Die Aufgabe, die Sie mir stellen – an sich
ehren= u. vertrauensvoll – ist schwierig.
Ich kenne mehrere junge prächtige
Männer, denen ich eine so schoene
und dankbare Thätigkeit von Herzen
wünschte; aber es soll nicht nur diesen gedient werden, sondern auch den
Baslern! – Ein “Verkannter” ist z. B.
der ausgezeichnete u. hochgebildete Pianist
Waldemar Lütschg, der – wenn er
sich persönlich in angenehme Beziehungen
zu stellen weiss – künstlerisch allen An- forderungen entspräche. – Ein “brillianter” Clavierspieler verwegener Art ist Herr
Michael von Zadora, ein Gentleman
nebenbei, aber nervös und ohne
feste Autorität. Mein Schüler Theodor
Szántó, jetzt in Paris, (ein Dreissiger)
ist reif als Pianist u. Musiker und
hat ausgesprochenen pädagogischen Sinn.
Endlich ist noch Egon Petri zu nennen
(jetzt Professor in Manchester) mein
“echtester” Schüler.Die Wahl scheint schließlich auf Egon Petri gefallen zu sein; ein Meisterkurs in Basel mit Petri kam allerdings erst im September 1908 zustande (vgl. Merian 1917, S. 108).
Sehr verehrter Meister.
Die Aufgabe, die Sie mir stellen – an sich
ehren- und vertrauensvoll – ist schwierig.
Ich kenne mehrere junge prächtige
Männer, denen ich eine so schöne
und dankbare Tätigkeit von Herzen
wünschte; aber es soll nicht nur diesen
gedient werden, sondern auch den
Baslern! – Ein „Verkannter“ ist z. B.
der ausgezeichnete und hochgebildete Pianist
Waldemar Lütschg, der – wenn er
sich persönlich in angenehme Beziehungen
zu stellen weiß – künstlerisch allen Anforderungen entspräche. – Ein „brillanter“
Klavierspieler verwegener Art ist Herr
Michael von Zadora, ein Gentleman
nebenbei, aber nervös und ohne
feste Autorität. Mein Schüler Theodor
Szántó, jetzt in Paris (ein Dreißiger),
ist reif als Pianist und Musiker und
hat ausgesprochenen pädagogischen Sinn.
Endlich ist noch Egon Petri zu nennen
(jetzt Professor in Manchester), mein
„echtester“ Schüler.Die Wahl scheint schließlich auf Egon Petri gefallen zu sein; ein Meisterkurs in Basel mit Petri kam allerdings erst im September 1908 zustande (vgl. Merian 1917, S. 108).
Noch kämen zwei Italiener in
Betracht; Bruno Mugellini
(Professor am Bologna-Konservatorium)
und ein vollgereifter Künstler, der sich
eine abwechselnde Tätigkeit lebhaft
wünschte. – Alberto Fano, gegenwärtig Direktor des Konservatoriums
in Parma.
Endlich kann ich Ihnen noch
meinen „teilweisen“ soliden Schüler
Herrn Johan Wijsman aus
Amsterdam (Valeriusstraat 48)
nennen und Ihnen mitteilen, dass
mir von verschiedenen urteilsfähigsten Seiten ein junger „Casella“
aus Paris mit höchster Bewunderung
genannt wurde.
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
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Noch kämen zwei Italiener in
Betracht; Bruno Mugellini (Professor am Bologna-Conservatorium)
u. ein vollgereifter Künstler, der sich
eine abwechselnde Thätigkeit lebhaft wünschte. – Alberto Fano, gegen- wärtig Director des Conservatoriums
in Parma.
Endlich kann ich Ihnen noch
meinen „theilweisen“ soliden Schüler
Herrn Johann Wijsman aus
Amsterdam (Valeriusstraat 48)
nennen u. Ihnen mittheilen, dass
mir von verschiedenen urtheils- -fähigsten Seiten ein junger „Casella“ aus Paris, mit höchster Bewunderung
genannt wurde.
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Brief von Ferruccio Busoni an Hans Huber (6. Juni 1907, vmtl. Berlin), bearbeitet von Christian Schaper, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hans Huber, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Januar 2017: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100189 (28. August 2017: in Korrekturphase)
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<title xml:lang="de">Brief von Ferruccio Busoni an Hans Huber (6. Juni 1907, vmtl. Berlin)</title>
<title xml:lang="en">Letter by Ferruccio Busoni to Hans Huber (6 June 1907, prob. Berlin)</title>
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<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
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<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="black_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300017">Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.</handNote>
<handNote xml:id="archive" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der mit Bleistift die Nummerierung innerhalb des Briefwechsels eingetragen und das Datum auf die erste Seite übertragen hat.</handNote>
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<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
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<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p>
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<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
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<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
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<p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptr target="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/></p>
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