Geehrtester.
Ich
werde Ihr ?=StückTheurich 1977 (185), Theurich 1979 (183) und Beaumont 1987 (406): „2. Stück“ bzw. „2nd piece“. noch einmal durch- nehmen u. Ihren
Wünschen entgegen- kommen. Ich respek- tiere
Sie gewiss.
Nein, ich bin nicht
böse; über Ihre Rand- =bemerkungenSchönberg hat in der Reinschrift von BusonisKonzertmäßiger
Interpretation des Klavierstücks op. 11 Nr. 2 mehr als zehn Stellen mit Bemerkungen versehen. In den meisten Fällen
hat Busoni die entsprechenden Stellen tatsächlich noch einmal verändert.
mußte
ich vor Lachen eine
ThränehneTheurich 1977 (185) und Theurich 1979 (183): „Thräne“.
zerdrücken und
mich dazu schnäuzen!
18. Juli
1910
Geehrtester.
Ich
werde Ihr ?-Stück
noch einmal durchnehmen und Ihren
Wünschen entgegenkommen. Ich respektiere
Sie gewiss.
Nein, ich bin nicht
böse; über Ihre RandbemerkungenSchönberg hat in der Reinschrift von BusonisKonzertmäßiger
Interpretation des Klavierstücks op. 11 Nr. 2 mehr als zehn Stellen mit Bemerkungen versehen. In den meisten Fällen
hat Busoni die entsprechenden Stellen tatsächlich noch einmal verändert.
musste
ich vor Lachen eine
Träne
zerdrücken und
mich dazu schnäuzen!
Bitte merken Sie sich’s
doch, dass ich Ihr Stück
so verstehe, wie Sie es
geschrieben haben, und
dass es mir – weil
es mir nahesteht –
darum zu tun war,
es anderen verstehen zu
machen.
Ihre Ausdrucksweise
ist neu, nicht aber Ihr
Klaviersatz,
der ist nur
ärmer.Vgl. bereits den Brief vom 20. August 1909, in dem Busoni gegen
Schönbergs Klaviersatz einwendet, er sei „ein unnützer Verzicht auf schon Errungenes“.
Ich glaube,
dass Sie z. B. das Orchester
ganz
anders in der
Hand haben.
Das Original ist noch nicht
gekommen. Warten wir also
noch ein wenig. –
Die
Idee mit der besonderen
(getrennten) Veröffentlichung
ist richtiger.Erst Anfang September 1910 stand endgültig fest, dass BusonisKonzertmäßige Interpretation von Opus 11 Nr. 2 separat und ohne ein Vorwort
Schönbergs bei der Universal-Edition erscheinen sollte.
– In dem
Absatz 4
Ihres
Vorwortes
heißt es: „ich habe nichts
dagegen, dass wenn einem
eine Stelle nicht klar ist …“
Das liest sich so: dem
Bearbeiter waren
einige
Stellen nicht klar …
Das ist dem Publikum
gegenüber
unmöglich.
Brieflich können Sie es mir
meinetwegen schreiben, obwohl
ich es – wie gesagt – nicht
verdient zu haben glaubte.
Ich sende Ihnen meine
letzte Arbeit.
Ihr freundlichst grüßender
F.
Busoni
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<lb/>mich dazu schnäuzen!</p>
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
2XML
Bei Theurich 1977 (185), Theurich 1979 (183) und Beaumont 1987 (406) stehen die
Seiten 2 und 3 fälschlich in vertauschter Reihenfolge.
Bitte merken Sie sich’s
doch, dass ich Ihr Stück so verstehe wie Sie es
geschrieben haben und
dass es mir – weil es mir nahe steht –
darum zu thun war
es Anderen verstehen zu
machen.
Ihre Ausdrucksweise
ist neu, nicht aber Ihr
Klaviersatz,Theurich 1977 (185) und Theurich 1979 (183): „Claviersatz“.
der ist nur
ärmer.Vgl. bereits den Brief vom 20. August 1909, in dem Busoni gegen
Schönbergs Klaviersatz einwendet, er sei „ein unnützer Verzicht auf schon Errungenes“.
Ich glaube,
dass Sie z. B. das Orchester
ganzTheurich 1977 (185): „gans“.
anders in der
Hand haben.
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<lb/>doch, dass ich <rs key="E0400113">Ihr Stück</rs>
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<lb/>noch ein wenig. –
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– In dem
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4Faksimile
4Diplomatische Umschrift
4XML
Das liest sich so: dem
Bearbeiter warenTheurich 1977 (185) und Theurich 1979 (183) fälschlich: „wären“.
einige
Stellen nicht klar ......Theurich 1977 (185) und Theurich 1979 (183): mit nur vier Punkten, Beaumont 1987 (407):
mit drei Punkten; ibid.: letzte Textpassage in einfachen Anführungszeichen. Das ist dem Publikum
gegenüberTheurich 1977 (185)„gegen über“; ibid. und Theurich 1979 (183):
Hervorhebung für dieses Wort unberücksichtigt.
unmöglich.
Brieflich können Sie es mir
meinetwegen schreiben, obwohl
ich es – wie gesagt – nicht
verdient zu haben glaubte.
Ich sende Ihnen meine
letzte Arbeit. Ihr freundlichst grüßender
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Das liest sich so: dem
<lb/>Bearbeiter waren
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mit drei Punkten; <bibl><ref target="#E0800060"/></bibl>: letzte Textpassage in einfachen Anführungszeichen.</note>
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<lb/>Brieflich können Sie es mir
<lb/>meinetwegen schreiben, obwohl
<lb/>ich es – wie gesagt – nicht
<lb/>verdient zu haben glaubte.
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Brief von Ferruccio Busoni an Arnold Schönberg (Berlin, 18. Juli 1910), bearbeitet von Jupp Wegner, Christian Schaper und Ullrich Scheideler, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Arnold Schönberg, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, November 2015: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100022 (30. November 2019: in Korrekturphase)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
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<title xml:lang="de">Brief von Ferruccio Busoni an Arnold Schönberg (Berlin, 18. Juli 1910)</title>
<title xml:lang="en">Letter by Ferruccio Busoni to Arnold Schönberg (Berlin, 18 July 1910)</title>
<author key="E0300017">Ferruccio Busoni</author>
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<publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher>
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<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
<title type="genre">Briefe</title>
<title type="subseries" key="E010001">Briefwechsel Ferruccio Busoni – Arnold Schönberg</title>
<editor key="E0300314">Christian Schaper</editor>
<editor key="E0300313">Ullrich Scheideler</editor>
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<collection>Arnold Schoenberg Collection</collection>
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<summary><persName key="E0300017">Busoni</persName> sagt erneute Durchsicht seiner <rs key="E0400032">Bearbeitung</rs> von <persName key="E0300023">Schönbergs</persName> <title key="E0400113">Klavierstück op. 11 Nr. 2</title> zu; wiederholt seine Kritik an dessen Klaviersatz sowie an einer Passage aus <persName key="E0300023">Schönbergs</persName> Vorwort-Entwurf; begrüßt separate Publikation der <rs key="E0400032">Bearbeitung</rs>; übersendet seine <title key="E0400018">Fantasia contrappuntistica</title>.</summary>
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<collation>Zunächst die Recto-Seiten im Hochformat beschrieben, sodann die Verso-Seiten im Querformat; Lesereihenfolge der Bogen-Seiten demnach: 1, 3, 2, 4.</collation>
<condition>Der Brief ist gut erhalten.</condition>
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<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="black_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300017">Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift </handNote>
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<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p>
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<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden anschließende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
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<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
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<lb/>mich dazu schnäuzen!</p>
<pb n="2"/>
<p><note type="commentary" subtype="ed_diff_major" resp="#E0300314 #E0300361">
Bei <bibl><ref target="#E0800004"/> (185)</bibl>, <bibl><ref target="#E0800005"/> (183)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800060"/> (406)</bibl> stehen die
Seiten 2 und 3 fälschlich in vertauschter Reihenfolge.</note>
Bitte merken Sie sich’s
<lb/>doch, dass ich <rs key="E0400113">Ihr Stück</rs>
<lb/>so verstehe<reg>,</reg> wie Sie es
<lb/>geschrieben haben<reg>,</reg> und
<lb/>dass es mir – <hi rend="underline">weil</hi>
<lb/>es mir nahe<orig> </orig>steht –
<lb/>darum zu t<orig>h</orig>un war<reg>,</reg>
<lb/>es <choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>nderen verstehen zu
<lb/>machen.</p>
<p rend="indent-first">Ihre Ausdrucksweise
<lb/>ist neu, nicht aber Ihr
<lb/>Klaviersatz,
<note type="commentary" subtype="ed_diff_minor" resp="#E0300361">
<bibl><ref target="#E0800004"/> (185)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (183)</bibl>: <q>Claviersatz</q>.</note>
der ist nur
<lb/>ärmer.
<note type="commentary" resp="#E0300313">Vgl. bereits den <ref target="#D0100013" n="2">Brief vom 20. August 1909</ref>, in dem <persName key="E0300017">Busoni</persName> gegen
<persName key="E0300023">Schönbergs</persName> Klaviersatz einwendet, er sei <q>ein unnützer Verzicht auf schon Errungenes</q>.</note>
Ich glaube,
<lb/>dass Sie z. B. das Orchester
<lb/>ganz
<note type="commentary" subtype="ed_diff_minor" resp="#E0300361">
<bibl><ref target="#E0800004"/> (185)</bibl>: <q>gans</q>.</note>
anders in der
<lb/>Hand haben.</p>
<pb n="3"/>
<p><note type="commentary" subtype="ed_diff_major" resp="#E0300314 #E0300361">
Bei <bibl><ref target="#E0800004"/> (185)</bibl>, <bibl><ref target="#E0800005"/> (183)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800060"/> (406)</bibl> stehen die
Seiten 2 und 3 fälschlich in vertauschter Reihenfolge.</note>
<rs key="E0400113">Das Original</rs> ist noch nicht
<lb/>gekommen. Warten wir also
<lb/>noch ein wenig. –
<note type="commentary" subtype="ed_diff_minor" resp="#E0300361">
<bibl><ref target="#E0800004"/> (185)</bibl>, <bibl><ref target="#E0800005"/> (183)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800060"/> (406)</bibl>: ohne Gedankenstrich.</note>
Die
<lb/>Idee mit der besonderen
<lb/>(getrennten) Veröffentlichung
<lb/>ist richtiger.
<note type="commentary" resp="#E0300313">Erst Anfang <date when-iso="1910-09">September 1910</date> stand endgültig fest, dass <persName key="E0300017">Busonis</persName>
<title key="E0400032">Konzertmäßige Interpretation</title> von <rs key="E0400113">Opus 11 Nr. 2</rs> separat und ohne ein Vorwort
<persName key="E0300023">Schönbergs</persName> bei der <orgName key="E0600004">Universal-Edition</orgName> erscheinen sollte.</note>
– In dem
<lb/>Absatz <hi rend="underline">4<orig>.</orig></hi>
<note type="commentary" subtype="ed_diff_minor" resp="#E0300361">
<bibl><ref target="#E0800004"/> (185)</bibl>, <bibl><ref target="#E0800005"/> (183)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800060"/> (406)</bibl>: ohne Punkt.</note>
Ihres
<note type="commentary" subtype="ed_diff_minor" resp="#E0300361">
<bibl><ref target="#E0800004"/> (185)</bibl>: <q>ihres</q>.</note>
Vorwortes
<lb/>hei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>t es: <q>ich habe nichts
<lb/>dagegen, dass wenn einem
<lb/><hi rend="underline">eine Stelle nicht klar</hi> ist …</q>
<note type="commentary" subtype="ed_diff_minor" resp="#E0300361">
<bibl><ref target="#E0800004"/> (185)</bibl>, <bibl><ref target="#E0800005"/> (183)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800060"/> (406)</bibl>: <q>ist</q> bzw. <q>is</q>
ebenfalls hervorgehoben; <bibl><ref target="#E0800060"/> (406)</bibl> dito für: <q>if […] somebody</q>.</note>
<pb n="4"/>
Das liest sich so: dem
<lb/>Bearbeiter waren
<note type="commentary" subtype="ed_diff_minor" resp="#E0300314">
<bibl><ref target="#E0800004"/> (185)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (183)</bibl> fälschlich: <q>wären</q>.</note>
einige
<lb/>Stellen nicht klar <choice><orig><seg rend="spaced-out">......</seg></orig><reg>…</reg></choice>
<note type="commentary" subtype="ed_diff_minor" resp="#E0300361">
<bibl><ref target="#E0800004"/> (185)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (183)</bibl>: mit nur vier Punkten, <bibl><ref target="#E0800060"/> (407)</bibl>:
mit drei Punkten; <bibl><ref target="#E0800060"/></bibl>: letzte Textpassage in einfachen Anführungszeichen.</note>
<lb/>Das ist <hi rend="underline">dem Publikum
<lb/>gegenüber</hi>
<note type="commentary" subtype="ed_diff_minor" resp="#E0300361">
<bibl><ref target="#E0800004"/> (185)</bibl> <q>gegen über</q>; <bibl><ref target="#E0800004"/></bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (183)</bibl>:
Hervorhebung für dieses Wort unberücksichtigt.</note>
unmöglich.
<lb/>Brieflich können Sie es mir
<lb/>meinetwegen schreiben, obwohl
<lb/>ich es – wie gesagt – nicht
<lb/>verdient zu haben glaubte.
<lb/>Ich sende Ihnen <rs key="E0400018">meine
<lb/>letzte Arbeit</rs>. <seg type="closer" subtype="salute">Ihr freundlichst grüßender</seg></p>
<closer>
<signed rend="align(right)"><persName key="E0300017">F<reg>.</reg>
<note type="commentary" subtype="ed_diff_minor" resp="#E0300361">
<bibl><ref target="#E0800004"/> (185)</bibl> und <bibl><ref target="#E0800005"/> (184)</bibl>: <q>FBusoni</q> ohne Leerzeichen.</note>
Busoni</persName></signed>
</closer>
</div>
</body>
</text>
</TEI>