Max Reger to Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Wiesbaden · May 11, 1895

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Mus. ep. Max Reger 94 (Busoni Nachl.
BII
)

Mus. Nachl. F. Busoni BII, 4048
[1]
W. 11 Mai 1895.

Hochgeehrter Herr!

Entschuldigen sie, daß ich erst heute zur
Beantwortung Ihres liebenswürdigen Briefes kom̅e.

Eigentlich bin ich recht neidisch auf Sie, daß Sie jeßt Som̅erferien
machen kön̄en [.?] ich wünschte, ich kön̄te es auch. Den̄ jeßt heißt es
noch bis Mitte August hier aushalten u. so viel, weil Stunden
geben u. dazu großtenteils an gänzlich unbegabte
Leute – für einen erbärmlichen Honorarsatz. Und was
soll ich in den 4 Wochen Ferien machen, werde in meiner
Heimat weiter ni[c]hts thun als Komponieren.

Jeßt bin ich an einen Klavierkonzert (Eugen d’Albert
gewidmet – darf ich Ihnen wohl mein zweites Klavier-
konzert widmen?) nachher kom̅en Variationen
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin

W., 11 Mai 1895.

Hochgeehrter Herr!

Entschuldigen sie, dass ich erst heute zur Beantwortung Ihres liebenswürdigen Briefes komme.

Eigentlich bin ich recht neidisch auf Sie, dass Sie jetzt Sommerferien machen können [.?] ich wünschte, ich könnte es auch. Denn jetzt heißt es noch bis Mitte August hier aushalten und so viel, weil Stunden geben und dazu großtenteils an gänzlich unbegabte Leute – für einen erbärmlichen Honorarsatz. Und was soll ich in den vier Wochen Ferien machen, werde in meiner Heimat weiter ni[c]hts tun als Komponieren.

Jetzt bin ich an einen Klavierkonzert (Eugen d’Albert gewidmet – darf ich Ihnen wohl mein zweites Klavierkonzert widmen?) nachher kommen Variationen für großes Orchester über ein Thema [von] Beethoven.

Das ist der Fluch des Unterrichtens – nimmt man es wirklich ernst, so stößt man überall auf Hindernisse und Unannehmlichkeiten nimmt man es leicht, so lernen die Schüler nichts.

Sehr erfreut bin ich über Ihre gütige Versprechung, mir einiges von Ihren Werken zu senden, und ebenso über Ihr Versprechen, mir Ihr geschätztes Urteil über meine Werke in einem späteren Briefe mitteilen zu wollen. Hier in Wiesbaden ist leider keine Gelegenheit, um Novitäten zu bringen, da alles so musiktot als möglich ist.

Ja, dass ich in Leipzig nicht den gewünschten Boden finde das glaube ich selbst – überhaupt so lange Leipzig noch sehr unter dem Gestirn „Reinecke“ steht, wird für einen „modernen“ Musiker Leipzig wenig Anregung bieten! Und [na]ch__s als Schüler ins Konservatorium einzutreten, das geht mir auch contre coeur! Ich habe mich jetzt absichtlich so drei Jahre vom Schaffen größerer Werke zurückgehalten, um selbst mehr innere künstlerische Klarheit zu haben und nicht mehr in die z.T. unberechtigten Übertreibungen zu verfallen, die in meinen ersten Sachen sind. O Gott, heute bin ich ja erst 22 Jahre alt da hat man ja noch Grund genug um zu lernen. Richtung habe ich keine; ich nehme das Gute, wie es eben kommt. Und ist mir jede musikalische Parteilichkeit – Brahms contra Wagner [„] – im Grunde höchst zuwider. Auch halte ich es für ein total verfehltes Unternehmen von unseren Musikzeitungen mit dem ewigen, ewigen Wagner! Jeder Künstler von „Gottes Gnaden“ weiß doch selbst, dass Wagner das ist, was er eben ist – warum denn immer so hartnäckig Wagnerartikel bringen.

Gerade die neu aufwachsende Generation sollte man überall immer und immer wieder an den Urquell musikalischen Schaffens und göttlichsten Kunst – Joh. Seb. Bach – hinweisen und zu allererst den Leuten zeigen was J. S. Bach eigentlich ist. Leider dass F. Liszt seine Ausgabe (Übertragungen) von Bach’schen Orgelwerken (Peters) so schlecht gemacht – es ist wahrlich nur Kopistenarbeit. Und wie soll die heutige mit Thannhäuser und Tristan geschwängerte Jugend überhaupt zu einem richtigen Verständnis von Bach kommen. „Bach muss akademisch“ gespielt werden ist des Feldgeschrei der hochweisen Professoren – und so hört man diesen Giganten immer hineingezwängt in ein viel zu enges Corsett.

Entschuldigen Sie meine Aufrichtigkeit; allein so von Zeit zu Zeit überkommt mich die Wut[,]wenn ich ansehen muss wie man Musik macht.

Also von Herzen beste fröhlichste Ferien. Ruhen Sie aus auf Ihren Lorbeeren und erfreuen Sie uns nächste Saison hier in W. Überraschen Sie die musikalische Welt auch wieder mit neuen Werken – und glauben Sie mir, es gibt selten einen Musiker, der neidloser und bewundernder die Schöpfungen wirklicher zeitgenössischen Tondichter aus vollstem Herzen anerkennt und verehrt als Ihren

mit ____ ___ Grüßen

Max Reger

Gute Ferien! Erwarte __chstens ein _________ _____

_____ mir ______ __________ __________ __________

                                                                
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für großes Orchester über ein Thema [von] Beethoven.

Das ist der Fluch des Unterrichtens – nim̅t man es wirklich
ernst, so stößt man überall auf Hindernisse u. Unannehmlichkeiten
nim̅t man es leicht, so lernen die Schüler nichts.

Sehr erfreut bin ich über Ihre gütige Versprechung, mir einiges von
Ihren Werken zu senden, u. ebenso über Ihr Versprechen, mir Ihr geschätztes
Urteil über meine Werke in einem späteren Briefe mitteilen zu wollen.
Hier in Wiesbaden ist leider keine Gelegenheit, um Novitäten
zu bringen, da alles so musiktodt als möglich ist.

Ja daß ich in Leipzig nicht den gewünschten Boden finde das glaube
ich selbst – überhaupt so lange Leipzig noch sehr unter dem Gestirn
„Reinecke“ steht, wird für einen „modernen“ Musiker Leipzig
wenig Anregung bieten! Und [na]ch__s als Schüler ins
Konservatorium einzutreten, das geht mir auch contre coeur!
Ich habe mich jetzt absichtlich so 3 Jahre vom Schaffen größerer
Werke zurückgehalten, um selbst mehr in̄ere künstlerische Klarheit
zu haben u. nicht mehr in die z.T. unberechtigten Übertreibungen
zu verfallen, die in meinen ersten Sachen sind. O Gott, heute bin ich

                                                                
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[2] ja erst 22 Jahre alt da hat man ja noch Grund genug um zu lernen.
Richtung habe ich keine; ich nehme das Gute, wie es eben kommt. Und
ist mir jede musikalische Parteilichkeit – Brahms contra
Wagner [„] – im Grunde höchst zuwider. Auch halte ich es für ein
total verfehltes Unternehmen von unseren Musikzeitungen mit
dem ewigen, ewigen Wagner! Jeder Künstler von „Gottes Gnaden“
weiß doch selbst, daß Wagner das ist, was er eben ist – warum
den̄ im̅er so hartnäckig Wagnerartikel bringen.

Gerade die neu aufwachsende Generation sollte man überall im̅er u. im̅er
wieder an den Urquell musikalischen Schaffens u. göttlichsten Kunst –
Joh. Seb. Bach – hinweisen u. zu allererst den Leuten zeigen was
J. S. Bach eigentlich ist. Leider daß F. Liszt seine Ausgabe (Übertragungen) von
Bach’schen Orgelwerken (Peters) so schlecht gemacht – es ist wahrlich
nur Copistenarbeit. Und wie soll die heutige mit Thannhäuser u.
Tristan geschwängerte Jugend überhaupt zu einem richtigen
Verständnis von Bach kom̅en. „Bach muß akademisch“
gespielt werden ist des Feldgeschrei der hochweisen Professoren
– u. so hört man diesen Giganten im̅er hineingezwängt

                                                                
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in ein viel zu enges Corsett.

Entschuldigen Sie meine Aufrichtigkeit; allein so von Zeit zu Zeit
überkom̅t mich die Wut[,]wenn ich ansehen muß wie man Musik
macht.

Also von Herzen beste fröhlichste Ferien. Ruhen Sie aus
auf Ihren Lorbeeren u. erfreuen Sie uns nächste Saison
hier in W. Überraschen Sie die musikalische Welt auch wieder
mit neuen Werken – u. glauben Sie mir, es gibt selten einen
Musiker, der neidloser u. bewundernder die Schöpfungen
wirklicher zeitgenössischen Tondichter aus vollstem Herzen
anerkennt u. verehrt als Ihren

mit ____ ___ Grüßen

Max Reger

Gute Ferien!
Erwarte __chstens ein
_________ _____

_____ mir ______
__________
__________
__________

Nachlaß Busoni
                                                                
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Charlottenburg
2.
12/5
12-1N.

Wiesbaden
11.5.95. 4-5N
* 1 f

Herrn B.F. Busoni
Tonkünstler
Charlottenburg
Kantstr. 153

Helsingfors, Finnland

                                                                

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Mus. Nachl. F. Busoni
BII, 4048-Beil.
Nachlaß Busoni
BII

m. 6 Marken


Mus. ep. M. Reger 94


*Helsingfors* Helsinki* Гельсингфорсь


[schwer erkennbar] vom ___tamte 2 12/5. 95 9 1/4 - 10 1/2 V


2


11 Mai 1895

                                                                

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Document

warningStatus: unfinished XML Facsimile Download / Cite

Provenance
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4048+4048a | olim: Mus.ep. M. Reger 94+94a |

proof Kalliope

Condition
Brief und Umschlag sind gut erhalten.
Extent
2 Blatt, 4 beschriebene Seiten
Hands/Stamps
  • Hand des Absenders Max Reger, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen, eine Foliierung vorgenommen und das Briefdatum ergänzt hat
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
  • Poststempel (schwarze Tinte)
Image source
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 123456

Summary
Reger beneidet Busoni, dass er Ferien hat; beschwert sich über seinen Honorarsatz; freut sich über Busonis Versprechen, ihm seine Werke zu schicken und seine eigenen zu bewerten; beklagt fehlende Möglichkeiten für "moderne" Musiker in Wiesbaden und Leipzig; lehnt Eintritt ins Konservatorium ab und erwähnt, seit drei Jahren kein größeres Werk geschrieben zu haben, um mehr "innere künstlerische Klarheit" zu haben; kritisiert den Fokus der Musikzeitungen auf Wagner; meint, dass der Jugend das Werk Bachs gezeigt werden sollte; beschwert sich über die Arten, wie Bach gespielt wird; hofft, dass Busoni zur nächsten Saison nach Wiesbaden kommt.
Incipit
Entschuldigen Sie, daß ich erst heute

Editors in charge
Christian Schaper Ullrich Scheideler
prepared by
Revision
May 28, 2025: unfinished (currently being prepared (transcription, coding))
Direct context
Preceding Following
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