Max Reger an Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Wiesbaden · 20. April 1895

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Mus.ep. Max Reger 85 (Busoni-Nachl. B II)
Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4047
[1]
W. 20. Apr. 1895.
In Eile!

Hochgeehrter Herr!

Soeben von meiner für heute Gott sei
Dank letzten Privatstunde zurückgekehrt, finde ich Ihr so liebenswürdiges
Schreiben vor – u. beeile mich Ihnen sogleich ebenfalls herzlichsten
Dank zu sagen. An Augener werde direkt schreiben, damit Ihnen
derselbe op 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 14, 15 sendet. Op 11 & 13
lasse ich Ihnen nicht senden, den̅ das ist Schund – ichund ärgere ich mich
heute sehr, seinerzeit dem Drängen Augeners nachgegeben zu haben –
ich kan̅ mal auf so nüchterne Bestellung hin unmöglich etwas
Annehmbares liefern. Reger distanziert sich von Anfang an von seinen op. 11 und op. 13, da er diese „ohne jede künstlerische Anteilna[h]me lediglich als Geschenk [...] an Augener für dessen Ausfallgarantie von 200M zu einem Konzert in Berlin komponiert hat. Op. 11 sei in nur zwei Nächten komponiert worden. (Popp 2000, S. 179 und 181). Nicodé empfiehlt er sogar, die beiden Opera „ins Feuer zu werfen – aber bitte in recht loderndes Feuer“ (ibid., S. 257). Gloetzner gegenüber beschreibt er sie als „Dreckzeug“ (ibid., S. 226). Später distanziert sich Reger von allen hier im Brief aufgelisteten Jugenwerken, bezeichnet sie als „Jugendsünden“ und erklärt sie (und weitere Jugendwerke) für „heillosen Blödsinn“ (Popp 1986, S. 85). (Vgl. auch die Anmerkungen zu den jeweiligen Opera in Popp 2010)

Von Ihren Bacharrangements (Präl. & Fuge Es dur, bei Rather) etc.
habe ich schon sehr viel gehört, leider dass Popp 2000 (235): ss in dass im Brief konsequent mit ß angegeben. ich selbst für jetzt kein
Exemplar davon habe. Sie wollten doch hier Ihre Violinsonate Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin

Wiesbaden, 20. April 1895
In Eile!

Hochgeehrter Herr!

Soeben von meiner für heute Gott sei Dank letzten Privatstunde zurückgekehrt, finde ich Ihr so liebenswürdiges Schreiben vor und beeile mich, Ihnen sogleich ebenfalls herzlichsten Dank zu sagen. An Augener werde direkt schreiben, damit Ihnen derselbe Op. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 14, 15 sendet. Op. 11 und 13 lasse ich Ihnen nicht senden, denn das ist Schund – und ärgere ich mich heute sehr, seinerzeit dem Drängen Augeners nachgegeben zu haben – ich kann mal auf so nüchterne Bestellung hin unmöglich etwas Annehmbares liefern. Reger distanziert sich von Anfang an von seinen op. 11 und op. 13, da er diese „ohne jede künstlerische Anteilna[h]me lediglich als Geschenk [...] an Augener für dessen Ausfallgarantie von 200M zu einem Konzert in Berlin komponiert hat. Op. 11 sei in nur zwei Nächten komponiert worden. (Popp 2000, S. 179 und 181). Nicodé empfiehlt er sogar, die beiden Opera „ins Feuer zu werfen – aber bitte in recht loderndes Feuer“ (ibid., S. 257). Gloetzner gegenüber beschreibt er sie als „Dreckzeug“ (ibid., S. 226). Später distanziert sich Reger von allen hier im Brief aufgelisteten Jugenwerken, bezeichnet sie als „Jugendsünden“ und erklärt sie (und weitere Jugendwerke) für „heillosen Blödsinn“ (Popp 1986, S. 85). (Vgl. auch die Anmerkungen zu den jeweiligen Opera in Popp 2010)

Von Ihren Bacharrangements (Präl. und Fuge Es-Dur, bei Rahter) etc. habe ich schon sehr viel gehört, leider, dass ich selbst für jetzt kein Exemplar davon habe. Sie wollten doch hier Ihre Violinsonate spielen und hatte ich mich dem hiesigen Konzertmeister Nowak, der ziemlich trocken spielt, angeboten, das Werk, ehe Sie hierherkämen, durchzuspielen, verschiedenemale – allein er reagierte darauf ja nicht. Im Brief vom 21. Oktober 1895 bittet Reger Busoni um Zusendung dessen Violinsonate mit dem Plan sie vorzutragen. Ein Konzert ist jedoch nicht nachgewiesen. (Vgl. Popp 2000, S.257, Fußnote 11) Es ist eben überhaupt eine betrübende Tatsache, dass lebenden Komponisten von Herren, die sattelfest in Amt und Würden sitzen, gar so gern „über die Achsel“ angesehen werden – und diese Herren müssen es doch am allerbesten wissen. Die Musikverhältnisse hier sind ziemlich trostlos. Seine wahre offene Meinung darf man nicht sagen – und so habe ich das Kritisieren ganz und gar aufgegeben. Regers Kritik vom 12. Oktober 1894 über die Konzerte Mottls hat unter anderem die Beziehung zum Wiesbadener Intendanten von Hülsen-Haeseler negativ beeinflusst und beendete schlussendlich seine Tätigkeit für die Allgemeine Musik-Zeitung. (Popp 2000, S. 104–207) Ich bin gewiss kein Feigling – allein wenn einem aus offener Überzeugungstreue nur Feindschaft, und wie alle die schönen Dinge heißen mögen, erwachsen, so wird man klug und lässt den Wagen laufen, wie er will.

Es ist nur jammerschade, dass Herr Dr. Riemann, mein hochverehrter Lehrer, dem ich so viel zu verdanken habe, im September von hier weggeht. Nachdem Riemann 1890 am fürstlichen Sondershausener Konservatorium (und danach auch am Wiesbadener Konservatorium) lehrte, wo Reger sein Schüler war, kehrt er 1895 endgültig – zunächst als Privatdozent – nach Leipzig zurück. (MGG Online; Kech, Rathert: Hugo Riemann) Ich kann leider nicht mit, da es mir an pekuniären Mitteln fehlt und ich in dem konservativen Leipzig doch zuerst verhungern müsste , bis ich eine „Privatpraxis“ hätte, die mir gestattete, davon zu leben. Bin ja auch hochwohlbestallter Lehrer am hiesigen Konservatorium mit einem garantierten Gehalte von – 36 M monatlich – viel Freude erwächst mir eben nicht daraus, indem ich nur untalentierte Leute als Schüler habe. An Novitäten wird hier so gut wie nichts geboten.

Ibsen hat Recht, wenn er von unseren modernen korrumpierten Verhältnissen spricht. Der Schwindel blüht!

Hoffentlich kommen Sie nächsten Winter nach hier oder Frankfurt und wäre ja dann ein Rendezvous sehr leicht zu bewerkstelligen, was mich sehr, sehr freuen würde. Busoni spielt am 21. Februar 1906 als Solist in Frankfurt. Reger bittet im Kontext dieses Konzertes um ein Treffen (siehe Brief vom 21. Oktober 1895). Im Anschluss an das Konzert lernt er auf Einladung hin unter anderem Busoni und Strauss persönlich kennen. (Popp 2000, S. 263–267, vgl. auch Kommentare von S. Bartz und T. Hinderling in den Briefen vom 21. Oktober 1895 und 27. Mai 1896)

Jetzt arbeite ich an einer Bearbeitung des Bach’schen Präludium und Fuge (e-Moll). Thema der Fuge:


                     Max Reger skizziert das Thema/den Beginn der Fuge aus J. S. Bachs Präludium und Fuge e-Moll (BWV548)

Vielleicht druckt Augener die Bearbeitung.

Es ist schade, man kann hier gar nichts haben in den Musikalienhandlungen zur Ansicht. Die Leute haben nur „gehende Sachen“ auf Lager – und bin ich faktisch von so mancher interessanten Novität hier der einzige Besitzer.

In ungefähr 14 Tagen werde ich meine 1. Suite für Orgel wohl vollendet haben Die finalen Änderungen ziehen sich noch bis in den August des gleichen Jahres hinein. Der Erstdruck bei Augener erscheint im März 1896 (vgl. Popp 2010, S. 64) – wenn Augener mir meine Sachen nicht immer so auf die lange Bank schöbe. So hat er seit 8 Wochen die Bacharrangements und ich habe noch keine Korrekturen!

Leider, dass meine Zeit so sehr besetzt ist; so komme ich kaum mehr zum Klavierüben und muss immer abends und nachts mir mühsam die Zeit zum Komponieren abgeizen.

Entschuldigen Sie, hochgeehrter Herr, nur meine durch größte Eile so schlechte Schrift, allein ich habe im Augenblicke Probe. Sollten Sie vielleicht ein Bild von sich überflüssig haben, so erfreuen Sie mich bitte damit; ich würde mir erlauben, mich zu revanchieren.

Mit ganz vorzüglichster Hochachtung grüßt – mir musikalisch leider erst mit Ihnen bekannt – Ihr ergebenster

Max Reger

                                                                
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
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spielen, u. hatte ich mich dem hiesigen Concertmeister Nowack,
der ziemlich trocken spielt, angeboten, das Werk, ehe Sie hierher⸗
kämen, durchzuspielen verschiedenemale – allein er reagierte
darauf ja nicht. Im Brief vom 21. Oktober 1895 bittet Reger Busoni um Zusendung dessen Violinsonate mit dem Plan sie vorzutragen. Ein Konzert ist jedoch nicht nachgewiesen. (Vgl. Popp 2000, S.257, Fußnote 11) Es ist eben überhaupt eine betrübende
Thatsache, dass Popp 2000 (235): ss in dass im Brief konsequent mit ß angegeben. ein lebenden Komponisten von Herren die sattelfest
in Amt u. Würden sitzen, gar so gern „über die Achsel“
angesehen werden – u. diese Herren müssen es doch am
allerbesten wissen. Die Musikverhältnisse hier sind ziemlich
trostlos. Seine wahre offene Meinung darf man nicht
sagen – u. so habe ich das Kritisieren ganz u. gar
aufgegeben –. Regers Kritik vom 12. Oktober 1894 über die Konzerte Mottls hat unter anderem die Beziehung zum Wiesbadener Intendanten von Hülsen-Haeseler negativ beeinflusst und beendete schlussendlich seine Tätigkeit für die Allgemeine Musik-Zeitung. (Popp 2000, S. 104–207) Ich bin gewiss kein Feigling – allein wen̅
einem aus offener Überzeugungstreue nur Feindschaft Popp 2000 (235): Komma nach „Feindschaft“. u.
wie alle die schönen Dinge heissen Popp 2000 (235): ss als ß notiert. mögen, erwachsen, so
wird man klug u. läßt den Wagen laufen wie er will.

Es ist nur jam̅̅erschade, dass Popp 2000 (235): ss in dass im Brief konsequent mit ß angegeben. Herr Dr. Rieman̅, mein hochverehrter Lehrer,
dem ich soviel zu verdanken habe, im September von hier
weggeht. Nachdem Riemann 1890 am fürstlichen Sondershausener Konservatorium (und danach auch am Wiesbadener Konservatorium) lehrte, wo Reger sein Schüler war, kehrt er 1895 endgültig – zunächst als Privatdozent – nach Leipzig zurück. (MGG Online; Kech, Rathert: Hugo Riemann) Ich kann leider nicht mit, da es mir an pekuniären
Mitteln fehlt u. ich in dem conservativen Leipzig doch

                                                                
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[2]
zuerst verhungern müsste Popp 2000 (235): ss als ß notiert. bis ich eine „Privatpraxis“ hätte, die
mir gestattete davon zu leben. Bin ja auch. Popp 2000 (235): ohne Punkt hochwohlbestallter
Lehrer am hiesigen Konservatorium mit einem garantierten
Gehalte von – 36 M monatlich – viel Freude erwächst mir
eben nicht daraus, indem ich nur untalentierte Leute als Schüler
habe. An Novitäten wird hier so gut wie nichts geboten.

Ibsen hat Recht, wen̅ er von unseren modernen corrumpierten
Verhältnissen spricht. Der Schwindel blüht!

Hoffentlich kom̅̅en Sie nächsten Winter nach hier oder Frankfurt u.
wäre ja dan̅ ein Rendez-vous sehr leicht zu bewerkstelligen, was
mich sehr, sehr freuen würde. Busoni spielt am 21. Februar 1906 als Solist in Frankfurt. Reger bittet im Kontext dieses Konzertes um ein Treffen (siehe Brief vom 21. Oktober 1895). Im Anschluss an das Konzert lernt er auf Einladung hin unter anderem Busoni und Strauss persönlich kennen. (Popp 2000, S. 263–267, vgl. auch Kommentare von S. Bartz und T. Hinderling in den Briefen vom 21. Oktober 1895 und 27. Mai 1896)

Jetzt arbeite ich an einer Bearbeitung des Bach’schen Präludium
& Fuge (E moll)
Thema der Fuge


                     Max Reger skizziert das Thema/den Beginn der Fuge aus J. S. Bachs Präludium und Fuge e-Moll (BWV548)

Vielleicht druckt Augener die Bearbeitung.

Es ist schade, man kan̅ hier gar nichts haben in den Musikalienhandlungen
zur Ansicht. Die Leute haben nur „gehende Sachen“ auf Lager –
u. bin ich faktisch von so mancher interessanten Novität hier der einzige

                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split"> <note type="foliation" place="top-right" resp="#archive" rend="space-below">[2]</note> <lb/>zuerst verhungern müsste <note type="commentary" subtype="ed_diff_minor" resp="#E0301031"><bibl><ref target="#E0800425"/> (235)</bibl>: <seg rend="dq-du">ss</seg> als <seg rend="dq-du">ß</seg> notiert.</note> <reg>,</reg> bis ich eine <mentioned rend="dq-du">Privatpraxis</mentioned> hätte, die <lb/>mir gestattete<reg>,</reg> davon zu leben. Bin ja auch<choice><orig>.</orig><reg/></choice> <note type="commentary" subtype="ed_diff_minor" resp="#E0301031"><bibl><ref target="#E0800425"/> (235)</bibl>: ohne Punkt</note> hochwohlbestallter <lb/>Lehrer am <orgName key="E0600244">hiesigen Konservatorium</orgName> mit einem garantierten <lb/>Gehalte von – 36 M monatlich – viel Freude erwächst mir <lb/>eben nicht daraus, indem ich nur untalentierte Leute als Schüler <lb/>habe. An Novitäten wird hier so gut wie nichts geboten. </p> <p> <persName key="E0300198">Ibsen</persName> hat Recht, we<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice> er von unseren modernen <choice><orig>c</orig><reg>k</reg></choice>orrumpierten <lb/>Verhältnissen spricht. Der Schwindel blüht! </p> <p> Hoffentlich ko<choice><abbr>m̅̅</abbr><expan>mm</expan></choice>en Sie nächsten Winter nach <rs key="E0500061">hier</rs> oder <placeName key="E0500153">Frankfurt</placeName> <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> <lb/>wäre ja da<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice> ein Rendez<orig>-</orig>vous sehr leicht zu bewerkstelligen, was <lb/>mich sehr, sehr freuen würde. <note type="commentary" resp="#E0301031"><persName key="E0300017">Busoni</persName> spielt am <date when-iso="1906-06-21">21. Februar 1906</date> als Solist in <placeName key="E0500153">Frankfurt</placeName>. Reger bittet im Kontext dieses Konzertes um ein Treffen (siehe <ref target="#D0102180">Brief vom 21. Oktober 1895</ref>). Im Anschluss an das Konzert lernt er auf Einladung hin unter anderem <persName key="E0300017">Busoni</persName> und <persName key="E0300022">Strauss</persName> persönlich kennen. (<ref target="#E0800425"/>, S. 263–267, vgl. auch Kommentare von S. Bartz und T. Hinderling in den Briefen vom <ref target="#D0102180">21. Oktober 1895</ref> und <ref target="#D0102182">27. Mai 1896</ref>)</note> </p> <p> Jetzt arbeite ich an einer <rs key="E0400754">Bearbeitung</rs> des <persName key="E0300012">Bach</persName>’schen <title key="E0400753">Präludium <lb/><choice><orig>&amp;</orig><reg>und</reg></choice> Fuge (<choice><orig>E m</orig><reg>e-M</reg></choice>oll)</title><reg>.</reg> Thema der Fuge<reg>:</reg> <notatedMusic place="right" rend="space-below"> <ptr target="nb/D0102172_ex_1.xml"/> <graphic width="250px" url="D0102172_ex_1_reg.png"/> <desc> <persName key="E0300097">Max Reger</persName> skizziert das Thema/den Beginn der Fuge aus <persName key="E0300012">J. S. Bachs</persName> <title key="E0400753">Präludium und Fuge e-Moll (BWV548)</title> </desc> </notatedMusic> </p> <p> Vielleicht druckt <persName key="E0301043">Augener</persName> die Bearbeitung. </p> <p type="pre-split"> Es ist schade, man ka<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice> hier gar nichts haben in den Musikalienhandlungen <lb/>zur Ansicht. Die Leute haben nur „gehende Sachen“ auf Lager – <lb/><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> bin ich faktisch von so mancher interessanten Novität hier der einzige </p></div>
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4Diplomatische Umschrift
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Besitzer.

In ungefähr 14 Tagen werde ich meine 1. Suite für Orgel wohl
vollendet haben Die finalen Änderungen ziehen sich noch bis in den August des gleichen Jahres hinein. Der Erstdruck bei Augener erscheint im März 1896 (vgl. Popp 2010, S. 64) – wen̅ Augener mir meine Sachen nicht im̅̅er so
auf die lange Bank schöbe. So hat er seit 8 Wochen die
Bacharrangements u. ich habe noch keine Korrekturen!

Leider dass Popp 2000 (235): ss in dass im Brief konsequent mit ß angegeben. meine Zeit so sehr besetzt ist; so kom̅̅e ich kaum mehr zum
Klavierüben u. muss im̅̅er abends u. nachts mir mühsam die
Zeit zum Komponieren abgeizen.

Entschuldigen Sie, hochgeehrter Herr, nur meine durch größte
Eile so schlechte Schrift, allein ich habe im Augenblicke Probe
Sollten Sie vielleicht ein Bild von Sich überflüssig haben, so erfreuen Sie
mich bitte damit; ich würde mir erlauben, mich zu revanchieren.

Mit ganz vorzüglichste Hochachtung
grüsst Popp 2000 (235): ss als ß notiert. – mir musikalisch leider erst mit Ihnen bekan̅t –
Ihr
ergebenster

Max Reger

Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
Nachlaß Busoni
                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split"> <lb/>Besitzer. </p> <p> In ungefähr 14 Tagen werde ich meine <title key="E0400752">1. Suite für Orgel</title> wohl <lb/>vollendet haben <note type="commentary" resp="#E0301031">Die finalen Änderungen ziehen sich noch bis in den August des gleichen Jahres hinein. Der Erstdruck bei Augener erscheint im März <date when-iso="1896">1896</date> <bibl>(vgl. <ref target="#E0800560"/>, S. 64)</bibl></note> – we<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice> <persName key="E0301043">Augener</persName> mir meine Sachen nicht i<choice><abbr>m̅̅</abbr><expan>mm</expan></choice>er so <lb/>auf die lange Bank schöbe. So hat er seit 8 Wochen die <lb/><persName key="E0300012">Bach</persName>arrangements <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> ich habe noch keine Korrekturen! </p> <p> Leider<reg>,</reg> dass <note type="commentary" subtype="ed_diff_minor" resp="#E0301031"><bibl><ref target="#E0800425"/> (235)</bibl>: <seg rend="dq-du">ss</seg> in <seg rend="dq-du">dass</seg> im Brief konsequent mit <seg rend="dq-du">ß</seg> angegeben.</note> meine Zeit so sehr besetzt ist; so ko<choice><abbr>m̅̅</abbr><expan>mm</expan></choice>e ich kaum mehr zum <lb/>Klavierüben <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> muss i<choice><abbr>m̅̅</abbr><expan>mm</expan></choice>er abends <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> nachts mir mühsam die <lb/>Zeit zum Komponieren abgeizen. </p> <p> Entschuldigen Sie, <rs key="E0300017">hochgeehrter Herr</rs>, nur meine durch größte <lb/>Eile so schlechte Schrift, allein ich habe im Augenblicke Probe<reg>.</reg> <lb/>Sollten Sie vielleicht ein Bild von <choice><orig>S</orig><reg>s</reg></choice>ich überflüssig haben, so erfreuen Sie <lb/>mich bitte damit; ich würde mir erlauben, mich zu revanchieren. </p> <closer> <salute rend="indent-2">Mit ganz vorzüglichste<reg>r</reg> Hochachtung <lb/>grü<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>t <note type="commentary" subtype="ed_diff_minor" resp="#E0301031"><bibl><ref target="#E0800425"/> (235)</bibl>: <seg rend="dq-du">ss</seg> als <seg rend="dq-du">ß</seg> notiert.</note> – mir musikalisch leider erst mit Ihnen beka<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice>t –<seg rend="align(center)"> <lb/>Ihr <lb/><seg rend="indent-4">ergebenster</seg> </seg> </salute> <signed rend="align(center) indent-6 space-below"><persName key="E0300097">Max Reger</persName></signed> </closer> <note type="stamp" resp="#dsb_st_red" rend="align(center)"> <stamp rend="round border align(center) small">Deutsche <lb/>Staatsbibliothek <lb/> <placeName key="E0500029"> <hi rend="spaced-out">Berlin</hi> </placeName> </stamp> </note> <note type="shelfmark" place="bottom-center space-above" resp="#sbb_st_blue"> <stamp>Nachlaß Busoni</stamp> </note> </div>
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5Diplomatische Umschrift
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Max Reger
WIESBADEN
20.4.95. 5 6 N
* 1 f
[…] 1 Wort: unleserlich.
[Neun unterschiedlich verzierte Majuskeln „R“ am unteren und rechten Rand; mit Bleistift; aus Busonis Hand (vgl. Popp 2000, S.235, Fußnote 58)]
                                                                <note xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" place="top-left" resp="#unknown_hand"><persName key="E0300097">Max Reger</persName></note>
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<address xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"> <addrLine><persName key="E0300017"><hi rend="underline">Herrn Ferruccio B. Busoni</hi></persName></addrLine> <addrLine><seg rend="indent-2">Tonkünstler</seg></addrLine> </address>
<address xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" rend="align(center) indent-6 space-above"> <addrLine><placeName key="E0500017"><hi rend="underline">Charlottenburg</hi></placeName></addrLine> <addrLine><placeName key="E0501019">Kantstr. 153</placeName></addrLine> </address>
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6Faksimile
6Diplomatische Umschrift
6XML
Bleichstr. 39 II..
Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4047-Beil.
Bestellt
vom
Postamte 2
21.4.95
91/4-10V2V
Mus.ep. M. Reger 85
Nachlaß Busoni B II

20. Apr. 1895
m. Marke
[Selbstporträt von Busoni mit Bleistift (vgl. Popp 2000, S.235, Fußnote 58)]
                                                                <seg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" rend="top-center indent 2"><placeName key="E0501081">Bleichstr. 3<hi rend="underline">9 II.</hi></placeName>.</seg>
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                                                                <note xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="stamp" place="center indent" rend="small" resp="#post_B">
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<figure xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" place="bottom-center" resp="#recipient"> <figDesc>Selbstporträt von <persName key="E0300017">Busoni</persName> mit Bleistift <bibl>(vgl. <ref target="#E0800425"/>, S.235, Fußnote 58)</bibl></figDesc> </figure>

Dokument

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Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4047 | olim: Mus.ep. M. Reger 85 |

Nachweis Kalliope

Zustand
Brief und Umschlag sind gut erhalten.
Umfang
1 Bogen, 1 Umschlag, 4 beschriebene Seiten, beidseitig beschriebener Umschlag
Kollation
Alle vier Seiten des Bogens beschriftet; Seitenfolge: 1, 2, 3, 4
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Max Reger, Brieftext in schwarzer Tinte, in deutscher Kurrentschrift
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen, eine Foliierung vorgenommen und das Briefdatum ergänzt hat
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
  • Poststempel (schwarze Tinte) (Wiesbaden)
  • Poststempel (schwarze Tinte) (Berlin)
  • Bibliotheksstempel (blaue Tinte)
  • unbekannte Hand, Bleistift
  • unbekannte Hand, wahrscheinlich, Bleistiftannotation und Selbstporträt auf Briefumschlag
Foliierungen
  • Foliierung durch das Archiv, mit Bleistift oben rechts auf den Vorderseiten.
Bildquelle
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 123456

Zusammenfassung
Reger will Augener bitten, seine Werke an Busoni zu senden; beklagt fehlende Offenheit von Musikern vor Ort gegenüber zeitgenössischer Musik und Kritik; bedauert den Wegzug seines Lehrers Hugo Riemann nach Leipzig; beschwert sich über fehlende Rückmeldung von Franz Nowak bezüglich einer Probe von Busonis Violinsonate, über fehlende Zeit zum Komponieren, fehlende Rückmeldungen Augeners und Arbeit am Konservatorium; hofft auf Treffen mit Busoni.
Incipit
Soeben von meiner für heute Gott sei Dank

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
Stand
30. September 2025: in Korrekturphase (Transkription abgeschlossen, Auszeichnungen codiert, zur Korrekturlesung freigegeben)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition
Frühere Ausgaben
ibid., S. 235 f.

Personen
Institutionen
Werke
Orte