Ich lasse Ihnen die Wahl, in
welcher Instrumentirung
Ihre „Taenze“ erklingen solle,n,
nur: darf ich mir erlauben
Sie auf Folgendes aufmerksam
zu machen?:
1) Wenn Sie mit Schönberg’s Orchestrirung als Componist ganz einverstanden
sein sollten, so haben Sie Ihre
reizvollen Stücke im angemessenen
Gewande bereits vorhanden,
u. Sie ersparen sich eine Arbeit
3) Wenn der voraussichtliche
Erfolg eintrifft, so wirkt er
auf iIhre übrigen Werke überBent/Bretherton/Drabkin 2014, S. 37 fälschlich: „If the success that we expect is achieved, then he [Schönberg] can arrange your other works […]“.
u.
Sie koennen von diesen einen
pecuniaeren Gewinn erringen.
Mein lieber Doktor.
Ich lasse Ihnen die Wahl, in
welcher Instrumentierung
Ihre „Tänze“ erklingen sollen,
nur: darf ich mir erlauben,
Sie auf Folgendes aufmerksam
zu machen?
1) Wenn Sie mit Schönbergs
Orchestrierung als Komponist ganz einverstanden
sein sollten, so haben Sie Ihre
reizvollen Stücke im angemessenen
Gewande bereits vorhanden,
und Sie ersparen sich eine Arbeit.
3) Wenn der voraussichtliche
Erfolg eintrifft, so wirkt er
auf Ihre übrigen Werke über,
und
Sie können von diesen einen
pekuniären Gewinn erringen.
Ich überlasse Ihnen sowohl
die Entscheidung als die
etwaigen Vereinbarungen mit
Schönberg; nur bitte ich um
baldigste Mitteilung der ersteren
und um präzise Einsendung
des Materials zum Konzerte des
19. Oktobers.Schenker prüfte die Stimmen vom 7. bis 9. Oktober (Tagebücher Schenkers vom 7. bis 9. Oktober 1903, US-RIVu, OJ 1/4), sodass Busoni gegenüber Schönberg wenig später den Erhalt des Notenmaterials bestätigen konnte (Brief vom 14. Oktober 1903). Busoni scheint zu diesem Zeitpunkt noch mit einer Aufführung im Oktober gerechnet zu haben; nach Absage des Konzerts (Stuckenschmidt 1967, S. 26 f.) gelangten die Tänze jedoch erst am 5. November unter Busonis Leitung zur Aufführung (Brinkmann/Okuljar 1988, S. 21).
Noch einen Vorschlag: wollen
Sie nicht das Kind beim rechten
Namen nennen und Ihre Tanz-Serie
einfach „Jüdische Tanzweisen“
benennen?Tatsächlich hatte Schenker für die Syrischen Tänze verschiedene Titel erwogen; vgl. den Brief vom 11. Februar 1900 sowie insbesondere die Kommentierung des Briefes vom 9. September 1903.
Die Wirkung würde
nur erhöht. – Ob wir sie
vollständig bringen sollen,
bleibt noch zu erwägen.Tatsächlich wurde, entgegen dem ursprünglichen Wunsch nach einer Auswahl aus den Tänzen, das vollständige Werk aufgeführt (Federhofer 1982, S. 375). Vgl. BusonisBrief vom 25. August 1903 sowie die dortige Kommentierung.
Ich danke Ihnen für Ihre
Bereitwilligkeit und Ihr Vertrauen
und grüße Sie freundlichst.
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
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Ich überlasse Ihnen sowohl
die Entscheidung, als die
etwaigen Vereinbarungen mit
Schönberg; nur bitte ich um
baldigste Mittheilung der ersteren
u. um präcise Einsendung
des Materials zum Concerte des
19. Octobers.Schenker prüfte die Stimmen vom 7. bis 9. Oktober (Tagebücher Schenkers vom 7. bis 9. Oktober 1903, US-RIVu, OJ 1/4), sodass Busoni gegenüber Schönberg wenig später den Erhalt des Notenmaterials bestätigen konnte (Brief vom 14. Oktober 1903). Busoni scheint zu diesem Zeitpunkt noch mit einer Aufführung im Oktober gerechnet zu haben; nach Absage des Konzerts (Stuckenschmidt 1967, S. 26 f.) gelangten die Tänze jedoch erst am 5. November unter Busonis Leitung zur Aufführung (Brinkmann/Okuljar 1988, S. 21).
Noch einen Vorschlag: Wollen
Sie nicht das Kind beim rechten
Namen nennen u. Ihre Tanz Serie
einfach „Jüdische Tanzweisen“ benennen?Tatsächlich hatte Schenker für die Syrischen Tänze verschiedene Titel erwogen; vgl. den Brief vom 11. Februar 1900 sowie insbesondere die Kommentierung des Briefes vom 9. September 1903.
Die Wirkung würde
nur erhöht. – Ob wir sie
vollstaendig bringen sollen
bleibt noch zu erwägen.Tatsächlich wurde, entgegen dem ursprünglichen Wunsch nach einer Auswahl aus den Tänzen, das vollständige Werk aufgeführt (Federhofer 1982, S. 375). Vgl. BusonisBrief vom 25. August 1903 sowie die dortige Kommentierung.
Ich danke Ihnen für Ihre
Bereitwilligkeit u. Ihr Vertrauen
u. grüsse Sie freundlichst.
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<p>Ich überlasse Ihnen sowohl
<lb/>die Entscheidung<orig>,</orig> als die
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Vereinigte Staaten von Amerika | Riverside | University of California, Special Collections and Archives | Oswald Jonas memorial collection | Box 9, Folder 27
Zustand
Der Brief ist gut erhalten.
Umfang
2 Blatt, 2 beschriebene Seiten
Kollation
Ohne Autopsie sind Blattzahl und Seitenfolge nicht eindeutig bestimmbar.
Hände/Stempel
Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.
Brief von Ferruccio Busoni an Heinrich Schenker (vmtl. Berlin, 3. September 1903), bearbeitet von Maximilian Furthmüller, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Heinrich Schenker, hrsg. von Christian Schaper, Ullrich Scheideler, Theresa Menard und Maximilian Furthmüller, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Juli 2018: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100082 (29. Dezember 2018: zur Freigabe vorgeschlagen)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
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<title xml:lang="de">Brief von Ferruccio Busoni an Heinrich Schenker (vmtl. Berlin, 3. September 1903)</title>
<title xml:lang="en">Letter by Ferruccio Busoni to Heinrich Schenker (prob. Berlin, 3 September 1903)</title>
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<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
<title type="genre">Briefe</title>
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<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p>
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<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
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<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
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<lb/><hi rend="underline">vollst<choice><orig>ae</orig><reg>ä</reg></choice>ndig</hi> bringen sollen<reg>,</reg>
<lb/>bleibt noch zu erwägen.
<note type="commentary" resp="#E0300318">Tatsächlich wurde, entgegen dem ursprünglichen Wunsch nach einer Auswahl aus den <rs key="E0400016">Tänzen</rs>, das vollständige Werk aufgeführt (<bibl><ref target="#E0800006"/>, S. 375</bibl>). Vgl. <persName key="E0300017">Busonis</persName> <ref target="#D0100079">Brief vom <date when-iso="1903-08-25">25. August 1903</date></ref> sowie die dortige Kommentierung.</note>
</p>
<p rend="indent-first"><hi rend="underline">Ich</hi> danke Ihnen für Ihre
<lb/>Bereitwilligkeit <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> Ihr Vertrauen
<lb/><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> grü<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>e Sie freundlichst.</p>
<closer>
<salute rend="align(right)">Ihr ergebener</salute>
<signed rend="align(right)"><persName key="E0300017">Ferruccio Busoni</persName></signed>
<dateline><date when-iso="1903-09-03">3. <choice><abbr>Spt.</abbr><expan>September</expan></choice> <choice><orig>3</orig><reg>1903</reg></choice></date>.</dateline>
</closer>
</div>
</body>
</text>
</TEI>