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Mus. ep. F. Busoni660( Busoni-Nachl. B I) | [1]
Mus. Nachl. F. Busoni B I, 769
key="E0500029"[Berlin],31 Mai 1921
Sehr verehrte Frau,
Ich danke für Ihre so sehr freundlichen Absichten mit Bedacht auf
das Winter-Programm. – Dieser Tage habe ich mich damit befasst,
eine Umgestaltung (nicht trockene Bearbeitung) meiner Fantasia
Contrappuntistica zu unternehmen; und habe diese Arbeit im Geiste
„dem Künstler und Freundes Paar Kwast-Hodapp“ zugedacht: es frägt
sich, ob Sie mir die freundliche Genehmigung ertheilen, diese
Dankesschuld auf dem Titel zu quittieren.
Es sind kaum 10 Seiten vorhanden von den 50, die muthmaasslich zu
erwarten stehen…!
Gerne werde ich die Antwort von Ihnen mündlich anhören; allein,
Sie vor ungebetenen Besuchern zu schützen, wird schwer fallen;
wenngleich es zuweilen bei mir auch still sein kann.
Von 3-4, und Abends – wenn das Wetter nicht zu sehr hinaus lockend,
– wenn das Theater mich nicht ruft, – bin ich stets zu Haus. Am
Vormittag arbeite ich; am späteren Nachmittag gönne ich mir etwas
Zeit im Freien, oder flüchte vor der immer schellenden Klingel.
„La Campanella!“
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Mus. ep. F. Busoni660( Busoni-Nachl. B I) | [1]
Mus. Nachl. F. Busoni B I, 769
key-"E0500029"[Berlin],31 Mai 1921
Sehr verehrte Frau,
Ich danke für Ihre so sehr freundlichen Absichten mit Bedacht auf
das Winter-Programm. – Dieser Tage habe ich mich damit befasst,
eine Umgestaltung (nicht trockene Bearbeitung) meiner Fantasia
Contrappuntistica zu unternehmen; und habe diese Arbeit im Geiste
„dem Künstler und Freundes Paar Kwast-Hodapp“ zugedacht: es frägt
sich, ob Sie mir die freundliche Genehmigung erteilen, diese
Dankesschuld auf dem Titel zu quittieren.
Es sind kaum 10 Seiten vorhanden von den 50, die mutmaßlich zu
erwarten stehen…!
Gerne werde ich die Antwort von Ihnen mündlich anhören; allein,
Sie vor ungebetenen Besuchern zu schützen, wird schwer fallen;
wenngleich es zuweilen bei mir auch still sein kann.
Von 3-4, und Abends – wenn das Wetter nicht zu sehr hinaus lockend,
– wenn das Theater mich nicht ruft, – bin ich stets zu Haus. Am
Vormittag arbeite ich; am späteren Nachmittag gönne ich mir etwas
Zeit im Freien, oder flüchte vor der immer schellenden Klingel.
„La Campanella!“
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<byline>An <persName key="E0300701" type="automated" nymRef="Frieda Kwast-Hodapp">Frieda Kwast-Hodapp</persName>
[Adresse:] <persName key="E0300017" type="automated" nymRef="Ferruccio Busoni">Dr. Busoni</persName> W 30
Frau Professor
<persName key="E0300701" type="automated" nymRef="Frieda Kwast-Hodapp">Frieda Kwast-Hodapp</persName>
Dörnberger Str.1. <placeName key="E0500029" type="automated" nymRef="Berlin">Berlin</placeName> W.</byline>
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<salute>An Sie und <persName key="E0300605" type="automated" nymRef="Philip James">Professor James</persName> herzlich achtungsvolle Grü<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>e.
<lb/>Ihr ganz ergebener </salute>
<signed><persName key="E0300017">F. Busoni</persName></signed>
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