Lieber Freund!
Wollen Sie so freundlich sein, uns auch ein
kleines Autogramm (einige Takte aus einem
Ihrer Werke) zum Facsimile-Abdruck für die
Festblätter zu senden? (Lesen Sie bitte die
folgenden Seiten!). Sie als “halber” Grazer
dürfen schon gar nicht fehlen!
Aber – nicht wahr? – recht bald, da das
Material ehestens vertheilt werden muß.
Sechstes deutsches
Sängerbundesfest.
Sehr geehrte
Im Juli dieses Jahres wird sich Alldeutschlands Sängerschaft in Graz, der Haupt-
stadt des Steirerlandes, zum sechsten großen deutschen Sängerbundes-Feste versammeln.
Freier und freudiger wird da gerade uns Deutschösterreichern das Herz schlagen, wenn es
den gewaltigen Gedanken der unlösbaren Volksgemeinsamkeit festlich zu schönem Ausdrucke
gebracht sieht, wenn es Tausende und Abertausende aus allen Gauen deutscher Zunge zum
Preise eines hohen völkischen Gutes, unseres geliebten deutschen Liedes, eng und traut
verbunden erblickt. Und dadurch gewinnt diese hehre Liedesfeier eine weit über das Alltägliche
und andere Feste hinausragende Bedeutung, weil sie — uns um Volksthum und Eigenart
Ringenden Kraft verleihend — aller Welt künden soll, dass wir in der Liebe zum deutschen
Vaterlande, in dem Streben nach dessen Größe, Macht und Herrlichkeit und in der mannes-
muthigen Hut seiner höchsten Geistesschätze eines festen Sinnes und eines unbeugsamen
Willens sind.
Um diese glanzvolle Kundgebung des gesammten deutschen Volkes in Wort und Bild
für alle Zeit festzuhalten, und um sie dauernd künstlerisch zu vertiefen, soll ein Festbuch
geschaffen werden, das unter dem Titel
Festblätter
zum sechsten deutschen Sängerbundesfeste
heftweise ausgegeben werden wird. In diesem Werke wollen wir zunächst die Vorbereitungen
zum Feste, das Sehenswerteste unseres Alpenlandes und dann das Fest selber schildern; aber
vor allem soll darin auch der Zusammenhang der Steiermark mit der deutschen Welt, der
Ruhm deutschen Volksthums und Wesens, der Preis unseres herrlichen Liedeskleinods, sowie
all das, was unserem Volke zu Nutz und Frommen ist, von führenden Geistern niedergelegt
verscheinen. Hiezu Ihre hochwertvolle Mitarbeiterschaft uns zu erbitten, ist der Zweck dieser
Zuschrift.
Die zwölf Hefte, in die wir unser Unternehmen theilen, werden in der nachstehenden
Weise veröffentlicht werden:
Nummer |
1 |
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am |
15. |
März |
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2 |
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15. |
April |
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3 |
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15. |
Mai |
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4 |
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1. |
Juni |
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5 |
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15. |
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6 |
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1. |
Juli |
Nummer |
7 |
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am |
15. |
Juli |
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8 |
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26. |
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9 |
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27. |
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10 |
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28. |
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11 |
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29. |
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12 |
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1. |
September. |
Zuschriften sind an die „Geschäftsführung des sechsten deutschen Sängerbundesfestes
in Graz“ zu richten.
Graz, im Februar 1902.
Mit treuem, deutschem Gruße
der Festzeitungs-Ausschuss für das sechste deutsche Sängerbundesfest in Graz:
Schriftsteller Peter Rosegger
Obmann
Universitäts-Professor |
Tondichter |
Dr. Hans von Zwiedineck-Südenhorst |
Josef Koch Edler von Langentreu |
1. Obmann-Stellvertreter |
2. Obmann-Stellvertreter |
Schriftsteller Heinrich Wastian
Schriftführer
Schriftleiter Max Besozzi
Musikschriftsteller Dr. Ernst Decsey
Schriftsteller Scriptor Karl W. Gawalowski
Hauptschriftleiter Hermann Kienzl
Tondichter u. Musikschriftsteller Dr. Wilhelm Kienzl
Chefredacteur Karl Erasmus Kleinert
Schriftleiter Professor Kurelius Polzer
Chefredacteur Karl Raab von Rabenau
Redacteur Dr. Wilhelm Rullmann
Kais. Rath Custos Dr. Anton Schlossar
Obmann des Steirischen Sängerbundes Victor
Ritter von Schmeidel
Buchdruckerei-Director Karl Thamm
Chefredacteur Dr. Robert Withalm.
Verlag des Festzeitungs=Ausschusses des sechsten deutschen Sängerbundesfestes. – Druckerei „Leykam“ in
Graz.
Wilm. Kienzl.