977 (188) und Theurich 1979 (190): „nur“ fehlt.
                    
                    um eine recht große Summe,
 denn ich muß in Wien meine Wohnungsmiete beza[h]len
 um meine Mobel
                                                                Theurich 1977 (188) und Theurich 1979 (190): „Möbel“.
                    
                    frei zu bekommen, muß die Trans⸗
 portkosten haben und etwas für die erste Zeit zum Leben.
 Ich glaube unter 2000 Mark ist das nicht zu machen. Aber
 3000 wären wohl günstig.
 Wenn Sie mir das durchsetzen könnten und vor Allem
                    so rasch, daß ich noch Ende dieser oder Anfangs nächster
 | 
                                                            
                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
                
                <note type="foliation" place="top-right" resp="#archive">[2]</note>
                
                <p rend="indent-first">Was nun weiter meine <choice><orig>Ue</orig><reg>Ü</reg></choice>bersiedlungsmöglichkeiten
                    <lb/>anbelangt, so rechne ich sehr auf die Mitwirkung der
                    <lb/>in Aussicht gestellten Mä<choice><orig>c</orig><reg>z</reg></choice>ene.
                    
                    <note type="commentary" resp="#E0300318"><persName key="E0300028">Clark</persName> hatte kurz zuvor die Wichtigkeit von Mäzenen für einen erfolgreichen Umzug nach <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> unterstrichen (<bibl><ref type="ext" subtype="asc-l" target="#20358">Brief von <persName key="E0300028">Clark</persName> an <persName key="E0300023">Schönberg</persName> vom <date when-iso="1911-06-09">9. Juni</date></ref></bibl>). Neben <persName key="E0300061">Cassirer</persName>, der sich bereits im <date when-iso="1911-07">Juli</date> bereiterklärt hatte, 1000 Mark zur Verfügung zu stellen, und <persName key="E0300039">Hertzka</persName>, der (unter Auflagen) 1500 Kronen bereitstellen wollte (<bibl><ref target="#E0800001"/>, S. 130</bibl>), ist als Mäzen der Bankier <persName key="E0300080">Arnhold</persName> zu nennen; dieser hatte sich im <date when-iso="1912-01">Januar 1912</date> bereit erklärt, 1000 Mark für eine Aufführung der <rs key="E0400042">Gurrelieder</rs> zu geben (<bibl><ref target="#E0800001"/>, S. 154</bibl>). Für den eigentlichen Umzug wurden 2000 Mark gespendet (<bibl><ref target="#E0800001"/>, S. 136</bibl>). Der Plan, im <date when-iso="1911-09">September 1911</date> durch <persName key="E0300069">Bahr</persName> einen Fonds einzurichten und aus diesem jährlich eine Summe von 6000 Kronen zu beziehen, konnte nicht durchgeführt werden; der Fonds erhielt aber mehrere Spenden (<bibl><ref target="#E0800021"/>, S. 56</bibl>). Zudem hat <persName key="E0300023">Schönberg</persName> vermutlich indirekt durch die Freundschaft <persName key="E0300017">Busonis</persName> mit dem Bankier <persName key="E0300079">Sobernheim</persName> profitiert, indem <persName key="E0300079">Sobernheim</persName> beispielsweise für eine Aufführung von <rs key="E0400041">Pierrot lunaire</rs> in <persName key="E0300017">Busonis</persName> <rs key="E0500072">Wohnung</rs> 3000 Mark zur Verfügung stellte (<bibl><ref target="#E0800005"/>, S. 108</bibl>).</note>
                    
                    Und da setze ich meine große
                    <lb/>Hoffnung auf Sie. Ein Wort von einem Mann<orig>,</orig> wie Sie, der<reg>,</reg>
                    <lb/>wie ich selbst sehen konnte, mit Recht so verehrt wird, mu<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>
                    <lb/>sicher genügen.</p>
                
                <p rend="indent-first">Aber diese Sache, wie ich schon <del rend="strikethrough">g</del> in <ref type="E010001" target="#D0100024">meinem ersten
                    <lb/>Brief</ref> schrieb, eilt sehr. Und ist jetzt noch dringender
                    <note resp="#E0300318" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (188)</bibl> fälschlich: <q>dringlicher</q>.</note>
                    
                    als
                    <lb/>damals, da ich bald <foreign xml:lang="fr" rend="latin">vis-<choice><orig>a</orig><reg>à</reg></choice>-vis du rien</foreign>
                    
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                    stehe! Es wäre
                    <lb/>also nötig, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> die Herren Geldmänner schon in den aller
                    <lb break="no"/>nächsten Tagen ihre Hände öffneten und mich in die Lage
                    <lb/>versetzten, wieder etwas zu tun.</p>
                
                <p rend="indent-first">Allerdings am allerliebsten wäre es mir, wenn
                    <lb/>Sie es möglich machten, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> man mir so rasch wie
                    <lb/>möglich jene Summe <choice><orig>giebt</orig><reg>gibt,</reg></choice> die ich zur <choice><orig>Ue</orig><reg>Ü</reg></choice>bersiedlung
                    <lb/>brauche. Ich bin sicher<reg>,</reg> in <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> geht<reg>’</reg>s dann weiter.
                    <lb/>Es handelt sich leider nur
                    
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                    um eine recht große Summe,
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                    <note resp="#E0300318" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (188)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (190)</bibl>: <q>Möbel</q>.</note>
                    
                    frei zu bekommen, mu<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> die Trans
                    <lb break="no"/>portkosten haben und etwas für die erste Zeit zum Leben.
                    <lb/>Ich glaube<reg>,</reg> unter 2000 Mark ist das nicht zu machen. Aber
                    <lb/>3000 wären wohl günstig.</p>
                
                <p type="pre-split" rend="indent-first">Wenn Sie mir das durchsetzen könnten<reg>,</reg> und vor <choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>llem
                    <lb/>so rasch, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> ich noch Ende dieser oder <choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>nfangs nächster
                    
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                    Woche nach Berlin könnte wäre ich sehr gut daran!
                                                                Schönberg gab ab dem 25. September 1911 die Adresse von Clark in Berlin an. Der Umzug in die Villa Lepcke erfolgte zum 1. Oktober (Stuckenschmidt 1974, S. 133 f.).
                    
                    Ich glaube,
                    ich muß dort sein. Ich habe soviele Pläne, daß ich unbe⸗
 dingt alles durchsetzen werde, was ich will.
 Ich will neben dem Unterrichten auch als Dirigent wirken
                    und habe dazu schon eine Verbindung ang[e]knüpft,
                                                                Theurich 1977 (188) und Theurich 1979 (190): „angeknüpft“.
                    
                    die mir
 sehr nützlich sein wird.
                                                                Bei dieser „Verbindung“ könnte es sich neben dem oben erwähnten Reinhardt um den Konzertagenten Gutmann handeln. Dieser hatte Mitte September 1911 versprochen, Schönberg eine Aufführungsmöglichkeit für Pelleas und Melisande zu verschaffen. Gutmann, der Anfang 1912 den Hauptsitz seiner Agentur von München nach Berlin verlegen sollte (Brand/Hailey/Meyer 2007, S. 64), setzte sich später auch in Berlin für Schönberg ein (Stuckenschmidt 1974, S. 179). Zudem hatte Zemlinsky Schönberg am 9. September eine Aufführungsmöglichkeit von Pelleas und Melisande in Prag eröffnet, bei welcher Schönberg sein Werk dirigieren sollte (Zemlinsky/Weber 1995, S. 62).
 Mit einem Wort, wenn die Mäcene einstweilen
                    wenigstens für die Uebersiedlung herhalten und |später| ∿ |zusagen,|
 noch ein wenig nachzuhelfen, wenn es nicht gleich ins
 Rechte Geleise kommt, so habe ich wenig Sorge, daß die
 Sache gelingt.
 Aber ich meine: es muß äußerst rasch geschehen! Wenn Sie da etwas dazu tun könnten! Seien Sie nicht bös, daß ich Sie belästige. Aber ich
                    ahne, daß einem großangelegten Menschen, wie Sie, derartige
 Dinge nicht fremd vorkommen.
 Ich hoffe bald von Ihnen Nachricht zu erhalten und bin 
                                                                
                    Deutsche StaatsbibliothekBerlin | 
                                                            
                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p rend="indent-first" type="split">
                    
                    Woche nach <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> könnte<reg>,</reg> wäre ich sehr gut daran!
                    
                    <note type="commentary" resp="#E0300318"><persName key="E0300023">Schönberg</persName> gab ab dem <date when-iso="1911-09-25">25. September 1911</date> die <rs key="E0500117">Adresse</rs> von <persName key="E0300028">Clark</persName> in <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> an. Der Umzug in die <placeName key="E0500058">Villa Lepcke</placeName> erfolgte zum <date when-iso="1911-10-01">1. Oktober</date> (<bibl><ref target="#E0800001"/>, S. 133 f.</bibl>).</note>
                    
                    Ich glaube,
                    <lb/>ich mu<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> dort sein. Ich habe so<reg> </reg>viele Pläne, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> ich unbe
                    <lb break="no"/>dingt alles durchsetzen werde, was ich will.</p>
                
                <p rend="indent-first">Ich will neben dem Unterrichten auch als Dirigent wirken
                    <lb/>und habe dazu schon eine Verbindung ang<supplied reason="omitted">e</supplied>knüpft,
                    
                    <note resp="#E0300314" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (188)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (190)</bibl>: <q>angeknüpft</q>.</note>
                    
                    die mir
                    <lb/>sehr nützlich sein wird.
                    
                    <note type="commentary" resp="#E0300318">Bei dieser <q>Verbindung</q> könnte es sich neben dem oben erwähnten <persName key="E0300043">Reinhardt</persName> um den Konzertagenten <persName key="E0300078">Gutmann</persName> handeln. Dieser hatte Mitte <date when-iso="1911-09">September 1911</date> versprochen, <persName key="E0300023">Schönberg</persName> eine Aufführungsmöglichkeit für <rs key="E0400012">Pelleas und Melisande</rs> zu verschaffen. <persName key="E0300078">Gutmann</persName>, der Anfang <date when-iso="1912">1912</date> den Hauptsitz seiner Agentur von <placeName key="E0500034">München</placeName> nach <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> verlegen sollte (<bibl><ref target="#E0800021"/>, S. 64</bibl>), setzte sich später auch in <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> für <persName key="E0300023">Schönberg</persName> ein (<bibl><ref target="#E0800001"/>, S. 179</bibl>). Zudem hatte <persName key="E0300046">Zemlinsky</persName> <persName key="E0300023">Schönberg</persName> am <date when-iso="1911-09-09">9. September</date> eine Aufführungsmöglichkeit von <rs key="E0400012">Pelleas und Melisande</rs> in <placeName key="E0500009">Prag</placeName> eröffnet, bei welcher <persName key="E0300023">Schönberg</persName> sein Werk dirigieren sollte (<bibl><ref target="#E0800028"/>, S. 62</bibl>).</note></p>
                
                <p rend="indent-first">Mit einem Wort, wenn die Mä<choice><orig>c</orig><reg>z</reg></choice>ene einstweilen
                    <lb/>wenigstens für die <choice><orig>Ue</orig><reg>Ü</reg></choice>bersiedlung herhalten und <seg xml:id="mv_1">später</seg> <metamark function="transposition" target="#mv_1 #mv_2">∿</metamark> <seg xml:id="mv_2">zusagen,</seg>
                    
                    <listTranspose>
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                            <ptr target="#mv_2"/>
                            <ptr target="#mv_1"/>
                        </transpose>
                    </listTranspose>
                    
                    <lb/>noch ein wenig nachzuhelfen, wenn es nicht gleich ins
                    <lb/><choice><orig>Rechte</orig><reg>rechte</reg></choice> Geleise kommt, so habe ich wenig Sorge, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> die
                    <lb/>Sache gelingt.</p>
                
                <p rend="indent-first">Aber ich meine: <hi rend="underline">es mu<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> äußerst rasch geschehen!</hi></p>
                
                <p rend="indent-first">Wenn Sie da etwas dazu tun könnten!</p>
                
                <p rend="indent-first">Seien Sie nicht bös, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> ich Sie belästige. Aber ich
                    <lb/>ahne, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> einem großangelegten Menschen, wie Sie, derartige
                    <lb/>Dinge nicht fremd vorkommen.</p>
                
                <p rend="indent-first">Ich hoffe<reg>,</reg> bald von Ihnen Nachricht zu erhalten<reg>,</reg> und bin</p>
                <closer>
                    <salute>mit vielen herzlichen verehrungsvollen <choice><sic>Gruße</sic><corr>Grüßen</corr></choice>
                        
                        <note resp="#E0300318" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (189)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (190)</bibl>: <q>Grüßen</q>.</note></salute>
                    <signed rend="inline">Ihr <persName key="E0300023">Arnold Schönberg</persName></signed>
                </closer>
                
                <note type="stamp" place="center" resp="#dsb_st_red" rend="space-above">
                    <stamp rend="round border align(center) small">Deutsche<lb/>Staatsbibliothek<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName></stamp>
                </note>
                
                <note type="stamp" place="bottom-center" resp="#sbb_st_blue" rend="space-above">
                    <stamp rend="align(center)">Nachlaß Busoni</stamp>
                </note>
                
            </div> | 
                                                
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                                    Berg b. Starnberg
                                    19
                                         Sep
                                     5–6 Nm. […]
                                                                    mindestens 1 Zeichen: unleserlich. | 
                                                            
                                                                <note xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="stamp" place="top-right" resp="#post">
                                <stamp rend="round border majuscule align(center)" xml:id="post_abs">
                                    <placeName key="E0500065">Berg</placeName> <seg rend="minuscule">b.</seg> <placeName key="E0500069">Starnberg</placeName>
                                    <lb/><date when-iso="1911-09-19">19
                                        <lb/>Sep</date>
                                    <lb/>5–6 N<seg rend="minuscule">m.</seg><lb/><gap reason="illegible" atLeast="1" unit="char"/>
                                </stamp>
                            </note>
                                                                <address xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
                                <addrLine>Herrn <persName key="E0300017" rend="latin">Ferruccio Busoni</persName></addrLine>
                                <addrLine rend="indent-2 latin"><placeName key="E0500029">Berlin</placeName> W.</addrLine>
                                <addrLine rend="indent latin"><placeName key="E0500072">Viktoria<choice><orig> Luisep</orig><reg>-Luise-P</reg></choice>latz 11</placeName></addrLine>
                            </address>
                                                             | 
                                                
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                                                                    Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4556-Beil.Nachlaß Busoni B IIMus.ep. A. Schönberg 17 | 
                                                            
                                                                <address xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
                                <addrLine><persName key="E0300023">Arnold Schönberg</persName></addrLine>
                                <addrLine rend="latin"><placeName key="E0500065">Berg</placeName>, am <placeName key="E0500067">Würmsee</placeName>, <placeName key="E0500068">Bayern</placeName></addrLine>
                                <addrLine><choice><abbr>pr. Adr. H.</abbr><expan>private Adresse Herr</expan></choice> <persName rend="latin">Widl</persName></addrLine>
                            </address>
                                                                <note xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="shelfmark" place="bottom-center" resp="#archive">
                                <subst><del rend="strikethrough"><stamp resp="#sbb_st_blue">Nachlaß Busoni <handShift new="#arch_red"/>B II</stamp></del><add place="below">Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4556-Beil.</add><lb/><del rend="strikethrough">Mus.ep. A. Schönberg 17</del></subst>
                            </note>
                                                             |