Verzeihen Sie mir, dass ich Ihnen
erst jetzt für Ihren BriefDer Brief ist nicht erhalten. danke, der mich so sehr er- freut hat.
Ich wollte ursprünglich diesen
Dank mündlich abstatten, traf
Sie aber zu meinem Bedauern
nicht an. Da ich auch durch
Herrn Kestenberg, den ich bat
Sie zu fragen, wann Ihnen mein
Besuch nicht zeitraubend komme,
keine Mitteilung erhielt, nahm
ich an, Sie wollten nicht gestört
sein.
Verzeihen Sie mir, dass ich Ihnen
erst jetzt für Ihren BriefDer Brief ist nicht erhalten.
danke, der mich so sehr erfreut hat.
Ich wollte ursprünglich diesen
Dank mündlich abstatten, traf
Sie aber zu meinem Bedauern
nicht an. Da ich auch durch
Herrn Kestenberg, den ich bat
Sie zu fragen, wann Ihnen mein
Besuch nicht zeitraubend komme,
keine Mitteilung erhielt, nahm
ich an, Sie wollten nicht gestört
sein.
Dass Sie meine Arbeit in
der Gegenwart für würdig halten,
in Ihr BuchVermutlich ist die zweite Ausgabe des Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst gemeint. aufgenommen zu
werden, ist für mich eine
sehr große Ehre. Da aber
meine Arbeit, obwohl erst vor
zwei Jahren erschienen, schon
vor vier Jahren geschrieben wurde, scheint sie mir heute der
Ergänzung sehr bedürftig. Heute
würde ich noch energischer
die Konsequenzen ziehen, vor
allem – ethischer Natur. Denn,
um es offen zu sagen, interessiert
mich heute nicht mehr die
rein musikalische Seite der
Frage, sondern die, wie mir
scheint, wichtigere die metaphysische!
Da es mir leider
nicht vergönnt war, Sie zu sprechen, so möchte ich mir erlauben,
mich hier eines Auftrags zu entledigen.
Der „Pan“
bittet Sie, ihmIm Jahrgang 1911 wurde der Pan von Wilhelm Herzog und Paul Cassirer herausgegeben.
die
Ehre Ihrer MitarbeiterschaftBusoni veröffentlichte nachfolgend in der Zeitschrift Pan, in der Ausgabe des 16. August 1911 , einen Aufsatz mit dem Titel Routine. Der Text wurde 1916, inhaltlich nahezu identisch, jedoch an vielen Stellen umformuliert, in die zweite Ausgabe(Seite 31 ff.) von Busonis„Entwurf einer neuen Ästhetik der neuen Tonkunst“ übernommen.
zu
schenken. Und er bittet Sie, ihm
gerade solche Ihrer Ansichten
und Äußerungen zur Verfügung
zu stellen, die Sie gewöhnlich
einem der üblichen Journale
nur ungern geben, da Sie wissen,
dass der Redakteur noch nicht
so weit ist, die Sache zu kapieren.
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<lb/>Ich wollte ursprünglich diesen
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<lb/>Sie aber zu meinem Bedauern
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<lb/><persName key="E0300155">Herrn Kestenberg</persName>, den ich bat
<lb/>Sie zu fragen, wann Ihnen mein
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2Facsimile
2Diplomatic transcription
2XML
der Gegenwart für würdig halten,
in Ihr BuchVermutlich ist die zweite Ausgabe des Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst gemeint. aufgenommen zu
werden, ist für mich eine
sehr grosse Ehre. Da aber
meine Arbeit, obwohl erst vor
zwei Jahren erschienen, schon
vor vier Jahren geschrieben wur- de, scheint sie mir heute der
Ergänzung sehr bedürftig. Heute
würde ich noch energischer
die Konsequenzen ziehen, vor
allem – ethischer Natur. Denn,
um es offen zu sagen, interessiert
mich heute nicht mehr die
rein musikalische Seite der
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<lb/>meine Arbeit, obwohl erst vor
<lb/>zwei Jahren erschienen, schon
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<lb/>Ergänzung sehr bedürftig. Heute
<lb/>würde ich noch energischer
<lb/>die Konsequenzen ziehen, vor
<lb/>allem – ethischer Natur. Denn,
<lb/>um es offen zu sagen, interessiert
<lb/>mich heute nicht mehr die
<lb/>rein musikalische Seite der
<lb/>Frage, sondern die, wie mir
<lb/>scheint, wichtigere die meta
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3Facsimile
3Diplomatic transcription
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[2] nicht vergönnt war, Sie zu spre- chen, so möchte ich mir erlauben,
mich hier eines Auftrags zu entle- digen.
Der „Pan“
bittet Sie, ihmIm Jahrgang 1911 wurde der Pan von Wilhelm Herzog und Paul Cassirer herausgegeben.
die
Ehre Ihrer MitarbeiterschaftBusoni veröffentlichte nachfolgend in der Zeitschrift Pan, in der Ausgabe des 16. August 1911 , einen Aufsatz mit dem Titel Routine. Der Text wurde 1916, inhaltlich nahezu identisch, jedoch an vielen Stellen umformuliert, in die zweite Ausgabe(Seite 31 ff.) von Busonis„Entwurf einer neuen Ästhetik der neuen Tonkunst“ übernommen.
zu
schenken. Und er bittet Sie, ihm
gerade solche Ihrer Ansichten
und Äusserungen zur Verfügung
zu stellen, die Sie gewöhnlich
einem der üblichen Journale
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Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4261 | olim:
Mus.ep. L. Rubiner 2 (Busoni-Nachl. B II)
|
Letter by Ludwig Rubiner to Ferruccio Busoni (Berlin, 5 August 1911), prepared by Marlene Everling, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Ludwig Rubiner, edited by Christian Schaper and Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, January 2018: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100302 (April 6, 2018: proposed)
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<title xml:lang="de">Brief von Ludwig Rubiner an Ferruccio Busoni (Berlin, 5. August 1911)</title>
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<publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher>
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<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
<title type="genre">Briefe</title>
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<condition>Der Brief ist gut erhalten.</condition>
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<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="black_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300126">Hand des Absenders Ludwig Rubiner, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.</handNote>
<handNote xml:id="recipient" scope="minor" medium="pencil" scribe="recipient" scribeRef="#E0300017" cert="high">Vmtl. Hand des Empfängers Ferruccio Busoni, der auf der Umschlagrückseite die Zuordnung <q>Rubiner</q> und das Datum mit Bleistift notiert hat.</handNote><handNote xml:id="archive" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Signaturen mit Bleistift eingetragen hat.</handNote>
<handNote xml:id="archive_red" scope="minor" medium="red_pen" scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat</handNote>
<handNote xml:id="dsb_st_red" scope="minor" medium="red_ink" scribe="archivist">Bibliotheksstempel (rote Tinte)</handNote>
<handNote xml:id="sbb_st_blue" scope="minor" medium="blue_ink" scribe="archivist">Bibliotheksstempel (blaue Tinte)</handNote>
<handNote xml:id="post" scope="minor" medium="black_ink" scribe="postoffice">Poststempel (schwarze Tinte)</handNote>
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<lb/><date when-iso="1911-08-05">5 8 11</date>
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<addrLine>Prof. <persName key="E0300017">Ferruccio Busoni</persName></addrLine>
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<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
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<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p>
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<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
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<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
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<p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptr target="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/></p>
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<lb/>und Äu<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>erungen zur Verfügung
<lb/>zu stellen, die Sie gewöhnlich
<lb/>einem der üblichen Journale
<lb/>nur ungern geben, da Sie wissen,
<lb/>dass der Redakteur noch nicht
<lb/>so weit ist, die Sache zu kapieren.</p>
<closer rend="align(center)">
<salute rend="space-above">Mit vorzüglicher Hochachtung
<lb/>und bestem Dank</salute>
<signed>Ihr sehr ergebener
<lb/><persName key="E0300126">Ludwig Rubiner</persName>.</signed>
</closer>
<note type="stamp" place="bottom-left" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">Deutsche<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
<pb n="4"/>
<note type="objdesc" resp="#E0300418">[Rückseite von Textseite 2, vacat]</note>
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