Max Reger an Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Wiesbaden · 17. Juli 1895

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Wiesbaden, 17. July 95.
In Eile.
Hochgeehrter Herr!

Soeben erhalte ich meine
„Bäche“ u. beeile mich Ihnen selbe zuzusenden!
Sie werden wohl etwas erstaunt die Widmung
„An B. F. Busoni“ betrachten, da ich Sie doch gar
nicht einmal um Erlaubnis gefragt hatte. Entschuldigen
Sie bitte meine Anmassung u. nehmen sie die Widmung
an als kleines Zeichen meiner vorzüglichen Hochachtung
u. Bewunderung für Sie, u. lassen Sie mir die Freude, Sie
ein bisschen überrascht zu haben. Hoffentlich findet meine

Wiesbaden, 17. July 95. In Eile. Hochgeehrter Herr!

Soeben erhalte ich meine „Bäche“ und beeile mich , Ihnen selbe zuzusenden! Sie werden wohl etwas erstaunt die Widmung „An B. F. Busoni“ betrachten, da ich Sie doch gar nicht einmal um Erlaubnis gefragt hatte. Entschuldigen Sie bitte meine Anmassung und nehmen sie die Widmung an als kleines Zeichen meiner vorzüglichen Hochachtung und Bewunderung für Sie, und lassen Sie mir die Freude, Sie ein bisschen überrascht zu haben. Hoffentlich findet meine Bearbeitung Ihren Beifall und Sie spielen sie vielleicht. Wenn Sie damit einverstanden, so wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie vielleicht einige „lobende“ Zeilen an Augener schreiben würden, denn Augener würde gerne noch mehr derartige Bearbeitungen bringen. Schon seit längerer Zeit warte ich immer auf Briefe von Ihnen und so hoffe ich, dass Sie mich bald mit einem Briefchen erfreuen werden – und auch als unverschämter Mensch ,der ich nun einmal bin, erlaube ich mir, Sie auch daran zu erinnern, dass Sie mir schrieben , Sie wollten so liebenswürdig sein und mir einige ihrer Werke senden.

Entschuldigen Sie meine Schrift, aber ich bin so mit Arbeiten überhäuft, dass ich gar nicht weiß, wo ich zuerst anfangen soll. Hoffentlich haben Sie Sich in Helsingfors von den Strapazen des letzten Winters bestens erholt.

Mit vorzüglichster Hochachtung und Sie bestens grüßend Ihr dankbar ergebenster Max Reger Wiesbaden Bleichstr. 39 II.

Herrn B.F. Busoni Tonkünstler, Komponist Charlottenburg Kantstrasse 153

                                                                
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Bearbeitung Ihren Beifall u. Sie spielen sie vielleicht.
Wenn Sie damit einverstanden, so wäre ich Ihnen
sehr dankbar, wenn Sie vielleicht einige „lobende“ Zeilen
an Augener schreiben würden, denn Augener würde
gerne noch mehr derartige Bearbeitungen
bringen. Schon seit längerer Zeit warte ich immer
auf Briefe von Ihnen u. so hoffe ich, dass Sie mich bald
mit einem Briefchen erfreuen werden – u.
auch als unverschämter Mensch der ich nun einmal bin,
erlaube ich mir, Sie auch daran zu erinnern, dass
Sie mir schrieben , Sie wollten so liebenswürdig sein u.
mir einige ihrer Werke senden.

Entschuldigen Sie meine Schrift, aber ich bin
so mit Arbeiten überhäuft, dass ich gar nicht
weiß, wo ich zuerst anfangen soll.

                                                                
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Hoffentlich haben Sie Sich in Helsingfors von den
Strapazen des letzten Winters bestens erholt.

Mit vorzüglichster Hochachtung u. Sie
bestens grüßend
Ihr
dankbar ergebenster
Max Reger
Wiesbaden
Bleichstr. 39 II.

                                                                
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Herrn B.F. Busoni
Tonkünstler, Componist
Charlottenburg
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Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4050+4050a | olim: Mus.ep. M. Reger 95+95a |

Nachweis Kalliope

Zustand
Brief und Umschlag sind gut erhalten.
Umfang
2 Blatt, 3 beschriebene Seiten
Kollation
Seitenfolge: 1, 3, 4 (2 vacat)
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Max Reger, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen, eine Foliierung vorgenommen und das Briefdatum ergänzt hat
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
  • Poststempel (schwarze Tinte)
Bildquelle
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 123456

Zusammenfassung
Reger widmet Busoni ohne vorherige Absprache eine Bearbeitung der Toccata und Fuge d-Moll BWV 565; bittet um wohlwollende Annahme; erhofft sich eine Empfehlung an den Verleger Augener sowie Briefe und Werkzusendungen von Busoni.
Incipit
Soeben erhalte ich meine „Bäche“

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
Stand
29. April 2025: in Bearbeitung (in der Erfassungs-/Codierungsphase)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition