Mus.ep. F. Busoni 807 (Busoni-Nachl. B I) Mus.Nachl. F. Busoni B I, 1013
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L LRIhr erfreulicher Brief brauchte eine kleine Woche zu mir. Wir sind
recht froh, dass Sie unsere Wohnung
benützen und glücklich, wenn Sie
sich darin wohl fühlen. Besonders
freudig stimmten mich Ihre
Mittheilungen über den Verlag.
Ich werde dien sehr günstigen
Antrag ernstlich überlegen. Sie
vergassen, dass die Angelegenheit
mit dem anderen Verlage haupt- sächlich darum angebahnt wurde,
weil es mir unerlässlich erschien,
dass d meine operndichtung
unter neutraler Flagge – also
durch die Schweiz – hinaus
segelte. – Eine Veröffentlichung
des Arlecchino müsste mit
Breitkopf x Härtel (so weit dies
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
Lieber Ludwig Rubiner,
Ihr erfreulicherBrief brauchte eine
kleine Woche zu mir. Wir sind
recht froh, dass Sie unsere Wohnung
benützen, und glücklich, wenn Sie
sich darin wohlfühlen. Besonders
freudig stimmten mich Ihre
Mitteilungen über den Verlag.
Ich werde den sehr günstigen
Antrag ernstlich überlegen. Sie
vergaßen, dass die Angelegenheit
mit dem anderen Verlage hauptsächlich darum angebahnt wurde,
weil es mir unerlässlich erschien,
dass meine Operndichtung
unter neutraler Flagge – also
durch die Schweiz – hinaussegelte. – Eine Veröffentlichung
des Arlecchino müsste mit
Breitkopf & Härtel (soweit dies
den operatischen Teil
berührt) vereinbart werden.
Eigenartig dächte ich mir
einen Theaterabend, an dem
sowohl der Opern-Einakter als
auch die literarische Ergänzung
dazu auf dem Wege des Experimentes auf der Bühne
gespielt würden. – Dazu aber
müsste ich wohl selber am
Platze sein.
Ihren Bericht über Gutes
und Böses in Ihrer Stadt las
ich mit besorgter Teilnahme.
Noch ist „keinem nicht nichts“ klar.
Ich taste inzwischen, ohne Plan
und Entschluss vorläufig. – Grüßen
Sie und danken Sie Rita.
Ich schreibe bald mehr
und erhoffe auch von Ihnen
Weiteres. An Frau Rubiner alles
Schöne.
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2Diplomatische Umschrift
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B I, 1013
[2]
den operatischen Theil
berührt) vereinbart werden. –
Eigenartig dächte ich mir
einen Theater Abend, an dem
sowohl der Opern Einakter, als
auch die literarische Ergänzung
dazu auf dem Wege des Ex- perimentes auf der Bühne
gespielt würden. – Dazu aber
müsste ich wohl selber am
Platze sein.
Ihren Bericht über Gutes
u. Böses in Ihrer Stadt las
ich mit besorgter Theilnahme.
Noch ist “Keinem nicht Nichts” klar.
Ich taste inzwischen, ohne Plan
u. Entschluss vorläufig. – Grüssen
Sie und danken Sie Rita.
Ich schreibe bald mehr
u. erhoffe auch von Ihnen Weiteres. An Frau Rubiner Alles
Schöne. Ihr herzlich ergebener
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
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<p rend="small">Aus der <title key="E0400218">Faust</title>-Partitur haben sich zwei Orchesterstücke
<lb/>los<orig> </orig>gelöst: <title rend="dq-uu" key="E0400358" xml:lang="fr">Sarabande et Cortège</title>, die zu <date when-iso="1919-04-01">meinem (ach!)
<lb/>Geburtstage</date> gespielt werden.<orig> –</orig>
<note type="commentary" resp="#E0300378">Die Uraufführung von <title key="E0400358">Sarabande et Cortège</title> fand am <date when-iso="1919-03-31">31. März 1919</date> in <placeName key="E0500132">Zürich</placeName> mit dem <orgName key="E0600207">Tonhalle-Orchester</orgName> unter <persName key="E0300129">Volkmar Andreae</persName> im 12. Abonnementskonzert statt (wiederholt am Folgetag, <bibl>vgl. <ref target="#E0800058"/>, S. 72</bibl>).</note>
</p>
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Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B I, 1013 | olim:
Mus.ep. F. Busoni 807 (Busoni-Nachl. B I)
|
Brief von Ferruccio Busoni an Ludwig Rubiner (Zürich, 21. März 1919), bearbeitet von Elizaveta Willert, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Ludwig Rubiner, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Januar 2018: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100333 (3. Juni 2023: zur Freigabe vorgeschlagen)