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Mus.ep. M. Wegelius 19 (Busoni-Nachl. B II)Mus.Nachl. F. Busoni B II, 5332
Lieber, guter Freund!
Besten Dank für deinen Brief,
Nicht überliefert.
der einen
Tag nach Järnefelt, Sissi u. s. w. eintraf;
Armas Järnefelt, Sigrid “Sissi“ Sundgren und Edith Aspelin waren am 4. Juni 1896 mit einem Dampfer aus Deutschland in Helsinki angekommen (vgl. Päiv 1896). Järnefelt machte laut diesem Zeitungsbericht nur für einen Monat Halt in Helsinki und kehrte im Juli nach Berlin zurück (vgl. den folgenden Brief). Sundgren und Aspelin nahmen seit 1894 in Berlin Klavierunterricht bei Busoni; Sundgren kehrte für ein weiteres Jahr dorthin zurück (vgl. die Kommentierung im Brief vom 12. September 1894).
aller⸗ wärmsten Dank für Deine Bemühungen
um uns! Leider kam wieder ein “Nein”!
Ich telegraphirte an Bauer
Der englische Pianist Harold Bauer stand 1896 noch am Beginn seiner Solistenkarriere. Nach ersten Erfolgten 1893 und 1894 in Paris und Russland hatte er im November 1895 in Berlin debütiert, wo Busoni ihn möglicherweise kennenlernte (vgl. Elste 1999, Sp. 308; Leßmann 1895, S. 611; Leßmann 1895a, S. 625). Eine Korrespondenz zwischen Bauer und Wegelius oder Busoni konnte nicht ermittelt werden.
sehr aus⸗ führlich und bekam einen Tag später
die Antwort: “Regrette impossible accep⸗ ter proposition lettre suit”
Frz. in etwa: Bedauere, unmöglich das Angebot anzunehmen. Brief folgt.
– was ich dir
auch sogleich telegrafisch meldete.
Nicht überliefert.
Es
scheint ja recht schwer zu werden!
Lieber, guter, schöner – ich hoffe dass
deine Ideen, die ja gleich persönliche
Form annehmen, noch nicht zu Ende
sind, denn sonst sitzen wir schmäh⸗[1]
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Lieber, guter Freund!
Besten Dank für deinen Brief,
Nicht überliefert.
der einen
Tag nach Järnefelt, Sissi usw. eintraf;
Armas Järnefelt, Sigrid „Sissi“ Sundgren und Edith Aspelin waren am 4. Juni 1896 mit einem Dampfer aus Deutschland in Helsinki angekommen (vgl. Päiv 1896). Järnefelt machte laut diesem Zeitungsbericht nur für einen Monat Halt in Helsinki und kehrte im Juli nach Berlin zurück (vgl. den folgenden Brief). Sundgren und Aspelin nahmen seit 1894 in Berlin Klavierunterricht bei Busoni; Sundgren kehrte für ein weiteres Jahr dorthin zurück (vgl. die Kommentierung im Brief vom 12. September 1894).
allerwärmsten Dank für Deine Bemühungen
um uns! Leider kam wieder ein „Nein“!
Ich telegraphierte an Bauer
Der englische Pianist Harold Bauer stand 1896 noch am Beginn seiner Solistenkarriere. Nach ersten Erfolgten 1893 und 1894 in Paris und Russland hatte er im November 1895 in Berlin debütiert, wo Busoni ihn möglicherweise kennenlernte (vgl. Elste 1999, Sp. 308; Leßmann 1895, S. 611; Leßmann 1895a, S. 625). Eine Korrespondenz zwischen Bauer und Wegelius oder Busoni konnte nicht ermittelt werden.
sehr ausführlich und bekam einen Tag später
die Antwort: „Regrette impossible accepter proposition lettre suit“
Frz. in etwa: Bedauere, unmöglich das Angebot anzunehmen. Brief folgt.
– was ich dir
auch sogleich telegrafisch meldete.
Nicht überliefert.
Es
scheint ja recht schwer zu werden!
Lieber, Guter, Schöner – ich hoffe, dass
deine Ideen, die ja gleich persönliche
Form annehmen, noch nicht zu Ende
sind, denn sonst sitzen wir schmählich da und können nicht mal auf
allen (Kla-)vieren herumkriechen – sieh
mal da, welche schlechten Witze die Not
und die Hitze herauspressen! „Ich bin
heruntergekommen, und weiß es selber
nicht wie“
Da droben auf jenem Berge,
da steh’ ich tausendmal,
an meinem Stabe hingebogen,
und schaue hinab in das Thal.
Dann folg’ ich der weidenden Herde,
mein Hündchen bewahret mir sie;
ich bin herunter gekommen
und weiß doch selber nicht wie.
(Schäfers Klagelied, Johann Wolfgang von Goethe (Text), Franz Schubert (Musik), T. 1–19).
– wie Schubert mit Goethe
so wahr und schön bekennt. (Schäfers Klagelied.) Ich muss aufs Land
Siehe die Kommentierung im folgenden Brief.
– morgen oder übermorgen – und
werde von dort aus die Korrespondenz mit Dir fortsetzen. Die Hanna
muss leider in der Stadt bleiben
– ihre Mama ist krank – wohl
ein paar Wochen noch. Ich bin ja
nicht weiter weg, als dass ich, sogleich
wenn es nötig ist, wieder in der
Stadt sein kann. Meine Telegrafadresse ist dann: „Fiskars. Express“,
meine Brief-Adresse aber: „Karis;
Pojo.“
Sage mal: hast Du deine Fühlhörner noch gar nicht an Hutcheson
ausgestreckt, d. h. ist es nur Vermutung
von Dir, dass er nicht kommen würde?
Ein Briefwechsel zwischen Busoni und Ernest Hutcheson konnte nicht ermittelt werden.
Hast Du über Friedberger nähere
Nachrichten, als dass er frei ist, d. h.
ob er vorwärtsgegangen ist, oder
nicht?
Ich erwarte mit großer, wohl
begreiflicher Spannung deine nächste Mitteilung.
Schließlich ein paar Worte über
die Geldgeschichte.
Wegelius hatte am 7. Januar ein Darlehen von 1000 Reichsmark auf sechs Monate von Reinhold Felix von Willebrand für Busoni aufgenommen und Busoni den Wechsel mit dem Brief vom 7. Januar geschickt.
Ich wurde sehr
paff, als ich Deine Worte las. Ich hatte im Kopf, dass der 7. Juni der Bezahlungstag wäre. Der einzige, der
die Sache aufklären könnte, Willebrand, weil er einen Schuldschein
von mir hat (von Dir habe ich
keinen bekommen), ist jetzt verreist
und kommt erst am 14. Juni
zurück. So viel weiß ich, dass dieser Schuldschein am 7. Januar datiert ist, ob aber auf fünf oder sechs
Monate, wage ich nicht zu entscheiden. Wenn Du darüber ganz
sicher und im Klaren bist, so ist
ja alles gut. Ich hoffe, dass es
so ist, musste aber doch Gewissens
halber meinen Zweifel erwähnen,
damit Du genau nachsiehst. Darüber sei mir nicht böse, lieber
Alter!
Ich höre, dass
Frau Gerda eine sehr schlimme
Influenza gehabt hat und infolgedessen sehr angegriffen ist.
Das schmerzt mich – (uns) – sehr. Wir
grüßen sie allerherzlichst und
hoffen, dass sie sich und ihrem
wohl auch (von der Arbeit) angegriffenen Herrn Gemahl einige Wochen absoluter Erholung in Wald-
oder Seeluft gönnen wird. Wenn
sie aber nicht genug Verstand dazu
hat, so habe Du es, lieber Ferruccio!
Wenn Du meinst, dass dein Körper
es nicht nötig hat, so verstehe
wenigstens, dass dein Geist ein
bisschen Ruhe braucht; ihn darfst
Du wenigstens nicht misshandeln
– denn so was rächt sich sehr.
Ein bisschen Idiotenleben lohnt
sich ganz herrlich und in kurzer
Zeit. Ich war schon im vorigen
Sommer unruhig für
dich und deine Gesundheit, jetzt
bin ich es noch mehr, und zwar
für euch beide. Was das mich
angeht? Es geht mir ganz verflucht viel an! Und jetzt schweige
still, denn sonst setzt’s was!
Meinem lieben, alten Freund Benni
einen herzlichen Gruß und Puss!
Schwed.: Kuss.
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<note type="shelfmark" place="top-left" resp="#archive">
<subst><del xml:id="del_sig" rend="strikethrough">Mus.ep. M. Wegelius 19 (Busoni-Nachl. <handShift new="#archive_red"/>B II<handShift new="#archive"/>)</del><add xml:id="add_sig" place="margin-left" rend="rotate(-90)">Mus.Nachl. F. Busoni B II, 5332</add></subst>
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<dateline rend="align(center) space-below"><placeName key="E0500270">Helsingfors</placeName><reg>,</reg> <choice><abbr>d.</abbr><expan>den</expan></choice> <date when-iso="1896-06-09">9<reg>.</reg> Juni 96</date>.</dateline>
<salute rend="align(center) space-above space-below"><rs key="E0300017">Lieber, guter Freund</rs>!</salute>
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<p type="pre-split" rend="indent-first">Besten Dank für deinen Brief,
<note type="commentary" resp="#E0300616">Nicht überliefert.</note>
der <date when-iso="1896-06-05">einen
<lb/>Tag nach</date> <persName key="E0300200">Järnefelt</persName>, <persName key="E0300943">Sissi</persName> <choice><orig>u. s. w.</orig><reg>usw.</reg></choice> eintraf;
<note type="commentary" resp="#E0300616"><persName key="E0300200">Armas Järnefelt</persName>, <persName key="E0300943">Sigrid <soCalled rend="dq-uu">Sissi</soCalled> Sundgren</persName> und <persName key="E0300972">Edith Aspelin</persName> waren am <date when-iso="1896-06-04">4. Juni 1896</date> mit einem Dampfer aus <placeName key="E0500015">Deutschland</placeName> in <placeName key="E0500270">Helsinki</placeName> angekommen <bibl>(vgl. <ref target="#E0800529"/>)</bibl>. <persName key="E0300200">Järnefelt</persName> machte laut diesem Zeitungsbericht nur für einen Monat Halt in <placeName key="E0500270">Helsinki</placeName> und kehrte im <date when-iso="1896-07">Juli</date> nach <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> zurück (vgl. den <ref target="#D0102031">folgenden Brief</ref>). <persName key="E0300943">Sundgren</persName> und <persName key="E0300972">Aspelin</persName> nahmen seit <date when-iso="1894">1894</date> in <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> Klavierunterricht bei <persName key="E0300017">Busoni</persName>; <persName key="E0300943">Sundgren</persName> kehrte für ein weiteres Jahr dorthin zurück (vgl. die <ref target="#D0102019">Kommentierung im Brief vom <date when-iso="1894-09-12">12. September 1894</date></ref>).</note>
aller
<lb break="no"/>wärmsten Dank für Deine Bemühungen
<lb/>um uns! Leider kam wieder ein <q rend="dq-uu">Nein</q>!
<lb/>Ich telegraphi<reg>e</reg>rte an <persName key="E0300976">Bauer</persName>
<note type="commentary" resp="#E0300616">Der <placeName key="E0500140">englische</placeName> Pianist <persName key="E0300976">Harold Bauer</persName> stand <date when-iso="1896">1896</date> noch am Beginn seiner Solistenkarriere. Nach ersten Erfolgten <date when-iso="1893">1893</date> und <date when-iso="1894">1894</date> in <placeName key="E0500012">Paris</placeName> und <placeName key="E0500547">Russland</placeName> hatte er im <date when-iso="1895-11">November 1895</date> in <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> debütiert, wo <persName key="E0300017">Busoni</persName> ihn möglicherweise kennenlernte (vgl. <bibl><ref target="#E0800538"/>, Sp. 308</bibl>; <bibl><ref target="#E0800550"/>, S. 611</bibl>; <bibl><ref target="#E0800551"/>, S. 625</bibl>). Eine Korrespondenz zwischen <persName key="E0300976">Bauer</persName> und <persName key="E0300207">Wegelius</persName> oder <persName key="E0300017">Busoni</persName> konnte nicht ermittelt werden.</note>
sehr aus
<lb break="no"/>führlich und bekam einen Tag später
<lb/>die Antwort: <q rend="dq-uu" xml:lang="fr">Regrette impossible accep
<lb break="no"/>ter proposition lettre suit</q>
<note type="commentary" resp="#E0300616">Frz. in etwa: Bedauere, unmöglich das Angebot anzunehmen. Brief folgt.</note>
– was ich dir
<lb/>auch sogleich telegrafisch meldete.
<note type="commentary" resp="#E0300616">Nicht überliefert.</note>
Es
<lb/>scheint ja recht schwer zu werden!
<lb/>Lieber, <choice><orig>g</orig><reg>G</reg></choice>uter, <choice><orig>s</orig><reg>S</reg></choice>chöner – ich hoffe<reg>,</reg> dass
<lb/>deine Ideen, die ja gleich persönliche
<lb/>Form annehmen, noch nicht zu Ende
<lb/>sind, denn sonst sitzen wir schmäh
<note type="foliation" resp="#archive" place="bottom-right">[1]</note>
</p></div>
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lich da, und können nicht mal auf
allen (Kla-)vieren herumkriechen – sieh
mal da, welche schlechte Witze die Noth
und die Hitze herauz
Transkription unsicher:
überschrieben.
[…]
höchstens 1 Zeichen: überschrieben.
spressen! “Ich bin
heruntergekommen, und weiss es selber
nicht wie”
Da droben auf jenem Berge,
da steh’ ich tausendmal,
an meinem Stabe hingebogen,
und schaue hinab in das Thal.
Dann folg’ ich der weidenden Herde,
mein Hündchen bewahret mir sie;
ich bin herunter gekommen
und weiß doch selber nicht wie.
(Schäfers Klagelied, Johann Wolfgang von Goethe (Text), Franz Schubert (Musik), T. 1–19).
– wie Schubert mit Goethe
[…]
1 Zeichen: überschrieben.
so wahr und schön bekennt. (Schä⸗ fers Klagelied). Ich muss auf’s Land
Siehe die Kommentierung im folgenden Brief.
– morgen oder übermorgen – und
werde von dort aus die Korrespon⸗ denz mit Dir fortsetzen. Die Hanna
muss leider in der Stadt bleiben
– ihre Mama ist krank – wohl
ein Paar Wochen noch. Ich bin ja
nicht weiter weg, als dass ich, sogleich
wenn es nöthig ist, wieder in der
Stadt sein kann. Meine Telegraf⸗ adresse ist dann: “Fiskars. Express,”
meine Brief-Adresse aber: “Karis;
Pojo.”
Sage mal: hast Du deine Fühl⸗ hörner noch gar nicht an Hutcheson
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
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lich da<orig>,</orig> und können nicht mal auf
<lb/>allen (Kla-)vieren herumkriechen – sieh
<lb/>mal da, welche schlechte<corr>n</corr> Witze die Not<orig>h</orig>
<lb/>und <add>die</add> Hitze herau<subst><del rend="overwritten"><unclear cert="unknown" reason="overwritten">z</unclear><gap reason="overwritten" atMost="1" unit="char"/></del><add place="across">sp</add></subst>ressen! <q rend="dq-uu">Ich bin
<lb/>heruntergekommen, und wei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice> es selber
<lb/>nicht wie</q>
<note type="commentary" resp="#E0300616">
<cit>
<quote>
<lg>
<l>Da droben auf jenem Berge,</l>
<l>da steh’ ich tausendmal,</l>
<l>an meinem Stabe hingebogen,</l>
<l>und schaue hinab in das Thal.</l>
</lg>
<lg>
<l>Dann folg’ ich der weidenden Herde,</l>
<l>mein Hündchen bewahret mir sie;</l>
<l>ich bin herunter gekommen</l>
<l>und weiß doch selber nicht wie.</l>
</lg>
</quote>
<bibl>(<title key="E0400690">Schäfers Klagelied</title>, <persName key="E0300124">Johann Wolfgang von Goethe</persName> (Text), <persName key="E0300002">Franz Schubert</persName> (Musik), T. 1–19).</bibl>
</cit>
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<lb/><subst><del rend="overwritten"><gap reason="overwritten" extent="1" unit="char"/></del><add place="across">s</add></subst>o wahr und schön bekennt. (<title key="E0400690">Schä
<lb break="no"/>fers Klagelied</title><choice><orig>).</orig><reg>.)</reg></choice> Ich muss auf<orig>’</orig>s Land
<note type="commentary" resp="#E0300616">Siehe die <ref target="#D0102031" n="1">Kommentierung im folgenden Brief</ref>.</note>
<lb/>– <date when-iso="1896-06-10">morgen</date> oder <date when-iso="1896-06-11">übermorgen</date> – und
<lb/>werde von dort aus die Korrespon
<lb break="no"/>denz mit Dir fortsetzen. Die <persName key="E0300895">Hanna</persName>
<lb/>muss leider in <rs key="E0500270">der Stadt</rs> bleiben
<lb/>– ihre <rs key="E0300730">Mama</rs> ist krank – wohl
<lb/>ein <choice><orig>P</orig><reg>p</reg></choice>aar Wochen noch. Ich bin ja
<lb/>nicht weiter weg, als dass ich, sogleich
<lb/>wenn es nöt<orig>h</orig>ig ist, wieder in <rs key="E0500270">der
<lb/>Stadt</rs> sein kann. Meine <hi rend="underline">Telegraf</hi>
<lb break="no"/>adresse ist dann: <mentioned rend="dq-uu"><hi rend="underline"><placeName key="E0500955">Fiskars</placeName></hi>. Express<orig>,</orig></mentioned><reg>,</reg>
<lb/>meine Brief-Adresse aber: <mentioned rend="dq-uu"><hi rend="underline"><placeName key="E0500953">Karis</placeName></hi>;
<lb/><placeName key="E0500954">Pojo</placeName>.</mentioned></p>
<p type="pre-split" rend="indent-first">Sage mal: hast Du deine Fühl
<lb break="no"/>hörner noch gar nicht an <persName key="E0300919">Hutcheson</persName>
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</p></div>
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ausgestreckt, d. h. ist es nur Vermuthung
von Dir, dass er nicht kommen würde?
Ein Briefwechsel zwischen Busoni und Ernest Hutcheson konnte nicht ermittelt werden.
Hast Du F über Friedberger nähere
Nachrichten, als dass er frei ist, d. h.
ob er vorwärtsgegangen ist, oder
nicht?
Ich erwarte mit grosser, wohl
begreiflicher Spannung deine näch⸗ ste Mittheilung.
Schliesslich ein Paar Worte über
die Geld[ge]schichte.
Wegelius hatte am 7. Januar ein Darlehen von 1000 Reichsmark auf sechs Monate von Reinhold Felix von Willebrand für Busoni aufgenommen und Busoni den Wechsel mit dem Brief vom 7. Januar geschickt.
Ich wurde sehr
paff, als ich Deine Worte las. Ich hat⸗ te im Kopf, dass der 7 Juni der Be⸗ zahlungstag wäre. Der einzige, der
die Sache aufklären könnte, Wille⸗ brand, weil er einen Schuldschein
von mir hat (von Dir habe ich
keinen bekommen) ist jetzt verreist
und kommt erst am 14 Juni
zurück. So viel weiss ich dass die⸗ ser Schuldschein am 7 Januar da⸗
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
[2]
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ausgestreckt, d. h. ist es nur <hi rend="underline">Vermut<orig>h</orig>ung</hi>
<lb/>von Dir, dass er nicht kommen würde?
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<lb/>Hast Du <del rend="strikethrough">F</del> über <persName key="E0300967">Friedberger</persName> nähere
<lb/>Nachrichten, als dass er frei ist, d. h.
<lb/>ob er vorwärtsgegangen ist, oder
<lb/>nicht?</p>
<p rend="indent-first">Ich erwarte mit gro<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>er, wohl
<lb/>begreiflicher Spannung deine näch
<lb break="no"/>ste Mitt<orig>h</orig>eilung.</p>
<p type="pre-split" rend="indent-first">Schlie<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>lich ein <choice><orig>P</orig><reg>p</reg></choice>aar Worte über
<lb/>die Geld<supplied reason="omitted">ge</supplied>schichte.
<note type="commentary" resp="#E0300616"><persName key="E0300207">Wegelius</persName> hatte am <date when-iso="1896-01-07">7. Januar</date> ein Darlehen von 1000 Reichsmark auf sechs Monate von <persName key="E0300918">Reinhold Felix von Willebrand</persName> für <persName key="E0300017">Busoni</persName> aufgenommen und Busoni den Wechsel mit dem <ref target="#D0102027">Brief vom <date when-iso="1896-01-07">7. Januar</date></ref> geschickt.</note>
Ich wurde sehr
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<lb break="no"/>te im Kopf, dass der <date when-iso="1896-06-07">7<reg>.</reg> <hi rend="underline">Juni</hi></date> der Be
<lb break="no"/>zahlungstag wäre. Der einzige, der
<lb/>die Sache aufklären könnte, <persName key="E0300918">Wille
<lb break="no"/>brand</persName>, weil er einen Schuldschein
<lb/>von mir hat (von Dir habe ich
<lb/>keinen bekommen)<reg>,</reg> ist jetzt verreist
<lb/>und kommt erst am <date when-iso="1896-06-14">14<reg>.</reg> Juni</date>
<lb/>zurück. So viel wei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice> ich<reg>,</reg> dass die
<lb break="no"/>ser Schuldschein am <date when-iso="1896-01-07">7<reg>.</reg> Januar</date> da
<note type="stamp" place="margin-left" resp="#dsb_st_red" sameAs="stamp1">
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<lb/>Staatsbibliothek
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</p></div>
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tirt ist, ob aber auf fünf oder sechs
Monate wage ich nicht zu entschei⸗ den. Wenn Wenn Du darüber ganz
sicher und im Klaren bist, so ist
ja Alles gut. Ich hoffe, dass es
so ist, musste aber doch Gewissens
halber meinen Zweifel erwähnen,
damit Du genau nachsiehst. Dar⸗ über sei mir nicht böse, lieber
Alter!
Ich höre zu meinem Leid dass
Frau Gerda eine sehr schlimme
Influenza gehabt hat und in Fol⸗ ge dessen sehr angegriffen ist.
Das schmerzt mich – (uns) – […]
1 Zeichen: überschrieben.
sehr. Wir
grüssen sie allerherzlichst und
hoffen, dass sie sich und ihrem
wohl auch (von der Arbeit) ag ange⸗ griffenen Herrn Gemahl einige Wo⸗ chen absoluter Erholung in Wald-
oder Seeluft gönnen wird. Wenn
sie aber nicht genug Verstand dazu
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ti<reg>e</reg>rt ist, ob aber auf fünf oder sechs
<lb/>Monate<reg>,</reg> wage ich nicht zu entschei
<lb break="no"/>den. <del rend="strikethrough"><hi rend="underline">Wenn</hi></del> Wenn <hi rend="underline">Du</hi> darüber ganz
<lb/>sicher und im Klaren bist, so ist
<lb/>ja <choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>lles gut. Ich hoffe, dass es
<lb/>so ist, musste aber doch Gewissens
<lb/>halber meinen Zweifel erwähnen,
<lb/>damit Du genau nachsiehst. Dar
<lb break="no"/>über sei mir nicht böse, lieber
<lb/><rs key="E0300017">Alter</rs>!</p>
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<lb/>Influenza gehabt hat und in<choice><orig> F</orig><reg>f</reg></choice>ol
<lb break="no"/>ge<orig> </orig>dessen sehr angegriffen ist.
<lb/>Das schmerzt mich – (<rs type="persons" key="E0300207 E0300895">uns</rs>) – <hi rend="underline"><subst><del rend="overwritten"><gap reason="overwritten" extent="1" unit="char"/></del><add place="across">s</add></subst>ehr</hi>. Wir
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<lb/>hoffen, dass sie sich und ihrem
<lb/>wohl auch (von der Arbeit) <del rend="strikethrough">ag</del> ange
<lb break="no"/>griffenen <rs key="E0300017">Herrn Gemahl</rs> einige Wo
<lb break="no"/>chen absoluter Erholung in Wald-
<lb/>oder Seeluft gönnen wird. Wenn
<lb/><hi rend="underline">sie</hi> aber nicht genug Verstand dazu
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B II, 5332
hat, so habe Du es, lieber Ferruccio!
Wenn Du meinst, dass dein Körper
es nicht nöthig hat, so verstehe
wenigstens, dass dein Geist ein
Bischen Ruhe braucht; ihn darfst
Du wenigstens nicht misshandeln.
– denn so was rächt seh sich sehr.
S
Transkription unsicher:
durchgestrichen.
Ein Bischen Idioten lehleben lohnt
sich ganz herrlich und in kurzer
Zeit. Ich war schon im vorigen
Sommer unh unruhig für dig
dich und deine Gesundheit, jetzt
bin ich es noch mehr, und zwar
für Euch beide. Was das mich
angeht? Es geht mir ganz ver⸗ flucht viel an! Und jetzt schweige
still, denn sonst setzt’s was!
Meinem lieben alten Freund Benni
einen herzlichen Gruss und Puss!
Schwed.: Kuss.
[3]
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<note type="shelfmark" resp="#archive" place="top-left" rend="indent-2-first">B II, 5332</note>
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<lb/>wenigstens, dass dein <hi rend="underline">Geist</hi> ein
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<lb/>Du wenigstens nicht misshandeln<orig>.</orig>
<lb/>– denn so was rächt <del rend="strikethrough">seh</del> sich sehr.
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<lb/>sich ganz herrlich und in kurzer
<lb/>Zeit. Ich war schon im vorigen
<lb/>Sommer <del rend="strikethrough">unh</del> unruhig für <del rend="strikethrough"><foreign xml:lang="sv">dig</foreign></del>
<lb/>dich und deine Gesundheit, jetzt
<lb/>bin ich es noch mehr, und zwar
<lb/>für <rs type="persons" key="E0300017 E0300059"><choice><orig>E</orig><reg>e</reg></choice>uch beide</rs>. Was das mich
<lb/>angeht? Es geht mir ganz ver
<lb break="no"/>flucht viel an! Und jetzt schweige
<lb/>still, denn sonst setzt’s was!</p>
<closer rend="indent-2">
<salute>Dein alter<reg>,</reg> dankbarer</salute>
<note type="stamp" place="inline" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/>
<placeName key="E0500029">
<hi rend="spaced-out">Berlin</hi>
</placeName>
</stamp>
</note>
<signed rend="inline"><persName key="E0300207">M Wegelius</persName></signed>
</closer>
<postscript>
<p>Meinem lieben<reg>,</reg> alten Freund <persName key="E0300060">Benni</persName>
<lb/>einen herzlichen Gru<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice> und <foreign xml:lang="sv">Puss</foreign>!
<note type="commentary" resp="#E0300616">Schwed.: Kuss.</note>
</p>
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<note type="foliation" resp="#archive" place="bottom-right">[3]</note>
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