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N.Mus.Nachl. 30, 100
Mein lieber, verehrter Meister!
Ich bitte Sie um Verzeihung, dass ich erst heute Ihren
Brief beantworte. Wir wollten Sie
4. Januar 1918Freitag abends besuchen, aber
meine Frau, die vorausgegangen war fand Sie nicht zu
Hause. Ich werde sobald wie möglich das Material Tur. u.
Arl. wieder untersuchen. _ Sage „sobald wie möglich“ weil ich
etwas krank bin und voraussichtlich ein Paar Tage zu Hause
bleiben werde. Und daran knüpfe ich eine grosse Bitte, die
Sie mir nicht abschlagen dürfen wenn es Ihnen irgendwie möglich
ist, sie zu erfüllen: wollen Sie mich nicht besuchen? Es ist so
lange her dass ich nicht mit Ihnen en tête-à-tête gespro- chen habe, und das fehlt mir so sehr! Ich bin ganz betrübt,
wenn ich so konstatiere dass widerwärtige Notwendigkeiten – die
nichtigsten Beschäftigungen – uns immer von den Hauptsachen
des Lebens abhalten. Das wäre so schön, ein Plauderstündlein
mit Ihnen! Werden Sie kommen? Am liebsten wäre es mir
gleich morgen nachmittags oder abends; ich sorge schon für
eine gute Flasche, respektive Zigarre. Sie brauchten nicht zu
antworten, ich bin ja sowieso da. _ Ich mache auf der
nächsten Seite einen Plan des Weges. _ Das erste Stück des
"Wandbild" ist fertig.
Die schönsten Neujahrswünsche von uns beiden u. viele
herzliche Grüsse von Ihrem Getreuen
Philipp Jarnach
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Sonntag, den 7. Jan. 1918
Mein lieber, verehrter Meister!
Ich bitte Sie um Verzeihung, dass ich erst heute Ihren
Brief beantworte. Wir wollten Sie
4. Januar 1918Freitag abends besuchen, aber
meine Frau, die vorausgegangen war, fand Sie nicht zu
Hause. Ich werde sobald wie möglich das Material Tur. und
Arl. wieder untersuchen. _ Sage „sobald wie möglich“, weil ich
etwas krank bin und voraussichtlich ein Paar Tage zu Hause
bleiben werde. Und daran knüpfe ich eine große Bitte, die
Sie mir nicht abschlagen dürfen, wenn es Ihnen irgendwie möglich
ist, sie zu erfüllen: wollen Sie mich nicht besuchen? Es ist so
lange her, dass ich nicht mit Ihnen en tête-à-tête gesprochen habe, und das fehlt mir so sehr! Ich bin ganz betrübt,
wenn ich so konstatiere, dass widerwärtige Notwendigkeiten – die
nichtigsten Beschäftigungen – uns immer von den Hauptsachen
des Lebens abhalten. Das wäre so schön, ein Plauderstündlein
mit Ihnen! Werden Sie kommen? Am liebsten wäre es mir
gleich morgen nachmittags oder abends; ich sorge schon für
eine gute Flasche, respektive Zigarre. Sie brauchten nicht zu
antworten, ich bin ja sowieso da. _ Ich mache auf der
nächsten Seite einen Plan des Weges. _ Das erste Stück des
"Wandbild" ist fertig.
Die schönsten Neujahrswünsche von uns beiden und viele
herzliche Grüße von Ihrem Getreuen
Philipp Jarnach
Lieber Herr Busoni,
Bitte bringen
Sie das Opfer, wir würden
uns so sehr freuen!
Vielleicht kommt Frau Busoni
auch, wenn der Weg nicht zu
weit und sie nicht zu sehr beschäftigt ist?
Unsere Wohnung ist ja immer
noch nicht eingeweiht, solange
Sie nicht da waren.
Tausend innige Wünsche
zum neuen Jahr und Grüße
für Sie Alle
Ihre ergebene
Ursula Jarnach.
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Lieber Herr Busoni,
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Sie das Opfer, wir würden
uns so sehr freuen!
Vielleicht kom̅t Frau Busoni
auch, wen̅ der Weg nicht zu
weit u. sie nicht zu sehr be- schäftigt ist?
Unsere Wohnung ist ja im̅er
noch nicht eingeweiht solange
Sie nicht da waren.
Tausend innige Wünsche
zum neuen Jahr und Grüsse
für Sie Alle
Ihre ergeb.
Ursula Jarnach.
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