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58.
24 Juli 1917
Sehr verehrter Freund,
ich verstehe Ihre Gründe (von Ihnen
aus gesehen); von mir aus geschaut
erscheinen sie mir schön=bescheiden,
weise gedacht. Dank für Ihre
Antheilnahme. Leider haben Sie
mir, auf meine vertrauliche Mit- theilung, mein entste[…]
at least 2 char: illegible.
hendes Werk
betreffend, nichts geäussert: – und
über d’Albert schwiegen Sie ebenfalls;
doch dieses Kapitel ist ja nicht
anders zu interpretieren, als wie ich
bei Ihrem Schweigen voraussetze.
Ich schicke Ihnen eine unbedeu- tende Besprechung Ihrer Sonate
für 2 Violinen u. Klavier. In demselben
Blatte stand auch eine nichtsnutzige
Kritik über meine Opern.
(Ich finde doch, dass ich ein wenig
viel maltraitirt werde!)
Die Hauptsache bleibt, dass Sie
sich schnell erholen u. Ihre
weit u. tief ausgreifende „Achte“
ausgestalten. Zu dieser Vollendung
die dringendesten Wünsche Ihres
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24. Juli 1917
Sehr verehrter Freund,
ich verstehe Ihre Gründe (von Ihnen
aus gesehen); von mir aus geschaut
erscheinen sie mir schön-bescheiden,
weise gedacht. Dank für Ihre
Anteilnahme. Leider haben Sie
auf meine vertrauliche Mitteilung, mein entstehendes Werk
betreffend, nichts geäußert: – und
über d’Albert schwiegen Sie ebenfalls;
doch dieses Kapitel ist ja nicht
anders zu interpretieren, als wie ich
bei Ihrem Schweigen voraussetze.
Ich schicke Ihnen eine unbedeutende Besprechung Ihrer Sonate
für zwei Violinen und Klavier. In demselben
Blatte stand auch eine nichtsnutzige
Kritik über meine Opern.
(Ich finde doch, dass ich ein wenig
viel malträtiert werde!)
Die Hauptsache bleibt, dass Sie
sich schnell erholen und Ihre
weit und tief ausgreifende „Achte“
ausgestalten. Zu dieser Vollendung
die dringendesten Wünsche Ihres
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<salute>Sehr verehrter Freund,</salute>
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<p>ich verstehe Ihre Gründe (von Ihnen
<lb/>aus gesehen); von mir aus geschaut
<lb/>erscheinen sie mir schön<pc>=</pc>bescheiden,
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<lb/>über <persName key="E0300143">d’Albert</persName> schwiegen Sie ebenfalls;
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<p rend="indent-first">Ich schicke Ihnen eine unbedeu
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