durch Frl. Boetticher er- fahre ich, dass Sie die Zwischenzeit
zu meinem Gunsten ausgenutzt,
und das Buch über Ihren ergebenen
Freund beendet haben. Dafür seien
Sie vorläufig allerherzlichst bedankt.
Dieses Buch, zu meinem 50. Geburts tage, bedeutet dessen beste und
bedeutsamste Feier. – Ferner höre
ich mit Interesse, dass Sie meinem
Vorschlage folgen wollen und einen
Einakter planen, die Brücke von
der Kam̅ermusik zum Musikdrama
zu schlagen.Vgl. Busonis entsprechenden Vorschlag im Brief vom 13.1.1916.
Was den letzteren Be- griff anlangt, so kam er aus
gewohnter Übernommenheit auf’s
Papier. Ich habe wieder ˅einmal die
Opernpartituren Mozart’s fleissig
vor Augen, und gewinne den Eindruck, dass sie jünger sind, als
die des Parsifal. Sie sind theatralischer
und selbst dramatischer, von der
superioren Schlagfertigkeit des
AusdruckesBei Beaumont 1987 (237)„des Ausdruckes“ ersetzt durch: „their“ („the scores of Mozart’s operas“).
ganz zu schweigen.
durch Frl. Bötticher erfahre ich, dass Sie die Zwischenzeit
zu meinen Gunsten ausgenutzt
und das Buch über Ihren ergebenen
Freund beendet haben. Dafür seien
Sie vorläufig allerherzlichst bedankt.
Dieses Buch, zu meinem 50. Geburtstage, bedeutet dessen beste und
bedeutsamste Feier. – Ferner höre
ich mit Interesse, dass Sie meinem
Vorschlage folgen wollen und einen
Einakter planen, die Brücke von
der Kammermusik zum Musikdrama
zu schlagen.Vgl. Busonis entsprechenden Vorschlag im Brief vom 13.1.1916.
Was den letzteren Begriff anlangt, so kam er aus
gewohnter Übernommenheit aufs
Papier. Ich habe wieder einmal die
Opernpartituren Mozarts fleißig
vor Augen und gewinne den
Eindruck, dass sie jünger sind als
die des Parsifal. Sie sind theatralischer
und selbst dramatischer, von der
superioren Schlagfertigkeit des
Ausdruckes
ganz zu schweigen.
Das Theater gehört im Grunde
jener Nation, von welcher Mozarts
Musik und Textdichtungen stammen.
Wollen Sie aber ein Gegengewicht
der Leichtigkeit des Wolfgang Amadeus entgegenstellen – bei Ihren
mutmaßlichen Vorstudien –,
so betrachten Sie, als Opernkomponist,
den II. Teil von GoethesFaust.
Das verbindet Mozart und Wagner und
übertrifft sie beide, als Opernanlage.
Zahlreiche Aussprüche Goethes
deuten dahin, dass er sich dieses
Werk als Opernkomposition gedacht
und für die Hélena z. B. zwei Darstellerinnen forderte, eine rezitierende
und eine singende. Goethe selbst
dachte dabei an Mozart – und
allgemeiner an einen Komponisten,
der durch Geburt Deutscher,
durch Erziehung Romane wäre,
oder umgekehrt. (Also: Wolf-Ferrari.)Busoni an Edith Andreae (6.8.1916): „Der Komponist Wolf-Ferrari haust auch in Zürich: er ist ein Träumer und Weltfremder, sympathisch, nicht uninteressant.“ (Briner 1976, S. 25).
Dieser Mann hat sich merkwürdigerweise jetzt gefunden, nur
hat er nicht Talent. Von ihm
sandte mir Ricordi eine Trilogie zu: „Faust“,
und er nennt sich Brüggman.
Die italienische Umdichtung Goethes stammt
von ihm selber und ist sehr achtungswert.
Aber die Musik ist hilflos, und es ist
zu erstaunen, dass er damit drei Abende
ausfüllen konnte. – Anschließend an
diese Nachrichten und Betrachtungen,
möchte ich Ihnen vorschlagen, eine
historisch-ästhetische Studie
über die Faust-Musiken zu verfassen.
Eine solche Studie hat Leichtentritt nicht veröffentlicht.
Diese Literatur ist üppiger, als Sie
vielleicht vermuten. Ich habe 35–40
Werke dieser Art gezählt, die einzelnen
Lieder nicht gerechnet. – Der Versuch
eines derartigen Buches existiert
in der kleinen Sammlung, die unter dem
Schutze R. Strauss’ erschien. Aber es
ist nicht erschöpfend. – Ich fürchte,
Sie sind erschöpft infolge meiner
umständlichen Schreiblust,
darum – zu Ihrer Schonung –
riegle ich ab
und grüße Sie
ebenso herzlich als hochachtend
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<lb/>Sie vorläufig allerherzlichst bedankt.
</p><prend="indent-first"><rskey="E0800114">Dieses Buch</rs>, zu <datewhen-iso="1916-04-01">meinem 50. Geburts
<lbbreak="no"rend="nh"/>tage</date>, bedeutet dessen beste und
<lb/>bedeutsamste Feier. – Ferner höre
<lb/>ich mit Interesse, dass Sie meinem
<lb/>Vorschlage folgen wollen und einen
<lb/><rskey="E0400451">Einakter</rs> planen, die Brücke von
<lb/>der Ka<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>ermusik zum Musikdrama
<lb/>zu schlagen.
<notetype="commentary"resp="#E0300622">Vgl. <persNamekey="E0300017">Busonis</persName> entsprechenden Vorschlag im <reftarget="#D0101507">Brief vom <datewhen-iso="1916-01-13">13.1.1916</date></ref>.</note>
Was den letzteren Be
<lbbreak="no"/>griff anlangt, so kam er aus
<lb/>gewohnter Übernommenheit auf<orig>’</orig>s
<lb/>Papier. Ich habe wieder <metamarkfunction="insertion"target="#add_einmal">˅</metamark><addxml:id="add_einmal"place="above">einmal</add> die
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<lb/>vor Augen<orig>,</orig> und gewinne den</seg><lb/>Eindruck, dass sie jünger sind<orig>,</orig> als
<lb/>die des <titlekey="E0400163">Parsifal</title>. Sie sind theatralischer
<lb/>und selbst dramatischer, von der
<lb/>superioren Schlagfertigkeit des
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<notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (237)</bibl><q>des Ausdruckes</q> ersetzt durch: <q>their</q> (<q>the scores of Mozart’s operas</q>).</note>
ganz zu schweigen.</seg></p></div>
2Facsimile
2Diplomatic transcription
2XML
Das Theater gehört im Grunde
jener Nation, von welcher Mozart’s Musik und Textdichtungen stammen.Dieser Satz ist bei Beaumont 1987 (237) ohne Kennzeichnung ausgelassen.
Wollen Sie aber ein GegengewichtBei Beaumont 1987 (237)„Gegengewicht“ übersetzt mit: „object to compare and contrast“. der Leichtigkeit des Wolfgang Ama- deus entgegenstellen – bei Ihren
muthmaasslichen Vorstudien –
so betrachten Sie, als Opernkomponist,
den II. Theil von Goethe’sFaust.
Das verbindet Mozart u. Wagner und
übertrifft sie Beide, als Opern Anlage.
Zahlreiche Aussprüche Goethe’s deuten dahin, dass er sich dieses
Werk als Opern Komposition gedacht,
u. für die Hélena z. B. zwei Dar- stellerinnen forderte, eine rezitierende
und eine sprechendesingende.. Goethe selbst
dachte dabei an Mozart – undBei Beaumont 1987 (237) übersetzt „und“ hier mit „or“. allgemeiner an einen Komponisten,
der halb durch Geburt Deutscher,
durch Erziehung Romane waere,
oder umgekehrt. (Also: Wolff-Ferrari.)Busoni an Edith Andreae (6.8.1916): „Der Komponist Wolf-Ferrari haust auch in Zürich: er ist ein Träumer und Weltfremder, sympathisch, nicht uninteressant.“ (Briner 1976, S. 25).
Dieser Mann hat sich merkwürdiger weise jetzt gefunden, er h nur
hat er nicht Talent. Von ihm
sandte mir Ricordi eine Trilogie zu: “Faust,” und er nennt sich Brüggman.
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Das Theater gehört im Grunde
<lb/><rskey="E0500013">jener Nation</rs>, von welcher <persNamekey="E0300010">Mozart<orig>’</orig>s</persName><lb/>Musik und Textdichtungen stammen.
<notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Dieser Satz ist bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (237)</bibl> ohne Kennzeichnung ausgelassen.</note></p><prend="indent-first">
Wollen Sie aber ein Gegengewicht
<notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (237)</bibl><q>Gegengewicht</q> übersetzt mit: <q>object to compare and contrast</q>.</note><lb/>der Leichtigkeit des <persNamekey="E0300010">Wolfgang Ama
<lbbreak="no"/>deus</persName> entgegenstellen – bei Ihren
<lb/>mut<orig>h</orig>ma<orig>a</orig><choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>lichen Vorstudien –<reg>,</reg><lb/>so betrachten Sie, <hirend="underline">als Opernkomponist</hi>,
<lb/>den <titlekey="E0400107">II. T<orig>h</orig>eil</title> von <persNamekey="E0300124">Goethe<orig>’</orig>s</persName><titlekey="E0400431">Faust</title>.
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Zahlreiche Aussprüche <persNamekey="E0300124">Goethe<orig>’</orig>s</persName><lb/>deuten dahin, dass er sich <rskey="E0400107">dieses
<lb/>Werk</rs> als Opern<choice><orig> K</orig><reg>k</reg></choice>omposition gedacht<orig>,</orig><lb/><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> für die Hélena z. B. zwei Dar
<lbbreak="no"/>stellerinnen forderte, eine rezitierende
<lb/>und eine <subst><delrend="strikethrough">sprechende</del><addplace="above">singende.</add></subst><orig>.</orig><persNamekey="E0300124">Goethe</persName> selbst
<lb/>dachte dabei an <persNamekey="E0300010">Mozart</persName> – und
<notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (237)</bibl> übersetzt <q>und</q> hier mit <q>or</q>.</note><lb/>allgemeiner an einen Komponisten,
<lb/>der <delrend="strikethrough">halb</del> durch Geburt <placeNamekey="E0500015">Deutscher</placeName>,
<lb/>durch Erziehung Romane w<choice><orig>ae</orig><reg>ä</reg></choice>re,
<!-- gibt es dafür bei Goethe Belege? --><lb/>oder umgekehrt. (Also: <persNamekey="E0300815">Wol<orig>f</orig>f-Ferrari</persName>.)
<notetype="commentary"resp="#E0300622"><persNamekey="E0300017">Busoni</persName> an <persNamekey="E0300817">Edith Andreae</persName> (<datewhen-iso="1916-08-06">6.8.1916</date>): <q>Der Komponist <persNamekey="E0300815">Wolf-Ferrari</persName> haust auch in <placeNamekey="E0500132">Zürich</placeName>: er ist ein Träumer und Weltfremder, sympathisch, nicht uninteressant.</q> (<bibl><reftarget="#E0800400"/>, S. 25</bibl>).</note></p><prend="indent-first">
Dieser Mann hat sich merkwürdiger
<lbbreak="no"rend="nh"/>weise jetzt gefunden, <delrend="strikethrough">er h</del> nur
<lb/>hat er nicht Talent. Von ihm
<lb/><addplace="margin-left">sandte</add> mir <orgNamekey="E0600164">Ricordi</orgName> eine <rskey="E0400640">Trilogie</rs> zu: <titlekey="E0400431"rend="dq-uu">Faust<orig>,</orig></title><reg>,</reg><lb/>und er nennt sich <persNamekey="E0300816">Brüggman</persName>.
</p></div>
Die italien. Umdichtung Goethes stam̅t
von ihm selber u. ist sehr achtungswerth.
Aber die Musik ist hilflos und es ist
zu erstaunen, dass er damit 3 Abende
ausfüllen konnte. – Anschliessend an
diese Nachrichten u. Betrachtungen,
möchte ich Ihnen vorschlagen eine
historisch=aesthetische Studie
über die Faust Musiken zu verfassen.
Eine solche Studie hat Leichtentritt nicht veröffentlicht. Diese Literatur ist üppiger, als Sie
vielleicht vermuthen. Ich habe 35–40
Werke dieser Art gezählt, – die einzelnen
Lieder nicht gerechnet. – EinDer Versuch
eines derartigen Buches existiert
in der kleinen Sam̅lung, die unter dem
Schutze R. Strauss’ erschien. Aber es
ist nicht erschöpfend. – Ich fürchte
Sie sind erschöpft infolge meiner
umstaendlichen Schreiblust,
darum – zu Ihrer Schonung –
riegle ich ab,Bei Beaumont 1987 (237) übersetzt mit: „and so – to show mercy – I shall close“.
und grüsse Sie
ebenso herzlich als hochachtend
<divxmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"type="split"><notetype="stamp"place="top-right"resp="#lc_st_red"><stamprend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp></note><prend="indent-first">
Er ist <placeNamekey="E0500013">Italiener</placeName>, vielleicht flämischen
<lb/>Ursprungs, <choice><orig>u.</orig><reg>und</reg></choice> hat in <placeNamekey="E0500015">Deutschland</placeName> studiert.
<notetype="commentary"resp="#E0300622"><persNamekey="E0300816">Alfred Brüggemann</persName> studierte u.a. in <placeNamekey="E0500029">Berlin</placeName> bei <persNamekey="E0300070">Engelbert Humperdinck</persName>.</note></p><prend="indent-first">
Die <placeNamekey="E0500013"><choice><abbr>italien.</abbr><expan>italienische</expan></choice></placeName> Umdichtung <persNamekey="E0300124">Goethes</persName> sta<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>t
<lb/>von ihm selber <choice><orig>u.</orig><reg>und</reg></choice> ist sehr achtungswert<orig>h</orig>.
<lb/>Aber die Musik ist hilflos<reg>,</reg> und es ist
<lb/>zu erstaunen, dass er damit <choice><orig>3</orig><reg>drei</reg></choice> Abende
<lb/>ausfüllen konnte. – Anschlie<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>end an
<lb/>diese Nachrichten <choice><orig>u.</orig><reg>und</reg></choice> Betrachtungen,
<lb/>möchte ich Ihnen vorschlagen<reg>,</reg> eine
<lb/>historisch<pc>=</pc><choice><orig>ae</orig><reg>ä</reg></choice>sthetische Studie
<lb/>über die <hirend="underline"><titlekey="E0400431">Faust</title><choice><orig></orig><reg>-</reg></choice>Musiken</hi> zu verfassen.
<!-- zumindest in James Simons Buch geht es um Faust auch jenseits von Goethe; unklar, ob Busoni das hier auch meint --><notetype="commentary"resp="#E0300622">Eine solche Studie hat <persNamekey="E0300093">Leichtentritt</persName> nicht veröffentlicht.</note><lb/>Diese Literatur ist üppiger, als Sie
<lb/>vielleicht vermut<orig>h</orig>en. Ich habe 35–40
<lb/>Werke dieser Art gezählt, <orig>–</orig> die einzelnen
<lb/>Lieder nicht gerechnet. – <subst><delrend="overwritten">Ein</del><addplace="across">Der</add></subst> Versuch
<lb/>eines derartigen Buches existiert
<lb/>in <rskey="E0800401">der kleinen Sa<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>lung</rs>, die unter dem
<lb/>Schutze <persNamekey="E0300022">R. Strauss’</persName> erschien. Aber es
<lb/>ist nicht erschöpfend. – Ich fürchte<reg>,</reg><lb/><hirend="underline">Sie</hi> sind erschöpft infolge meiner
<lb/>umst<choice><orig>ae</orig><reg>ä</reg></choice>ndlichen Schreiblust,
<lb/>darum – zu Ihrer Schonung –
<lb/>riegle ich ab<orig>,</orig><notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (237)</bibl> übersetzt mit: <q>and so – to show mercy – I shall close</q>.</note>
und grü<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>e Sie
<lb/>ebenso herzlich als hochachtend
</p><closer><saluterend="indent-3">als Ihr ergebener</salute><signedrend="align(right)"><persNamekey="E0300017">F. Busoni</persName></signed><dateline><placeNamekey="E0500132">Zürich</placeName><reg>,</reg><datewhen-iso="1916-05-16">16<reg>.</reg> Mai 1916</date></dateline></closer><postscript><prend="indent-neg indent-first-neg space-above small">Sie kennen ohne Zweifel <persNamekey="E0300168">Byron<orig>’</orig>s</persName><titlerend="dq-uu"key="E0400641">Sardanapal</title>. – Als junger
<lb/>Mann betrachtete ich ihn als eine Operndichtung.<orig> –</orig><notetype="commentary"resp="#E0300622"><persNamekey="E0300806">Widmann</persName> hatte <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> während ihres Briefwechsels <datewhen-iso="1884">1884</date> ein Libretto zu <persNamekey="E0300168">Byrons</persName><titlekey="E0400641">Sardanapalus</title> angeboten <bibl>(vgl. <reftarget="#E0800060"/>, S. 224)</bibl>.</note><!-- Widmann-Briefe im Busoni-Nachlass vorhanden --></p></postscript></div>
Letter by Ferruccio Busoni to Hugo Leichtentritt (Zurich, 16 May 1916), prepared by Kira Herbing, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hugo Leichtentritt, edited by Christian Schaper and Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, November 2022: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0101510 (November 25, 2022: candidate)
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<TEIxmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"xml:id="D0101510"><teiHeader><fileDesc><titleStmt><titlexml:lang="de">Brief von Ferruccio Busoni an Hugo Leichtentritt (Zürich, 16. Mai 1916)</title><titlexml:lang="en">Letter by Ferruccio Busoni to Hugo Leichtentritt (Zurich, 16 May 1916)</title><authorkey="E0300017">Ferruccio Busoni</author><respStmt><resp>Prepared by</resp><persNamekey="E0300622"><forename>Kira</forename><surname>Herbing</surname></persName></respStmt><respStmt><resp>Digitization by</resp><orgNamekey="US-Wc">Library of Congress, Washington, D.C.</orgName></respStmt></titleStmt><publicationStmt><publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher><pubPlace>Berlin</pubPlace><datewhen-iso="2022-11"/><availability><licencetarget="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/">Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)</licence></availability></publicationStmt><seriesStmt><titletype="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title><titletype="genre">Briefe</title><titletype="subseries"key="E010009">Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hugo Leichtentritt</title><editorkey="E0300314">Christian Schaper</editor><editorkey="E0300313">Ullrich Scheideler</editor></seriesStmt><sourceDesc><msDesc><msIdentifier><countrykey="US">USA</country><settlement>Washington, D.C.</settlement><institutionkey="US-Wc">Library of Congress</institution><collection>Ferruccio Busoni Papers Additions, 1866–1924</collection><idno>ML95 .B94</idno></msIdentifier><msContents><summary><persNamekey="E0300017">Busoni</persName> dankt für die fertiggestellte <rskey="E0800114">Biographie</rs>; empfiehlt zu <persNamekey="E0300010">Mozarts</persName> Leichtigkeit als Gegengewicht <titlekey="E0400107">Faust II</title>, den <persNamekey="E0300124">Goethe</persName> als Oper angelegt habe (<q>Das verbindet <persNamekey="E0300010">Mozart</persName><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice><persNamekey="E0300006">Wagner</persName> und übertrifft sie <choice><orig>B</orig><reg>b</reg></choice>eide</q>); hat <persNamekey="E0300816">Alfred Brüggemanns</persName><titlekey="E0400640">Faust-Trilogie</title> von <orgNamekey="E0600164">Ricordi</orgName> erhalten (<q>die Musik ist hilflos</q>); legt <persNamekey="E0300093">Leichtentritt</persName> nahe, eine Studie über <titlekey="E0400431">Faust</title>-Musiken zu verfassen.</summary><msItem><docDate><datewhen-iso="1916-05-16"/></docDate><incipit>durch <persNamekey="E0300351">Frl. B<choice><orig>oe</orig><reg>ö</reg></choice>tticher</persName> erfahre ich, dass Sie</incipit></msItem></msContents><physDesc><objectDesc><supportDesc><extent><measuretype="folio">3 Blatt</measure><measuretype="pages">3 beschriebene Seiten</measure></extent><collation>Nur die Vorderseiten sind beschrieben.</collation><condition>Der Brief ist gut erhalten.</condition></supportDesc></objectDesc><handDesc><handNotexml:id="major_hand"scope="major"medium="black_ink"scribe="author"scribeRef="#E0300017">Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.</handNote><handNotexml:id="lc_st_red"scope="minor"medium="red_ink"scribe="archivist">Bibliotheksstempel (rote Tinte).</handNote><handNotexml:id="archive"scope="minor"medium="pencil"scribe="archivist">Hand des Archivars, der auf der ersten Seite das Datum mit Bleistift vermerkt hat.</handNote></handDesc></physDesc><history><origin><origPlacekey="E0500132">Zürich</origPlace><origDatewhen-iso="1916-05-16"/></origin></history><additional><listBibl><bibl><reftarget="#E0800060"/>, S. 236 f.</bibl></listBibl></additional></msDesc></sourceDesc></fileDesc><encodingDesc><projectDesc><p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p></projectDesc><editorialDecl><hyphenationeol="hard"rend="sh"><p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p></hyphenation><punctuationmarks="all"placement="external"><p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p></punctuation><quotationmarks="none"><p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p></quotation><p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptrtarget="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/></p></editorialDecl></encodingDesc><profileDesc><correspDescref="http://www.busoni-nachlass.org/D0101510"><correspActiontype="sent"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/118518011"key="E0300017">Busoni, Ferruccio</persName><datewhen="1916-05-16"/><placeNameref="http://www.geonames.org/2657896"key="E0500132">Zürich</placeName></correspAction><correspActiontype="received"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/116878363"key="E0300093">Leichtentritt, Hugo</persName></correspAction><correspContext><reftype="previous"target="#D0101538"/><reftype="next"target="#D0101511"/></correspContext></correspDesc><langUsage><languageident="de"/></langUsage></profileDesc><revisionDescstatus="candidate"><changewhen-iso="2022-03-23"who="#E0300314">Vorlagen-Datei erstellt, Transkription ausstehend, status todo</change><changewhen-iso="2022-07-25"who="#E0300622">Bearbeitung übernommen, status unfinished</change><changewhen-iso="2022-09-24"who="#E0300622">Bearbeitung abgeschlossen, status proposed</change><changewhen-iso="2022-11-21"who="#E0300314">Transkription und Regularisierung durchgesehen</change><changewhen-iso="2022-11-23"who="#E0300314">Auszeichnungen korrigiert, zusätzliche Elemente und Entitäten</change><changewhen-iso="2022-11-24"who="#E0300314">Kommentarredaktion</change><changewhen-iso="2022-11-25"who="#E0300314">Header durchgesehen, summary redigiert, Schema-Prüfung, status candidate</change></revisionDesc></teiHeader><facsimile><graphicn="1"url="#local"/><graphicn="2"url="#local"/><graphicn="3"url="#local"/></facsimile><texttype="letter"><body><divtype="transcription"><pbn="1"/><notetype="dating"place="top-left"rend="rotate(-45)"resp="#archive"xml:id="arch_date"><datewhen-iso="1916-05-16">16. 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<lb/>Freund</rs> beendet haben. Dafür seien
<lb/>Sie vorläufig allerherzlichst bedankt.
</p><prend="indent-first"><rskey="E0800114">Dieses Buch</rs>, zu <datewhen-iso="1916-04-01">meinem 50. Geburts
<lbbreak="no"rend="nh"/>tage</date>, bedeutet dessen beste und
<lb/>bedeutsamste Feier. – Ferner höre
<lb/>ich mit Interesse, dass Sie meinem
<lb/>Vorschlage folgen wollen und einen
<lb/><rskey="E0400451">Einakter</rs> planen, die Brücke von
<lb/>der Ka<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>ermusik zum Musikdrama
<lb/>zu schlagen.
<notetype="commentary"resp="#E0300622">Vgl. <persNamekey="E0300017">Busonis</persName> entsprechenden Vorschlag im <reftarget="#D0101507">Brief vom <datewhen-iso="1916-01-13">13.1.1916</date></ref>.</note>
Was den letzteren Be
<lbbreak="no"/>griff anlangt, so kam er aus
<lb/>gewohnter Übernommenheit auf<orig>’</orig>s
<lb/>Papier. Ich habe wieder <metamarkfunction="insertion"target="#add_einmal">˅</metamark><addxml:id="add_einmal"place="above">einmal</add> die
<lb/><segrend="indent">Opernpartituren <persNamekey="E0300010">Mozart<orig>’</orig>s</persName> flei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>ig
<lb/>vor Augen<orig>,</orig> und gewinne den</seg><lb/>Eindruck, dass sie jünger sind<orig>,</orig> als
<lb/>die des <titlekey="E0400163">Parsifal</title>. Sie sind theatralischer
<lb/>und selbst dramatischer, von der
<lb/>superioren Schlagfertigkeit des
<lb/><segrend="indent">Ausdruckes
<notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (237)</bibl><q>des Ausdruckes</q> ersetzt durch: <q>their</q> (<q>the scores of Mozart’s operas</q>).</note>
ganz zu schweigen.</seg></p><pbn="2"/><notetype="stamp"place="top-right"resp="#lc_st_red"><stamprend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp></note><prend="indent-first">
Das Theater gehört im Grunde
<lb/><rskey="E0500013">jener Nation</rs>, von welcher <persNamekey="E0300010">Mozart<orig>’</orig>s</persName><lb/>Musik und Textdichtungen stammen.
<notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Dieser Satz ist bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (237)</bibl> ohne Kennzeichnung ausgelassen.</note></p><prend="indent-first">
Wollen Sie aber ein Gegengewicht
<notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (237)</bibl><q>Gegengewicht</q> übersetzt mit: <q>object to compare and contrast</q>.</note><lb/>der Leichtigkeit des <persNamekey="E0300010">Wolfgang Ama
<lbbreak="no"/>deus</persName> entgegenstellen – bei Ihren
<lb/>mut<orig>h</orig>ma<orig>a</orig><choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>lichen Vorstudien –<reg>,</reg><lb/>so betrachten Sie, <hirend="underline">als Opernkomponist</hi>,
<lb/>den <titlekey="E0400107">II. T<orig>h</orig>eil</title> von <persNamekey="E0300124">Goethe<orig>’</orig>s</persName><titlekey="E0400431">Faust</title>.
<lb/>Das verbindet <persNamekey="E0300010">Mozart</persName><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice><persNamekey="E0300006">Wagner</persName> und
<lb/>übertrifft sie <choice><orig>B</orig><reg>b</reg></choice>eide, als Opern<choice><orig> A</orig><reg>a</reg></choice>nlage.
</p><prend="indent-first">
Zahlreiche Aussprüche <persNamekey="E0300124">Goethe<orig>’</orig>s</persName><lb/>deuten dahin, dass er sich <rskey="E0400107">dieses
<lb/>Werk</rs> als Opern<choice><orig> K</orig><reg>k</reg></choice>omposition gedacht<orig>,</orig><lb/><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> für die Hélena z. B. zwei Dar
<lbbreak="no"/>stellerinnen forderte, eine rezitierende
<lb/>und eine <subst><delrend="strikethrough">sprechende</del><addplace="above">singende.</add></subst><orig>.</orig><persNamekey="E0300124">Goethe</persName> selbst
<lb/>dachte dabei an <persNamekey="E0300010">Mozart</persName> – und
<notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (237)</bibl> übersetzt <q>und</q> hier mit <q>or</q>.</note><lb/>allgemeiner an einen Komponisten,
<lb/>der <delrend="strikethrough">halb</del> durch Geburt <placeNamekey="E0500015">Deutscher</placeName>,
<lb/>durch Erziehung Romane w<choice><orig>ae</orig><reg>ä</reg></choice>re,
<!-- gibt es dafür bei Goethe Belege? --><lb/>oder umgekehrt. (Also: <persNamekey="E0300815">Wol<orig>f</orig>f-Ferrari</persName>.)
<notetype="commentary"resp="#E0300622"><persNamekey="E0300017">Busoni</persName> an <persNamekey="E0300817">Edith Andreae</persName> (<datewhen-iso="1916-08-06">6.8.1916</date>): <q>Der Komponist <persNamekey="E0300815">Wolf-Ferrari</persName> haust auch in <placeNamekey="E0500132">Zürich</placeName>: er ist ein Träumer und Weltfremder, sympathisch, nicht uninteressant.</q> (<bibl><reftarget="#E0800400"/>, S. 25</bibl>).</note></p><prend="indent-first">
Dieser Mann hat sich merkwürdiger
<lbbreak="no"rend="nh"/>weise jetzt gefunden, <delrend="strikethrough">er h</del> nur
<lb/>hat er nicht Talent. Von ihm
<lb/><addplace="margin-left">sandte</add> mir <orgNamekey="E0600164">Ricordi</orgName> eine <rskey="E0400640">Trilogie</rs> zu: <titlekey="E0400431"rend="dq-uu">Faust<orig>,</orig></title><reg>,</reg><lb/>und er nennt sich <persNamekey="E0300816">Brüggman</persName>.
</p><pbn="3"/><notetype="stamp"place="top-right"resp="#lc_st_red"><stamprend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp></note><prend="indent-first">
Er ist <placeNamekey="E0500013">Italiener</placeName>, vielleicht flämischen
<lb/>Ursprungs, <choice><orig>u.</orig><reg>und</reg></choice> hat in <placeNamekey="E0500015">Deutschland</placeName> studiert.
<notetype="commentary"resp="#E0300622"><persNamekey="E0300816">Alfred Brüggemann</persName> studierte u.a. in <placeNamekey="E0500029">Berlin</placeName> bei <persNamekey="E0300070">Engelbert Humperdinck</persName>.</note></p><prend="indent-first">
Die <placeNamekey="E0500013"><choice><abbr>italien.</abbr><expan>italienische</expan></choice></placeName> Umdichtung <persNamekey="E0300124">Goethes</persName> sta<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>t
<lb/>von ihm selber <choice><orig>u.</orig><reg>und</reg></choice> ist sehr achtungswert<orig>h</orig>.
<lb/>Aber die Musik ist hilflos<reg>,</reg> und es ist
<lb/>zu erstaunen, dass er damit <choice><orig>3</orig><reg>drei</reg></choice> Abende
<lb/>ausfüllen konnte. – Anschlie<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>end an
<lb/>diese Nachrichten <choice><orig>u.</orig><reg>und</reg></choice> Betrachtungen,
<lb/>möchte ich Ihnen vorschlagen<reg>,</reg> eine
<lb/>historisch<pc>=</pc><choice><orig>ae</orig><reg>ä</reg></choice>sthetische Studie
<lb/>über die <hirend="underline"><titlekey="E0400431">Faust</title><choice><orig></orig><reg>-</reg></choice>Musiken</hi> zu verfassen.
<!-- zumindest in James Simons Buch geht es um Faust auch jenseits von Goethe; unklar, ob Busoni das hier auch meint --><notetype="commentary"resp="#E0300622">Eine solche Studie hat <persNamekey="E0300093">Leichtentritt</persName> nicht veröffentlicht.</note><lb/>Diese Literatur ist üppiger, als Sie
<lb/>vielleicht vermut<orig>h</orig>en. Ich habe 35–40
<lb/>Werke dieser Art gezählt, <orig>–</orig> die einzelnen
<lb/>Lieder nicht gerechnet. – <subst><delrend="overwritten">Ein</del><addplace="across">Der</add></subst> Versuch
<lb/>eines derartigen Buches existiert
<lb/>in <rskey="E0800401">der kleinen Sa<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>lung</rs>, die unter dem
<lb/>Schutze <persNamekey="E0300022">R. Strauss’</persName> erschien. Aber es
<lb/>ist nicht erschöpfend. – Ich fürchte<reg>,</reg><lb/><hirend="underline">Sie</hi> sind erschöpft infolge meiner
<lb/>umst<choice><orig>ae</orig><reg>ä</reg></choice>ndlichen Schreiblust,
<lb/>darum – zu Ihrer Schonung –
<lb/>riegle ich ab<orig>,</orig><notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (237)</bibl> übersetzt mit: <q>and so – to show mercy – I shall close</q>.</note>
und grü<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>e Sie
<lb/>ebenso herzlich als hochachtend
</p><closer><saluterend="indent-3">als Ihr ergebener</salute><signedrend="align(right)"><persNamekey="E0300017">F. Busoni</persName></signed><dateline><placeNamekey="E0500132">Zürich</placeName><reg>,</reg><datewhen-iso="1916-05-16">16<reg>.</reg> Mai 1916</date></dateline></closer><postscript><prend="indent-neg indent-first-neg space-above small">Sie kennen ohne Zweifel <persNamekey="E0300168">Byron<orig>’</orig>s</persName><titlerend="dq-uu"key="E0400641">Sardanapal</title>. – Als junger
<lb/>Mann betrachtete ich ihn als eine Operndichtung.<orig> –</orig><notetype="commentary"resp="#E0300622"><persNamekey="E0300806">Widmann</persName> hatte <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> während ihres Briefwechsels <datewhen-iso="1884">1884</date> ein Libretto zu <persNamekey="E0300168">Byrons</persName><titlekey="E0400641">Sardanapalus</title> angeboten <bibl>(vgl. <reftarget="#E0800060"/>, S. 224)</bibl>.</note><!-- Widmann-Briefe im Busoni-Nachlass vorhanden --></p></postscript></div></body></text></TEI>