Sehr geehrter Herr, herzlichen Dank für Ihren
freundlichen Brief. Die Klavierstücke habe
ich erst nochmals abgeschrieben und sende
sie Ihnen heute.Die Abschrift ist nicht erhalten.
Ihrem Einwurf, ich hätte des „mitarbeitenden“ Publikums vergessen, kann ich begegnen: ich habe
ans Publikum nicht gedacht; aber ich habe es nicht
vergessen. Bei allem Schaffen und Nachschaffen ist
dies doch der gleiche Vorgang; vorausgesetzt dass es
intuitiv vor sich geht; ohne Berechnung, aber mit
dem ganzen Vollgefühl unserer menschlichen Be⸗ dingungen und Beziehungen. Aus diesem heraus
schaffen wir, und meinen nur undsTranskription unsicher:
überschrieben.
Alternative Lesart:
mns darzustellen, und erfüllen aber gleichzeitig jene Pflichten, die unsere Mit⸗ welt an uns stelltauferlegt. Unbewusst! Dafür aber um so sicherer. Und diese unbewusst schaffende Kraft allein
ist es auch, die Ssug[g]estiveTheurich 1977 (165) und Theurich 1979 (150): „Sugestion“.
Macht besitzt. In ihr giebt es
keine Berechnungs=Fehler, weil sie nicht berechnet.
Sie wirkt; ihr Wirkungskreis mag beschränkt sein;
aber sie wirkt; auf jene, die gleichgestimmt
herzlichen Dank für Ihren
freundlichen Brief. Die Klavierstücke habe
ich erst nochmals abgeschrieben und sende
sie Ihnen heute.Die Abschrift ist nicht erhalten.
Ihrem Einwurf, ich hätte des „mitarbeitenden“
Publikums vergessen, kann ich begegnen: Ich habe
ans Publikum nicht gedacht; aber ich habe es nicht
vergessen. Bei allem Schaffen und Nachschaffen ist
dies doch der gleiche Vorgang; vorausgesetzt, dass es
intuitiv vor sich geht; ohne Berechnung, aber mit
dem ganzen Vollgefühl unserer menschlichen Bedingungen und Beziehungen. Aus diesem heraus
schaffen wir, meinen nur uns darzustellen,
erfüllen aber gleichzeitig jene Pflichten, die unsere Mitwelt uns auferlegt. Unbewusst! Dafür aber umso sicherer. Und diese unbewusst schaffende Kraft allein
ist es auch, die suggestive
Macht besitzt. In ihr gibt es
keine Berechnungsfehler, weil sie nicht berechnet.
Sie wirkt; ihr Wirkungskreis mag beschränkt sein;
aber sie wirkt; auf jene, die gleichgestimmt
sind. Auf jene, die ein Aufnahmsorgan besitzen,
das unserem Absendungsorgan entspricht. Wie
bei der drahtlosen
Telegrafie. Deswegen, meine ich,
muss jede Kunst, die ohne „Berechnung der günstigsten
Wirkungsmöglichkeiten“ geschaffen ist, schließlich und
endlich diejenigen finden, denen sie gilt. Und je
intensiver die Beziehungen des Schaffenden zu einem
Zustande der Allgemeinheit ist – zu einem gegenwärtigen oder zu einem zukünftigen –, desto größer wird
der Kreis derjenigen sein, denen sie gilt.
In diesem Sinne, meine ich, muss man bei
der Analyse des Schaffenden
oder des Nachschaffenden
nicht unbedingt an das Publikum denken. Es arbeitet nur
mit, wenn es aufgefordert, wenn es, sozusagen,
zitiert wird. Ob es aber aufgefordert wird, entzieht
sich ganz den Berechnungen und den Bemühungen
des Schaffenden. —
Ihre Frage, ob ich einen Verleger habe, der Vertrauen
zu mir hat, kann ich leider nicht bejahen. Ich war durch
einige Zeit an den Verlag „Dreililien“ gebunden.Schönberg stand seit Juli 1903 unter Vertrag; nach zwei Verlängerungen war der Vertrag bis Sommer 1910 befristet.
Im
Anfang ging
es ja ganz erträglich. Aber jetzt geht es
eigentlich schon lange nicht mehr mit mir,Schönberg hatte 1903 bei Max Marschalk, dem Leiter des Dreililien-Verlags, einen Vertrag unterzeichnet (Stuckenschmidt 1974, S. 55), wodurch ab 1904 hier op. 1, op. 2, op. 3, op. 4, op. 6 und op. 7 erschienen (Döll 1984, S. 201 f.). Aufgrund von mäßigen Verkaufszahlen (vgl. Brief von Marschalk an Schönberg vom 11. Januar 1909) und den damit einhergehenden wirtschaftlichen Bedenken (vgl. Brief von Marschalk an Schönberg vom 31. Januar 1908) zögerte der Verlag jedoch, die Werke op. 5, op. 8 und op. 9 zu drucken, weshalb Schönberg im Oktober 1909 einen ab Juli 1910 gültigen Vertrag mit Emil Hertzka (Universal-Edition) abschloss (Krämer 2015, S. 650 f.).
so dass
ich letzthin mein Quartett, an dessen Veröffentlichung
mir wegen der Skandale, die man gegen mich
inszeniert hatte,Die Uraufführungen von Streichquartett Nr. 1 (1907) und Nr. 2 (1908) hatten zu regelrechten Eklats geführt. In beiden Konzerten kam es zu massiven Störungen des Programms durch Gelächter, laute Unterhaltungen und demonstratives Verlassen des Konzerts. Insbesondere die Aufführung des Streichquartetts Nr. 2 zog, auch aufgrund der Forderungen nach Abbruch des Konzerts vor dem letzten Satz, ein gewaltiges internationales Medienecho nach sich (vgl. Eybl 2004, S. 22 ff.). Schönberg vermutete hinter diesem „insceniert[en]“ Skandal eine Intrige des einflussreichen Musikkritikers Robert Hirschfeld (vgl. ibid., S. 266).
sehr lag, im Selbstverlag herausgeben
musste.Vor dem Hintergrund der Skandal-Uraufführungen und angesichts der schleppenden Verkaufszahlen der bislang erschienen Werke (vgl. Brief von Marschalk an Schönberg vom 11. Januar 1909) weigerte sich der Dreililien-Verlag, das Zweite Streichquartett zu drucken, weshalb Schönberg es im Februar 1909 im Selbstverlag publizierte (Theurich 1979, S. 66).
Damit habe ich wohl alle Beziehungen
gegen diesen Verlag gelöst, höchstens jene der
Dankbarkeit nicht, die ich ihm noch für sein
einstmaliges Interesse entgegen bringe. Aber ich
denke, der wird mit meiner Dankbarkeit
wenig anzufangen wissen.
Ich hoffe, recht bald Ihre Meinung über
meine Klavierstücke zu hören, und hege
den lebhaftesten Wunsch, dass sie Ihnen
was sagen mögen.
Ich empfehle mich Ihnen mit vollster
Hochachtung
und bin in vertrauensvollster Erwartung
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<note type="shelfmark" place="top-left" resp="#arch_black">
<del xml:id="del_sig" rend="strikethrough">Mus.ep. A. Schönberg 8 (Busoni Nachl. <handShift new="#arch_red"/>B II<handShift new="#arch_black"/>)</del>
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<lb/>Sie wirkt; ihr Wirkungskreis mag beschränkt sein;
<lb/>aber sie wirkt; auf jene, die gleichgestimmt
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
2XML
sind. Auf jene, die eimn Aufnahmsorgan besitzen,
das unserem Absendungsorgan entspricht. Wie
bei der dra[h]tlosenTheurich 1977 (165) und Theurich 1979 (150): „drahtlosen“.
Telegrafie. Deswegen, meine ich,
muss jede Kunst, die ohne „Berechnung der günstigsten
Wirkungsmöglichkeiten“ geschaffen ist, schließlich und
endlich diejenigen finden, denen sie gilt. Und je
intensiver die Beziehungen des Schaffenden zu einem
Zustande der Allgemeinheit ist – zu einem gegenwär⸗ tigen, oder zu einem zukünftigen – desto größer wird
der Kreis derjenigen sein, denen sie gilt.
In diesem Sinne, meine ich, muss man bei
der Analyse des Schaffenden,Theurich 1977 (166) und Theurich 1979 (150) ohne Komma.
oder des Nachschaffenden
nicht unbedingt an das Publikum denken. Es arbeitet nur
mit, wenn es aufgefordert, wenn es, sozusagen
citiert wird. Ob es aber aufgefordert wird, entzieht
sich ganz den Berechnungen und den Bemühungen
des Schaffenden. —
Ihre Frage, ob ich einen Verleger habe, der Vertrauen
zu mir hat, kann ich leider nicht bejahen. Ich war durch
einige Zeit an den Verlag „Dreililien“ gebunden.Schönberg stand seit Juli 1903 unter Vertrag; nach zwei Verlängerungen war der Vertrag bis Sommer 1910 befristet.
Im
Anfang giengTheurich 1977 (166) und Theurich 1979 (150): „ging“.
es ja ganz erträglich. Aber jetzt geht es
eigentlich schon lange nicht mehr mit mir,Schönberg hatte 1903 bei Max Marschalk, dem Leiter des Dreililien-Verlags, einen Vertrag unterzeichnet (Stuckenschmidt 1974, S. 55), wodurch ab 1904 hier op. 1, op. 2, op. 3, op. 4, op. 6 und op. 7 erschienen (Döll 1984, S. 201 f.). Aufgrund von mäßigen Verkaufszahlen (vgl. Brief von Marschalk an Schönberg vom 11. Januar 1909) und den damit einhergehenden wirtschaftlichen Bedenken (vgl. Brief von Marschalk an Schönberg vom 31. Januar 1908) zögerte der Verlag jedoch, die Werke op. 5, op. 8 und op. 9 zu drucken, weshalb Schönberg im Oktober 1909 einen ab Juli 1910 gültigen Vertrag mit Emil Hertzka (Universal-Edition) abschloss (Krämer 2015, S. 650 f.).
so dass
ich letzthin einTranskription unsicher:
überschrieben.
mein Quartett, an dessen Veröffentlichung
mir wegen der Skandale, die man gegen mich
insceniert hat[t]e,Theurich 1977 (166) und Theurich 1979 (150): „hatte“.Die Uraufführungen von Streichquartett Nr. 1 (1907) und Nr. 2 (1908) hatten zu regelrechten Eklats geführt. In beiden Konzerten kam es zu massiven Störungen des Programms durch Gelächter, laute Unterhaltungen und demonstratives Verlassen des Konzerts. Insbesondere die Aufführung des Streichquartetts Nr. 2 zog, auch aufgrund der Forderungen nach Abbruch des Konzerts vor dem letzten Satz, ein gewaltiges internationales Medienecho nach sich (vgl. Eybl 2004, S. 22 ff.). Schönberg vermutete hinter diesem „insceniert[en]“ Skandal eine Intrige des einflussreichen Musikkritikers Robert Hirschfeld (vgl. ibid., S. 266).
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3Faksimile
3Diplomatische Umschrift
3XML
[2]
mußte.Vor dem Hintergrund der Skandal-Uraufführungen und angesichts der schleppenden Verkaufszahlen der bislang erschienen Werke (vgl. Brief von Marschalk an Schönberg vom 11. Januar 1909) weigerte sich der Dreililien-Verlag, das Zweite Streichquartett zu drucken, weshalb Schönberg es im Februar 1909 im Selbstverlag publizierte (Theurich 1979, S. 66).
Damit habe ich wohl alle Beziehungen
gegen diesen Verlag gelöst, höchstens jene der
Dankbarkeit nicht, die ich ihm noch für sein
einstmaliges Interesse entgegen bringe. Aber ich
denke, der wird mit meiner Dankbarkeit
wenig anzufangen wissen.
Ich hoffe recht bald Ihre Meinung über
meine Klavierstücke zu hören und s[…]2 Zeichen: überschrieben.
hege
den lebhaftesten Wunsch, dass sie Ihnen
was sagen mögen.
Ich empfehle mich Ihnen mit volls[t]erTheurich 1977 (166) und Theurich 1979 (150): „vollster“.
Hochachtung
und bin in vertrauensvollster Erwartung
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mu<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>te.
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<lb/>Dankbarkeit nicht, die ich ihm noch für sein
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<lb/>denke, der wird mit meiner Dankbarkeit
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Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4547 | olim:
Mus.ep. A. Schönberg 8 (Busoni-Nachl. B II)
|
Schönberg bestätigt den Versand seiner Klavierstücke (op. 11,1–2); führt die Reflexion über das Verhältnis von schaffendem Künstler und Rezipienten fort; schildert seine Unzufriedenheit mit dem Dreililien-Verlag.
Brief von Arnold Schönberg an Ferruccio Busoni (Steinakirchen am Forst, 20. Juli 1909), bearbeitet von Maximilian Furthmüller, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Arnold Schönberg, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, März 2016: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100008 (22. Dezember 2017: zur Freigabe vorgeschlagen)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
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<title xml:lang="de">Brief von Arnold Schönberg an Ferruccio Busoni (Steinakirchen am Forst, 20. Juli 1909)</title>
<title xml:lang="en">Letter by Arnold Schönberg to Ferruccio Busoni (Steinakirchen am Forst, 20 July 1909)</title>
<author key="E0300023">Arnold Schönberg</author>
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<resp>Prepared by</resp>
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<forename>Maximilian</forename>
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<publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher>
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<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
<title type="genre">Briefe</title>
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<editor key="E0300313">Ullrich Scheideler</editor>
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<country key="DE">Deutschland</country>
<settlement>Berlin</settlement>
<institution key="D-B">Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz</institution>
<repository>Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv</repository>
<collection>Nachlass Ferruccio Busoni</collection>
<idno type="D-B">Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4547</idno>
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<idno type="D-B.olim">Mus.ep. A. Schönberg 8 (Busoni-Nachl. B II)</idno>
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<institution>Kalliope-Verbund</institution>
<idno type="kalliope">DE-611-HS-736303</idno>
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<summary><persName key="E0300023">Schönberg</persName> bestätigt den Versand seiner <rs key="E0400019">Klavierstücke (op. 11,1–2)</rs>; führt die Reflexion über das Verhältnis von schaffendem Künstler und Rezipienten fort; schildert seine Unzufriedenheit mit dem <orgName key="E0600006">Dreililien-Verlag</orgName>.</summary>
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<docDate><date when-iso="1909-07-20"/></docDate>
<docDate resp="#post" sameAs="#post_abs"><date when-iso="1909-07-20"/></docDate>
<incipit>herzlichen Dank für <ref type="E010001" target="#D0100007">Ihren freundlichen Brief</ref>. <rs key="E0400019">Die Klavierstücke</rs> habe ich erst nochmals abgeschrieben</incipit>
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<measure type="folio">1 Bogen</measure>
<measure type="pages">3 beschriebene Seiten</measure>
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<foliation resp="#archive">Foliierung mit Bleistift oben rechts auf den Vorderseiten durch das Archiv.</foliation>
<condition>Der Brief ist gut erhalten; Umschlagaufriss ohne Textverlust; Briefmarke abgelöst, Poststempel infolgedessen unvollständig.</condition>
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<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="black_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300023">Hand des Absenders Arnold Schönberg, Brieftext in schwarzer Tinte, in deutscher Kurrentschrift</handNote>
<handNote xml:id="schoenberg_addr_st1" scope="minor" medium="violet_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300023">Adressstempel des Absenders Arnold Schönberg, mit violetter Tinte</handNote>
<handNote xml:id="archive" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Foliierung mit Bleistift vorgenommen hat</handNote>
<handNote xml:id="arch_black" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Bleistift vorgenommen hat</handNote>
<handNote xml:id="arch_red" scope="minor" medium="red_pen" scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat</handNote>
<handNote xml:id="dsb_st_red" scope="minor" medium="red_ink" scribe="archivist">Bibliotheksstempel (rote Tinte)</handNote>
<handNote xml:id="sbb_st_blue" scope="minor" medium="blue_ink" scribe="archivist">Bibliotheksstempel (blaue Tinte)</handNote>
<handNote xml:id="post" scope="minor" medium="black_ink" scribe="postoffice">Poststempel (schwarze Tinte)</handNote>
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<placeName key="E0500040">Steinakir<supplied reason="incomplete">chen</supplied></placeName>
<lb/><date when-iso="1909-07-20">20 VII <supplied reason="incomplete">09</supplied> <gap reason="incomplete" atLeast="3" unit="char"/></date>
<lb/><placeName key="E0500040"><seg rend="minuscule">am</seg> <supplied reason="incomplete" cert="high"><hi rend="majuscule">Forst</hi></supplied></placeName>
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<addrLine>Herrn</addrLine>
<addrLine rend="indent latin"><persName key="E0300017">Fer<supplied reason="omitted">r</supplied>uccio Busoni</persName></addrLine>
<addrLine rend="align(center) latin"><placeName key="E0500029">Berlin</placeName> W 30</addrLine>
<addrLine rend="align(center) latin"><placeName key="E0500072">Viktoria<pc>=</pc>Luise-Platz 11</placeName></addrLine>
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<note type="stamp" place="top" resp="#schoenberg_addr_st1">
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<addrLine><persName key="E0300023">Arnold Schönberg</persName></addrLine>
<addrLine rend="small"><delSpan rend="strikethrough" spanTo="#delAddr01"/>– – – <placeName key="E0500002">Wien</placeName> – – –</addrLine>
<addrLine rend="small"><placeName key="E0500077">IX. Liechtensteinstraße 68/70</placeName><anchor xml:id="delAddr01"/></addrLine>
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<address rend="indent">
<addrLine>derzeit: <placeName key="E0500040">Steinakirchen am Forst</placeName></addrLine>
<addrLine rend="align(right)"><placeName key="E0500081">Nieder<choice><abbr><choice><orig> Oe</orig><reg>ö</reg></choice>sterr</abbr><expan>österreich</expan></choice></placeName></addrLine>
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<note type="shelfmark" place="bottom-center" resp="#arch_black" rend="align(center)">
<subst>
<add>Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4547-Beil.</add>
<lb/>
<del rend="strikethrough">
Mus.ep. A. Schönberg 8
<stamp>Nachlaß Busoni <handShift new="#arch_red"/>B II</stamp>
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<origPlace key="E0500040">Steinakirchen am Forst</origPlace>
<origDate when-iso="1909-07-20"/>
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<bibl><ref target="#E0800004"/>, S. 165 f.</bibl>
<bibl><ref target="#E0800005"/>, S. 149 ff. (Brief), S. 66 (Kommentar)</bibl>
<bibl><ref target="#E0800060"/>, S. 383</bibl>
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<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
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<hyphenation eol="hard" rend="dh">
<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit Doppelbindestrichen (⸗).</p>
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<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
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<quotation marks="none">
<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
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<p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptr target="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/></p>
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<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118610023" key="E0300023">Schönberg, Arnold</persName>
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<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118518011" key="E0300017">Busoni, Ferruccio</persName>
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<note type="shelfmark" place="top-left" resp="#arch_black">
<del xml:id="del_sig" rend="strikethrough">Mus.ep. A. Schönberg 8 (Busoni Nachl. <handShift new="#arch_red"/>B II<handShift new="#arch_black"/>)</del>
</note>
<note type="foliation" place="top-right" resp="#archive">[1]</note>
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<note type="stamp" place="left" resp="#schoenberg_addr_st1">
<stamp>
<address rend="majuscule align(center)">
<addrLine><persName key="E0300023">Arnold Schönberg</persName></addrLine>
<addrLine rend="small"><delSpan xml:id="delAddr02" rend="strikethrough" spanTo="#delAddr02end"/>– – – <placeName key="E0500002">Wien</placeName> – – –</addrLine>
<addrLine rend="small"><placeName key="E0500077">IX. Liechtensteinstraße 68/70</placeName><anchor xml:id="delAddr02end"/></addrLine>
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<add xml:id="addAddr02" place="margin-right">
<address rend="align(center)">
<addrLine><placeName key="E0500040">Steinakirchen am Forst</placeName></addrLine>
<addrLine><placeName key="E0500081"><choice><abbr>Nied. Oesterr</abbr><expan>Niederösterreich</expan></choice></placeName></addrLine>
</address>
</add>
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</byline>
<dateline rend="align(right) space-below">
<date when-iso="1909-07-20">20<choice><orig>/7. </orig><reg>.7.</reg></choice>1909</date>
</dateline>
<note type="shelfmark" place="top-left" resp="#archive" rend="rotate(-90)">
<add xml:id="add_sig" place="margin-left">Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4547</add>
</note>
<substJoin target="#del_sig #add_sig"/>
</opener>
<p rend="indent-first"><seg type="opener" subtype="salute">Sehr geehrter Herr,</seg> herzlichen Dank für <ref type="E010001" target="#D0100007">Ihren
<lb/>freundlichen Brief</ref>. <rs type="works" key="E0400112 E0400113">Die Klavierstücke</rs> habe
<lb/>ich erst nochmals abgeschrieben und sende
<lb/>sie Ihnen heute.
<note type="commentary" resp="#E0300313">Die Abschrift ist nicht erhalten.</note>
</p>
<p rend="indent-first">Ihrem Einwurf, ich hätte des <q rend="dq-du" source="#D0100007" n="2">mitarbeitenden</q>
<lb/>Publikums vergessen, kann ich begegnen: <choice><orig>i</orig><reg>I</reg></choice>ch habe
<lb/>ans Publikum nicht gedacht; aber ich habe es nicht
<lb/>vergessen. Bei allem Schaffen und Nachschaffen ist
<lb/>dies doch der gleiche Vorgang; vorausgesetzt<reg>,</reg> dass es
<lb/>intuitiv vor sich geht; ohne Berechnung, aber mit
<lb/>dem ganzen Vollgefühl unserer menschlichen Be
<lb break="no"/>dingungen und Beziehungen. Aus diesem heraus
<lb/>schaffen wir<subst><add>, </add><del rend="strikethrough">und</del></subst> meinen <add place="above">nur</add> un<choice><unclear reason="overwritten" cert="high"><subst><del rend="overwritten">d</del><add place="across">s</add></subst></unclear><unclear reason="overwritten" cert="low"><del rend="overwritten-part">m</del><add place="across">ns</add></unclear></choice> darzustellen<subst><add>, </add><del rend="strikethrough">und</del></subst>
<lb/>erfüllen <add place="above">aber</add> gleichzeitig jene Pflichten, die unsere Mit
<lb break="no"/>welt <del rend="strikethrough">an</del> uns <subst>
<del rend="strikethrough">stellt</del>
<add place="above">auferlegt</add>
</subst>. Unbewusst! Dafür aber <choice><orig>um<lb/>so</orig><reg>um
<lb break="no"/>so</reg></choice> sicherer. Und diese unbewusst schaffende Kraft allein
<lb/>ist es auch, die <subst><del rend="overwritten">S</del><add place="across">s</add></subst>ug<supplied reason="omitted">g</supplied>estive
<note resp="#E0300318" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (165)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (150)</bibl>: <q>Sugestion</q>.</note>
Macht besitzt. In ihr gi<orig>e</orig>bt es
<lb/>keine Berechnungs<choice><orig><pc>=</pc>F</orig><reg>f</reg></choice>ehler, weil sie nicht berechnet.
<lb/>Sie wirkt; ihr Wirkungskreis mag beschränkt sein;
<lb/>aber sie wirkt; auf jene, die gleichgestimmt
<pb n="2"/>
sind. Auf jene, die ei<subst><del rend="strikethrough-part">m</del><add place="remainder">n</add></subst> Aufnahmsorgan besitzen,
<lb/>das unserem Absendungsorgan entspricht. Wie
<lb/>bei der dra<supplied reason="omitted">h</supplied>tlosen
<note resp="#E0300318" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (165)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (150)</bibl>: <q>drahtlosen</q>.</note>
Telegrafie. Deswegen, meine ich,
<lb/>muss jede Kunst, die ohne <soCalled rend="dq-du">Berechnung der günstigsten
<lb/>Wirkungsmöglichkeiten</soCalled> geschaffen ist, schließlich und
<lb/>endlich diejenigen finden, denen sie gilt. Und je
<lb/>intensiver die Beziehungen des Schaffenden zu einem
<lb/>Zustande der Allgemeinheit ist – zu einem gegenwär
<lb break="no"/>tigen<orig>,</orig> oder zu einem zukünftigen –<reg>,</reg> desto größer wird
<lb/>der Kreis derjenigen sein, denen sie gilt.</p>
<p rend="indent-first">In diesem Sinne, meine ich, muss man bei
<lb/>der Analyse des Schaffenden<orig>,</orig>
<note resp="#E0300314" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (166)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (150)</bibl> ohne Komma.</note>
oder des Nachschaffenden
<lb/>nicht <add place="above">unbedingt</add> an das Publikum denken. Es arbeitet nur
<lb/>mit, wenn es aufgefordert, wenn es, sozusagen<reg>,</reg>
<lb/><choice><orig>c</orig><reg>z</reg></choice>itiert wird. <hi rend="underline">Ob</hi> es aber aufgefordert wird, entzieht
<lb/>sich ganz den Berechnungen und den Bemühungen
<lb/>des Schaffenden. —</p>
<p rend="indent-first">Ihre Frage, ob ich einen Verleger habe, der Vertrauen
<lb/>zu mir hat, kann ich leider nicht bejahen. Ich war durch
<lb/>einige Zeit an den Verlag <orgName key="E0600006" rend="dq-du">Dreililien</orgName> gebunden.
<note type="commentary" resp="#E0300313"><persName key="E0300023">Schönberg</persName> stand seit Juli 1903 unter Vertrag; nach zwei Verlängerungen war der Vertrag bis Sommer 1910 befristet.</note>
Im
<lb/>Anfang gi<orig>e</orig>ng
<note resp="#E0300318" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (166)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (150)</bibl>: <q>ging</q>.</note>
es ja ganz erträglich. Aber jetzt geht es
<lb/>eigentlich schon lange nicht mehr mit mir,
<note type="commentary" resp="#E0300318"><persName key="E0300023">Schönberg</persName> hatte <date when-iso="1903">1903</date> bei <persName key="E0300044">Max Marschalk</persName>, dem Leiter des <orgName key="E0600006">Dreililien-Verlags</orgName>, einen Vertrag unterzeichnet <bibl>(<ref target="#E0800001"/>, S. 55)</bibl>, wodurch ab <date when-iso="1904">1904</date> hier <rs key="E0400026">op. 1</rs>, <rs key="E0400027">op. 2</rs>, <rs key="E0400028">op. 3</rs>, <rs key="E0400029">op. 4</rs>, <rs key="E0400030">op. 6</rs> und <rs key="E0400031">op. 7</rs> erschienen <bibl>(<ref target="#E0800009"/>, S. 201 f.)</bibl>. Aufgrund von mäßigen Verkaufszahlen (vgl. <ref type="ext" subtype="asc-l" target="#12412">Brief von <persName key="E0300044">Marschalk</persName> an <persName key="E0300023">Schönberg</persName> vom <date when-iso="1909-01-11">11. Januar 1909</date></ref>) und den damit einhergehenden wirtschaftlichen Bedenken (vgl. <ref type="ext" subtype="asc-l" target="#12407">Brief von <persName key="E0300044">Marschalk</persName> an <persName key="E0300023">Schönberg</persName> vom <date when-iso="1908-01-31">31. Januar 1908</date></ref>) zögerte der Verlag jedoch, die Werke <rs key="E0400012">op. 5</rs>, <rs key="E0400025">op. 8</rs> und <rs key="E0400023">op. 9</rs> zu drucken, weshalb <persName key="E0300023">Schönberg</persName> im <date when-iso="1909-10">Oktober 1909</date> einen ab <date from-iso="1910-07">Juli 1910</date> gültigen Vertrag mit <persName key="E0300039">Emil Hertzka</persName> (<orgName key="E0600004">Universal-Edition</orgName>) abschloss (<bibl><ref target="#E0800010"/>, S. 650 f.</bibl>).</note>
so dass
<lb/>ich letzthin <subst><del rend="overwritten"><unclear reason="overwritten" cert="high">ein</unclear></del><add place="across">mein</add></subst> <rs key="E0400024">Quartett</rs>, an dessen Veröffentlichung
<lb/>mir wegen der Skandale, die man gegen mich
<lb/>ins<choice><orig>c</orig><reg>z</reg></choice>eniert hat<supplied reason="omitted">t</supplied>e,
<note resp="#E0300318" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (166)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (150)</bibl>: <q>hatte</q>.</note>
<note type="commentary" resp="#E0300318">Die Uraufführungen von <rs key="E0400031">Streichquartett Nr. 1</rs> (<date when-iso="1907-02-05">1907</date>) und <rs key="E0400024">Nr. 2</rs> (<date when-iso="1908-12-21">1908</date>) hatten zu regelrechten Eklats geführt. In beiden Konzerten kam es zu massiven Störungen des Programms durch Gelächter, laute Unterhaltungen und demonstratives Verlassen des Konzerts. Insbesondere die Aufführung des <rs key="E0400024">Streichquartetts Nr. 2</rs> zog, auch aufgrund der Forderungen nach Abbruch des Konzerts vor dem letzten Satz, ein gewaltiges internationales Medienecho nach sich <bibl>(vgl. <ref target="#E0800011"/>, S. 22 ff.)</bibl>. <persName key="E0300023">Schönberg</persName> vermutete hinter diesem <q>insceniert[en]</q> Skandal eine Intrige des einflussreichen Musikkritikers <persName key="E0300045">Robert Hirschfeld</persName> (vgl. <bibl><ref target="#E0800011"/>, S. 266</bibl>).</note>
sehr lag, im Selbstverlag heraus<orig> </orig>geben
<pb n="3"/>
<note type="foliation" place="top-right" resp="#archive">[2]</note>
mu<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>te.
<note type="commentary" resp="#E0300318">Vor dem Hintergrund der Skandal-Uraufführungen und angesichts der schleppenden Verkaufszahlen der bislang erschienen Werke (vgl. <ref type="ext" subtype="asc-l" target="#12412">Brief von <persName key="E0300044">Marschalk</persName> an <persName key="E0300023">Schönberg</persName> vom <date when-iso="1909-01-11">11. Januar 1909</date></ref>) weigerte sich der <orgName key="E0600006">Dreililien-Verlag</orgName>, das <title key="E0400024">Zweite Streichquartett</title> zu drucken, weshalb <persName key="E0300023">Schönberg</persName> es im <date when-iso="1909-02">Februar 1909</date> im Selbstverlag publizierte (<bibl><ref target="#E0800005"/>, S. 66</bibl>).</note>
Damit habe ich wohl alle Beziehungen
<lb/>gegen <rs key="E0600006">diesen Verlag</rs> gelöst, höchstens jene der
<lb/>Dankbarkeit nicht, die ich ihm noch für sein
<lb/>einstmaliges Interesse entgegen bringe. Aber ich
<lb/>denke, der wird mit meiner Dankbarkeit
<lb/>wenig anzufangen wissen.</p>
<p rend="indent-first">Ich hoffe<reg>,</reg> recht bald Ihre Meinung über
<lb/><rs type="works" key="E0400112 E0400113">meine Klavierstücke</rs> zu hören<reg>,</reg> und <subst><del rend="overwritten">s<gap reason="overwritten" unit="char" extent="2"/></del><add place="across">heg</add></subst>e
<lb/>den lebhaftesten Wunsch, dass sie Ihnen
<lb/>was sagen mögen.</p>
<p rend="indent-first">Ich empfehle mich Ihnen mit volls<supplied reason="omitted">t</supplied>er
<note resp="#E0300314" type="commentary" subtype="ed_diff_minor"><bibl><ref target="#E0800004"/> (166)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (150)</bibl>: <q>vollster</q>.</note>
Hochachtung
<lb/>und bin in vertrauensvollster Erwartung</p>
<closer rend="align(right)">
<salute>ergebenst</salute>
<signed rend="inline"><persName key="E0300023">Arnold Schönberg</persName></signed>
</closer>
<note type="stamp" place="center" resp="#dsb_st_red"><stamp rend="round border align(center) small">Deutsche<lb/>Staatsbibliothek<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName></stamp></note>
<note type="stamp" rend="bottom-center" resp="#sbb_st_blue"><stamp>Nachlaß <persName key="E0300017">Busoni</persName></stamp></note>
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<note type="objdesc" resp="#E0300314">[Rückseite von Textseite 3, vacat]</note>
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