das war heute Morgen eine unendliche
Freude und Uberraschung und ein
rechter Sonntagmorgen. Seien Sie
von ganzem Herzen bedankt. –
Ich habe gleich die Variationen eini⸗ gemale durchgespielt und war ent⸗ zückt durch die andere Schreibweise.Die Variationen über dem Prélude in c-Moll op. 28 Nr. 20 von Frédéric Chopin brachte Busoni 1922 in überarbeiteter Form im 5. Teil Nr. 1 des Bandes Klavierübrung in 5 Teilen bei Breitkopf und Härtel heraus. vgl.Riethmüller/Weindel/Shin 2000 Es ist merkwürdig, wie viel klarer
das Bild dadurch ist und wie sich das
Tempo dadurch viel plastischer ein⸗ prägt. Es wäre Vermessenheit, wenn
ich sagte, dass ich in dieses neue Werk
vollständig eingedrungen wäre, nur
einen Uberblick habe ich gewonnen
und ich bin mit dem Neuen, „aus⸗ gesöhnt“. Halten Sie das nicht für
eine Keckheit und Unbescheiden⸗ heit wenn ich das sage, aber ich habe
Ihr Jugendwerk mit seiner ganzen
Schwärmerei und technischen Schwie⸗
das war heute Morgen eine unendliche
Freude und Überraschung und ein
rechter Sonntagmorgen. Seien Sie
von ganzem Herzen bedankt.
Ich habe gleich die Variationen einige Male durchgespielt und war entzückt durch die andere Schreibweise.Die Variationen über dem Prélude in c-Moll op. 28 Nr. 20 von Frédéric Chopin brachte Busoni 1922 in überarbeiteter Form im 5. Teil Nr. 1 des Bandes Klavierübrung in 5 Teilen bei Breitkopf und Härtel heraus. vgl.Riethmüller/Weindel/Shin 2000
Es ist merkwürdig, wie viel klarer
das Bild dadurch ist und wie sich das
Tempo dadurch viel plastischer einprägt. Es wäre Vermessenheit, wenn
ich sagte, dass ich in dieses neue Werk
vollständig eingedrungen wäre, nur
einen Überblick habe ich gewonnen,
und ich bin mit dem Neuen „ausgesöhnt“. Halten Sie das nicht für
eine Keckheit und Unbescheidenheit, wenn ich das sage, aber ich habe
Ihr Jugendwerk mit seiner ganzen
Schwärmerei und technischen Schwierigkeiten lieb gehabt, und es wurde
mir erst schwer, mich daran zu gewöhnen, dass es neu belebt werden sollte.
Nun habe ich es in Händen und habe
bei dem Durchspielen gefühlt, dass an
Stelle der jugendlichen Schwärmerei
die Mystik getreten ist. Den Jugendlichen liebte ich, und dem „Gereiften“
stehe ich mit Bewunderung gegenüber,
gemischt mit einer heiligen Scheu.
Über das Concertino war ich aufs Äußerste überrascht, eine ausgezeichnete Studie, und fabelhaft geistvoll
gemacht. Soll ich Ihnen noch sagen, dass
mir die Notenblätter doppelt
lieb sind durch Ihre Korrektur und
dass ich sie anfasse in besonderer,
inniger Dankbarkeit?
Meine Konzerte beginnen am 3. Oktober.
Bis dahin wird es unmöglich sein,
die Variationen zu bringen, denn
sie müssen doch sehr gekonnt sein.
Ich habe drei Monate wirklicher
Arbeit hinter mir und war so
fleißig wie seit dem Jahre 13 nicht.
Die Kriegsjahre mit ihren Strapazen
und Entbehrungen hatten mir doch mehr
zugesetzt, wie ich wusste, und jetzt erst,
wo der Körper wieder gestählter war,
arbeitete auch die Seele anders. Dazu
kam die nähere Berührung mit Ihnen,
und Sie wissen gar nicht, welchen Eindruck Ihr Es-Dur-Konzert und Ihre
ganze Persönlichkeit auf mich machten. Schon
monatelang gärte das in mir, aber
durch dieses massenhafte Öffentlichspielen konnte ich nicht zur Tat kommen. Ich kam auch ohne zu wollen
in das viele Spielen hinein, trotzdem ich wusste, dass es künstlerisch
falsch und unmöglich war. Die Sorgsamkeit der Ausführung, die Pflege
der Sauberkeit und Gestaltung kamen
nicht genügend zur Verwirklichung.
Man half sich mit Geschick und Ungeschick durch. Nun habe ich wieder
einmal gearbeitet in Ruhe und Sorgfalt und habe vor, diesen Winter
weniger zu spielen, um das ausarbeiten zu können, wie ich es
denke. Vor allen Dingen das technische Weiterkommen. Vor einigen
Wochen sah ich ein kleines Bild aus
der Zeit von Raffael. Es war von
einer Durchsichtigkeit, Klarheit
kam. Ich habe wirklich nur gearbeitet
und war ein Einsiedler. Sie standen
aber meinem Herzen und Geist näher
wie je. Ich fahre übermorgen für
14 Tage auf ein Gut, weil ich einige
Tage pausieren muss. Ich litt die letzten Tage an starken Kopfschmerzen
und brauche ein wenig Luft.
Wenn ich zurück bin, komme ich.
Schreiben Sie mir nur eine Zeile
wegen der Betitelung, die Adresse
ist: Rittergut Holzdorf
bei Weimar
per Adr. Herrn Doktor Krebs.
Haben Sie noch einmal von ganzem
Herzen innigen Dank, und
seien Sie gütig gesinnt
Ihrer getreuen
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
<note type="shelfmark" place="margin-left" resp="#archive">Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2697</note>
<opener>
<dateline>
<lb/><cb type="left"/><placeName key="E0500029">Berlin</placeName> W. <cb type="right"/><placeName key="E0501083">Dörnbergstr. I</placeName>
<lb/><cb type="right"/><date when-iso="1922-09-03">3/9.22</date>.
</dateline>
<salute>Hochverehrter und lieber <persName key="E0300017">Meister</persName>,</salute>
</opener>
<p type="pre-split">
das war heute Morgen eine unendliche
<lb/>Freude und <choice><sic>U</sic><corr>Ü</corr></choice>berraschung und ein
<lb/>rechter Sonntagmorgen. Seien Sie
<lb/>von ganzem Herzen bedankt.<orig> –</orig>
<lb/>Ich habe gleich die <title key="E0400764">Variationen</title> eini
<lb break="no"/>ge<choice><orig>m</orig><reg> M</reg></choice>ale durchgespielt und war ent
<lb break="no"/>zückt durch die andere Schreibweise.
<note type="commentary" resp="#E0301039">Die <title key="E0400764">Variationen über dem Prélude in c-Moll op. 28 Nr. 20 von Frédéric Chopin</title> brachte <persName key="E0300017">Busoni</persName> <date when-iso="1922">1922</date> in überarbeiteter Form im 5. Teil Nr. 1 des Bandes <title key="E0400166">Klavierübrung in 5 Teilen</title> bei <orgName key="E0600002">Breitkopf und Härtel</orgName> heraus. vgl.<bibl><ref target="#E0800012"/></bibl></note>
<lb/>Es ist merkwürdig, wie viel klarer
<lb/>das Bild dadurch ist und wie sich das
<lb/>Tempo dadurch viel plastischer ein
<lb break="no"/>prägt. Es wäre Vermessenheit, wenn
<lb/>ich sagte, dass ich in dieses neue Werk
<lb/>vollständig eingedrungen wäre, nur
<lb/>einen <choice><sic>U</sic><corr>Ü</corr></choice>berblick habe ich gewonnen<reg>,</reg>
<lb/>und ich bin mit dem Neuen<orig>,</orig> <q rend="dq-du">aus
<lb break="no"/>gesöhnt</q>. Halten Sie das nicht für
<lb/>eine Keckheit und Unbescheiden
<lb break="no"/>heit<reg>,</reg> wenn ich das sage, aber ich habe
<lb/>Ihr Jugendwerk mit seiner ganzen
<lb/>Schwärmerei und technischen Schwie
</p></div>
2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
2XML
rigkeiten lieb gehabt und es wurde
mir erst schwer, mich daran zu gewöh⸗ nen, dass es neu belebt werden sollte.
Nun habe ich es in Händen und habe
bei dem Durchspielen gefühlt, dass an
Stelle der jugendlichen Schwärmerei
die Mystik getreten ist. Den Jugend⸗ lichen liebte ich und dem „Gereiften“ stehe ich mit Bewunderung gegenüber,
gemischt mit einer heiligen Scheu.
Uber das Conzertino war ich aufs Au⸗ sserste überrascht, eine ausgezeichne⸗ te Studie und fabelhaft geistvoll
gemacht. Soll ich Ihnen noch sagen, dass
mir die Notenblätter noch doppelt
lieb sind, durch Ihre Correktur und
dass ich sie anfasse in besonderer
innigen Dankbarkeit. –
Meine Conzerte beginnen am 3. Okt.
Bis dahin wird es unmöglich sein,
die Variationen zu bringen, denn
sie müssen doch sehr gekonnt sein.
Ich habe drei Monate wirklicher
Arbeit hinter mir und war so
fleissig, wie seit dem Jahre 13 nicht.
Die Kriegsjahre mit ihren Strapazen
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split">
rigkeiten lieb gehabt<reg>,</reg> und es wurde
<lb/>mir erst schwer, mich daran zu gewöh
<lb break="no"/>nen, dass es neu belebt werden sollte.
<lb/>Nun habe ich es in Händen und habe
<lb/>bei dem Durchspielen gefühlt, dass an
<lb/>Stelle der jugendlichen Schwärmerei
<lb/>die Mystik getreten ist. Den Jugend
<lb break="no"/>lichen liebte ich<reg>,</reg> und dem <q rend="dq-du">Gereiften</q>
<lb/>stehe ich mit Bewunderung gegenüber,
<lb/>gemischt mit einer heiligen Scheu.
<lb/><choice><sic>U</sic><corr>Ü</corr></choice>ber das <title key="E0400762">Con<choice><orig>z</orig><reg>c</reg></choice>ertino</title> war ich aufs <choice><sic>A</sic><corr>Ä</corr></choice>u
<lb break="no"/><choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>erste überrascht, eine ausgezeichne
<lb break="no"/>te Studie<reg>,</reg> und fabelhaft geistvoll
<lb/>gemacht. Soll ich Ihnen noch sagen, dass
<lb/>mir die Notenblätter <del rend="strikethrough">noch</del> doppelt
<lb/>lieb sind<orig>,</orig> durch Ihre <choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>orrektur und
<lb/>dass ich sie anfasse in besonderer<reg>,</reg>
<lb/>innige<choice><sic>n</sic><corr>r</corr></choice> Dankbarkeit<choice><orig>. –</orig><reg>?</reg></choice>
<lb/>Meine <choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>onzerte beginnen am <date when-iso="1922-10-03">3. <choice><abbr>Okt.</abbr><expan>Oktober</expan></choice><reg>.</reg></date>
<lb/>Bis dahin wird es unmöglich sein,
<lb/>die <title key="E0400764">Variationen</title> zu bringen, denn
<lb/>sie müssen doch <hi rend="underline">sehr</hi> gekonnt sein.
<lb/>Ich habe drei Monate wirklicher
<lb/>Arbeit hinter mir und war so
<lb/>flei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>ig<orig>,</orig> wie seit dem <date when-iso="1913">Jahre 13</date> nicht.
<lb/>Die Kriegsjahre mit ihren Strapazen
</p>
<note type="stamp" place="bottom-center" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">
Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
</div>
3Faksimile
3Diplomatische Umschrift
3XML
B II, 2697
2/
und Entbehrungen hatten mir doch mehr
zugesetzt, wie ich wusste und jetzt erst
wo der Körper wieder gestählter war,
arbeitete auch die Seele anders. Dazu
kam die nähere Berührung mit Ihnen
und Sie wissen gar nicht, welchen Ein⸗ druck Ihr Es-Dur Conzert und Ihre
ganze Persönlichkeit auf mich machte. Schon
monatelang gärte das in mir, aber
durch dieses massenhafte Offentlichspie⸗ len konnte ich nicht zur Tat kom⸗ men. Ich kam auch ohne zu wollen
in das viele Spielen hinein, trotz⸗ dem ich wusste, dass es künstlerisch
falsch und unmöglich war. Die Sorg⸗ samkeit der Ausführung, die Pflege
der Sauberkeit und Gestaltung kam
nicht genügend zur Verwirklichung.
Man half sich mit Geschick und Un⸗ geschick durch. Nun habe ich wieder
einmal gearbeitet in Ruhe und Sorg⸗ falt und habe vor, diesen Winter
weniger zu spielen um das aus⸗ arbeiten zu können, wie ich es
denke. Vor allen Dingen das Tech⸗ nische Weiterkommen. Vor einigen
Wochen sah ich ein kleines Bild aus
der Zeit von Raffael. Es war von
einer Durchsichtigkeit, Klarheit
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
<p>
<note type="shelfmark" place="top" resp="#archive" rend="indent">B II, 2697</note>
<note type="pagination" place="margin-left" resp="#major_hand">2/</note>
und Entbehrungen hatten mir doch mehr
<lb/>zugesetzt, wie ich wusste<reg>,</reg> und jetzt erst<reg>,</reg>
<lb/>wo der Körper wieder gestählter war,
<lb/>arbeitete auch die Seele anders. Dazu
<lb/>kam die nähere Berührung mit Ihnen<reg>,</reg>
<lb/>und Sie wissen gar nicht, welchen Ein
<lb break="no"/>druck Ihr Es-Dur<choice><orig> C</orig><reg>-K</reg></choice>onzert und Ihre
<lb/>ganze Persönlichkeit auf mich machte<choice><sic/><corr>n</corr></choice>. Schon
<lb/>monatelang gärte das in mir, aber
<lb/>durch dieses massenhafte <choice><sic>O</sic><corr>Ö</corr></choice>ffentlichspie
<lb break="no"/>len konnte ich nicht zur Tat kom
<lb break="no"/>men. Ich kam auch ohne zu wollen
<lb/>in das viele Spielen hinein, trotz
<lb break="no"/>dem ich wusste, dass es künstlerisch
<lb/>falsch und unmöglich war. Die Sorg
<lb break="no"/>samkeit der Ausführung, die Pflege
<lb/>der Sauberkeit und Gestaltung kam<corr>en</corr>
<lb/>nicht genügend zur Verwirklichung.
<lb/>Man half sich mit Geschick und Un
<lb break="no"/>geschick durch. Nun habe ich wieder
<lb/>einmal gearbeitet in Ruhe und Sorg
<lb break="no"/>falt und habe vor, diesen Winter
<lb/>weniger zu spielen<reg>,</reg> um das aus
<lb break="no"/>arbeiten zu können, wie ich es
<lb/>denke. Vor allen Dingen das <choice><sic>T</sic><corr>t</corr></choice>ech
<lb break="no"/>nische Weiterkommen. Vor einigen
<lb/>Wochen sah ich ein kleines Bild aus
<lb/>der Zeit von <persName key="E0300635">Raffael</persName>. Es war von
<lb/>einer Durchsichtigkeit, Klarheit
</p>
</div>
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
<p>
und Vollendung, dass ich nur sagte, so
<lb/>muss man spielen. Dass Sie der Einzige
<lb/>sind, der das kann, habe ich Ihnen
<lb/>schon oft gesagt<reg>,</reg> und so hatte ich die
<lb/>Idee<reg>,</reg> als ob Ihr Spiel mit derselben
<lb/>Plastik an der Wand hing<orig>,</orig> wie das
<lb/>kleine Bild. Und das war beim Arbei
<lb break="no"/>ten mein Vorbild.<orig> –</orig>
<lb/>Ich werde also die <title key="E0400764">Variationen</title> anfan
<lb break="no"/>gen und<reg>,</reg> so<orig> </orig>bald ich kann, sie spielen.
<lb/>Unterdessen habe ich Ihren <title key="E0400203">Mephisto<pc>=</pc>
<lb break="no"/>Walzer</title> studiert, der diesen Winter auf
<lb/>dem Repertoir<corr>e</corr> steht, dann die wunder
<lb break="no"/>vollen <title key="E0400773"><choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>adenzen zum d-<choice><orig>moll </orig><reg>Moll-</reg></choice>Mo
<lb break="no"/>zartkonzert</title>, dann kommt diesen Win
<lb break="no"/>ter die <title key="E0400760"><choice><orig>2 </orig><reg>zwei</reg></choice>klavierige Contrappuntisti
<lb break="no"/>ca</title> und bis <add place="above">jetzt</add> <choice><orig>6 M</orig><reg>sechsm</reg></choice>al das <title key="E0400762">Con<choice><orig>z</orig><reg>c</reg></choice>ertino</title>,
<lb/>in <placeName key="E0500033"><choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>öln</placeName> <placeName key="E0501106">Gürzenich</placeName>,
<note type="commentary" resp="#E0301039">Am <date when-iso="1922-11-21">21. November 1922</date> spielt <persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName> das IV. Gürzenich-Konzert unter der Leitung von <persName key="E0301054">Hermann Abendroth</persName>. Auf dem Programm stehen die folgenden Werke: <persName key="E0301055">Hermann Unger</persName> <title key="E0400772">Jahreszeiten, Suite op. 26 für großes Orchester</title>, <persName key="E0300017">Ferruccio Busoni</persName> <title key="E0400330">Concertino für Klarinette und kleines Orchester op. 48, K 276</title> und <persName key="E0300458">Peter Tschaikowsky</persName><title key="E0400771">IV. Sinfonie f-Moll op. 36</title>. <bibl><ref target="#E0800568"/>Bd. 2, S. 490</bibl>.</note>
<placeName key="E0500005">Hamburg</placeName> <orgName key="E0600107">Theater</orgName>,
<note type="commentary" resp="#E0301039"><persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName> spielte am <date when-iso="1923-01-10">Mittwoch den 10. Januar 1923</date> unter der Leitung von <persName key="E0300750">Rudolf Schulz-Dornburg</persName> das Dritte Konzert mit dem <orgName key="E0600107">Stadttheater-Orchester</orgName>. Sie spielte das <title key="E0400762">Conzertino</title> von <persName key="E0300017">Ferruccio Busoni</persName>.<bibl>(<orgName key="E0600273">Hamburger Echo</orgName> 37, Nr. 12, <date when-iso="1923-01-13">13. Januar 1923</date>, S. 2,<ref type="ext" target="https://zeitungen.sub.uni-hamburg.de/recherche-zeitungen/detail-zeitungen?tx_dlf%5Bdouble%5D=0&tx_dlf%5Bid%5D=107497&tx_dlf%5Bpage%5D=2&tx_dlf%5Bpagegrid%5D=0&tx_dlf_navigation%5Bcontroller%5D=Navigation&cHash=8503485bf2dacd06b036cb3b56424802">Digitalisat</ref>)</bibl>.</note>
<lb/><placeName key="E0500061">Wiesbaden</placeName> <orgName key="E0600268">Theater</orgName>,
<note type="commentary" resp="#E0301039">Am <date when-iso="1923-02-07">7. Feburar 1923</date> spielte <persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName> unter der Leitung von <persName key="E0301071">Artur Rother</persName> das <title key="E0400762">Concertino für Pianoforte und Orchester K 292</title>.<bibl>(<orgName key="E0600278">Wiesbadener Tagblatt</orgName> Nr. 29, <date when-iso="1923-02-06">6. Februar 1923</date>, S. 4, <ref type="ext" target="https://hlbrm.digitale-sammlungen.hebis.de/zeitungen-hlbrm/periodical/pageview/2831550?query=Hodapp"/>)</bibl>.</note>
<placeName key="E0501088">Flensburg</placeName> Sinfonie
<lb break="no"/>konzert,
<note type="commentary" resp="#E0301039"><persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName> spielte am <date when-iso="1923-01-11">11. Januar 1923</date> unter der Leitung von <persName key="E0301092">Viktor Wolfgang Schwarz</persName> mit dem <orgName key="E0600280">Städtischen Orchester Flensburg</orgName>. Auf dem Programm standen <persName key="E0300097">Max Regers</persName> <title key="E0400765">Variationen und Fuge auf ein Thema von Mozart</title>, <persName key="E0300017">Ferruccio Busonis</persName> <title key="E0400014">Konzert für Klavier und Orchester C-Dur mit Männerchor</title> und <persName key="E0300387">Anton Bruckners</persName> <title key="E0400792">Sinfonie Nr. 8</title>. <bibl><ref target="#E0800578"/> S. 4</bibl>.</note>
<placeName key="E0500294">Heidelberg</placeName> <orgName key="E0600269">Bach<pc>=</pc>Verein</orgName>
<note type="commentary" resp="#E0301039">Auf Nachfrage im Archiv des Bachchors konnte keine Auskunft über ein Konzert von <persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName> im Winter <date when-iso="1922">1922</date> gegeben werden.</note>
und
<lb/><placeName key="E0500226">Danzig</placeName> Sinfoniekonzert.
<note type="commentary" resp="#E0301039">Am <date when-iso="1922-10-11">11. Oktober 1922</date> spielte <persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName> unter der Leitung von <persName key="E0301052">Henry Prins</persName> im <placeName key="E0501104">Friedrich-Wilhelm-Schützenhaus</placeName> in <placeName key="E0500226">Danzig</placeName> mit der <orgName key="E0600270">Philharmonischen Gesellschaft</orgName>. Auf dem Programm stand <persName key="E0300009">Johannes Brahms</persName><title key="E0400005">Sinfonie Nr. c-Moll op. 68</title>, <persName key="E0300010">Wolfgang Amadeus Mozart</persName> <title key="E0400224">Klavierkonzert d-Moll KV 466</title> und von <persName key="E0301053">Joseph Haas</persName> <title key="E0400770">Heitere Serenade op. 41</title>. <bibl>(<orgName key="E0600267">Danziger Volksstimme: Organ für die werktätige Bevölkerung der Freien Stadt Danzig</orgName> 13, Nr. 236, <date when-iso="1922-10-07">7. Oktober 1922</date>, S. 8,<ref type="ext" target="https://library.fes.de/danzig/pdf/1922/1922-236.pdf">Digitalisat</ref>)</bibl>.</note>
Nun bitte ich
<lb/>Sie sehr, mir doch genau den Titel
<lb/>aufzuschreiben, wie ich das Werk annon
<lb break="no"/>cieren soll, damit die Getrenntheit
<lb/>vom <title key="E0400585"><choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>onzertstück</title> und <title key="E0400762">Con<choice><orig>z</orig><reg>c</reg></choice>ertino</title> weg
<lb break="no"/>fällt.<orig> –</orig>
<note type="commentary" resp="#E0301039"><date when-iso="1921">1921</date> komponierte <persName key="E0300017">Busoni</persName> die <title key="E0400755">Romanza e Scherzoso für Pianoforte und Orchester</title>. Damit konnten diese mit dem <title key="E0400585">Konzertstück für Pianoforte und Orchester op. 31a</title> vereinigt werden. Hieraus ergab sich das <title key="E0400762">Concertino für Pianoforte und Orchester</title>.<bibl><ref target="#E0800012"/></bibl></note>
<note type="stamp" place="inline" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">
Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
<lb/>Glauben Sie nicht, dass ich undankbar
<lb/>bin, dass ich die letzten Wochen nicht
</p>
</div>
5Faksimile
5Diplomatische Umschrift
5XML
B II, 2697
3/.
kam. Ich habe wirklich nur gearbeitet
und war ein Einsiedler. Sie standen
aber meinem Herzen und Geist näher
wie je. Ich fahre übermorgen für
14 Tage auf ein Gut weil ich einige
Tage pausieren muss. Ich litt die letz⸗ ten Tage an starken Kopfschmerzen
und brauche ein wenig Luft.
Wenn ich zurück bin, komme ich.
Schreiben Sie mir nur eine Zeile
wegen der Betitelung, die Adresse
ist: Rittergut Holzdorf bei Weimar per Adr. Herrn Doktor Krebs.
Haben Sie noch einmal von ganzem
Herzen innigen Dank und
seien Sie gütig gesinnt,
Ihrer getreuen
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
<p>
<note type="shelfmark" resp="#archive" place="top" rend="indent">B II, 2697</note>
<note type="pagination" place="margin-left" resp="#major_hand">3/.</note>
kam. Ich habe wirklich nur gearbeitet
<lb/>und war ein Einsiedler. Sie standen
<lb/>aber meinem Herzen und Geist näher
<lb/>wie je. Ich fahre <date when-iso="1922-09-05">übermorgen</date> für
<lb/>14 Tage auf ein Gut<reg>,</reg> weil ich einige
<lb/>Tage pausieren muss. Ich litt die letz
<lb break="no"/>ten Tage an starken Kopfschmerzen
<lb/>und brauche ein wenig Luft.
<lb/>Wenn ich zurück bin, komme ich.
<lb/>Schreiben Sie mir nur eine Zeile
<lb/>wegen der Betitelung, die Adresse
<lb/>ist: <placeName key="E0501107">Rittergut Holzdorf</placeName>
<lb/>bei <placeName key="E0500144">Weimar</placeName>
<lb/>per Adr. <persName key="E0301051">Herrn Doktor Krebs</persName>.
</p>
<closer>
<salute>
Haben Sie noch einmal von ganzem
<lb/>Herzen innigen Dank<reg>,</reg> und
<lb/>seien Sie gütig gesinnt<orig>,</orig>
<lb/>Ihrer getreuen
</salute>
<signed><persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName>.</signed>
</closer>
</div>
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2697 | olim:
|
Brief von Frieda Kwast-Hodapp an Ferruccio Busoni (Berlin, 3. September 1922), bearbeitet von Malena Dautel Castro, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Frieda Kwast-Hodapp, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, April 2025: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0102224 (28. Oktober 2025: in Korrekturphase)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
XML
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xml:id="D0102224">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title xml:lang="de">Brief von Frieda Kwast-Hodapp an Ferruccio Busoni (Berlin, 3. September 1922)</title>
<title xml:lang="en">Letter by Frieda Kwast-Hodapp to Ferruccio Busoni (Berlin, 3 September 1922)</title>
<author key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</author>
<respStmt>
<resp>Prepared by</resp>
<persName key="E0301039">
<forename>Malena</forename>
<surname>Dautel</surname>
<surname>Castro</surname>
</persName>
</respStmt>
<respStmt>
<resp>Digitization by</resp>
<orgName key="D-B">Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz</orgName>
</respStmt>
</titleStmt>
<publicationStmt>
<publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher>
<pubPlace>Berlin</pubPlace>
<date when-iso="2025-04"/>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/">Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)</licence>
</availability>
</publicationStmt>
<seriesStmt>
<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
<title type="genre">Briefe</title>
<title type="subseries" key="E010016">Briefwechsel Ferruccio Busoni – Frieda Kwast-Hodapp</title>
<editor key="E0300314">Christian Schaper</editor>
<editor key="E0300313">Ullrich Scheideler</editor>
</seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country key="DE">Deutschland</country>
<settlement>Berlin</settlement>
<institution key="D-B">Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz</institution>
<repository>Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv</repository>
<collection>Nachlass Ferruccio Busoni</collection>
<idno>Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2697</idno>
<altIdentifier>
<idno type="D-B.olim"><!--Mus.ep. F. Busoni #--></idno>
</altIdentifier>
<altIdentifier>
<institution>Kalliope-Verbund</institution>
<idno>DE-611-HS-638113</idno>
</altIdentifier>
</msIdentifier>
<msContents>
<summary><persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName> ist begeistert von <persName key="E0300017">Busonis</persName> Überarbeitung der <title key="E0400764">Variationen und Fuge über das Prélude in c-Moll op. 28 Nr. 20 von Frédéric Chopin für Pianoforte</title>; konnte keine neuen Stücke üben, da sie in den letzten drei Monaten viele Konzerte gegeben hat; erzählt von zukünftigen Konzertvorhaben, bei denen Stücke von <persName key="E0300017">Busoni</persName> auf dem Programm stehen; kündigt einen 14-tägigen Urlaub auf dem <placeName key="E0501107">Rittergut Holzdorf</placeName> an.</summary>
<msItem>
<docDate><date when-iso="1922-09-03"/></docDate>
<docDate resp="#archive" sameAs="#arch_date"><!--<date when-iso="1912" cert="unknown"/>[1912?]--></docDate>
<incipit>das war heute Morgen eine unendliche</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc>
<supportDesc>
<extent>
<measure type="folio">3 Blatt</measure>
<measure type="pages">5 beschriebene Seiten</measure>
</extent>
<collation>Seitenfolge: 1, 3, 2, 4, 5</collation>
<condition>Der Brief ist gut erhalten.</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
<handDesc>
<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="blue_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300701">Hand des Absenders Frieda Kwast-Hodapp, Brieftext in blauer Tinte, in deutscher Kurrentschrift</handNote>
<handNote xml:id="archive" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen, eine Foliierung vorgenommen und das Briefdatum ergänzt hat</handNote>
<handNote xml:id="archive_pencil" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Bleistift vorgenommen hat</handNote>
<handNote xml:id="sbb_st_red" scope="minor" medium="red_ink" scribe="archivist">Bibliotheksstempel (rote Tinte)</handNote>
<handNote xml:id="post" scope="minor" medium="black_ink" scribe="postoffice">Poststempel (schwarze Tinte)</handNote>
</handDesc>
<accMat>
<pb n="7"/>
<note type="shelfmark" place="top-center" resp="#archive">Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2697-Beil.</note>
<note type="annotation" place="top-right" resp="#gerda.busoni">
<persName key="E0300701">Frau Kwast-Hodapp</persName>
</note>
<pb n="8"/>
<note type="stamp" place="margin-right" resp="#post">
<stamp rend="round border align(center) majuscule">
<placeName key="E0500029">Berlin</placeName> W
<lb/>–<date when-iso="1922-09-04">4.9.22</date>.7–8V.
<lb/>* 35 <seg rend="minuscule">k</seg>
</stamp>
</note>
<note type="address" resp="#major_hand" place="center">
<address rend="latin">
<addrLine rend="kurrent">Herrn</addrLine>
<addrLine>Doktor</addrLine> <note type="stamp" place="inline" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">
Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
<addrLine><persName key="E0300017">Ferruccio Busoni</persName></addrLine>
<addrLine><placeName key="E0500072">Victoria Luiseplatz 11</placeName></addrLine>
<addrLine rend="indent"><placeName key="E0500029"><hi rend="underline">Berlin</hi></placeName> W. 30</addrLine>
</address>
</note>
</accMat>
</physDesc>
<history>
<origin>
<origPlace key="E0500029">Berlin</origPlace>
<origDate when-iso="1922-09-03"/>
</origin>
</history>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc>
<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
</projectDesc>
<editorialDecl>
<hyphenation eol="hard" rend="dh">
<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit Doppelbindestrichen (⸗).</p>
</hyphenation>
<punctuation marks="all" placement="external">
<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
</punctuation>
<quotation marks="none">
<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
</quotation>
<p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptr target="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/>
</p>
</editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<correspDesc ref="http://www.busoni-nachlass.org/D0102224">
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/116632658" key="E0300701">Kwast-Hodapp, Frieda</persName>
<date when="1922-09-03"/>
<placeName ref="http://www.geonames.org/2950159" key="E0500029">Berlin</placeName>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118518011" key="E0300017">Busoni, Ferruccio</persName>
</correspAction>
<correspContext>
<!--<ref type="replyTo" target="#D01022##"/>-->
<ref type="repliedBy" target="#D0102225"/>
<ref type="previous" target="#D0102223"/>
<ref type="next" target="#D0102225"/>
</correspContext>
</correspDesc>
<langUsage>
<language ident="de"/>
</langUsage>
</profileDesc>
<revisionDesc status="proposed">
<change when-iso="2025-04-29" who="#E0300314">Datei per Skript angelegt, status todo</change>
<change when-iso="2025-08-15" who="#E0301039">Bearbeitung übernommen, status unfinished</change>
<change when-iso="2025-09-29" who="#E0301039">Bearbeitung abgeschlossen, status proposed</change>
<change when-iso="2025-10-28" who="#E0300314">Transkription und Regularisierung durchgesehen</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<facsimile sameAs="https://content.staatsbibliothek-berlin.de/dc/1888242477/manifest">
<graphic n="1" url="https://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB000363EF00000001"/>
<graphic n="2" url="https://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB000363EF00000002"/>
<graphic n="3" url="https://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB000363EF00000003"/>
<graphic n="4" url="https://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB000363EF00000004"/>
<graphic n="5" url="https://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB000363EF00000005"/>
<graphic n="6" url="https://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB000363EF00000006"/>
</facsimile>
<text type="letter">
<body>
<div type="transcription">
<pb n="1"/>
<note type="shelfmark" place="margin-left" resp="#archive">Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2697</note>
<opener>
<dateline>
<lb/><cb type="left"/><placeName key="E0500029">Berlin</placeName> W. <cb type="right"/><placeName key="E0501083">Dörnbergstr. I</placeName>
<lb/><cb type="right"/><date when-iso="1922-09-03">3/9.22</date>.
</dateline>
<salute>Hochverehrter und lieber <persName key="E0300017">Meister</persName>,</salute>
</opener>
<p>
das war heute Morgen eine unendliche
<lb/>Freude und <choice><sic>U</sic><corr>Ü</corr></choice>berraschung und ein
<lb/>rechter Sonntagmorgen. Seien Sie
<lb/>von ganzem Herzen bedankt.<orig> –</orig>
<lb/>Ich habe gleich die <title key="E0400764">Variationen</title> eini
<lb break="no"/>ge<choice><orig>m</orig><reg> M</reg></choice>ale durchgespielt und war ent
<lb break="no"/>zückt durch die andere Schreibweise.
<note type="commentary" resp="#E0301039">Die <title key="E0400764">Variationen über dem Prélude in c-Moll op. 28 Nr. 20 von Frédéric Chopin</title> brachte <persName key="E0300017">Busoni</persName> <date when-iso="1922">1922</date> in überarbeiteter Form im 5. Teil Nr. 1 des Bandes <title key="E0400166">Klavierübrung in 5 Teilen</title> bei <orgName key="E0600002">Breitkopf und Härtel</orgName> heraus. vgl.<bibl><ref target="#E0800012"/></bibl></note>
<lb/>Es ist merkwürdig, wie viel klarer
<lb/>das Bild dadurch ist und wie sich das
<lb/>Tempo dadurch viel plastischer ein
<lb break="no"/>prägt. Es wäre Vermessenheit, wenn
<lb/>ich sagte, dass ich in dieses neue Werk
<lb/>vollständig eingedrungen wäre, nur
<lb/>einen <choice><sic>U</sic><corr>Ü</corr></choice>berblick habe ich gewonnen<reg>,</reg>
<lb/>und ich bin mit dem Neuen<orig>,</orig> <q rend="dq-du">aus
<lb break="no"/>gesöhnt</q>. Halten Sie das nicht für
<lb/>eine Keckheit und Unbescheiden
<lb break="no"/>heit<reg>,</reg> wenn ich das sage, aber ich habe
<lb/>Ihr Jugendwerk mit seiner ganzen
<lb/>Schwärmerei und technischen Schwie
<pb n="2" break="no"/>
rigkeiten lieb gehabt<reg>,</reg> und es wurde
<lb/>mir erst schwer, mich daran zu gewöh
<lb break="no"/>nen, dass es neu belebt werden sollte.
<lb/>Nun habe ich es in Händen und habe
<lb/>bei dem Durchspielen gefühlt, dass an
<lb/>Stelle der jugendlichen Schwärmerei
<lb/>die Mystik getreten ist. Den Jugend
<lb break="no"/>lichen liebte ich<reg>,</reg> und dem <q rend="dq-du">Gereiften</q>
<lb/>stehe ich mit Bewunderung gegenüber,
<lb/>gemischt mit einer heiligen Scheu.
<lb/><choice><sic>U</sic><corr>Ü</corr></choice>ber das <title key="E0400762">Con<choice><orig>z</orig><reg>c</reg></choice>ertino</title> war ich aufs <choice><sic>A</sic><corr>Ä</corr></choice>u
<lb break="no"/><choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>erste überrascht, eine ausgezeichne
<lb break="no"/>te Studie<reg>,</reg> und fabelhaft geistvoll
<lb/>gemacht. Soll ich Ihnen noch sagen, dass
<lb/>mir die Notenblätter <del rend="strikethrough">noch</del> doppelt
<lb/>lieb sind<orig>,</orig> durch Ihre <choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>orrektur und
<lb/>dass ich sie anfasse in besonderer<reg>,</reg>
<lb/>innige<choice><sic>n</sic><corr>r</corr></choice> Dankbarkeit<choice><orig>. –</orig><reg>?</reg></choice>
<lb/>Meine <choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>onzerte beginnen am <date when-iso="1922-10-03">3. <choice><abbr>Okt.</abbr><expan>Oktober</expan></choice><reg>.</reg></date>
<lb/>Bis dahin wird es unmöglich sein,
<lb/>die <title key="E0400764">Variationen</title> zu bringen, denn
<lb/>sie müssen doch <hi rend="underline">sehr</hi> gekonnt sein.
<lb/>Ich habe drei Monate wirklicher
<lb/>Arbeit hinter mir und war so
<lb/>flei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>ig<orig>,</orig> wie seit dem <date when-iso="1913">Jahre 13</date> nicht.
<lb/>Die Kriegsjahre mit ihren Strapazen
</p>
<note type="stamp" place="bottom-center" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">
Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
<pb n="3"/>
<p>
<note type="shelfmark" place="top" resp="#archive" rend="indent">B II, 2697</note>
<note type="pagination" place="margin-left" resp="#major_hand">2/</note>
und Entbehrungen hatten mir doch mehr
<lb/>zugesetzt, wie ich wusste<reg>,</reg> und jetzt erst<reg>,</reg>
<lb/>wo der Körper wieder gestählter war,
<lb/>arbeitete auch die Seele anders. Dazu
<lb/>kam die nähere Berührung mit Ihnen<reg>,</reg>
<lb/>und Sie wissen gar nicht, welchen Ein
<lb break="no"/>druck Ihr Es-Dur<choice><orig> C</orig><reg>-K</reg></choice>onzert und Ihre
<lb/>ganze Persönlichkeit auf mich machte<choice><sic/><corr>n</corr></choice>. Schon
<lb/>monatelang gärte das in mir, aber
<lb/>durch dieses massenhafte <choice><sic>O</sic><corr>Ö</corr></choice>ffentlichspie
<lb break="no"/>len konnte ich nicht zur Tat kom
<lb break="no"/>men. Ich kam auch ohne zu wollen
<lb/>in das viele Spielen hinein, trotz
<lb break="no"/>dem ich wusste, dass es künstlerisch
<lb/>falsch und unmöglich war. Die Sorg
<lb break="no"/>samkeit der Ausführung, die Pflege
<lb/>der Sauberkeit und Gestaltung kam<corr>en</corr>
<lb/>nicht genügend zur Verwirklichung.
<lb/>Man half sich mit Geschick und Un
<lb break="no"/>geschick durch. Nun habe ich wieder
<lb/>einmal gearbeitet in Ruhe und Sorg
<lb break="no"/>falt und habe vor, diesen Winter
<lb/>weniger zu spielen<reg>,</reg> um das aus
<lb break="no"/>arbeiten zu können, wie ich es
<lb/>denke. Vor allen Dingen das <choice><sic>T</sic><corr>t</corr></choice>ech
<lb break="no"/>nische Weiterkommen. Vor einigen
<lb/>Wochen sah ich ein kleines Bild aus
<lb/>der Zeit von <persName key="E0300635">Raffael</persName>. Es war von
<lb/>einer Durchsichtigkeit, Klarheit
</p>
<pb n="4"/>
<p>
und Vollendung, dass ich nur sagte, so
<lb/>muss man spielen. Dass Sie der Einzige
<lb/>sind, der das kann, habe ich Ihnen
<lb/>schon oft gesagt<reg>,</reg> und so hatte ich die
<lb/>Idee<reg>,</reg> als ob Ihr Spiel mit derselben
<lb/>Plastik an der Wand hing<orig>,</orig> wie das
<lb/>kleine Bild. Und das war beim Arbei
<lb break="no"/>ten mein Vorbild.<orig> –</orig>
<lb/>Ich werde also die <title key="E0400764">Variationen</title> anfan
<lb break="no"/>gen und<reg>,</reg> so<orig> </orig>bald ich kann, sie spielen.
<lb/>Unterdessen habe ich Ihren <title key="E0400203">Mephisto<pc>=</pc>
<lb break="no"/>Walzer</title> studiert, der diesen Winter auf
<lb/>dem Repertoir<corr>e</corr> steht, dann die wunder
<lb break="no"/>vollen <title key="E0400773"><choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>adenzen zum d-<choice><orig>moll </orig><reg>Moll-</reg></choice>Mo
<lb break="no"/>zartkonzert</title>, dann kommt diesen Win
<lb break="no"/>ter die <title key="E0400760"><choice><orig>2 </orig><reg>zwei</reg></choice>klavierige Contrappuntisti
<lb break="no"/>ca</title> und bis <add place="above">jetzt</add> <choice><orig>6 M</orig><reg>sechsm</reg></choice>al das <title key="E0400762">Con<choice><orig>z</orig><reg>c</reg></choice>ertino</title>,
<lb/>in <placeName key="E0500033"><choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>öln</placeName> <placeName key="E0501106">Gürzenich</placeName>,
<note type="commentary" resp="#E0301039">Am <date when-iso="1922-11-21">21. November 1922</date> spielt <persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName> das IV. Gürzenich-Konzert unter der Leitung von <persName key="E0301054">Hermann Abendroth</persName>. Auf dem Programm stehen die folgenden Werke: <persName key="E0301055">Hermann Unger</persName> <title key="E0400772">Jahreszeiten, Suite op. 26 für großes Orchester</title>, <persName key="E0300017">Ferruccio Busoni</persName> <title key="E0400330">Concertino für Klarinette und kleines Orchester op. 48, K 276</title> und <persName key="E0300458">Peter Tschaikowsky</persName><title key="E0400771">IV. Sinfonie f-Moll op. 36</title>. <bibl><ref target="#E0800568"/>Bd. 2, S. 490</bibl>.</note>
<placeName key="E0500005">Hamburg</placeName> <orgName key="E0600107">Theater</orgName>,
<note type="commentary" resp="#E0301039"><persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName> spielte am <date when-iso="1923-01-10">Mittwoch den 10. Januar 1923</date> unter der Leitung von <persName key="E0300750">Rudolf Schulz-Dornburg</persName> das Dritte Konzert mit dem <orgName key="E0600107">Stadttheater-Orchester</orgName>. Sie spielte das <title key="E0400762">Conzertino</title> von <persName key="E0300017">Ferruccio Busoni</persName>.<bibl>(<orgName key="E0600273">Hamburger Echo</orgName> 37, Nr. 12, <date when-iso="1923-01-13">13. Januar 1923</date>, S. 2,<ref type="ext" target="https://zeitungen.sub.uni-hamburg.de/recherche-zeitungen/detail-zeitungen?tx_dlf%5Bdouble%5D=0&tx_dlf%5Bid%5D=107497&tx_dlf%5Bpage%5D=2&tx_dlf%5Bpagegrid%5D=0&tx_dlf_navigation%5Bcontroller%5D=Navigation&cHash=8503485bf2dacd06b036cb3b56424802">Digitalisat</ref>)</bibl>.</note>
<lb/><placeName key="E0500061">Wiesbaden</placeName> <orgName key="E0600268">Theater</orgName>,
<note type="commentary" resp="#E0301039">Am <date when-iso="1923-02-07">7. Feburar 1923</date> spielte <persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName> unter der Leitung von <persName key="E0301071">Artur Rother</persName> das <title key="E0400762">Concertino für Pianoforte und Orchester K 292</title>.<bibl>(<orgName key="E0600278">Wiesbadener Tagblatt</orgName> Nr. 29, <date when-iso="1923-02-06">6. Februar 1923</date>, S. 4, <ref type="ext" target="https://hlbrm.digitale-sammlungen.hebis.de/zeitungen-hlbrm/periodical/pageview/2831550?query=Hodapp"/>)</bibl>.</note>
<placeName key="E0501088">Flensburg</placeName> Sinfonie
<lb break="no"/>konzert,
<note type="commentary" resp="#E0301039"><persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName> spielte am <date when-iso="1923-01-11">11. Januar 1923</date> unter der Leitung von <persName key="E0301092">Viktor Wolfgang Schwarz</persName> mit dem <orgName key="E0600280">Städtischen Orchester Flensburg</orgName>. Auf dem Programm standen <persName key="E0300097">Max Regers</persName> <title key="E0400765">Variationen und Fuge auf ein Thema von Mozart</title>, <persName key="E0300017">Ferruccio Busonis</persName> <title key="E0400014">Konzert für Klavier und Orchester C-Dur mit Männerchor</title> und <persName key="E0300387">Anton Bruckners</persName> <title key="E0400792">Sinfonie Nr. 8</title>. <bibl><ref target="#E0800578"/> S. 4</bibl>.</note>
<placeName key="E0500294">Heidelberg</placeName> <orgName key="E0600269">Bach<pc>=</pc>Verein</orgName>
<note type="commentary" resp="#E0301039">Auf Nachfrage im Archiv des Bachchors konnte keine Auskunft über ein Konzert von <persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName> im Winter <date when-iso="1922">1922</date> gegeben werden.</note>
und
<lb/><placeName key="E0500226">Danzig</placeName> Sinfoniekonzert.
<note type="commentary" resp="#E0301039">Am <date when-iso="1922-10-11">11. Oktober 1922</date> spielte <persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName> unter der Leitung von <persName key="E0301052">Henry Prins</persName> im <placeName key="E0501104">Friedrich-Wilhelm-Schützenhaus</placeName> in <placeName key="E0500226">Danzig</placeName> mit der <orgName key="E0600270">Philharmonischen Gesellschaft</orgName>. Auf dem Programm stand <persName key="E0300009">Johannes Brahms</persName><title key="E0400005">Sinfonie Nr. c-Moll op. 68</title>, <persName key="E0300010">Wolfgang Amadeus Mozart</persName> <title key="E0400224">Klavierkonzert d-Moll KV 466</title> und von <persName key="E0301053">Joseph Haas</persName> <title key="E0400770">Heitere Serenade op. 41</title>. <bibl>(<orgName key="E0600267">Danziger Volksstimme: Organ für die werktätige Bevölkerung der Freien Stadt Danzig</orgName> 13, Nr. 236, <date when-iso="1922-10-07">7. Oktober 1922</date>, S. 8,<ref type="ext" target="https://library.fes.de/danzig/pdf/1922/1922-236.pdf">Digitalisat</ref>)</bibl>.</note>
Nun bitte ich
<lb/>Sie sehr, mir doch genau den Titel
<lb/>aufzuschreiben, wie ich das Werk annon
<lb break="no"/>cieren soll, damit die Getrenntheit
<lb/>vom <title key="E0400585"><choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>onzertstück</title> und <title key="E0400762">Con<choice><orig>z</orig><reg>c</reg></choice>ertino</title> weg
<lb break="no"/>fällt.<orig> –</orig>
<note type="commentary" resp="#E0301039"><date when-iso="1921">1921</date> komponierte <persName key="E0300017">Busoni</persName> die <title key="E0400755">Romanza e Scherzoso für Pianoforte und Orchester</title>. Damit konnten diese mit dem <title key="E0400585">Konzertstück für Pianoforte und Orchester op. 31a</title> vereinigt werden. Hieraus ergab sich das <title key="E0400762">Concertino für Pianoforte und Orchester</title>.<bibl><ref target="#E0800012"/></bibl></note>
<note type="stamp" place="inline" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">
Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
<lb/>Glauben Sie nicht, dass ich undankbar
<lb/>bin, dass ich die letzten Wochen nicht
</p>
<pb n="5"/>
<p>
<note type="shelfmark" resp="#archive" place="top" rend="indent">B II, 2697</note>
<note type="pagination" place="margin-left" resp="#major_hand">3/.</note>
kam. Ich habe wirklich nur gearbeitet
<lb/>und war ein Einsiedler. Sie standen
<lb/>aber meinem Herzen und Geist näher
<lb/>wie je. Ich fahre <date when-iso="1922-09-05">übermorgen</date> für
<lb/>14 Tage auf ein Gut<reg>,</reg> weil ich einige
<lb/>Tage pausieren muss. Ich litt die letz
<lb break="no"/>ten Tage an starken Kopfschmerzen
<lb/>und brauche ein wenig Luft.
<lb/>Wenn ich zurück bin, komme ich.
<lb/>Schreiben Sie mir nur eine Zeile
<lb/>wegen der Betitelung, die Adresse
<lb/>ist: <placeName key="E0501107">Rittergut Holzdorf</placeName>
<lb/>bei <placeName key="E0500144">Weimar</placeName>
<lb/>per Adr. <persName key="E0301051">Herrn Doktor Krebs</persName>.
</p>
<closer>
<salute>
Haben Sie noch einmal von ganzem
<lb/>Herzen innigen Dank<reg>,</reg> und
<lb/>seien Sie gütig gesinnt<orig>,</orig>
<lb/>Ihrer getreuen
</salute>
<signed><persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName>.</signed>
</closer>
<pb n="6"/>
<note type="stamp" place="bottom-center" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">
Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
</div>
</body>
</text>
</TEI>