Ferruccio Busoni an Philipp Jarnach arrow_backarrow_forward

Zürich · 10. Februar 1919

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L Ph J Entschuldigen Sie noch
einmal, dass ich gestern
Abends, aus Unfähigkeit an nöthiger
Konzentration, ablehnen musste Ihre
Arbeiten – für die ich mich mehr
u. mehr interessiere – mit Ihnen
durchzusehen. Geben Sie mir dazu
eine baldige Gelegenheit.

Aus verstreuten Aüsserungen
die Sie, einmal und das andere,
gethan entnahm ich, wie Sie all-
mälig zu meinen Prinzipien gelangen.
Verdoppelungen – Wiederholungen –
Steigerungen – Mangel an Luft –
alle dieses Rüstzeug einers
dämmernden u. bald vergangenen
Werk-Tages erkennen Sie als hinderlich.
Bald dürften Ihnen neue und
eigene Einsichten aufgehen,
wozu Ihnen sein Vertrauen
u. seine herzlichsten Wünsche
mitgibt

Ihr Ihnen très-affectionnè Frz.: sehr gewogener.

F. Busoni

10. Februar 1919

L Ph J

Entschuldigen Sie noch einmal, dass ich gestern abends, aus Unfähigkeit an nötiger Konzentration, ablehnen musste, Ihre Arbeiten – für die ich mich mehr und mehr interessiere – mit Ihnen durchzusehen. Geben Sie mir dazu eine baldige Gelegenheit.

Aus verstreuten Äußerungen, die Sie, einmal und das andere, getan, entnahm ich, wie Sie allmählich zu meinen Prinzipien gelangen. Verdoppelungen – Wiederholungen – Steigerungen – Mangel an Luft – all dieses Rüstzeug eines dämmernden und bald vergangenen Werk-Tages erkennen Sie als hinderlich. Bald dürften Ihnen neue und eigene Einsichten aufgehen, wozu Ihnen sein Vertrauen und seine herzlichsten Wünsche mitgibt

Ihr Ihnen très affectionné Frz.: sehr gewogener.

F. Busoni

10. Februar 1919
                                                                
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2Diplomatische Umschrift
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10 Feb. 1919
Preußischer
Staats-
bibliothek
zu Berlin
Kulturbesitz
                                                                
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Dokument

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Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | N.Mus.Nachl. 30,48 |

Nachweis Kalliope

Zustand
Der Brief ist gut erhalten.
Umfang
1 Blatt, 1 beschriebene Seite
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signatur eingetragen hat
  • Hand von Gerda Busoni, die mit Bleistift das Briefdatum ergänzt hat
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
Bildquelle
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 12

Zusammenfassung
Busoni entschuldigt die vertagte Durchsicht von Jarnachs neuen Werken mit einem Mangel an Konzentration; sieht Jarnach auf dem Weg „zu meinen Prinzipien“ eines konzisen Stils; wünscht ihm „neue und eigene Einsichten“.
Incipit
Entschuldigen Sie noch einmal, dass ich gestern

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
Stand
17. Mai 2022: zur Freigabe vorgeschlagen (Auszeichnungen überprüft, korrekturgelesen)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition