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[1]
W.20. Apr. 1895.
In Eile!
Hochgeehrter Herr!
Soeben von meiner für heute Gott sei
Dank letzten Privatstunde zurückgekehrt, finde ich Ihr so liebenswürdiges
Schreiben vor – u. beeile mich Ihnen sogleich ebenfalls herzlichsten
Dank zu sagen. An Augener werde direkt schreiben, damit Ihnen
derselbe op 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 14, 15 sendet. Op 11 & 13
lasse ich Ihnen nicht senden, den̅ das ist Schund – […]
mindestens 3 Zeichen: unleserlich.
ärgere ich mich
heute sehr, seinerzeit dem Drängen Augeners nachgegeben zu haben –
ich kan̅ mal auf so nüchterne Bestellung hin unmöglich etwas
Annehmbares liefern.
Von Ihren Bacharrangements (Präl. & Fuge Es dur, bei Rather) etc.
habe ich schon sehr viel gehört, leider dass ich selbst für jetzt kein
Exemplar davon habe. Sie wollten doch hier Ihre Violinsonate
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
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Wiesbaden20. Apr. 1895.
In Eile!
Hochgeehrter Herr!
Soeben von meiner für heute Gott sei
Dank letzten Privatstunde zurückgekehrt, finde ich Ihr so liebenswürdiges
Schreiben vor – und beeile mich Ihnen sogleich ebenfalls herzlichsten
Dank zu sagen. An Augener werde ich direkt schreiben, damit Ihnen
derselbe op. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 14, 15 sendet. Op. 11 & 13
lasse ich Ihnen nicht senden, denn das ist Schund – ärgere ich mich
heute sehr, seinerzeit dem Drängen Augeners nachgegeben zu haben –
ich kann mal auf so nüchterne Bestellung hin unmöglich etwas
Annehmbares liefern.
Von Ihren Bacharrangements (Präl. & Fuge Es dur, bei Rahter) etc.
habe ich schon sehr viel gehört, leider dass ich selbst für jetzt kein
Exemplar davon habe. Sie wollten doch hier Ihre Violinsonate
spielen, und hatte ich mich dem hiesigen Konzertmeister Nowak,
der ziemlich trocken spielt, angeboten, das Werk, ehe Sie hierherkämen, durchzuspielen verschiedenemale – allein er reagierte
darauf ja nicht. Es ist eben überhaupt eine betrübende
Tatsache, dass lebenden Komponisten von Herren, die sattelfest
in Amt und Würden sitzen, gar so jene „über die Achsel“
angesehen werden – und diese Herren müssen es doch am
allerbesten wissen. Die Musikverhältnisse hier sind ziemlich
trostlos. Seine wahre offene Meinung darf man nicht
sagen – und so habe ich das Kritisieren ganz und gar
aufgegeben –. Ich bin gewiss kein Feigling – allein wenn
einem aus offener Überzeugungstreue nur Feindschaft und
wie alle die schönen Dinge heißen mögen, erwachsen, so
wird man klug und lässt den Wagen, laufen wie er will.
Es ist nur jammerschade, dass Herr Dr. Riemann, mein hochverehrter Lehrer,
dem ich soviel zu verdanken habe, im September von hier
weggeht. Ich kann leider nicht mit, da es mir an pekuniären
Mitteln fehlt und ich in dem konservativen Leipzig doch
zurecht verhungern müsste bis ich eine „Privatpraxis“ hätte, die
mir gestattete davon zu leben. Bin ja auch hochwohlbestallter
Lehrer am hiesigen Konservatorium mit einem garantierten
Gehalte von – 36 M monatlich – viel Freude erwächst mir
eben nicht daraus, indem ich nur untalentierte Leute als Schüler
habe. An Raritäten wird hier so gut wie nichts geboten.
Ibsen hat Recht, wenn er von unseren modernen korrumpierten
Verhältnissen spricht. Der Schwindel blüht!
Hoffentlich können Sie nächsten Winter nach hier oder Frankfurt und
wär ja dann ein Rendez–vous sehr leicht zu bewerkstelligen, was
mich sehr, sehr freuen würde.
Jetzt arbeite ich an einer Bearbeitung der Bach’schen Präludium
& Fuge (E moll) Thema der Fuge
Vielleicht druckt Augener die Bearbeitung.
Es ist schade, man kann hier gar nichts haben in den Musikalienhandlungen
zur Ansicht. Die Leute haben nur „gehende Sachen“ auf Lager –
und bin ich faktisch von so mancher interessanten Rarität hier der einzige
Besitzer.
In ungefähr 14 Tagen werd ich meine 1. Suite für Orgel wohl
vollendet haben – wenn Augener mir meine Sachen nicht immer so
auf die lange Bank schöbe. So hat er seit 8 Wochen die
Bacharrangements und ich habe noch keine Korrekturen!
Leider dass meine Zeit so sehr besetzt ist; so komme ich kaum mehr zum
Klavierüben und muss immer abends und nachts mir mühsam die
Zeit zum Komponieren abgeizen.
Entschuldigen Sie, hochgeehrter Herr, mir meine durch größte
Eile so schlechte Schrift, allein ich habe im Augenblicke Probe
Sollten Sie vielleicht ein Bild von Sich überflüssig haben, so erfreuen Sie
mich bitte damit; ich würde mir erlauben, mich zu revanchieren.
Mit ganz vorzüglichste Hochachtung
grüsst – mir musikalisch leider erst mit Ihnen bekannt –
Ihr
ergebenster
Max Reger
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<lb/>Dank letzten Privatstunde zurückgekehrt, finde ich Ihr so liebenswürdiges
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<lb/>habe ich schon sehr viel gehört, leider dass ich selbst für jetzt kein
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spielen, u. hatte ich mich dem hiesigen Concertmeister Nowack,
der ziemlich trocken spielt, angeboten, das Werk, ehe Sie hierher⸗ kämen, durchzuspielen verschiedenemale – allein er reagierte
darauf ja nicht. Es ist eben überhaupt eine betrübende
Thatsache, dass ein lebenden Komponisten von Herren die sattelfest
in Amt u. Würden sitzen, gar so jene „über die Achsel“
angesehen werden – u. diese Herren müssen es doch am
allerbesten wissen. Die Musikverhältnisse hier sind ziemlich
trostlos. Seine wahre offene Meinung darf man nicht
sagen – u. so habe ich das Kritisieren ganz u. gar
aufgegeben –. Ich bin gewiss kein Feigling – allein wen̅
einem aus offener Überzeugungstreue nur Feindschaft u.
wie alle die schönen Dinge heissen mögen, erwachsen, so
wird man klug u. läßt den Wagen laufen wie er will.
Es ist nur jam̅̅erschade, dass Herr Dr. Rieman̅, mein hochverehrter Lehrer,
dem ich soviel zu verdanken habe, im September von hier
weggeht. Ich kann leider nicht mit, da es mir an pekuniären
Mitteln fehlt u. ich in dem conservativen Leipzig doch
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spielen, <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> hatte ich mich dem hiesigen <persName key="E0301045"><choice><orig>Conc</orig><reg>Konz</reg></choice>ertmeister Nowa<choice><orig>c</orig><reg/></choice>k</persName>,
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<lb/>angesehen werden – <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> diese Herren müssen es doch am
<lb/>allerbesten wissen. Die Musikverhältnisse hier sind ziemlich
<lb/>trostlos. Seine wahre offene Meinung darf man nicht
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<lb/>einem aus offener Überzeugungstreue nur Feindschaft <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice>
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<lb/>weggeht. Ich kann leider nicht mit, da es mir an pekuniären
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zurecht verhungern müsste bis ich eine „Privatpraxis“ hätte, die
mir gestattete davon zu leben. Bin ja auch. hochwohlbestallter
Lehrer am hiesigen Konservatorium mit einem garantierten
Gehalte von – 36 M monatlich – viel Freude erwächst mir
eben nicht daraus, indem ich nur untalentierte Leute als Schüler
habe. An Raritäten wird hier so gut wie nichts geboten.
Ibsen hat Recht, wen̅ er von unseren modernen corrumpierten
Verhältnissen spricht. Der Schwindel blüht!
Hoffentlich kön̅en Sie nächsten Winter nach hier oder Frankfurt u.
wär ja dan̅ ein Rendez–vous sehr leicht zu bewerkstelligen, was
mich sehr, sehr freuen würde.
Jetzt arbeite ich an einer Bearbeitung der Bach’schen Präludium
& Fuge (E moll) Thema der Fuge
Vielleicht druckt Augener die Bearbeitung.
Es ist schade, man kan̅ hier gar nichts haben in den Musikalienhandlungen
zur Ansicht. Die Leute haben nur „gehende Sachen“ auf Lager –
u. bin ich faktisch von so mancher interessanten Rarität hier der einzige
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<lb/>Lehrer am hiesigen Konservatorium mit einem garantierten
<lb/>Gehalte von – 36 M monatlich – viel Freude erwächst mir
<lb/>eben nicht daraus, indem ich nur untalentierte Leute als Schüler
<lb/>habe. An Raritäten wird hier so gut wie nichts geboten.
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Besitzer.
In ungefähr 14 Tagen werd ich meine 1. Suite für Orgel wohl
vollendet haben – wen̅ Augener mir meine Sachen nicht im̅̅er so
auf die lange Bank schöbe. So hat er seit 8 Wochen die
Bacharrangements u. ich habe noch keine Korrekturen!
Leider dass meine Zeit so sehr besetzt ist; so kom̅̅e ich kaum mehr zum
Klavierüben u. muss im̅̅er abends u. nachts mir mühsam die
Zeit zum Komponieren abgeizen.
Entschuldigen Sie, hochgeehrter Herr, mir meine durch größte
Eile so schlechte Schrift, allein ich habe im Augenblicke Probe
Sollten Sie vielleicht ein Bild von Sich überflüssig haben, so erfreuen Sie
mich bitte damit; ich würde mir erlauben, mich zu revanchieren.
Mit ganz vorzüglichste Hochachtung
grüsst – mir musikalisch leider erst mit Ihnen bekan̅t –
Ihr
ergebenster
Max Reger
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
Nachlaß Busoni
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<lb/>Sollten Sie vielleicht ein Bild von Sich überflüssig haben, so erfreuen Sie
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Max Reger
Tonkünster
[Unterschrift]
Transkription unsicher:
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