Die beiden DichtungenArlecchino und Turandot.
waren mir
in dem otiumLat.: Freizeit, Muße. con cattivo tempoItal.: bei schlechtem Wetter. Son̅enstrahlen aus Arkadien. Gaudeamus
igitur sempre juvenes dum sumus!Lat.: „Freuen wir uns also (weiterhin, allezeit), solange wir jung sind!“ Das von Huber (irrtümlich?) auf italienisch notierte „sempre“ gehört nicht zum Text des berühmten Studentenliedes. Arlechino stam̅t aus glücklichen Geburts⸗ stunden; ich staune über alle diese raffinirt raffinirt=eingeführten Fineßen, über die
malitiösen Kritiken einer lumpigen
Welt! Homerisches Gelächter unterbrach
oft mein stilles Lesen. So etwas bringt
Die beiden DichtungenArlecchino und Turandot.
waren mir
in dem otiumLat.: Freizeit, Muße. con cattivo tempoItal.: bei schlechtem Wetter.
Sonnenstrahlen aus Arkadien. Gaudeamus
igitur sempre juvenes dum sumus!Lat.: „Freuen wir uns also (weiterhin, allezeit), solange wir jung sind!“ Das von Huber (irrtümlich?) auf italienisch notierte „sempre“ gehört nicht zum Text des berühmten Studentenliedes.Arlecchino stammt aus glücklichen Geburtsstunden; ich staune über alle diese
raffiniert eingeführten Finessen, über die
maliziösen Kritiken einer lumpigen
Welt! Homerisches Gelächter unterbrach
oft mein stilles Lesen. So etwas bringt
doch nur ein Romane zustande. Der Aberglaube
an die Goethe’sche Menschheit und Menschlichkeit
hat den Germanen zu viel geschadet! Ich
gratuliere von Herzen und kann mir denken, wie
Ihre Musik nach den melodischen und sensiblen
technischen Seiten dazu passen muss! Turandot
besitzt im Gegensatz mehr poetisch feinere
Linien, aber wird auch wirkungsvoll
sein. Item,Lat.: kurzum.
zu der Uraufführung in ZürichDie Uraufführung von Arlecchino und Turandot fand am 11. Mai 1917 in Zürich statt.
will ich dabei sein. Ich bleibe noch die
ganze nächste Woche hier und warte auf
den blauen Himmel! –
Kennen Sie BarbusseLe feu? Das
Buch wird wohl das größte symphonische
Werk sein, das über Krieg und Schlachten
geschrieben wurde. Einzelne Kapitel erinnern
geradezu an gewisse Blätter Dürers. –
Seien Sie aufs herzlichste gegrüßt
und beglückwünscht von
Ihrem recht faulen
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Ansicht des <placeName key="E0500215">Grand Hôtel</placeName> <placeName key="E0500183">Locarno</placeName>
am <placeName key="E0500216">Lago Maggiore</placeName>
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<placeName key="E0500215">Grand Hôtel</placeName> <placeName key="E0500183">Locarno</placeName>
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Ouvert toute l’année
<lb/>Plein midi
<lb/>Saison d’hiver
<lb/>Confort le plus moderne
<lb/><hi rend="bold">Balli & C.</hi> Prop.
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<placeName key="E0500216">Lac Majeur</placeName> – <placeName key="E0500092">Suisse</placeName>
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
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[2]
doch nur ein Romane zustande. Der Aberglaube
an die Göthesche Menschheit & Menschlichkeit
hat den Germanen zu viel geschadet! Ich
gratulire von Herzen & kan̅ mir denken, wie
Ihre Musik nach den melodischen & sensiblen
technischen Seiten dazu paßen muß! Turandot besitzt im Gegensatz mehr poetisch feinere
Linien, aber wird auch wirkungsvoll
sein. Item,Lat.: kurzum.
zu der Uraufführung in ZürichDie Uraufführung von Arlecchino und Turandot fand am 11. Mai 1917 in Zürich statt. will ich dabei sein. Ich bleibe noch die
ganze nächste Woche hier & warte auf
den blauen Him̅el! –
Ken̅en Sie BarbusseLe feu? Das
Buch wird wohl das größte symphonische
Werk sein, das über Krieg & Schlachten
geschrieben wurde. Einzelne Kapitel erin̅ern
geradezu an gewiße Blätter Dürer’s. –
Seien Sie aufs herzlichste gegrüßt
& beglückwünscht von
Ihrem recht faulen
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Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2288 | olim:
Mus.ep. H. Huber 62 (Busoni-Nachl. B II)
|
Huber lobt nach Lektüre der Libretti zu BusonisArlecchino und Turandot deren Raffinesse und Feinheit; kündigt Besuch der Uraufführung in Zürich an; nennt Henri Barbusses Roman Le feu„wohl das größte symphonische Werk […] über Krieg und Schlachten“.
Brief von Hans Huber an Ferruccio Busoni (Locarno, 13. April 1917), bearbeitet von Thea Olivia Beger, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hans Huber, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, April 2017: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100153 (23. Juli 2017: zur Freigabe vorgeschlagen)