ich freute mich, als ich Ihre
Schrift erkannte, doch stimmen
mich die beiden ersten Seiten
Ihres lieben Briefes
nieder. Auf der dritten steht
obenauf dafür eine gute
Nachricht: “der Sizilianer” steht
in Partitur da!
Ihnen vorschlagen, nun an
dessen Aufführung u. Darstellung
zu gehen: Das würde Sie sehr
anregen u. zerstreuen. Die Fragen
von Dekorationen u. Kostümen,
die Bühnenproben – Sie
erhalten dadurch ein neues
Bild, schöpfen Erfahrungen.
Am liebsten wählten Sie
eine nahe kleinere Residenz,
Weimar oder Dessau,
* The * Library * of * Congress *
Ferruccio Busoni to Hugo Leichtentritt arrow_backarrow_forward
Zürich · January 4, 1918
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ich freute mich, als ich Ihre
Schrift erkannte, doch stimmen
mich die beiden ersten Seiten
Ihres lieben Briefes
Es freut mich, dass meine
Idee des „Urmotivs“ Ihnen
zusagt. Sie ist, glaube ich,
fruchtbar.
Ich arbeitete viel. Die letzte Frucht 1917 war eine Sonatine „in diem nativitatis Christi“, also ein Weihnachtsstückchen. Inzwischen ist mein neustes Bühnenwerk im Texte endgiltig umgearbeitet, die Partitur zum 3. Bilde gediehen. Dazwischen fällt noch eine größere instruktive Klavierarbeit: a) Ausgabe der Don-Juan-Fantasie, b) Sechs Klavierübungen und Präludien. Ich teile Ihnen in aller Bescheidenheit, als meinem Biographen, diese Data mit. Der verbindliche und herzliche Schlusssatz Ihres Briefes ging mir sehr nahe. Ich erhoffe zwar nicht viel mehr von außen (und habe mich in den Gedanken gefunden): Umso dankbarer werde ich jede Enttäuschung nach dem Besseren hin empfinden. Ihnen und Ihrer Frau Mutter ein gutes Jahr wünschend, grüße ich Sie als Ihr freundschaftlich ergebener Zürich,
4. Januar 1918.
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* The * Library * of * Congress *
die Ihnen eine
Es freut mich, dass meine
Ich arbeitete viel. Die
Inzwischen ist mein neu |
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* The * Library * of * Congress *
Ich theile Ihnen in Aller
Der verbindliche u. herzliche
Ihnen u. Ihrer Frau
grüsse ich Sie als Ihr
Zürich,
4. J. 1918.
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Document
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Source
- Provenance
- USA | Washington, D.C. | Library of Congress | Ferruccio Busoni Papers Additions, 1866–1924 | ML95 .B94
- Condition
- Brief und Umschlag sind gut erhalten.
- Extent
- 3 Blatt, 3 beschriebene Seiten
- Collation
- Nur die Vorderseiten sind beschrieben.
- Hands/Stamps
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- Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.
- Poststempel (schwarze Tinte)
- Bibliotheksstempel (rote Tinte)
Content
- Summary
- Busoni zeigt sich durch die Stimmung von Leichtentritts letztem Brief besorgt; schlägt für die Aufführung von Der Sizilianer „eine nahe, kleinere Residenz“ vor; verweist zu seinem „Urmotiv“-Konzept auf den Beginn von Mozarts Requiem; hat die Sonatine in diem nativitatis Christi, den 1. Teil der Klavierübung, die Don-Juan-Fantasie und die Revision des Librettos zu Doktor Faust abgeschlossen.
- Incipit
- “ich freute mich, als ich Ihre Schrift erkannte”
Edition
- Editors in charge
- Christian Schaper Ullrich Scheideler
- prepared by
- Revision
- August 31, 2025: candidate (coding checked, proofread)
- Direct context
- Preceding Following
- Near in this edition
-
Preceding Following
Mentioned entities
- People
- Works
- Places