Mus.Nachl. F. Busoni B I, 544
Mus.ep. F.Busoni 46 (Busoni-Nachl. B I)
Verehrtester Freund,
als ich heute
aus Italien wieder mich
„heim“ (?) fand, erlebte ich
am Durchleben Ihres lieben
Briefes eine große Freude.
Die Bestaetigung meiner
Überzeugung […]unleserlich.
für mein
Werk hob mich wieder
höher, denn ich bin (zum
so u. so vielten Male) auch
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin diesmal Spiessruthen gelaufen
Andererseits: wo ein Schiller,
„ein Verdi! ihre Dramen
für die Bühne“ umarbeiten
mußten, ist es für mich
keine Beschämung, wenn
diese Notwendigkeit auch
für die Brautwahl sich einstellt.
als ich heute
aus Italien wieder mich
„heim“ (?) fand, erlebte ich
am Durchleben Ihres lieben
Briefes eine große Freude.
Die Bestätigung meiner
Überzeugung für mein
Werk hob mich wieder
höher, denn ich bin (zum
so und so vielten Male) auch
diesmal Spießruten gelaufen
Andererseits: wo ein Schiller,
„ein Verdi! ihre Dramen
für die Bühne“ umarbeiten
mussten, ist es für mich
keine Beschämung, wenn
diese Notwendigkeit auch
für die Brautwahl sich einstellt.
Sie beklagen mit Recht
Mahler’s Fehlen. Unterwegs
hatte ich mit einem seiner
echteren Jünger, dem
Mannheimer Bodansky,
Gelegenheit über die Oper zu
konferieren. Er wird sie
bringen und seine Vorschläge
zur Umarbeitung mir unterbreiten. – nun, da Sie den
Klavier–Auszug kennen, kennen Sie
noch nicht die Partitur! Sie
ist in der Tat
sauber und lückenlos. Von
Bodansky erhielt ich den
Eindruck, dass er sie zur
Geltung bringen wird. Was
halten Sie von ihm und
Mannheim?
Ich habe Ihnen noch nicht
gedankt! Bin aber wirklich
dankbar – recht vom Herzen
dankbar!
Der „illustre magicien“
ist mir nochmals durch
den Kopf gegangen, ich bin
aber an der Möglichkeit
des Textbruches unsicher geworden;
— wenn alle Einen anklagen!Im vorherigen Brief erfragte Freund, ob Busoni„noch daran denke“, sein Schriftwerk „Der mächtige Zauberer“„in Musik zu setzen“.
Dafür habe ich einen
neuen (nicht unverwandten)
Plan gefasst, entworfen und
einem sehr begabten Dichter
(Vollmoeller) anvertraut.
Und doch — bereits die erste
Szene (die er mir heute
liefert) lässt mich an der
Richtigkeit des Prinzipes
zweifelnd, dass ein Anderer
für den Komponisten dichte.
(Übrigens sieht er mir selbst
davon ab, denn er ist sehr klug.)
— Dem Petri werd ich Ihre
Anerkennung mitteilen. Er
ist noch in London. Sicher
wird auch er sich darüber
freuen, der bisher nur
Kritik einheimste für seine
lange und gute Arbeit.
Das ist der Nachteil der Debütierenden; dass man ihre Werke
nur auf etwaige Fehler hin prüft;
wogegen die Anerkannten Werke
nur auf ihre Schönheiten hin,
(oder gar auf die Entdeckung
neuer) liebevoll studiert werden.
Deswegen danke ich Ihnen nochmals!
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<lb/>für die <title key="E0400138">Brautwahl</title> sich einstellt.</p><note type="commentary" resp="#E0300418">Die Premiere im <orgName key="E0600107">Stadttheater <placeName key="E0500005">Hamburg</placeName></orgName> fand "freundlichen Erfolg", jedoch äußerte "die Kritik Bedenken gegen das Textbuch". (Vgl. <bibl><ref target="#E0800016"/>, S. 39</bibl>)</note>
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
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[2]BI, 544
Sie beklagen mit Recht
Mahler’s Fehlen. Unterwegs
hatte ich mit einem seiner
echteren Jünger, dem
Mannheimer Bodansky,
Gelegenheit über die Oper zu
conferiren. Er wird sie
bringen u. seine Vorschläge
zur Umarbeitung mir unter- breiten. – nun, da Sie den
Clav.Ausz. kennen, kennen Sie
noch nicht die Partitur! Sie
enthält ist in der That
sauber und lückenlos. Von
Bodansky erhielt ich den
Eindruck, dass er sie zur
Geltung bringen wird. Was
halten Sie von ihm u.
Mannheim?
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
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3Faksimile
3Diplomatische Umschrift
3XML
[3]BI, 544
Ich habe Ihnen noch nicht
gedankt! Bin aber wirklich
dankbar – recht vom Herzen
dankbar!
Der “illustre magicien” ist mir nochmals durch
den Kopf gegangen, ich bin
aber an der Möglichkeit
des Textbruches unsicher geworden;
— wenn alle Einen anklagen!Im vorherigen Brief erfragte Freund, ob Busoni„noch daran denke“, sein Schriftwerk „Der mächtige Zauberer“„in Musik zu setzen“.
Dafür habe ich einen
neuen (nicht unverwandten)
Plan gefasst, entworfen u.
einem sehr begabten Dichter
(Vollmoeller) anvertraut.
Und doch — bereits die erste
Scene (die er mir heute
liefert) lässt mich an der
Richtigkeit des Prinzipes
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<lb/>dankbar – recht vom Herzen
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<p rend="indent-first">Der <q rend="dq-uu"><title key="E0400048">illustre magicien</title></q>
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4Faksimile
4Diplomatische Umschrift
4XML
[4]BI, 544 zweifelnd, dass ein Anderer
für den Komponisten dichte[…]höchstens 1 Zeichen: unleserlich.
.
(Übrigens sieth er mir selbst
davon ab, denn er ist sehr klug.)
— Dem Petri werd ich Ihre
Anerkennung mittheilen. Er
ist noch in London. Sicher
wird auch er sich darüber
freuen, der bisher nur
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin Kritik einheimste für seine
lange und gute Arbeit.
Das ist der Nachtheil der Debü- –tierenden; dass man ihre Werke
nur auf etwaige Fehler hin prüft;
wogegen die Anerkannten Werke
nur auf ihre Schönheiten hin,
(oder gar auf die Entdeckung
neuer) liebevoll studiert werden.
Deswegen danke ich Ihnen nochmals!
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<lb/>nur auf ihre Schönheiten hin,
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<lb/>neuer) liebevoll studiert werden.
<lb/>Deswegen danke ich Ihnen nochmals!</p>
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<salute>Ihr treu ergebener</salute>
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<lb/><date when-iso="1912-05-19">19. Mai 1912 </date><persName key="E0300017"><hi rend="underline">Ferruccio Busoni</hi></persName>.</signed>
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Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B I, 544 | olim:
Mus.ep. F. Busoni 46 (Busoni-Nachl. B I)
|
Brief von Ferruccio Busoni an Robert Freund (Berlin, 19. Mai 1912), bearbeitet von Marlene Everling, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Robert Freund, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Januar 2018: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100550 (6. April 2018: in Korrekturphase)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
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<title xml:lang="de">Brief von Ferruccio Busoni an Robert Freund (Berlin, 19. Mai 1912)</title>
<title xml:lang="en">Letter by Ferruccio Busoni to Robert Freund (Berlin, 19 May 1912)</title>
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<publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher>
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<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
<title type="genre">Briefe</title>
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<editor key="E0300313">Ullrich Scheideler</editor>
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<collection>Nachlass Ferruccio Busoni</collection>
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<summary><persName key="E0300017">Busoni</persName> dankt für <persName key="E0300208">Freund</persName>s Brief und deutet an, für <q rend="dq-du"><title key="E0400138">Die Brautwahl</title></q> kritisiert worden zu sein; er berichtet von Gesprächen mit <persName key="E0300464">Bodansky</persName> über eine Annahme der <q rend="dq-du"><title key="E0400138">Brautwahl</title></q> in <placeName key="E0500108">Mannheim</placeName>; <persName key="E0300017">Busoni</persName> schreibt, er habe noch einmal über den <q rend="dq-uu"><title key="E0400048">mächtigen Zauberer</title></q> nachgedacht, berichtet aber von Gesprächen mit <persName key="E0300465">Vollmoeller</persName> über ein anderes Projekt; er dankt für <persName key="E0300208">Freund</persName>s Worte über <persName key="E0300031">Petri</persName>.</summary>
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<measure type="pages">4 beschriebene Seiten</measure>
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<condition>Der Brief ist gut erhalten.</condition>
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<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="black_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300017">Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.</handNote>
<handNote xml:id="archive" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Signaturen mit Bleistift eingetragen und eine Foliierung vorgenommen hat.</handNote>
<handNote xml:id="archive_red" scope="minor" medium="red_pen" scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat</handNote>
<handNote xml:id="dsb_st_red" scope="minor" medium="red_ink" scribe="archivist">Bibliotheksstempel (rote Tinte)</handNote>
<handNote xml:id="sbb_st_blue" scope="minor" medium="blue_ink" scribe="archivist">Bibliotheksstempel (blaue Tinte)</handNote>
<handNote xml:id="post" scope="minor" medium="black_ink" scribe="postoffice">Poststempel (schwarze Tinte)</handNote>
<handNote xml:id="unknown_hand" scope="minor" medium="pencil" scribe="unknown">Unbekannte Hand, die das Absendedatum auf der Umschlagsrückseite notiert hat.</handNote>
<handNote xml:id="unknown_2" scope="minor" medium="blue_pen" scribe="unknown_2">Unbekannte Hand, die Eintragung mit blauem Buntstift vorgenommen hat</handNote>
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<lb/>m. 2 Macken
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<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
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<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p>
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<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
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<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
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<p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptr target="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/></p>
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<pb n="1"/>
<note type="annotation" place="top-left" resp="#archive">[1]</note>
<note type="shelfmark" resp="#archive" place="top-center">
<add>Mus.Nachl. F. Busoni B I, 544</add>
<del rend="strikethrough align(right)" xml:id="delSig">Mus.ep. F.Busoni 46 (Busoni-Nachl. <handShift new="#archive_red"/>B I<handShift new="#archive"/>)</del>
</note>
<opener>
<salute rend="large space-above">Verehrtester Freund,</salute>
</opener>
<p rend="indent-2-first">als ich heute
<lb/>aus <placeName key="E0500013">Italien</placeName> wieder mich
<lb/><q rend="dq-du">heim</q> (?) fand, erlebte ich
<lb/>am Durchleben Ihres lieben
<lb/><ref type="E010007" target="#D0100549">Briefes</ref> eine große Freude.</p>
<p rend="indent-first">Die Best<choice><orig>ae</orig><reg>ä</reg></choice>tigung meiner
<lb/>Überzeugung <del rend="strikethrough"><gap reason="illegible"/></del> für mein
<lb/><title key="E0400138">Werk</title> hob mich wieder
<lb/>höher, denn ich bin (zum
<lb/>so <choice><orig>u.</orig><reg>und</reg></choice> so vielten Male) auch
<note type="stamp" place="margin-right" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
<lb/>diesmal <choice><orig>Spiessruthen</orig><reg>Spießruten</reg></choice> gelaufen</p>
<p rend="indent-first">Andererseits: wo ein <persName key="E0300197">Schiller</persName>,
<lb/><q rend="dq-du">ein <persName key="E0300172">Verdi</persName>! ihre Dramen
<lb/>für die Bühne</q> umarbeiten
<lb/>mu<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>ten, ist es für mich
<lb/>keine Beschämung, wenn
<lb/>diese Notwendigkeit auch
<lb/>für die <title key="E0400138">Brautwahl</title> sich einstellt.</p><note type="commentary" resp="#E0300418">Die Premiere im <orgName key="E0600107">Stadttheater <placeName key="E0500005">Hamburg</placeName></orgName> fand "freundlichen Erfolg", jedoch äußerte "die Kritik Bedenken gegen das Textbuch". (Vgl. <bibl><ref target="#E0800016"/>, S. 39</bibl>)</note>
<note type="stamp" resp="#sbb_st_blue" place="bottom-right">
<stamp resp="#sbb_st_blue">Nachlaß Busoni</stamp>
</note>
<pb n="2"/>
<note type="annotation" place="top-left" resp="#archive">[2]</note>
<note type="annotation" place="top-center" resp="#archive">BI, 544</note>
<p>Sie beklagen mit Recht
<lb/><persName key="E0300047">Mahler</persName>’s Fehlen. Unterwegs
<lb/>hatte ich mit einem seiner
<lb/>echteren Jünger, dem
<lb/><placeName key="E0500108">Mannheim</placeName>er <persName key="E0300464">Bodansky</persName>,
<lb/>Gelegenheit über die <title key="E0400138">Oper</title> zu
<lb/><choice><orig>conferiren</orig><reg>konferieren</reg></choice>. Er wird sie
<lb/>bringen <choice><orig>u.</orig><reg>und</reg></choice> seine Vorschläge
<lb/>zur Umarbeitung mir unter
<lb break="no"/>breiten. – nun, da Sie den
<lb/><choice><orig>Clav.Ausz.</orig><reg>Klavier–Auszug</reg></choice> kennen, kennen Sie
<lb/>noch nicht die Partitur! Sie
<lb/><del rend="strikethrough" n="3">enthält</del> ist in der <choice><orig>That</orig><reg>Tat</reg></choice>
<lb/>sauber und lückenlos. Von
<lb/><persName key="E0300464">Bodansky</persName> erhielt ich den
<lb/>Eindruck, dass er sie zur
<lb/>Geltung bringen wird. Was
<lb/>halten <hi rend="underline">Sie</hi> von ihm <choice><orig>u.</orig><reg>und</reg></choice>
<lb/><placeName key="E0500108">Mannheim</placeName>? <note type="stamp" place="margin-right" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
</p>
<pb n="3"/>
<note type="annotation" place="top-left" resp="#archive">[3]</note>
<note type="annotation" place="top-center" resp="#archive">BI, 544</note>
<p>Ich habe Ihnen noch nicht
<lb/>gedankt! Bin aber wirklich
<lb/>dankbar – recht vom Herzen
<lb/>dankbar!</p>
<p rend="indent-first">Der <q rend="dq-uu"><title key="E0400048">illustre magicien</title></q>
<lb/>ist mir nochmals durch
<lb/>den Kopf gegangen, ich bin
<lb/>aber an der Möglichkeit
<lb/>des Textbruches unsicher geworden;
<lb/>— wenn alle Einen anklagen! <note type="commentary" resp="#E0300418">Im vorherigen <ref target="#D0100549" n="8">Brief</ref> erfragte <persName key="E0300208">Freund</persName>, ob <persName key="E0300017">Busoni</persName> <q rend="dq-du">noch daran denke</q>, sein Schriftwerk <q rend="dq-du"><title key="E0400048">Der mächtige Zauberer</title></q> <q rend="dq-du">in Musik zu setzen</q>.</note>
</p>
<note type="stamp" place="margin-left" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
<p rend="indent-first">Dafür habe ich einen
<lb/>neuen (nicht unverwandten)
<lb/>Plan gefasst, entworfen <choice><orig>u.</orig><reg>und</reg></choice>
<lb/>einem sehr begabten Dichter
<lb/>(<persName key="E0300465">Vollmoeller</persName>) anvertraut.
<lb/>Und doch — bereits die erste
<lb/>S<choice><orig>c</orig><reg>z</reg></choice>ene (die er mir heute
<lb/>liefert) lässt mich an der
<lb/>Richtigkeit des Prinzipes
<pb n="4"/>
<note type="annotation" place="top-left" resp="#archive">[4]</note>
<note type="annotation" place="top-center" resp="#archive">BI, 544</note>
<lb/>zweifelnd, dass ein Anderer
<lb/>für den Komponisten dichte<del rend="overwritten"><gap atMost="1" unit="char" reason="illegible"/></del>.
<lb/>(Übrigens <choice><orig>sieth</orig><reg>sieht</reg></choice> er mir selbst
<lb/>davon ab, denn er ist sehr klug.)
<lb/>— Dem <persName key="E0300031">Petri</persName> werd ich Ihre
<lb/>Anerkennung <choice><orig>mittheilen</orig><reg>mitteilen</reg></choice>. Er
<lb/>ist noch in <placeName key="E0500047">London</placeName>. Sicher
<lb/>wird auch er sich darüber
<lb/>freuen, der bisher nur<note type="stamp" place="margin-right" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
<lb/>Kritik einheimste für seine
<lb/>lange und gute Arbeit.
<lb/>Das ist der <choice><orig>Nachtheil</orig><reg>Nachteil</reg></choice> der Debü
<lb break="no"/><orig>–</orig>tierenden; dass man ihre Werke
<lb/>nur auf etwaige Fehler hin prüft;
<lb/>wogegen die Anerkannten Werke
<lb/>nur auf ihre Schönheiten hin,
<lb/>(oder gar auf die Entdeckung
<lb/>neuer) liebevoll studiert werden.
<lb/>Deswegen danke ich Ihnen nochmals!</p>
<closer rend="align(center)">
<salute>Ihr treu ergebener</salute>
<signed>
<lb/><date when-iso="1912-05-19">19. Mai 1912 </date><persName key="E0300017"><hi rend="underline">Ferruccio Busoni</hi></persName>.</signed>
</closer>
<pb n="5"/>
<note type="objdesc" resp="#E0300418">[Rückseite von Textseite 1, vacat]</note>
<pb n="6"/>
<note type="objdesc" resp="#E0300418">[Rückseite von Textseite 2, vacat]</note>
<pb n="7"/>
<note type="objdesc" resp="#E0300418">[Rückseite von Textseite 3, vacat]</note>
<pb n="8"/>
<note type="objdesc" resp="#E0300418">[Rückseite von Textseite 4]</note>
<note type="stamp" resp="#sbb_st_blue" place="margin-right" rend="rotate(-90)">
<stamp resp="#sbb_st_blue">Nachlaß Busoni</stamp>
</note>
</div>
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</TEI>