Ferruccio Busoni to Philipp Jarnach arrow_backarrow_forward

Zürich · November 16, 1918

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N.Mus.Nachl. 30, 45

16. Nov. 1918

Mon cher Jarnach,

wenn Sie die Arbeit an Liszt’s Todtentanz
allzusehr „drückt“, so will ich Sie
gerne davon befreien und den Rest
auf mich nehmen. Machen Sie sich
weiter keine Skrupeln: ich kann es
vollkommen verstehen.

Wie steht es nun um die
Aufführung Ihrer „Ritterburg“?
Ich bitte mich darüber zu benachrichti-
gen, da ich – wenn es dazu kommen
wird – eine Probe mitmachen möchte.

Leider habe ich Sie wieder
lange nicht gesehen –

Frl. Simon nahm – freiwillig –
die Partt. Ihres Quintetts mit sich,
worauf sie erkrankte. Ich hoffe dass
das M.S. doch wieder bei Ihnen sei.

Ich grüsse Sie u. Frau Barbara
freundschaftlich:

Ihr F. Busoni

Ex=HofPianist.

16. Nov. 1918

Mon cher Jarnach,

wenn Sie die Arbeit an Liszts Totentanz allzu sehr „drückt“, so will ich Sie gerne davon befreien und den Rest auf mich nehmen. Machen Sie sich weiter keine Skrupel: Ich kann es vollkommen verstehen.

Wie steht es nun um die Aufführung Ihrer „Ritterburg“? Ich bitte mich darüber zu benachrichtigen, da ich – wenn es dazu kommen wird – eine Probe mitmachen möchte.

Leider habe ich Sie wieder lange nicht gesehen –

Frl. Simon nahm – freiwillig – die Partitur Ihres Quintetts mit sich, worauf sie erkrankte. Ich hoffe, dass das Manuskript doch wieder bei Ihnen sei.

Ich grüße Sie und Frau Barbara freundschaftlich:

Ihr F. Busoni

Ex-Hofpianist.

                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"> <note type="shelfmark" place="top-left" resp="#archive">N.Mus.Nachl. 30, 45</note> <lb/> <dateline rend="align(right) space-above space-below"><date when-iso="1918-11-16">16. Nov. 1918</date></dateline> <opener> <salute rend="indent-first">Mon cher <persName key="E0300376">Jarnach</persName>,</salute> </opener> <p>wenn Sie die Arbeit an <persName key="E0300013">Liszt</persName><orig>’</orig>s <title key="E0400653">To<orig>d</orig>tentanz</title> <lb/>allzu<reg> </reg>sehr <soCalled rend="dq-du">drückt</soCalled>, so will ich Sie <lb/>gerne davon befreien und den Rest <lb/>auf mich nehmen. Machen Sie sich <lb/>weiter keine Skrupel<sic>n</sic>: <choice><orig>i</orig><reg>I</reg></choice>ch kann es <lb/>vollkommen verstehen. <!-- Hat Busoni die Arbeit dann übernommen? siehe das Busoni-Werkverzeichnis mit den Angaben zur Überlieferung (S. 443): "Abschrift von Philipp Jarnach mit autographen Eintragungen von Busoni", sowie den Brief Busonis an Breitkopf vom 20.11.1918 wegen der Honorarübertragung an Jarnach "(der praktisch den mühevollsten Theil der Arbeit übernahm)" (E0800050, Bd. 2, S. 399) --> </p> <p rend="indent-first"> Wie steht es nun um die <lb/>Aufführung Ihrer <rs key="E0400552" rend="dq-du">Ritterburg</rs>? <lb/>Ich bitte mich darüber zu benachrichti <lb break="no"/>gen, da ich – wenn es dazu kommen <lb/>wird – eine Probe mitmachen möchte. </p> <p rend="indent-first"> Leider habe ich Sie wieder <lb/>lange nicht gesehen – </p> <p rend="indent-first"> <persName key="E0300641">Frl. Simon</persName> nahm – freiwillig – <lb/>die <choice><abbr>Partt.</abbr><expan>Partitur</expan></choice> Ihres <rs key="E0400498">Quintetts</rs> mit sich, <lb/>worauf sie erkrankte. Ich hoffe<reg>,</reg> dass <lb/>das <choice><abbr>M.S.</abbr><expan>Manuskript</expan></choice> doch wieder bei Ihnen sei. </p> <closer> <salute rend="indent-first">Ich grü<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>e Sie <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> <persName key="E0300664">Frau Barbara</persName> <lb/>freundschaftlich:</salute> <signed rend="align(right)">Ihr <persName key="E0300017">F. Busoni</persName></signed> <signed rend="align(right)">Ex<pc>=</pc>Hof<choice><orig>P</orig><reg>p</reg></choice>ianist.</signed> <!-- inwiefern ist Busoni ein Ex-Hofpianist? --> <!-- wo war er es, warum ist er jetzt nicht mehr? (Nov. 1918!) --> <!-- vgl. auch E0800060, S. 344 f.; E0800058, S. 66 --> </closer> </div>
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Preußischer
Staats-
bibliothek
zu Berlin
Kulturbesitz
16 Nov. 18
                                                                
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Document

doneStatus: candidate XML Facsimile Download / Cite

Provenance
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | N.Mus.Nachl. 30,45 |

proof Kalliope

Condition
Der Brief ist gut erhalten.
Extent
1 Blatt, 1 beschriebene Seite
Hands/Stamps
  • Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signatur eingetragen hat
  • Hand von Gerda Busoni, die mit Bleistift das Briefdatum ergänzt hat
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
Image source
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 12

Summary
Busoni bietet an, den Rest der Arbeit an Liszts Totentanz zu übernehmen; möchte nach Fertigstellung von Jarnachs Prolog zu einem Ritterspiele eine Probe besuchen; erkundigt sich nach Rückgabe des an Alicja Simon weitergegebenen Manuskripts von Jarnachs Quintett.
Incipit
wenn Sie die Arbeit an Liszts Totentanz

Editors in charge
Christian Schaper Ullrich Scheideler
prepared by
Revision
May 17, 2022: candidate (coding checked, proofread)
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