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Hochverehrter Herr u. Freund.
Ich will Ihnen Allen, vereint
wie Sie sind, einen herzlichen Gruß
senden. Gewiss geniesst Etelka
Ihre Nähe und den schoenen
Aufenthalt (so er nicht von Regen
getrübt) auf’s Innigste; doch
muß ich mich ein wenig ihrer
Anbwesenheit beklagen. Ich habe
in Etelka die große pianistische
und die schoene Herzensbegabung
erkannt, die dieses ungewöhnliche
Maedchen auszeichnen; daher
meine Freude, mich mit ihr
zu beschäftigen. Jetzt hat sie
aber die knappen SommerMona- te, die ich ihr widmen konnte und
herzlich wollte, sehr zersplittert
und die Zeit geht ohne Gewinn
dahin. An die Versicherung,
dass Sie bei Ihnen ernstlich
üben koenne, glaube ich
nicht ganz, wenn ich auch Ms. Z II 157 a.1
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Hochverehrter Herr und Freund.
Ich will Ihnen allen, vereint
wie Sie sind, einen herzlichen Gruß
senden. Gewiss genießt Etelka
Ihre Nähe und den schönen
Aufenthalt (so er nicht von Regen
getrübt) aufs Innigste; doch
muss ich mich ein wenig ihrer
Abwesenheit beklagen. Ich habe
in Etelka die große pianistische
und die schöne Herzensbegabung
erkannt, die dieses ungewöhnliche
Mädchen auszeichnen; daher
meine Freude, mich mit ihr
zu beschäftigen. Jetzt hat sie
aber die knappen Sommermonate, die ich ihr widmen konnte und
herzlich wollte, sehr zersplittert
und die Zeit geht ohne Gewinn
dahin. An die Versicherung,
dass Sie bei Ihnen ernstlich
üben könne, glaube ich
nicht ganz, wenn ich auch
an ihrem guten Willen
und der Fähigkeit selbstständig
zu arbeiten, nicht zweifle.
Aber diese Zeit gehört der
Familienfreude und nicht
dem Studium. Bald reise ich
ab, um meine via crucis
concertantes wieder zu beginnen,
ein ewiger Jude auf dem
Pianoforte; und von da an
hört die Möglichkeit auf, an und
für meine Schüler zu denken und zu
sorgen. –
Zum Schluss eine warme
Bitte. Sympathie, Hochachtung
und ein gut Teil Dankbarkeit
haben mich Ihnen verbunden;
dürfte ich Ihnen, als einen
kleinen Beweis dieser meiner
aufrichtigen Gefühle, meine
neuen Bearbeitungen Bach’scher
Toccaten zueignen? Ich wäre
darauf sehr stolz. –
An Ihre verehrte Frau
Gemahlin die achtungsvollsten
Grüße. Überhaupt von uns an Sie alle.
Herzlichst, Ihr sehr ergebener
F. Busoni
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an ihrem guten Willen
und dieer Fähigkeit selbständig
zu arbeiten nicht zweifle.
Aber diese Zeit gehört der
Familienfreude und nicht
dem Studium. Bald reise ich
ab, um meine via crucis
concertantis wieder zu beginnen,
ein ewiger Jude auf dem
Pianoforte; und von da an
hört die Möglichkeit auf, an u.
für meine Schüler zu denken u. zu
sorgen. –
Zum Schluß eine warme
Bitte. Sympathie, Hochachtung
u. ein gut theil Dankbarkeit
haben mich Ihnen verbunden;
dürfte ich Ihnen, als ein
kleiner Beweis dieser meiner
aufrichtigen Gefühle meine
neuen Bearbeitungen Bach’scher
Toccaten zueignen? Ich waere
darauf sehr stolz. –
An Ihre verehrte Frau
Gemahlin die achtungsvollsten
Grüße. Überhaupt von uns an Sie Alle.
Herzlichst, Ihr sehr ergebener
F. Busoni
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