Ferruccio Busoni an Hans Huber arrow_backarrow_forward

Zürich · 4. Dezember 1916

Faksimile
Diplomatische Umschrift
Lesefassung
XML
33.4. Dez. 1916

Verehrtester Freund,

ich danke Ihnen für die frdl.
Mühe die Sie anwandten, um
mir Auskunft zu ertheilen
über Bern u. dessen Theater-
Zustaende. Meine Sache hat
indessen hier unverhofft
eine günstige Wendung ge-
nommen, u. wenn alles sich
erfüllt, dann soll es ein
richtiger Frühling blühen!
Inzwischen lag die Arbeit
brach, – (so sensibel bin ich
geworden) – nun aber ist ein
neuer Anlauf zu spüren,
der hoffentlich bis zum Ende
des (nicht kurzen) Weges anhält.
Denn schliesslich ist – bei aller
Bereitschaft – eine anderthalb-
stündige Partitur
von Grund aus
herzustellen!

Verehrtester Freund,

ich danke Ihnen für die freundliche Mühe, die Sie anwandten, um mir Auskunft zu erteilen über Bern und dessen TheaterZustände. Meine Sache hat indessen hier unverhofft eine günstige Wendung genommen, und wenn alles sich erfüllt, dann soll ein richtiger Frühling blühen! Inzwischen lag die Arbeit brach (so sensibel bin ich geworden) – nun aber ist ein neuer Anlauf zu spüren, der hoffentlich bis zum Ende des (nicht kurzen) Weges anhält. Denn schließlich ist – bei aller Bereitschaft – eine anderthalbstündige Partitur von Grund aus herzustellen!

Der Text ist fertig, das gesamte Musikmaterial (halb-ausgeführt) zur Hand.

Ich fürchte, dass ich morgen auf die Ehre Ihrer Anwesenheit hier doch verzichten muss! Schade für mich.

Wenn nicht anders, dann auf Wiedersehen in Basel.

Ihr getreuer

F Busoni

4. Dez. 1918.
                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"> <note type="numbering" place="top-right" resp="#archive">33.</note> <note type="dating" resp="#archive" place="right" xml:id="arch_date">4. Dez. 1916</note> <opener> <salute rend="indent-2">Verehrtester Freund,</salute> </opener> <p>ich danke Ihnen für die <choice><abbr>frdl.</abbr><expan>freundliche</expan></choice> <lb/>Mühe<reg>,</reg> die Sie anwandten, um <lb/>mir Auskunft zu ert<orig>h</orig>eilen <lb/>über <placeName key="E0500186">Bern</placeName> <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> dessen <rs key="E0600033">Theater</rs> <lb break="no"/>Zust<choice><orig>ae</orig><reg>ä</reg></choice>nde. Meine Sache hat <lb/>indessen hier unverhofft <lb/>eine günstige Wendung ge <lb break="no"/>nommen, <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> wenn alles sich <lb/>erfüllt, dann soll <del rend="strikethrough">es</del> ein <lb/>richtiger Frühling blühen! <lb/>Inzwischen lag die Arbeit <lb/>brach<orig>, –</orig> (so sensibel bin ich <lb/>geworden) – nun aber ist ein <lb/>neuer Anlauf zu spüren, <lb/>der hoffentlich bis zum Ende <lb/>des (nicht kurzen) Weges anhält. <lb/>Denn schlie<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>lich ist – bei aller <lb/>Bereitschaft – <rs key="E0400153">eine anderthalb <lb break="no"/>stündige Partitur</rs> von Grund aus <lb/><seg rend="align(center)">herzustellen!</seg></p> </div>
2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
2XML
(2)

Der Text ist fertig, das
gesammte Musik Material
(halb-ausgeführt) zur Hand.

– Ich fürchte, dass ich
morgen auf die Ehre Ihrer
Anwesenheit hier doch ver-
zichten muss! Schade für mich.

Wenn nicht anders, dann
auf Wiedersehen in Basel.

Ihr getreuer

F Busoni

4. Dez. 1918.
                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"> <note type="foliation" place="top-right" resp="#archive">(2)</note> <p rend="indent-first">Der Text ist fertig, das <lb/>gesam<orig>m</orig>te Musik<choice><orig> M</orig><reg>m</reg></choice>aterial <lb/>(halb-ausgeführt) zur Hand.</p> <p><orig>– </orig>Ich fürchte, dass ich <lb/>morgen auf die Ehre Ihrer <lb/>Anwesenheit hier doch ver <lb break="no"/>zichten muss! Schade für mich.</p> <p rend="indent-first">Wenn nicht anders, dann <lb/>auf Wiedersehen in <placeName key="E0500097">Basel</placeName>.</p> <closer><salute rend="align(center)">Ihr getreuer</salute> <signed rend="align(right)"><persName key="E0300017">F Busoni</persName></signed> <dateline><date when-iso="1918-12-04">4. Dez. 1918</date>.</dateline> </closer> </div>
3Faksimile
3Diplomatische Umschrift
3XML
[Rückseite von Textseite 1, vacat]
                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"> <note type="objdesc" resp="#E0300314">[Rückseite von Textseite 1, vacat]</note> </div>
4Faksimile
4Diplomatische Umschrift
4XML
[Rückseite von Textseite 2, vacat]
                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"> <note type="objdesc" resp="#E0300314">[Rückseite von Textseite 2, vacat]</note> </div>

Dokument

warningStatus: in Bearbeitung XML Faksimile Download / Zitation

Überlieferung
Schweiz | Basel | Universitätsbibliothek | NL 30 : 22:A-H:16
Zustand
Der Brief ist gut erhalten.
Umfang
2 Blatt, 2 beschriebene Seiten
Kollation
Nur die Vorderseiten beschrieben.
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift Nummerierung und Foliierung vorgenommen und das Datum auf die erste Seite übertragen hat.

Incipit
ich danke Ihnen für die frdl. Mühe

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
unter Mitarbeit von
Stand
24. August 2017: in Bearbeitung (in der Erfassungs-/Codierungsphase)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition
Frühere Ausgaben
Refardt 1939, S. 22 f.