Martin Wegelius an Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Helsinki · 28. Dezember 1894

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Mus.ep. M. Wegelius 13 (Busoni-Nachl. B II)Mus.Nachl. F. Busoni B II, 5326

Helsingfors den 28 Dez. 1894.

Lieber Freund!

Ich wünsche Dir und Deiner Frau
alles Gute und Schöne zum
neuen Jahr! Mir auch – und
zwar erstens das Schöne, Dich
wieder zu sehen und zu hören,
zweitens das Gute, den Müller
nie mehr zu sehen oder zu hö⸗
ren. Mit diesem traurigen Kerl
steht die Sache folgendermassen.
Gleich in den ersten Wochen ka⸗
men Klagen aus allen Klassen
über die verfluchten Maniere,[1]

Helsingfors, den 28. Dezember 1894.

Lieber Freund!

Ich wünsche Dir und Deiner Frau alles Gute und Schöne zum neuen Jahr! Mir auch – und zwar erstens das Schöne, Dich wieder zu sehen und zu hören, zweitens das Gute, den Müller nie mehr zu sehen oder zu hören. Mit diesem traurigen Kerl steht die Sache folgendermaßen. Gleich in den ersten Wochen kamen Klagen aus allen Klassen über die verfluchten Manieren, sowohl äußerer wie innerer Art (z. B. eine ganz verrückte Handhaltung, dito Armbewegungen; jeder Läufer abwärts soll langsam angefangen und accelerando fortgesetzt werden; ein fortwährendes rubato, sogar in den Etüden und in Bachs Inventionen), die er den Schülerinnen einprägen wollte. Ich wollte nicht eingreifen, ehe er öffentlich gespielt hatte. Er tat’s und fiel durch, sowohl bei der Kritik wie beim Publikum. Kurt Müller gab sein Debüt mit einem Rezital beim ersten Musikabend des Instituts am 8. Oktober (vgl. Dahlström 1982, S. 361). Sowohl Karl Flodin als auch Karl Fredrik Wasenius (über dessen teils „boshafte“ Kritik sich Busoni schon in seiner Ring des Nibelungen-Parodie mokiert hatte; vgl. Fischer/Knust/Kauppala 2021, S. 348) zeigen in ihren Rezensionen in der Nya Pressen respektive im Hufvadstadsbladet umfangreiche Mängel in Müllers Technik, Interpretation und Programmwahl auf. Beide bemängeln insbesondere linke Hand und Pedal sowie falsche Töne und Aussetzer im Vortrag, wenngleich in beiden Rezensionen betont wird, dass Müller beim „herzlich applaudierenden Publikum“ wohl einen positiven Eindruck hinterlassen habe (vgl. Flodin 1894 und Wasenius 1894). Die alten Abonnenten waren erbittert, dass man ihnen als ersten Spieler einen Pianisten vorstellte, den sie höchstens als zweiten hätten gelten lassen. Inzwischen hatte ich mich überzeugt, dass die Klagen der Schülerinnen begründet waren. Da hat die Direktion ihm vorgeschlagen, zurückzutreten, eine Klimakrankheit zu erfinden und mit 8/20 oder 9/20 (ich weiß nicht mehr ganz genau) seinen Weg zu gehen. „Nein, ich fühle mich vollkommen befähigt, meine Stellung auszufüllen. Nur Intrigen“ usw. Hat gefordert, ein zweites Mal spielen zu dürfen. Gut, das darf er noch. Aber eine Klasse weniger. Eine der besten Schülerinnen hatte schon aufgehört, einer ging zurück zu der Hymander, zwei nahm der Faltin sich an. Ingeborg Hymander war 1889–1936 zweite Klavierlehrerin am Institut (vgl. Dahlström 1982, S. 44). Richard Faltin, eigentlich seit der Gründung des Instituts 1882 bis 1906 für den Orgelunterricht zuständig, war schon im Frühjahr 1888 vertretungsweise bis zu Busonis Lehrbeginn eingesprungen, nachdem Karl Schuler während des laufenden Semesters entlassen worden war (vgl. ibid., S. 326; zur Entlassung Schulers siehe die Kommentierung im Brief vom 1. Mai 1894). Den Übrigen wurde ein bisschen Geduld angeraten. Die fügten sich. Dann kamen endlich die Prüfungen. Die seinige war die mangelhafteste, die je mit den Klavierklassen vorgekommen ist – von Anfang zu Ende absolut ungenügend. Nachher hat er das zweite Mal gespielt, das Ensemble besser als das vorige Mal – die Solosachen aber ebenso mangelhaft wie vorher. Zwischen den beiden Konzerten Müllers hatten drei weitere Musikabende stattgefunden, am 22. Oktober sowie am 3. und 15. Dezember. Alle drei Musikabende stechen durch das Fehlen von solistischer Klaviermusik heraus, die sonst den größten Umfang einnahm. Die Programme bestanden hauptsächlich aus Liedern und Kammermusik mit Klavierbegleitung von Ingeborg Hymander (vgl. Dahlström 1982, S. 361 f.). Müller spielte erst wieder beim fünften Musikabend des Semesters, am 17. Dezember. Neben Liedern mit Abraham Ojanperä und dem 1. Trio von Schubert mit Carl Kihlman (Violine) und Alfred Martin (Cello) spielte er Chopins Nocturne c-Moll op. 48 und Brahms’ Variationen über ein Thema von Paganini. Während Karl Flodin in seiner Konzertrezension das kammermusikalische Klavierspiel lobt, betont er erneut die umfangreichen technischen und interpretatorischen Unzulänglichkeiten im Solospiel, die in diesem Konzert auch eindeutig beim Publikum durchgefallen seien (vgl.Flodin 1894a). Da hat die Direktion einstimmig beschlossen, dass er als Lehrer gar nicht mehr verwendet wird. 9/20 seiner Gage hatte er schon bekommen; 1000 Finnmark wurden ihm außerdem als Schadenersatz angeboten, wenn er den Kontrakt für nicht geltend erklärt und wegbleibt. Das war nun offenbar sehr anständig geboten: 2890 mf für 13 Arbeitswochen! Er bat sich Bedenkzeit aus. Heute kam sein Brief an (Berlin am 25. Dez.): Nein! Er wird zurückkehren und „auf seinem Platz ausharren.“ Obwohl es ihm wiederholt gesagt wurde, dass er keine Beschäftigung finden werde, dass er unter keinen Umständen eine Klasse im Institut mehr bekommen wird, so kommt er doch! Er glaubt es wohl nicht, es ist aber bitterer Ernst. Wenn wir auch gewissenlos genug sein wollten, um ihm noch Schüler anzuvertrauen, so würden wir es nicht wagen, denn dann würde unser Ansehen beim Publikum und das Vertrauen der Regierung, die neuerdings unsere Subvention mit 2000 mf vergrößert hat, gänzlich aus sein. Also lieber das Geld, als die Ehre verlieren. Morgen früh reise ich nach Åbo, um mit Ekman die näheren Bedingungen abzumachen. Der wird nämlich nun eintreten, wenigstens für diesen Frühjahrstermin. Der ehemalige Instituts- und Busoni-Schüler Karl Ekman war im Sommer 1894 für eine Konzertreise mit seiner späteren Frau Ida Morduch nach Finnland zurückgekehrt, nachdem er zuletzt Klavier und Komposition bei Alfred Grünfeld in Wien studiert hatte (siehe die Kommentierung im Brief vom 26. April 1892). Ekman war über Weihnachten wohl bei seiner Familie in seiner Geburtstadt Turku (schwed. Åbo) geblieben, nachdem er dort mit Ida am 12. Dezember das letzte Konzert des Jahres gegeben hatte (vgl. N. N. 1894f). Ekman übernahm die Stelle schließlich interimsweise für das Frühjahrssemester 1895 (vgl. Dahlström 1982, S. 326; siehe zur Ekman-Nachfolge auch den weiteren Briefwechsel ab dem Brief vom 31. März 1895). Wenn also der Müller kommt, wird er zwar monatlich seine Gage bekommen, weiter aber nichts. Was sagst Du nun von einem Menschen, der diese schöne Rolle übernehmen will, „um sein künstlerisches Ansehen nicht zu verlieren“? Der muss doch offenbar etwas – nicht wenig – verrückt sein; davon bin ich auch überzeugt. Vielleicht nimmt er doch Vernunft an, wenn Du mit ihm sprichst. Willst Du es tun, so wären wir dir sehr dankbar. Gelingt es dir, ihn zur Vernunft zu bringen, so retten wir doch 1300 mf aus dem Schiffsbruch, und außerdem – was noch besser ist – ist uns das angenehme Wiedersehen erspart. Jetzt lebe wohl, lieber Freund. Grüße deine Frau von uns beiden herzlichst,

Dein immer ergebener

M Wegelius

Seine Privatschüler sollen Alle nach einigen Wochen aufgehört haben.
                                                                
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sam angefangen und acceler. fort⸗
gesetzt werden; ein fortfwähren⸗
des Tpo rubato, sogar in den
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die er den Schülerinnen einprä⸗
gen wollte. Ich wollte nicht
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lich gespielt hatte. Er that’s
und fiel durch, sowohl bei der
Kritik wie bei’m Publicum. Kurt Müller gab sein Debüt mit einem Rezital beim ersten Musikabend des Instituts am 8. Oktober (vgl. Dahlström 1982, S. 361). Sowohl Karl Flodin als auch Karl Fredrik Wasenius (über dessen teils „boshafte“ Kritik sich Busoni schon in seiner Ring des Nibelungen-Parodie mokiert hatte; vgl. Fischer/Knust/Kauppala 2021, S. 348) zeigen in ihren Rezensionen in der Nya Pressen respektive im Hufvadstadsbladet umfangreiche Mängel in Müllers Technik, Interpretation und Programmwahl auf. Beide bemängeln insbesondere linke Hand und Pedal sowie falsche Töne und Aussetzer im Vortrag, wenngleich in beiden Rezensionen betont wird, dass Müller beim „herzlich applaudierenden Publikum“ wohl einen positiven Eindruck hinterlassen habe (vgl. Flodin 1894 und Wasenius 1894). Die
alten Abonnenten waren erbit⸗
tert
, dass man Ihnen ihnen
als ersten Spieler einen Pia⸗
nisten vorstellte, den S sie höch⸗
stens als zweiten hätten gel⸗ Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin

                                                                
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ihm vorgeschlagen, zurückzutre⸗
ten, eine Klimakrankheit zu er⸗
finden und mit 8/20 oder 9/20
(ich weiss nicht mehr ganz genau)
seinen Weg zu gehen. “Nein, ich
fühle mch mich vollkommen
befähigt meine Stellung aus⸗
zufüllen. Nur Intrigen”
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spielen zu dürfen. Gut, das
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weniger. Eine der besten Sch. hat⸗
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zurück zu der Hymander, zwei
nahm der Faltin sich an.×) Ingeborg Hymander war 1889–1936 zweite Klavierlehrerin am Institut (vgl. Dahlström 1982, S. 44). Richard Faltin, eigentlich seit der Gründung des Instituts 1882 bis 1906 für den Orgelunterricht zuständig, war schon im Frühjahr 1888 vertretungsweise bis zu Busonis Lehrbeginn eingesprungen, nachdem Karl Schuler während des laufenden Semesters entlassen worden war (vgl. ibid., S. 326; zur Entlassung Schulers siehe die Kommentierung im Brief vom 1. Mai 1894). Den Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
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gen. Die seinige war die man⸗
gelhafteste, die je mit den Kla⸗
vierklassen vorgekommen ist –
von Anfang zu Ende absolut
ungenügend. Nachher hat er
das zweite Mal gespil gespielt,
das Ensemble besser als das
vorige Mal – die Solosachen
aber ebenso mangelhaft wie
das erste Mal vorher. Zwischen den beiden Konzerten Müllers hatten drei weitere Musikabende stattgefunden, am 22. Oktober sowie am 3. und 15. Dezember. Alle drei Musikabende stechen durch das Fehlen von solistischer Klaviermusik heraus, die sonst den größten Umfang einnahm. Die Programme bestanden hauptsächlich aus Liedern und Kammermusik mit Klavierbegleitung von Ingeborg Hymander (vgl. Dahlström 1982, S. 361 f.). Müller spielte erst wieder beim fünften Musikabend des Semesters, am 17. Dezember. Neben Liedern mit Abraham Ojanperä und dem 1. Trio von Schubert mit Carl Kihlman (Violine) und Alfred Martin (Cello) spielte er Chopins Nocturne c-Moll op. 48 und Brahms’ Variationen über ein Thema von Paganini. Während Karl Flodin in seiner Konzertrezension das kammermusikalische Klavierspiel lobt, betont er erneut die umfangreichen technischen und interpretatorischen Unzulänglichkeiten im Solospiel, die in diesem Konzert auch eindeutig beim Publikum durchgefallen seien (vgl.Flodin 1894a). Da hat
die Direction einstimmig beschlos⸗
sen, dass er als Lehrer gar
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9/20 seiner Gage hatte er schon
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B II, 5326

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geltend erklärt, und wegbleibt.
Das war nun offenbar sehr
anständig geboten: 2890 mf für
13 Arbeitswochen! Er bat sich
Bedek Bedenkzeit aus. Heute
kam sein Brief an: (Berlin
am 25 Dez.): Nein! Er wird
zurückkehren und “auf seinem
Platz ausharren.”
Obwohl es
ihm wiederholt gesagt wurde,
dass er keine Beschäftigung
finden werde, dass er unter
keinen Umständen mehr un=
eine Klasse im Institut mehr
bekommen wird, so kommt
er doch! Er glaubt es wohl
nicht, es ist aber bitterer
Ernst. Wenn wir auch gewis⸗[3]

                                                                
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gen
, denn dann würde unser
Ansehen beim Publikum und
das Vertrauen der Regierung,
die neuerdings unsere Unt Sub⸗
vention mit 2000 mf vergrössert
hat, gänzlich aus sein. Also
lieber das Geld, als die Ehre
verlieren. Morgen früh reise
ich nach Åbo, um mit Ekman
die näheren Bedingungen ab⸗
zumachen. Der wird nämlich
nun eintreten, wenigstens
für diesen Frühjahrstermin. Der ehemalige Instituts- und Busoni-Schüler Karl Ekman war im Sommer 1894 für eine Konzertreise mit seiner späteren Frau Ida Morduch nach Finnland zurückgekehrt, nachdem er zuletzt Klavier und Komposition bei Alfred Grünfeld in Wien studiert hatte (siehe die Kommentierung im Brief vom 26. April 1892). Ekman war über Weihnachten wohl bei seiner Familie in seiner Geburtstadt Turku (schwed. Åbo) geblieben, nachdem er dort mit Ida am 12. Dezember das letzte Konzert des Jahres gegeben hatte (vgl. N. N. 1894f). Ekman übernahm die Stelle schließlich interimsweise für das Frühjahrssemester 1895 (vgl. Dahlström 1982, S. 326; siehe zur Ekman-Nachfolge auch den weiteren Briefwechsel ab dem Brief vom 31. März 1895).
Wenn also der Müller kommt,
wird er zwar monatlich
seine Gage bekommen, wei⸗ Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin

                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split"> senlos genug sein <hi rend="underline">wollten</hi><reg>,</reg> um <lb/>ihm noch Schüler anzuvertrau <lb break="no"/>en, so würden wir es nicht <hi rend="underline">wa <lb break="no"/>gen</hi>, denn dann würde unser <lb/>Ansehen beim Publikum und <lb/>das Vertrauen der Regierung, <lb/>die neuerdings unsere <del rend="strikethrough">Unt</del> Sub <lb break="no"/>vention mit 2000 mf vergrö<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>ert <lb/>hat, gänzlich aus sein. Also <lb/>lieber das Geld, als die Ehre <lb/>verlieren. Morgen früh reise <lb/>ich nach <placeName key="E0500959">Åbo</placeName>, um mit <persName key="E0300891">Ekman</persName> <lb/>die näheren Bedingungen ab <lb break="no"/>zumachen. Der wird nämlich <lb/>nun eintreten, wenigstens <lb/>für diesen Frühjahrstermin. <note type="commentary" resp="#E0300616">Der ehemalige <rs key="E0600031">Instituts</rs>- und <persName key="E0300017">Busoni</persName>-Schüler <persName key="E0300891">Karl Ekman</persName> war im Sommer <date when-iso="1894">1894</date> für eine Konzertreise mit seiner späteren Frau <persName key="E0300937">Ida Morduch</persName> nach <placeName key="E0500323">Finnland</placeName> zurückgekehrt, nachdem er zuletzt Klavier und Komposition bei <persName key="E0300929">Alfred Grünfeld</persName> in <placeName key="E0500002">Wien</placeName> studiert hatte (siehe die Kommentierung im <ref target="#D0102008" n="6">Brief vom <date when-iso="1892-04-26">26. April 1892</date></ref>). <persName key="E0300891">Ekman</persName> war über Weihnachten wohl bei seiner Familie in seiner Geburtstadt <placeName key="E0500959">Turku (schwed. Åbo)</placeName> geblieben, nachdem er dort mit <persName key="E0300937">Ida</persName> am <date when-iso="1894-12-12">12. Dezember</date> das letzte Konzert des Jahres gegeben hatte <bibl>(vgl. <ref target="#E0800474"/>)</bibl>. <persName key="E0300891">Ekman</persName> übernahm die Stelle schließlich interimsweise für das Frühjahrssemester <date when-iso="1895">1895</date> (vgl. <bibl><ref target="#E0800437"/>, S. 326</bibl>; siehe zur <persName key="E0300891">Ekman</persName>-Nachfolge auch den weiteren Briefwechsel ab dem <ref target="#D0102021">Brief vom <date when-iso="1895-03-31">31. März 1895</date></ref>).</note> <lb/>Wenn also der <persName key="E0300983">Müller</persName> kommt, <lb/>wird er zwar monatlich <lb/>seine Gage bekommen, wei <note type="stamp" place="bottom-right" resp="#dsb_st_red" xml:id="stamp_2"> <stamp rend="round border align(center) small">Deutsche <lb/>Staatsbibliothek <lb/> <placeName key="E0500029"> <hi rend="spaced-out">Berlin</hi> </placeName> </stamp> </note> </p></div>
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7Diplomatische Umschrift
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nun z von einem Menschen, der
diese sh schöne Rolle über⸗
nehmen will, “um seines künstle⸗
risches Ansehen nicht zu verlieren”

? Der muss doch offenbar etwas
– nicht wenig – verrückt sein; da⸗
von bin ich auch überzeugt. Viel⸗
leicht nimmt er doch Vernunft
an, wenn Du mit ihm sprichst.
Willst Du es thun, so wären
wir dir sehr dankbar. Gelingt
es dir ihn zur Vernunft zu
bringen, so retten wir doch 1300
mf aus dem Schiffsbruch, und
dann ausserdem – was noch
besser ist – ist uns das
angenehme Wiedersehen erspart.
Jetzt lebe wohl, lieber Freund Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
[4]

                                                                
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8Diplomatische Umschrift
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Grüsse deine Frau von uns
beiden
herzlichst,

Dein immer ergebener

M Wegelius

                                                                
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Dokument

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Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 5326 | olim: Mus.ep. M. Wegelius 13 |

Nachweis Kalliope

Zustand
Der Brief ist gut erhalten.
Umfang
2 Bogen, 8 beschriebene Seiten
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Martin Wegelius, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen und eine Foliierung vorgenommen hat
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
Bildquelle
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 12345678

Zusammenfassung
Wegelius erklärt, Kurt Müller sei sowohl als Konzertpianist als auch als Klavierlehrer bei Schüler*innen, Kolleg*innen, Publikum und in der Kritik so negativ angekommen, dass er all seinen Diensten enthoben werden musste; berichtet, dass Ingeborg Hymander und Richard Faltin die Klavierklassen im Winter übernommen haben und Karl Ekman für das Frühjahrssemester als Lehrer einspringen werde; bittet Busoni, Müller zu einem Vertragsrücktritt zu überreden.
Incipit
Ich wünsche Dir und Deiner Frau alles Gute und Schöne

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
Stand
19. März 2024: in Korrekturphase (Transkription abgeschlossen, Auszeichnungen codiert, zur Korrekturlesung freigegeben)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition