Mus.Nachl. F. Busoni
B II, 4415Mus.ep. H. Schenker 3
(Busoni-Nachl. B II)
Verehrtester Herr!
Nur Sie haben die Lösung der Frage
in der Hand, drum muss ich, ob ich will
oder nicht, Ihre Ruhe stören. Ein
wenn auch nicht reicher, aber desto
ofpferwilligerer FreundKonnte nicht ermittelt werden.
trug mir an,
einige meiner Sachen auf seine Kosten
drucken zu lassen. Ich wäre somit
der Sorgen wegen der Verleger enthoben,
die das Schlechteste drucken (Empfeh- lungen von Schütt, Leschetizky richten
hier Wunder aus!) u. meine Sachen
behandeln, als wären sie schlechter,
als jenes Schlechteste. Nun möchte
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin[1]
Verehrtester Herr!
Nur Sie haben die Lösung der Frage
in der Hand, drum muss ich, ob ich will
oder nicht, Ihre Ruhe stören. Ein
wenn auch nicht reicher, aber desto
opferwilligerer FreundKonnte nicht ermittelt werden.
trug mir an,
einige meiner Sachen auf seine Kosten
drucken zu lassen. Ich wäre somit
der Sorgen wegen der Verleger enthoben,
die das Schlechteste drucken (Empfehlungen von Schütt, Leschetizky richten
hier Wunder aus!) und meine Sachen
behandeln, als wären sie schlechter
als jenes Schlechteste. Nun möchte
ich, ein vor fünf oder sechs Jahren in Wien
gedrucktes Opus übergehend, mit
der „Fantasie“ anfangen. Dann etwa
die 5 kleineren Stücke, und weiter
noch ein Streichquartett oder Trio.Streichquartett und Trio nicht eindeutig identifizierbar.
Mit der Kammermusik gönn’ ich mir Zeit,
um den Erfolg bei Rosé, unserem
besten Kammermusiker, d. h. in seinen
Konzerten abzuwarten.
Da Sie die Güte und Freundlichkeit
hatten, mir in Bezug auf jene Fantasie
einige künstlerische Ratschläge
zu versprechen, muss ich Sie fragen,
ob Sie denn in dieser Saison nach
Wien kommen und mir so Gelegenheit
geben werden, Ihre Ratschläge
zu befolgen.Busoni reiste Mitte Dezember für ein Konzert nach Wien. Siehe hierfür das Antwortschreiben Busonis vom 31. August 1897.
Gerne will ich
diese paar Monate warten, so
sehr es wirklich höchste Zeit ist,
vor die Öffentlichkeit zu treten.
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2Diplomatic transcription
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ich, ein vor 5 oder 6 Jahren in Wien gedrucktes opus übergehend, mit
der „Fantasie“ anfangen. Dann etwa
die 5 kleineren Stücke, u. weiter
noch ein Streichquartett oder Trio.Streichquartett und Trio nicht eindeutig identifizierbar.
Mit der Kam̅ermusik gön̅’ ich mir Zeit,
um den Erfolg bei Rosé, unserem
besten Kam̅ermusiker, d. h. in seinen
Concerten abzuwarten.
Da Sie die Güte u. Freundlichkeit
hatten, mir in Bezug auf jene Fantasie einige künstlerische Rathschläge
zu versprechen, muss ich Sie fragen,
ob Sie denn in dieser Saison nach
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geben werden, Ihre Rathschläge
zu befolgen.Busoni reiste Mitte Dezember für ein Konzert nach Wien. Siehe hierfür das Antwortschreiben Busonis vom 31. August 1897.
Gerne will ich
diese paar Monate warten, so
sehr es wirklich höchste Zeit [ist],
vor die Öffentlichkeit zu treten.
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geben werden, Ihre <choice><orig>Rathschläge</orig><reg>Ratschläge</reg></choice><lb/>zu befolgen.
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Gerne will ich
<lb/>diese paar Monate warten, so
<lb/>sehr es wirklich höchste Zeit <suppliedreason="omitted">ist</supplied>,
<lb/>vor die Öffentlichkeit zu treten.</p><p>Im Vorhinein für Ihre Mühe
<lb/>bestens dankend</p><closer><saluterend="align(right)">zeichne in aufrichtiger Verehrung
<lb/><segrend="align(center)">Ihr ergebenster</seg></salute><signedrend="align(center)"><persNamekey="E0300024">H<reg>.</reg> Schenker</persName></signed><datelinerend="align(center)"><address><addrLine><hirend="underline"><placeNamekey="E0500379"><choice><orig>İİİ</orig><reg>III</reg></choice>.</placeName><placeNamekey="E0500380">Richardgasse <choice><orig>1̇1̇</orig><reg>11</reg></choice></placeName></hi></addrLine></address></dateline></closer><notetype="stamp"place="bottom-center"resp="#sbb_st_blue"><stamp>Nachlaß Busoni</stamp></note><notetype="foliation"place="bottom-right"resp="#archive">[2]</note></div>
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5Diplomatic transcription
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[…]paper missing.
Herrn F. B. Busoni Komponist Berlin. W. Tauenzienstr. 1̇0
Bestellt
vom
Postamte 50transcription uncertain:
low ink.
31.8.97
11¼V-12[…]low ink.
Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4415-Beil.
Mus.ep. H. Schenker 3
Nachlaß Busoni B II
o. Marke
31/8/97
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Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4415 | olim:
Mus.ep. H. Schenker 3 (Busoni-Nachl. B II)
|
Schenker berichtet von einem Freund, der seine Druckkosten für einige Werke übernehmen würde; fragt zwecks Überarbeitung seiner Fantasie für ein Treffen in Wien an.
Letter by Heinrich Schenker to Ferruccio Busoni (Vienna, not after 31 August 1897), prepared by Theresa Menard, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Heinrich Schenker, edited by Christian Schaper, Ullrich Scheideler, Theresa Menard and Maximilian Furthmüller, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, January 2017: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100059 (December 29, 2018: candidate)
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<TEIxmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"xml:id="D0100059"><teiHeader><fileDesc><titleStmt><titlexml:lang="de">Brief von Heinrich Schenker an Ferruccio Busoni (Wien, spätestens 31. August 1897)</title><titlexml:lang="en">Letter by Heinrich Schenker to Ferruccio Busoni (Vienna, not after 31 August 1897)</title><authorkey="E0300024">Heinrich Schenker</author><respStmt><resp>Prepared by</resp><persNamekey="E0300317"><forename>Theresa</forename><surname>Menard</surname></persName></respStmt><respStmt><resp>Digitization by</resp><orgNamekey="D-B">Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz</orgName></respStmt></titleStmt><publicationStmt><publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher><pubPlace>Berlin</pubPlace><datewhen-iso="2017-01"/><availability><licencetarget="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/">Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)</licence></availability></publicationStmt><seriesStmt><titletype="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title><titletype="genre">Briefe</title><titletype="subseries"key="E010003">Briefwechsel Ferruccio Busoni – Heinrich Schenker</title><editorkey="E0300314">Christian Schaper</editor><editorkey="E0300313">Ullrich Scheideler</editor><editorkey="E0300317"role="subseries">Theresa Menard</editor><editorkey="E0300318"role="subseries">Maximilian Furthmüller</editor></seriesStmt><sourceDesc><msDesc><msIdentifier><countrykey="DE">Deutschland</country><settlement>Berlin</settlement><institutionkey="D-B">Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz</institution><repository>Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv</repository><collection>Nachlass Ferruccio Busoni</collection><idno>Mus.Nachl. 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B II)</idno></altIdentifier><altIdentifier><institution>Kalliope-Verbund</institution><idno>DE-611-HS-731116</idno></altIdentifier></msIdentifier><msContents><summary><persNamekey="E0300024">Schenker</persName> berichtet von einem Freund, der seine Druckkosten für einige Werke übernehmen würde; fragt zwecks Überarbeitung seiner <titlekey="E0400252">Fantasie</title> für ein Treffen in <placeNamekey="E0500002">Wien</placeName> an.</summary><msItem><docDateresp="#unknown_hand"sameAs="#post_rec"><datewhen-iso="1897-08-31"/></docDate><docDateresp="#post"sameAs="#post_rec"><datewhen-iso="1897-08-31"/></docDate><incipit>Nur Sie haben die Lösung der Frage in der Hand</incipit></msItem></msContents><physDesc><objectDesc><supportDesc><extent><measuretype="folio">1 Bogen</measure><measuretype="pages">3 beschriebene Seiten</measure></extent><foliationresp="#archive">Foliierung durch das Archiv, mit Bleistift unten rechts auf den Vorderseiten.</foliation><condition>Der Brief ist gut erhalten; vom Briefumschlag wurde die Ecke mit der Briefmarke abgerissen.</condition></supportDesc></objectDesc><handDesc><handNotexml:id="major_hand"scope="major"medium="black_ink"scribe="author"scribeRef="#E0300024">Hand des Absenders Heinrich Schenker, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.</handNote><handNotexml:id="dsb_st_red"scope="minor"medium="red_ink"scribe="archivist">Bibliotheksstempel (rote Tinte)</handNote><handNotexml:id="sbb_st_blue"scope="minor"medium="blue_ink"scribe="archivist">Bibliotheksstempel (blaue Tinte)</handNote><handNotexml:id="archive"scope="minor"medium="pencil"scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Foliierung mit Bleistift vorgenommen hat.</handNote><handNotexml:id="arch_black_1"scope="minor"medium="pencil"scribe="archivist">Hand des Archivars, der die ursprüngliche Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Bleistift vorgenommen hat.</handNote><handNotexml:id="arch_black_2"scope="minor"medium="pencil"scribe="archivist">Hand des Archivars, der die erneute Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Bleistift vorgenommen hat.</handNote><handNotexml:id="arch_red"scope="minor"medium="red_pen"scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat.</handNote><handNotexml:id="unknown_hand"scope="minor"medium="pencil"scribe="unknown">Unbekannte Hand, die eine Datierung auf dem Umschlag vorgenommen hat.</handNote><handNotexml:id="post"scope="minor"medium="black_ink"scribe="postoffice">Poststempel (schwarze Tinte)</handNote></handDesc><accMat><pbn="5"/><notetype="stamp"place="top-right"rend="majuscule"resp="#post"><stamp><gapreason="paper-missing"/></stamp></note><addressrend="align(center)"><addrLinerend="top-left">Herrn</addrLine><addrLinerend="indent"><persNamekey="E0300017"><choice><abbr>F.</abbr><expan>Ferruccio</expan></choice><choice><abbr>B.</abbr><expan>Benvenuto</expan></choice> Busoni</persName></addrLine><addrLinerend="indent">Komponist</addrLine><addrLinerend="indent"><placeNamekey="E0500029">Berlin</placeName>.</addrLine><addrLine>W. <placeNamekey="E0500359"><choice><sic>Tauenzienstr</sic><corr>Tauentzienstr</corr></choice>. <choice><orig>1̇0</orig><reg>10</reg></choice></placeName></addrLine></address><notetype="numbering"place="bottom-left"resp="#archive">3</note><pbn="6"/><addressrend="align(center)"><addrLine><persNamekey="E0300024">D<segrend="sup">r</seg>. 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<lb/>ob Sie denn in dieser Saison nach
<lb/><placeNamekey="E0500002">Wien</placeName> ko<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>en <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> mir so Gelegenheit
<pbn="3"/>
geben werden, Ihre <choice><orig>Rathschläge</orig><reg>Ratschläge</reg></choice><lb/>zu befolgen.
<notetype="commentary"resp="#E0300317"><persNamekey="E0300017">Busoni</persName> reiste <datewhen-iso="1897-12">Mitte Dezember</date> für ein Konzert nach <placeNamekey="E0500002">Wien</placeName>. Siehe hierfür das <reftarget="#D0100058">Antwortschreiben <persNamekey="E0300017">Busonis</persName> vom <datewhen-iso="1897-08-31">31. August 1897</date></ref>.</note>
Gerne will ich
<lb/>diese paar Monate warten, so
<lb/>sehr es wirklich höchste Zeit <suppliedreason="omitted">ist</supplied>,
<lb/>vor die Öffentlichkeit zu treten.</p><p>Im Vorhinein für Ihre Mühe
<lb/>bestens dankend</p><closer><saluterend="align(right)">zeichne in aufrichtiger Verehrung
<lb/><segrend="align(center)">Ihr ergebenster</seg></salute><signedrend="align(center)"><persNamekey="E0300024">H<reg>.</reg> Schenker</persName></signed><datelinerend="align(center)"><address><addrLine><hirend="underline"><placeNamekey="E0500379"><choice><orig>İİİ</orig><reg>III</reg></choice>.</placeName><placeNamekey="E0500380">Richardgasse <choice><orig>1̇1̇</orig><reg>11</reg></choice></placeName></hi></addrLine></address></dateline></closer><notetype="stamp"place="bottom-center"resp="#sbb_st_blue"><stamp>Nachlaß Busoni</stamp></note><notetype="foliation"place="bottom-right"resp="#archive">[2]</note><pbn="4"/><notetype="objdesc"resp="#E0300314">[Rückseite von Textseite 3, vacat]</note></div></body></text></TEI>