In der nächsten Zeit wird bei
meinem Verleger (Augener, London) die Bach’sche Dmoll Toccata
& Fuge in meiner Bearbeitung für Pianoforte zu 2 Händen erscheinen, u. erlaube ich mir schon jetzt Sie um Erlaubnis zu bitten,
selbe Ihnen zusenden zu dürfen;Busoni hat von BachsToccata und Fuge d-Moll ungeachtet der weitverbreiteten Klavierübertragung von Carl Tausig sowie der Version von Reger, zu deren Widmungsträger Busoni erkoren wurde (vgl. RegersBrief vom 17.7.1895), vier Jahre später eine eigene Transkription für den Konzertgebrauch angefertigt.
es ist ja wohl ein etwas kühnes
Unternehmen, nach Tausigdasselbe Werk nochmals herauszugeben –
allein ich glaube, dass sich eben doch manche Stelle anders auffassen
läßt.
Mit größter Freude lasse ich mir auch nicht die Gelegenheit ent- gehen, Ihnen zu versichern, wie sehr mir Ihr Concertstück für
In der nächsten Zeit wird bei
meinem Verleger (Augener, London) die Bach’sche d-Moll-Toccata
und -Fuge in meiner Bearbeitung für Pianoforte zu zwei Händen
erscheinen, und erlaube ich mir schon jetzt, Sie um Erlaubnis zu bitten,
selbe Ihnen zusenden zu dürfen;Busoni hat von BachsToccata und Fuge d-Moll ungeachtet der weitverbreiteten Klavierübertragung von Carl Tausig sowie der Version von Reger, zu deren Widmungsträger Busoni erkoren wurde (vgl. RegersBrief vom 17.7.1895), vier Jahre später eine eigene Transkription für den Konzertgebrauch angefertigt.
es ist ja wohl ein etwas kühnes
Unternehmen, nach Tausigdasselbe Werk nochmals herauszugeben –
allein ich glaube, dass sich eben doch manche Stelle anders auffassen
lässt.
Mit größter Freude lasse ich mir auch nicht die Gelegenheit entgehen, Ihnen zu versichern, wie sehr mir Ihr Konzertstück für
Pianoforte mit Orchesterbegleitung gefallen hat; ich habe es
sehr genau durchstudiertReger hatte im Juli 1894 in einer Rezension für die Allgemeine Musik-ZeitungBusonisKonzertstück op. 31a als „ein Meisterwerk, wie es wohl nicht jeden Tag erscheint“, sowie als „wirklich groß und hochgenial“ bezeichnet (Reger 1894).
– leider dass ich hier absolut keine
Gelegenheit hatte, es öffentlich zu spielen. Und so sehr bedaure
ich, dass Sie leider Gottes verhindert waren, hier im
Verein für Künstler und Kunstfreunde zu spielen.
Hoffentlich spielen Sie nächste Konzertsaison in einem der
Zykluskonzerte im Kurhaus.
Sehr zu Danke würden Sie mich verpflichten, wenn Sie, hochgeehrter
Herr, mir erlaubten, Ihnen meine erscheinenden Kompositionen
zusenden zu dürfen. Vielleicht fänden Sie an dem
einen oder anderen Gefallen. Sobald ich im Besitze Ihrer
genauen Adresse bin, werde ich Herrn Augener bitten, dass er
Ihnen meine sämtlichen bis jetzt erschienenen Sachen zusendet.
Ich habe leider keine Exemplare mehr.
Gestatten Sie noch den Ausdruck ganz vorzüglichster
Hochachtung
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
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Pianoforte mit Orch[e]sterbegleitung gefallen hat; ich habe es
sehr genau durchstudiertReger hatte im Juli 1894 in einer Rezension für die Allgemeine Musik-ZeitungBusonisKonzertstück op. 31a als „ein Meisterwerk, wie es wohl nicht jeden Tag erscheint“, sowie als „wirklich groß und hochgenial“ bezeichnet (Reger 1894).
– leider dass ich hier absolut keine
Gelegenheit hatte, es öffentlich zu spielen. Und so sehr bedaure
ich, dass Sie leider Gottes verhindert waren hier im
Verein für Künstler u. Kunstfreunde zu spielen.
Hoffentlich spielen Sie nächste Concertsaison in einem der
Cyclusconcerte im Kurhaus.
Sehr zu Danke würden Sie mich verpflichten, wenn Sie, hochgeehrter
Herr, mir erlaubten, Ihnen meine erscheinenden Kompositionen
zusenden zu dürfen. Vielleicht fänden Sie an dem
einen oder anderen Gefallen. Sobald ich im Besitze Ihrer
genauen Adresse bin, werde ich Herrn Augener bitten, dass er
Ihnen meine säm̅tlichen bis jetzt erschienen[en] Sachen zusendet.
Ich habe leider keine Exemplare mehr.
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Pianoforte mit Orch<supplied reason="omitted">e</supplied>sterbegleitung</title> gefallen hat; ich habe es
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<lb/>Gelegenheit hatte, es öffentlich zu spielen. Und so sehr bedaure
<lb/>ich, dass Sie leider Gottes verhindert waren<reg>,</reg> hier im
<lb/><orgName key="E0600263">Verein für Künstler <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> Kunstfreunde</orgName> zu spielen.</p>
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3Faksimile
3Diplomatische Umschrift
3XML
Gestatten Sie noch den Ausdruck ganz vorzüglichster
Hochachtung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4046+4046a | olim:
Mus.ep. M. Reger 84+84a
|
Brief von Max Reger an Ferruccio Busoni (Wiesbaden, 17. April 1895), bearbeitet von Christian Schaper, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Max Reger, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, April 2025: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0102171 (22. April 2025: in Bearbeitung)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
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<title xml:lang="de">Brief von Max Reger an Ferruccio Busoni (Wiesbaden, 17. April 1895)</title>
<title xml:lang="en">Letter by Max Reger to Ferruccio Busoni (Wiesbaden, 17 April 1895)</title>
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<publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher>
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<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
<title type="genre">Briefe</title>
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<incipit>In der nächsten Zeit wird bei meinem Verleger</incipit>
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<measure type="folio">1 Bogen</measure>
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<condition>Der Brief ist gut erhalten; Umschlagaufriss oben, Briefmarke oben rechts ausgerissen..</condition>
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<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="black_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300097">Hand des Absenders Max Reger, Brieftext in schwarzer Tinte, in deutscher Kurrentschrift</handNote>
<handNote xml:id="archive" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen, eine Foliierung vorgenommen und das Briefdatum ergänzt hat</handNote>
<handNote xml:id="archive_red" scope="minor" medium="red_pen" scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat</handNote>
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<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
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<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p>
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<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
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<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
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<p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptr target="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/>
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