Heinrich Schenker an Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Wien · spätestens 31. August 1897

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Mus.Nachl. F. Busoni
B II, 4415
Mus.ep. H. Schenker 3
(Busoni-Nachl. B II)

Verehrtester Herr!

Nur Sie haben die Lösung der Frage
in der Hand, drum muss ich, ob ich will
oder nicht, Ihre Ruhe stören. Ein
wenn auch nicht reicher, aber desto
ofpferwilligerer Freund Konnte nicht ermittelt werden. trug mir an,
einige meiner Sachen auf seine Kosten
drucken zu lassen. Ich wäre somit
der Sorgen wegen der Verleger enthoben,
die das Schlechteste drucken (Empfeh-
lungen von Schütt, Leschetizky richten
hier Wunder aus!) u. meine Sachen
behandeln, als wären sie schlechter,
als jenes Schlechteste. Nun möchte Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
[1]

Verehrtester Herr!

Nur Sie haben die Lösung der Frage in der Hand, drum muss ich, ob ich will oder nicht, Ihre Ruhe stören. Ein wenn auch nicht reicher, aber desto opferwilligerer Freund Konnte nicht ermittelt werden. trug mir an, einige meiner Sachen auf seine Kosten drucken zu lassen. Ich wäre somit der Sorgen wegen der Verleger enthoben, die das Schlechteste drucken (Empfehlungen von Schütt, Leschetizky richten hier Wunder aus!) und meine Sachen behandeln, als wären sie schlechter als jenes Schlechteste. Nun möchte ich, ein vor fünf oder sechs Jahren in Wien gedrucktes Opus übergehend, mit der „Fantasie“ anfangen. Dann etwa die 5 kleineren Stücke, und weiter noch ein Streichquartett oder Trio. Streichquartett und Trio nicht eindeutig identifizierbar.

Mit der Kammermusik gönn’ ich mir Zeit, um den Erfolg bei Rosé, unserem besten Kammermusiker, d. h. in seinen Konzerten abzuwarten.

Da Sie die Güte und Freundlichkeit hatten, mir in Bezug auf jene Fantasie einige künstlerische Ratschläge zu versprechen, muss ich Sie fragen, ob Sie denn in dieser Saison nach Wien kommen und mir so Gelegenheit geben werden, Ihre Ratschläge zu befolgen. Busoni reiste Mitte Dezember für ein Konzert nach Wien. Siehe hierfür das Antwortschreiben Busonis vom 31. August 1897. Gerne will ich diese paar Monate warten, so sehr es wirklich höchste Zeit ist, vor die Öffentlichkeit zu treten.

Im Vorhinein für Ihre Mühe bestens dankend

zeichne in aufrichtiger Verehrung Ihr ergebenster

H. Schenker

III. Richardgasse 11
                                                                
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2Diplomatische Umschrift
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ich, ein vor 5 oder 6 Jahren in Wien
gedrucktes opus übergehend, mit
der „Fantasie“ anfangen. Dann etwa
die 5 kleineren Stücke, u. weiter
noch ein Streichquartett oder Trio. Streichquartett und Trio nicht eindeutig identifizierbar.

Mit der Kam̅ermusik gön̅’ ich mir Zeit,
um den Erfolg bei Rosé, unserem
besten Kam̅ermusiker, d. h. in seinen
Concerten abzuwarten.

Da Sie die Güte u. Freundlichkeit
hatten, mir in Bezug auf jene Fantasie
einige künstlerische Rathschläge
zu versprechen, muss ich Sie fragen,
ob Sie denn in dieser Saison nach
Wien kom̅en u. mir so Gelegenheit

                                                                
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geben werden, Ihre Rathschläge
zu befolgen. Busoni reiste Mitte Dezember für ein Konzert nach Wien. Siehe hierfür das Antwortschreiben Busonis vom 31. August 1897. Gerne will ich
diese paar Monate warten, so
sehr es wirklich höchste Zeit [ist],
vor die Öffentlichkeit zu treten.

Im Vorhinein für Ihre Mühe
bestens dankend

zeichne in aufrichtiger Verehrung
Ihr ergebenster

H Schenker

İİİ. Richardgasse 1̇1̇
Nachlaß Busoni
[2]
                                                                
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5Diplomatische Umschrift
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[…] Papier fehlt.
Herrn
F. B. Busoni
Komponist
Berlin.
W. Tauenzienstr. 1̇0
3
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6Faksimile
6Diplomatische Umschrift
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Dr. H. Schenker
Wien, III. Richardgasse 1̇1̇
Bestellt
vom
Postamte 50 Transkription unsicher: wenig Tinte.
31.8.97
11¼V-12[…] wenig Tinte.
Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4415-Beil.
Mus.ep. H. Schenker 3
Nachlaß Busoni B II
o. Marke 31/8/97
                                                                
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Dokument

doneStatus: zur Freigabe vorgeschlagen XML Faksimile Download / Zitation

Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4415 | olim: Mus.ep. H. Schenker 3 (Busoni-Nachl. B II) |

Nachweis Kalliope

Zustand
Der Brief ist gut erhalten; vom Briefumschlag wurde die Ecke mit der Briefmarke abgerissen.
Umfang
1 Bogen, 3 beschriebene Seiten
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Heinrich Schenker, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
  • Bibliotheksstempel (blaue Tinte)
  • Hand des Archivars, der die Foliierung mit Bleistift vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der die ursprüngliche Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Bleistift vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der die erneute Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Bleistift vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat.
  • Unbekannte Hand, die eine Datierung auf dem Umschlag vorgenommen hat.
  • Poststempel (schwarze Tinte)
Foliierungen
  • Foliierung durch das Archiv, mit Bleistift unten rechts auf den Vorderseiten.
Bildquelle
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 123456

Zusammenfassung
Schenker berichtet von einem Freund, der seine Druckkosten für einige Werke übernehmen würde; fragt zwecks Überarbeitung seiner Fantasie für ein Treffen in Wien an.
Incipit
Nur Sie haben die Lösung der Frage in der Hand

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler Theresa Menard Maximilian Furthmüller
bearbeitet von
Stand
29. Dezember 2018: zur Freigabe vorgeschlagen (Auszeichnungen überprüft, korrekturgelesen)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition
Frühere Ausgaben
Bent/Bretherton/Drabkin 2014, S. 12 f.