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                                                            Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2688 
                  12/5.1920.
                Hochverehrter und geliebter Meister,               
               den ersten freien Morgen nach anstrengenden Wochen
               und Monaten des Reisens und Spielens, musste ich benut⸗
 zen, um Ihnen einige Zeilen zu senden. Hunderte von
 Briefen schrieb ich Ihnen in den letzten Wochen, doch
 nur in Gedanken und ich weiss auch nicht, ob es mir heu⸗
 te gelingen wird, das zu sagen, was mir auf dem
 Herzen liegt. Vor allen Dingen möchte ich Ihnen danken
 für die glücklichen Stunden, die ich durch Sie em⸗
 pfing. Giebt es etwas Schöneres, als wenn das Herz
 neu erblüht in Begeisterung für ein Werk und Wesen
 was man wohl gekannt, aber nie so begriffen und in
 sich aufgenommen hat.
 An einem Sonntagmorgen kam mir Ihre „Don Juan“Ausgabe unter die Augen. Ich blätterte darin, sah die
 Fingersätze, Vorschläge und las was Sie über das
 Wesen und den Geist des Werkes sagten und Thränen
 kamen mir in die Augen, so erschüttert war ich. Darauf
 nahm ich die Figaro Fantasie vor, kam zur Improvisation
                                                                Ferruccio Busoni weißt im antwortenden Brief vom 26. Mai 1920 darauf hin, dass es sich um die Improvisation handelt, die aus den Variationen der Violin-Sonate abgeleitet ist.
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                  12.5.1920.
                Hochverehrter und geliebter Meister,               
               den ersten freien Morgen nach anstrengenden Wochen
                und Monaten des Reisens und Spielens musste ich benutzen, um Ihnen einige Zeilen zu senden. Hunderte von
                Briefen schrieb ich Ihnen in den letzten Wochen, doch
                nur in Gedanken, und ich weiß auch nicht, ob es mir heute gelingen wird, das zu sagen, was mir auf dem 
                Herzen liegt. Vor allen Dingen möchte ich Ihnen danken
                für die glücklichen Stunden, die ich durch Sie empfing. Gibt es etwas Schöneres, als wenn das Herz
                neu erblüht in Begeisterung für ein Werk und Wesen,
                was man wohl gekannt, aber nie so begriffen und in
                sich aufgenommen hat. An einem Sonntagmorgen kam mir Ihre „Don Juan“-Ausgabe unter die Augen. Ich blätterte darin, sah die 
                Fingersätze, Vorschläge und las, was Sie über das
                Wesen und den Geist des Werkes sagten, und Tränen
                kamen mir in die Augen, so erschüttert war ich. Darauf
                nahm ich die Figaro-Fantasie vor, kam zur Improvisation,
                                                                Ferruccio Busoni weißt im antwortenden Brief vom 26. Mai 1920 darauf hin, dass es sich um die Improvisation handelt, die aus den Variationen der Violin-Sonate abgeleitet ist.
               
               
               
               die ich längst besaß, ebenso die „Fantasia contrappuntistica“,
                die Brahms’schen Orgelvorspiele usw., und wie eine Flut
                überschüttete es mich. In diesem Glück spielten wir
                                                                Es lässt sich vermuten, dass Frieda Kwast-Hodapp mit dem Pronomen "wir" sich und ihren Ehemann James Kwast meinte. Busonis Grüße an James Kwast im antwortenden Brief vom 26. Mai 1920 könnten ein Hinweis hierauf sein.
               
               dann 
                die Improvisation, die Chaconne war schon über dreißig
                Mal auf dem Programm, diesen Winter. Wie lieb mir 
                die Improvisation ist, in ihrer zarten, mystischen und
                religiösen Empfindung, der Steigerung, des ganzen Aufbaues und Durchsichtigkeit, kann ich Ihnen gar nicht sagen. Nur, als Süddeutsche, vom Gebirge stammend,
                                                                Frieda Kwast-Hodapp wurde in einem Dorf im Schwarzwald geboren.
               
                von einem herben, verschlossenen Volke, als Kind ganz 
                in der katholischen Luft groß geworden, tat es doppelt
                wohl, neben der vertrauten Mystik die romanische 
                Lichtung zu empfinden. Neben diesem Werke ließ
                mir die „Fantasia“ keine Ruhe, dieses gewaltige
                Werk. Ich verwünschte die Konzerte, die mir nicht die 
                Zeit gönnten, mich mit dem zu beschäftigen, was
                mich bewegte. So waren meine Gedanken immer
                bei Ihnen, und zu der Bewunderung und Verehrung
                gesellte sich die Liebe. So bitte ich Sie, nehmen
                Sie meine Empfindungen gütig auf und lassen 
                Sie mich so von ganzem Herzen schwärmen. Nun kann ich es gar nicht erwarten, bis das neue
                Werk über Mozart’sche Themen
                                                                Mit dem "neuen Werk" könnte Busonis Duettino concertante gemeint sein, dass eine Bearbeitung des Finales aus dem 19. Klavierkonzert in F-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart ist. Die Bearbeitung entstand 1919 und erschien 1921 bei Breitkopf & Härtel.
               
               kommt und die 
                   zweiklavierige Fantasia.
                                                                Frieda Kwast-Hodapp könnte die Fantasia Contrappuntistica meinen, da Busoni im darauffolgenden Brief vom 26. Mai 1920 auf ein Stück "F.C." verweist. Dieses erschien in zweiter Auflage am 1920 im Werk Bach-Busoni. Bearbeitungen, Studien und Kompositionen für Pianoforte nach Johann Sebastian Bach von Ferruccio Busoni.
               
               Bitte, benachrichtigen Sie 
                uns dann so schnell wie möglich, wie freuen wir
                uns darauf, all dies zu spielen. 
               
               In vier Wochen reisen wir in meine Heimat
                                                                Frieda Kwast-Hodapp wuchs in Bargen auf.
               
                in den südlichen Schwarzwald. Dort wollen wir neue 
                Kräfte holen und ich fleißig arbeiten. Viel Technik 
                studieren und manches andere, was durch die schrecklichen Reisen etwas vernachlässigt wurde.
                Wir alle haben viel hinter uns und viel gelitten,
                äußerlich und innerlich, und jeder mag wohl eine
                kleine Krümmung zurückbehalten haben. Am 7. Juni spielen wir noch einmal Ihre Improvisation und Chaconne in Freiburg. Von dort aus geht es dann in die Berge. Und nun leben Sie von Herzen wohl, | 
                                                            
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               die ich längst besass, ebenso die „Fantasia Contrappuntistica“
               die Brahms’schen Orgelvorspiele u.s.w. und wie eine Flut
 überschüttete es mich. In diesem Glück spielten wir
                                                                Es lässt sich vermuten, dass Frieda Kwast-Hodapp mit dem Pronomen "wir" sich und ihren Ehemann James Kwast meinte. Busonis Grüße an James Kwast im antwortenden Brief vom 26. Mai 1920 könnten ein Hinweis hierauf sein.
               
               dann
 die Improvisation, die Chaconne war schon über dreissig
 Mal auf dem Programm, diesen Winter. Wie lieb mir
 die Improvisation ist, in ihrer zarten, mystischen und
 religiösen Empfindung, der Steigerung, des ganzen Auf⸗
 baues und Durchsichtigkeit, kann ich Ihnen gar nicht sa⸗
 gen. Nur, als Süddeutsche, vom Gebirge stammend
                                                                Frieda Kwast-Hodapp wurde in einem Dorf im Schwarzwald geboren.
 von einem herben, verschlossenen Volke, als Kind ganz
 in der katholischen Luft gross geworden, that es doppelt
 wohl, neben der vertrauten Mystik, die romanische
 Lichtung zu empfinden. Neben diesem Werke, liess
 mir die „Fantasia“ keine Ruhe, dieses gewaltige
 Werk. Ich verwünschte die Conzerte, die mir nicht die
 Zeit gönnten, mich mit dem zu beschäftigen, was
 mich bewegte. So waren meine Gedanken immer
 bei Ihnen und zu der Bewunderung und Verehrung
 gesellte sich die Liebe. So bitte ich Sie, nehmen
 Sie meine Empfindungen gütig auf und lassen
 Sie mich so von ganzem Herzen schwärmen. –
 Nun kann ich es gar nicht erwarten, bis das neue
               Werk über Mozart’sche Themen
                                                                Mit dem "neuen Werk" könnte Busonis Duettino concertante gemeint sein, dass eine Bearbeitung des Finales aus dem 19. Klavierkonzert in F-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart ist. Die Bearbeitung entstand 1919 und erschien 1921 bei Breitkopf & Härtel.
               
               kommt und die
 2 klavierige Fantasia.
                                                                Frieda Kwast-Hodapp könnte die Fantasia Contrappuntistica meinen, da Busoni im darauffolgenden Brief vom 26. Mai 1920 auf ein Stück "F.C." verweist. Dieses erschien in zweiter Auflage am 1920 im Werk Bach-Busoni. Bearbeitungen, Studien und Kompositionen für Pianoforte nach Johann Sebastian Bach von Ferruccio Busoni.
               
               Bitte, benachrichtigen Sie
 uns dann so schnell wie möglich, wie freuen wir
 uns darauf, all dies zu spielen. –
 
                                                                
               
                  Deutsche
                   Staatsbibliothek
                  Berlin | 
                                                            
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               Bitte, benachrichtigen Sie 
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               In vier Wochen reisen wir in meine Heimat
                                                                Frieda Kwast-Hodapp wuchs in Bargen auf.
               
               in den südlichen Schwarzwald. Dort wollen wir neue
 Kräfte holen und ich fleissig arbeiten. Viel Technik
 studieren und manches Andere, was durch die schreck⸗
 lichen Reisen etwas vernachlässigt wurde.
 Wir Alle, haben viel hinter uns und viel gelitten
 äusserlich und innerlich und Jeder mag wohl eine
 kleine Krümmung zurückbehalten haben.
 Am 7. Juni spielen wir noch einmal Ihre Impro⸗visation und Chaconne in Freiburg.
 Von dort aus geht es dann in die Berge. Und nun leben Sie von Herzen wohl | 
                                                            
                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
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               In vier Wochen reisen wir in meine Heimat
               
               <note type="commentary" resp="#E0301039"><persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName> wuchs in <placeName key="E0500761">Bargen</placeName> auf.</note>
               
               <lb/>in den südlichen <placeName key="E0500423">Schwarzwald</placeName>. Dort wollen wir neue 
               <lb/>Kräfte holen und ich flei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>ig arbeiten. Viel Technik 
               <lb/>studieren und manches <choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>ndere, was durch die schreck
               <lb break="no"/>lichen Reisen etwas vernachlässigt wurde.
               <lb/>Wir <choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>lle<orig>,</orig> haben viel hinter uns und viel gelitten<reg>,</reg>
               <lb/>äu<choice><sic>ss</sic><corr>ß</corr></choice>erlich und innerlich<reg>,</reg> und <choice><orig>J</orig><reg>j</reg></choice>eder mag wohl eine
               <lb/>kleine Krümmung zurückbehalten haben.</p>
            <p>Am <date when-iso="1920-06-07">7. Juni</date> spielen wir noch einmal Ihre <title key="E0400286">Impro
               <lb break="no"/>visation</title> und <title key="E0400699">Chaconne</title> in <placeName key="E0500304">Freiburg</placeName>.</p> 
            <p>Von dort aus geht es dann in die Berge.</p>
            <p>Und nun leben Sie von Herzen wohl<reg>,</reg></p>      
            <closer rend="align(center)">
               <salute>
                  und seien Sie mit <rs key="E0300059">Ihrer Gattin</rs> auf das 
                  <lb/>Wärmste von uns gegrü<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>t. 
               </salute>
               <signed>Ihre
                  <lb/><persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName>.</signed> 
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                                                            [Rückseite von Blatt 2] 
                                                                
               
                  Deutsche
                   Staatsbibliothek
                  Berlin | 
                                                            
                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
            
            <note type="objdesc" resp="#E0300314">[Rückseite von Blatt 2]</note>
            
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                           Zürich 1
                            15.V.20--11
                            VIII
                            Briefträger
                        
                      Auf Grund
 der Verordnung vom 15. November 1918
 (Reichsgesetzblatt S. 1324) geöffnet.
 Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2688-Beil. | 
                                                            
                                                                <address xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" rend="align(center)">
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                        <lb/>Auf Grund 
                        <lb/>der Verordnung vom <date when-iso="1918-11-15">15. November 1918</date>
                        <lb/>(Reichsgesetzblatt S. 1324) geöffnet. 
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                                                                <note xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="shelfmark" place="bottom-center" resp="#archive">Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2688-Beil.</note>
                                                             | 
                                                
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                                                                <note xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="annotation" resp="#major_hand" place="top" rend="indent">Einschreiben</note>
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                        <addrLine rend="kurrent">Herrn</addrLine>
                        <addrLine rend="align(center) kurrent">Professor</addrLine> 
                        
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                              Deutsche
                              <lb/>Staatsbibliothek
                              <lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
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                        <addrLine rend="align(center)"><persName key="E0300017">Doktor Ferruccio Busoni</persName></addrLine>                      
                        <addrLine rend="align(center)"><placeName key="E0500189">Scheuchzerstrasse 36</placeName></addrLine>
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                        <note type="shelfmark" place="margin-right" resp="#archive">54</note>
                        <addrLine rend="align(center) underline"><placeName key="E0500132">Zürich</placeName></addrLine>  
                        <addrLine rend="underline"><placeName key="E0500092">Schweiz</placeName>.</addrLine>
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