Facsimile
|
Diplomatic transcription
|
Reading version
|
XML
|
|
Mus.ep. M. Wegelius 5 (Busoni-Nachl. B II) Mus.Nachl. F. Busoni B II, 5318
Lieber, verehrter Freund!
Es ist wirklich sehr sonderbar,
und desshalb kaum zu glauben,
aber doch wahr. Ich habe dir in
sehr langer Zeit – wohl 1½ Jahr –
keine Zeile geschrieben, und doch
warenverweilten gerade in der Zeit meine
Gedanken bei keinem Abwesen⸗ den so oft, keinen habe ich so
schmerzlich vermisst, und keinen
so sehnsüchtig herbeigewünscht
wie dich. Der briefliche Verkehr
war und bleibt mir schwer; ich
komme mir beim Briefschreiben[1]
|
Lieber, verehrter Freund!
Es ist wirklich sehr sonderbar
und deshalb kaum zu glauben,
aber doch wahr. Ich habe dir in
sehr langer Zeit – wohl 1½ Jahr –
keine Zeile geschrieben, und doch
verweilten gerade in der Zeit meine
Gedanken bei keinem Abwesenden so oft, keinen habe ich so
schmerzlich vermisst und keinen
so sehnsüchtig herbeigewünscht
wie dich. Der briefliche Verkehr
war und bleibt mir schwer; ich
komme mir beim Briefschreiben
meistens dümmer vor als sonst, und
das ist doch ein ärgerliches Gefühl.
Ein bisschen zu viel oder zu wenig
im Gespräch ist bald verwischt, aber
schwarz auf weiß steht da, und man
müsste verflucht lange Arme haben, um das zu korrigieren, wenn’s
einmal über alle Berge ist. Es
ist vielleicht aus dieser Ursache –
bestimmt weiß ich es nicht – mir
gerade dann am schwersten zu
schreiben, wenn ich sehr lebhaft
fühle. Jetzt aber noch länger zu
schweigen, wäre sündhaft.
Dein schönes, in jedem kleinsten
Zuge charakteristisches Bild – habe
tausendmal Dank dafür! – steht
vor mir auf dem Tisch und zeigt
mir, dass Du derselbe geblieben bist
– derselbe „nie zufriedne Geist, der
stets auf Neues – (und Altes) – sinnt.“
Zitat aus Wagners Mitteilung an meine Freunde (Wagner 1851, S. 251): Jener „nie zufriedene Geist, der stets auf Neues sinnt“, sei eine allen Menschen angeborene Eigenschaft, die allein es uns ermögliche, Genies zu werden.
Du sinnst und suchst – es wäre mir
wohl lieb zu wissen, ob Du nicht
auch viel gefunden hast in dieser
langen Zeit, da wir uns nicht sprachen. Möchte wissen, was Du schaffst
– bitte das Wort recht vieldeutig zu nehmen. Denn wo Du auch weilst, unter
Russen oder Newfoundländern, trägst
Du doch deine Welt in dir und
mit dir, und in dieser Welt steht
nichts still – „e pur si muove!“
It.: „Und sie bewegt sich doch!“ Galileo Galilei zugeschriebener Ausspruch nach dem Tribunal der Inquisition (wo er seine Erkenntnis, die Erde kreise um die Sonne, widerrufen hatte).
Nur
sind die Bewegungen vielerlei Art,
und das Vorwärtskommen kann auf
verschiedenen Wegen gedeihen. Und
deshalb bin ich neugierig. Aber ich
will dich nicht mit Fragen belästigen, ehe wir uns wiedersehen. Ich
darf ja hoffen, dass das nach nicht
sehr langer Zeit geschehen wird?
Wenigstens sagt „man“,
Gemeint sind wohl entweder Gerdas Schwester Helmi oder ihr Vater Carl Eneas Sjöstrand, die nach wie vor in Helsinki lebten.
dass Du bald
dieser „neuen Welt“, die wir Europäer zwar geschaffen, aber für
die wir offenbar nicht geschaffen
sind, bald den Rücken kehren wirst
und bei dieser Gelegenheit auch
bei uns einkehren wirst. Das wird
ein Freudentag sein. Kannst Du
schon einigermaßen bestimmen,
wann das geschehen wird? Vor dem
Sommer wohl kaum.
Busoni verließ Amerika am 3. April 1894 und zog von dort direkt nach Berlin (vgl. Couling 2005, S. 144). Nach Helsinki reiste er im Frühling 1895 (vgl. die Kommentierung in Wegelius’ Brief vom 19. April 1895).
– Und deshalb
muss ich dich doch mit einer Frage
belästigen. Kannst Du uns einen
Nachfolger für Dayas empfehlen?
Der wird nämlich weggehen nach
Ablauf dieses Termins.
Dayas wechselte im Sommer 1894 nach Wiesbaden ans Fuchs’sche Konservatorium (N. N. 1895). Nachdem dieses in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, lehrte er ab Semptember 1895 für kurze Zeit am Konservatorium in Köln, das er aber Ende desselben Jahres verließ. Anschließend unterrichtete er bis zu seinem Tod 1933 in Manchester (vgl. Johnstone 1903, S. 531).
Seit vier Jahren war ich nicht im Auslande,
Wegelius war zuletzt im November 1889 für drei Monate nach Belgien, Frankreich, Österreich und Deutschland gereist, um den Unterricht an den dortigen Konservatorien zu studieren (vgl. Flodin 1922, S. 421).
weiß daher aus persönlicher Erfahrung gar nichts, und in meinen Verbindungen sind Lücken
hier und da eingetreten. Ich habe
auch keine Aussicht, bald wieder
hinauszukommen – was dumm
genug ist. Du bist zwar auch
lange nicht in Deutschland gewesen, aber Du hast wohl dort
mehrere Versenkungen als ich.
Über die jetzigen Verhältnisse bei
uns wäre viel zu sagen; um das
Schlimme und Gute klar darzustellen, müsste ich recht weitläufig sein
– da schweige ich nun lieber; der
Brief würde zu lange liegen bleiben. Das Institut wächst sehr, aber von unten – d. h. die Vorschule;
Obwohl das Musikinstitut zunächst als rein tertiäre Bildungseinrichtung gegründet worden war, erweiterte Wegelius es schon 1884 um eine schulbegleitende Jugendabteilung, um musikalisches Talent frühzeitig ausbilden und fördern zu können (vgl. von Bonsdorff 2019, S. 351).
wir hatten diesen Herbst 111 Schüler,
davon 55 Kinder. Die Anzahl der
erwachsenen Klavierschüler ist in
regelmäßiger Abnahme gewesen – besonders sind die oberen Klassen ziemlich
leer und werden immer leerer. Ein
Kalauer wäre da sehr leicht – den
überlasse ich aber dir selbst. Weshalb werden sie es? – Da hast Du
gleich Stoff zu einem zweiten.
Ich war in diesen Jahren ziemlich fleißig. Die zwei späteren Hefte meiner Musikgeschichte schicke
ich dir heute. Außerdem sind die
Anfangshefte eines Kursus in Solfège
Frz.: „Gehörbildung“
erschienen; das Ganze soll in diesem Jahre 1894 fertig werden. Somit hätten wir Lehrbücher in den
drei nötigsten Fächern der allgemeinen Musikbildung
Zur Lehrbuchproblematik siehe die Kommentierung im Brief vom 26. April 1892.
– und ich werde
dann in der Beziehung meine Schuldigkeit getan haben – so gut ich es
jedes Mal konnte. Wie viel möchte ich
nicht schon jetzt ganz anders machen – werde wohl aber nie Gelegenheit dazu bekommen! Denn wann
käme wohl eine zweite Auflage
davon heraus! Solange ich lebe,
wenigstens nicht. S’ist schade.
In der Musikgeschichte wirst Du deinen
Namen zweimal finden – einmal im
Kapitel Bach, einmal im letzten Kapitel.
Ich hoffe, dass meine Worte in den
beiden Fällen dir nicht unangenehm sind. Weiß nicht, was
Du jetzt davon hältst, s’ist aber
mein entschiedener Glaube, dass Du
erst in deinem Vaterlande die volle
Harmonie deines Wesens gewinnen
wirst. Auch die äußeren Umstände
scheinen mir darauf hinweisend,
dass Du dir dort am besten Geltung
verschaffen kannst. Die Deutschen
werden dich nicht aufkommen
lassen; als reisenden Künstler
werden sie dich schon applaudieren; als einen Ansässigen aber werden sie dich zu viel fürchten
müssen.
Ich gratuliere dich herzlichst
zu deinen schönen Erfolgen dort
– sage mal, warum schickst Du
uns keine Zeitungsberichte zum
Übersetzen und Einführen? Es
sind doch so viele hier, die sich
darüber freuen würden – denn
dich hat noch niemand bei uns
ersetzt. Herr Gott, wenn ich dich
wenigstens noch ein Jahr haben
könnte – hier bei uns! Und
weil doch daran nicht zu denken ist – wenn Du wenigstens
wieder Europäer würdest, damit
man sich doch dann und wann
sehen könnte, Rat holen, Schüler hinschicken könnte usw.
Was macht Weib und Kind?
Grüße sie herzlichst beide!
Meine Frau lässt dich schönstens grüßen, dich und die!
Und jetzt geht’s wieder los
zur Arbeit – heute haben wir
schon den 15. Januar. Lebe wohl!
Und denke dann und wann
auf uns! Es scheint mir, als
wenn ich noch sehr viel zu sagen hätte – doch lassen wir’s
für heute. Fortsetzung folgt.
|
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
<note type="shelfmark" place="top-left" resp="#archive">
<subst><del xml:id="del_sig" rend="strikethrough">Mus.ep. M. Wegelius 5 (Busoni-Nachl. <handShift new="#archive_red"/>B II<handShift new="#archive"/>)</del><add xml:id="add_sig" place="below" rend="indent-3">Mus.Nachl. F. Busoni B II, 5318</add></subst>
</note>
<lb/><lb/>
<opener>
<dateline rend="align(center) space-below"><placeName key="E0500270">Helsingfors</placeName>, den <date when-iso="1894-01-10">10<reg>.</reg> <choice><abbr>Jan.</abbr><expan>Januar</expan></choice> 1894</date>.</dateline>
<salute rend="space-above space-below align(center)">Lieber, verehrter <rs key="E0300017">Freund</rs>!</salute>
</opener>
<p type="pre-split" rend="indent-first">Es ist wirklich sehr sonderbar<orig>,</orig>
<lb/>und des<orig>s</orig>halb kaum zu glauben,
<lb/>aber doch wahr. Ich habe dir in
<lb/>sehr langer Zeit – wohl 1½ Jahr –
<lb/>keine Zeile geschrieben, und doch
<lb/><subst><del rend="strikethrough">waren</del><add place="above">verweilten</add></subst> gerade in der Zeit meine
<lb/>Gedanken bei keinem Abwesen
<lb break="no"/>den so oft, keinen habe ich so
<lb/>schmerzlich vermisst<orig>,</orig> und keinen
<lb/>so sehnsüchtig herbeigewünscht
<lb/>wie dich. Der briefliche Verkehr
<lb/>war und bleibt mir schwer; ich
<lb/>komme mir beim Briefschreiben
<note type="foliation" resp="#archive" place="bottom-right">[1]</note>
</p></div>
|
2Facsimile
|
2Diplomatic transcription
|
2XML
|
|
meistens dümmer vor als sonst, und
das ist doch ein ärgerliches Gefühl.
Ein Bischen zu viel oder zu wenig
im Gespräch ist bald verwischt, aber
schwarz auf weiss steht da, und man
müsste verflucht lange Arme ha⸗ ben um das zu corrigiren, wenns
einmal über alle Berge ist. Es
ist vielleicht aus dieser Ursache –
bestimmt weiss ich es nicht – mir
gerade dann am schwersten zu
schreiben, wenn i[…]
1 char: cancelled.
ich sehr lebhaft
fühle. Jetzt aber noch länger zu
schweigen, wäre sündhaft.
Dein schönes, in jedem kleinsten
Zuge charakteristisches Bild – habe
tausendmal Dank dafür! – steht
vor mi[…]
1 char: cancelled.
mir auf dem Tisch, und zeigt
mir, dass Du derselbe geblieben [b]ist
– derselbe “nie zufriedne Geist, der
stets auf Neues – (und Altes) – sinnt.”
Zitat aus Wagners Mitteilung an meine Freunde (Wagner 1851, S. 251): Jener „nie zufriedene Geist, der stets auf Neues sinnt“, sei eine allen Menschen angeborene Eigenschaft, die allein es uns ermögliche, Genies zu werden.
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
|
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p rend="indent-first" type="split">
meistens dümmer vor als sonst, und
<lb/>das ist doch ein ärgerliches Gefühl.
<lb/>Ein <choice><orig>B</orig><reg>b</reg></choice>is<reg>s</reg>chen zu viel oder zu wenig
<lb/>im Gespräch ist bald verwischt, aber
<lb/>schwarz auf wei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice> steht da, und man
<lb/>müsste verflucht lange Arme ha
<lb break="no"/>ben<reg>,</reg> um das zu <choice><orig>c</orig><reg>k</reg></choice>orrigi<reg>e</reg>ren, wenn<reg>’</reg>s
<lb/>einmal über alle Berge ist. Es
<lb/>ist <hi rend="underline">vielleicht</hi> aus dieser Ursache –
<lb/>bestimmt wei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice> ich es nicht – mir
<lb/>gerade dann am schwersten zu
<lb/>schreiben, wenn <del rend="strikethrough">i<gap reason="strikethrough" extent="1" unit="char"/></del> ich sehr lebhaft
<lb/>fühle. Jetzt aber noch länger zu
<lb/>schweigen, wäre sündhaft.</p>
<p type="pre-split" rend="indent-first">Dein schönes, in jedem kleinsten
<lb/>Zuge charakteristisches Bild – habe
<lb/>tausendmal Dank dafür! – steht
<lb/>vor <del rend="strikethrough">mi<gap reason="strikethrough" extent="1" unit="char"/></del> mir auf dem Tisch<orig>,</orig> und zeigt
<lb/>mir, dass Du derselbe geblieben <supplied reason="omitted">b</supplied>ist
<lb/>– derselbe <q rend="dq-uu">nie zufriedne Geist, der
<lb/>stets auf Neues – (und Altes) – sinnt.</q>
<note type="commentary" resp="#E0300616">Zitat aus Wagners <title key="E0800447">Mitteilung an meine Freunde</title> (<bibl><ref target="#E0800447"/>, S. 251</bibl>): Jener <q>nie zufriedene Geist, der stets auf Neues sinnt</q>, sei eine allen Menschen angeborene Eigenschaft, die allein es uns ermögliche, Genies zu werden.</note>
<note type="stamp" place="bottom-right" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/>
<placeName key="E0500029">
<hi rend="spaced-out">Berlin</hi>
</placeName>
</stamp>
</note>
</p></div>
|
3Facsimile
|
3Diplomatic transcription
|
3XML
|
|
Du sinnst und suchst – es wäre mir
wohl lieb zu wissen, o[…]
1 char: cancelled.
ob Du nicht
auch viel gefunden hast in dieser
langen Zeit, da wir uns nicht spra⸗ chen. Möchte wissen, was Du schaffst
– bitte das Wort recht vieldeutig zu neh⸗ men. Denn wo Du auch weilst, unter
Russen oder Newfoundländern, trägst
Du doch deine Welt in dir und
mit dir, und in dieser Welt steht
nichts still – e pur si muove!
It.: „Und sie bewegt sich doch!“ Galileo Galilei zugeschriebener Ausspruch nach dem Tribunal der Inquisition (wo er seine Erkenntnis, die Erde kreise um die Sonne, widerrufen hatte).
Nur
sind die Bewegungen vielerlei Art,
und das Vorwärtskommen kann auf
verschiedenen Wegen gedeihen. Und
desshalb bin ich neugierig. Aber ich
will dich nicht mit Fragen belästi⸗ gen, ehe wir uns wieder sehen. Ich
darf ja hoffen, dass das nach nicht
sehr langer Zeit geschehen wird?
Wenigstens sagt “man”,
Gemeint sind wohl entweder Gerdas Schwester Helmi oder ihr Vater Carl Eneas Sjöstrand, die nach wie vor in Helsinki lebten.
dass Du bald
dieser “neuen Welt”, für die wir Euro⸗ päer zwar ge[…]
at least 1, at most 2 char: cancelled.
geschaffen, aber für
die wir offenbar nicht geschaffen[2]
|
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p rend="indent-first" type="split">
Du sinnst und suchst – es wäre mir
<lb/>wohl lieb zu wissen, <del rend="strikethrough">o<gap reason="strikethrough" extent="1" unit="char"/></del> ob Du nicht
<lb/>auch viel <hi rend="underline">gefunden</hi> hast in dieser
<lb/>langen Zeit, da wir uns nicht spra
<lb break="no"/>chen. Möchte wissen, was Du <hi rend="underline">schaffst</hi>
<lb/>– <add place="above">bitte</add> das Wort recht vieldeutig zu neh
<lb break="no"/>men. Denn wo Du auch weilst, unter
<lb/><placeName key="E0500547">Russen</placeName> oder <placeName key="E0500965">Newfoundländern</placeName>, trägst
<lb/>Du doch deine Welt in dir und
<lb/>mit dir, und in dieser Welt steht
<lb/>nichts still – <q xml:lang="it">e pur si muove!</q>
<note type="commentary" resp="#E0300616">It.: <q>Und sie bewegt sich doch!</q> <persName key="E0300898">Galileo Galilei</persName> zugeschriebener Ausspruch nach dem Tribunal der Inquisition (wo er seine Erkenntnis, die Erde kreise um die Sonne, widerrufen hatte).</note>
Nur
<lb/>sind die Bewegungen vielerlei Art,
<lb/>und das Vorwärtskommen kann auf
<lb/>verschiedenen Wegen gedeihen. Und
<lb/>des<orig>s</orig>halb bin ich neugierig. Aber ich
<lb/>will dich nicht mit Fragen belästi
<lb break="no"/>gen, ehe wir uns wieder<orig> </orig>sehen. Ich
<lb/>darf ja hoffen, dass das nach nicht
<lb/>sehr langer Zeit geschehen wird?
<lb/>Wenigstens sagt <soCalled rend="dq-uu">man</soCalled>,
<note type="commentary" resp="#E0300616">Gemeint sind wohl entweder <persName key="E0300059">Gerdas</persName> Schwester <persName key="E0300893">Helmi</persName> oder ihr Vater <persName key="E0300973">Carl Eneas Sjöstrand</persName>, die nach wie vor in <placeName key="E0500270">Helsinki</placeName> lebten.</note>
dass Du bald
<lb/>dieser <soCalled rend="dq-uu"><rs key="E0500093">neuen Welt</rs></soCalled>, <del rend="strikethrough">für</del> die wir <placeName key="E0500943">Euro
<lb break="no"/>päer</placeName> zwar <del rend="strikethrough">ge<gap reason="strikethrough" atLeast="1" atMost="2" unit="char"/></del> geschaffen, aber <hi rend="underline">für</hi>
<lb/>die wir offenbar nicht geschaffen
<note type="foliation" resp="#archive" place="bottom-right">[2]</note>
</p></div>
|
4Facsimile
|
4Diplomatic transcription
|
4XML
|
|
sind, bald den Rücken kehren wirst,
und bei dieser Gelegenheit auch
bei uns einkehren wirst. Das wird
ein Freudentag sein. Kannst Du
schon einigermassen bestimmen
wann das geschehen wird? Vor dem
Sommer wohl kaum.
Busoni verließ Amerika am 3. April 1894 und zog von dort direkt nach Berlin (vgl. Couling 2005, S. 144). Nach Helsinki reiste er im Frühling 1895 (vgl. die Kommentierung in Wegelius’ Brief vom 19. April 1895).
– und desshalb
muss ich dich doch mit einer Frage
belästigen. Kannst Du uns einen
Nachfolger für Dayas empfehlen?
Der wird nämlich weggehen nach
Ablauf dieses Termins.
Dayas wechselte im Sommer 1894 nach Wiesbaden ans Fuchs’sche Konservatorium (N. N. 1895). Nachdem dieses in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, lehrte er ab Semptember 1895 für kurze Zeit am Konservatorium in Köln, das er aber Ende desselben Jahres verließ. Anschließend unterrichtete er bis zu seinem Tod 1933 in Manchester (vgl. Johnstone 1903, S. 531).
Seit vier Jah⸗ ren war ich nicht im Auslande,
Wegelius war zuletzt im November 1889 für drei Monate nach Belgien, Frankreich, Österreich und Deutschland gereist, um den Unterricht an den dortigen Konservatorien zu studieren (vgl. Flodin 1922, S. 421).
weiss daher aus persönlicher Er⸗ fahrung gar nichts, und in mei⸗ nen Verbindungen sind Lücken
hier und da eingetreten. Ich habe
auch keine Aussicht bald wieder
hie
transcription uncertain.
n
transcription uncertain.
nauszukommen – was dumm
genug ist. Du bist zwar auch
lange nicht in Deutschland gewe⸗ sen, aber Du hast wohl dort
|
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p rend="indent-first" type="split">
sind, bald den Rücken kehren wirst<orig>,</orig>
<lb/>und bei dieser Gelegenheit auch
<lb/>bei uns einkehren wirst. Das wird
<lb/>ein Freudentag sein. Kannst Du
<lb/>schon einigerma<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>en bestimmen<reg>,</reg>
<lb/><hi rend="underline">wann</hi> das geschehen wird? Vor dem
<lb/>Sommer wohl kaum.
<note type="commentary" resp="#E0300616"><persName key="E0300017">Busoni</persName> verließ <placeName key="E0500093">Amerika</placeName> am <date when-iso="1894-04-03">3. April 1894</date> und zog von dort direkt nach <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> <bibl>(vgl. <ref target="#E0800196"/>, S. 144)</bibl>. Nach <placeName key="E0500270">Helsinki</placeName> reiste er im Frühling <date when-iso="1895">1895</date> (vgl. die Kommentierung in <persName key="E0300207">Wegelius’</persName> <ref target="#D0102023" n="4">Brief vom <date when-iso="1895-04-19">19. April 1895</date></ref>).</note>
– <choice><orig>u</orig><reg>U</reg></choice>nd des<orig>s</orig>halb
<lb/>muss ich dich doch mit einer Frage
<lb/>belästigen. Kannst Du uns einen
<lb/>Nachfolger für <persName key="E0300887">Dayas</persName> empfehlen?
<lb/>Der wird nämlich weggehen nach
<lb/>Ablauf dieses Termins.
<note type="commentary" resp="#E0300616"><persName key="E0300887">Dayas</persName> wechselte im Sommer <date when-iso="1894">1894</date> nach <placeName key="E0500061">Wiesbaden</placeName> ans <orgName key="E0600244">Fuchs’sche Konservatorium</orgName> <bibl>(<ref target="#E0800451"/>)</bibl>. Nachdem dieses in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, lehrte er ab <date when-iso="1895-09">Semptember 1895</date> für kurze Zeit am <rs key="E0600176">Konservatorium</rs> in <placeName key="E0500033">Köln</placeName>, das er aber Ende <date when-iso="1895">desselben Jahres</date> verließ. Anschließend unterrichtete er bis zu seinem Tod <date when-iso="1933">1933</date> in <placeName key="E0500367">Manchester</placeName> <bibl>(vgl. <ref target="#E0800450"/>, S. 531)</bibl>.</note>
Seit vier Jah
<lb break="no"/>ren war ich nicht im Auslande,
<note type="commentary" resp="#E0300616"><persName key="E0300207">Wegelius</persName> war zuletzt im <date when-iso="1889-11">November 1889</date> für drei Monate nach <placeName key="E0500664">Belgien</placeName>, <placeName key="E0500014">Frankreich</placeName>, <placeName key="E0500091">Österreich</placeName> und <placeName key="E0500015">Deutschland</placeName> gereist, um den Unterricht an den dortigen Konservatorien zu studieren <bibl>(vgl. <ref target="#E0800441"/>, S. 421)</bibl>.</note>
<lb/>wei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice> daher aus persönlicher Er
<lb break="no"/>fahrung gar nichts, und in mei
<lb break="no"/>nen Verbindungen sind Lücken
<lb/>hier und da eingetreten. Ich habe
<lb/>auch keine Aussicht<reg>,</reg> bald wieder
<lb/>hi<del rend="strikethrough"><choice><unclear cert="medium">e</unclear><unclear cert="medium">n</unclear></choice></del>nauszukommen – was dumm
<lb/>genug ist. Du bist zwar auch
<lb/>lange nicht in <placeName key="E0500015">Deutschland</placeName> gewe
<lb break="no"/>sen, aber Du hast wohl dort
</p></div>
|
5Facsimile
|
5Diplomatic transcription
|
5XML
|
|
B II, 5318
mehrere Versenkungen als ich.
Über die jetzigen Verhältnisse bei
uns wäre viel zu sagen; um das
schlimme und gute klar darzustel⸗ len müsste ich recht weitläufig sein
– da schweige ich nun lieber; der
Brief würde zu lange liegen blei⸗ ben. Das Institut wächst sehr, a⸗ ber von unten – d. h. die Vorschule;
Obwohl das Musikinstitut zunächst als rein tertiäre Bildungseinrichtung gegründet worden war, erweiterte Wegelius es schon 1884 um eine schulbegleitende Jugendabteilung, um musikalisches Talent frühzeitig ausbilden und fördern zu können (vgl. von Bonsdorff 2019, S. 351).
wir hatten diesen Herbst 111 Schüler,
davon 55 Kinder. Die Anzahl der
erwachsenen Clavierschüler ist in
regelmässiger Abnahme gewesen – be⸗ sonders sind die oberen Classen ziemlich
leer, und werden immer leerer. Ein
Kalauer wäre da sehr leicht – den
überlasse ich aber dir selbst. Wess⸗ halb werden sie es? – da hast Du
gleich Stoff zu einem zweiten.
Ich war in diesen Jahren ziem⸗ lich fleissig. Die zwei späteren Hef⸗ te meiner Musikgeschichte schicke
ich dir heute. Ausserdem sind die[3]
|
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p rend="indent-first" type="split">
<note type="shelfmark" resp="#archive" place="top-left">B II, 5318</note>
<lb/>mehrere Versenkungen als ich.</p>
<p rend="indent-first">Über die jetzigen Verhältnisse bei
<lb/>uns wäre viel zu sagen; um das
<lb/><choice><orig>s</orig><reg>S</reg></choice>chlimme und <choice><orig>g</orig><reg>G</reg></choice>ute klar darzustel
<lb break="no"/>len<reg>,</reg> müsste ich recht weitläufig sein
<lb/>– da schweige ich nun lieber; der
<lb/>Brief würde zu lange liegen blei
<lb break="no"/>ben. Das <rs key="E0600031">Institut</rs> wächst sehr, a
<lb break="no"/>ber von unten – d. h. die Vorschule;
<note type="commentary" resp="#E0300616">Obwohl das <rs key="E0600031">Musikinstitut</rs> zunächst als rein tertiäre Bildungseinrichtung gegründet worden war, erweiterte <persName key="E0300207">Wegelius</persName> es schon <date when-iso="1884">1884</date> um eine schulbegleitende Jugendabteilung, um musikalisches Talent frühzeitig ausbilden und fördern zu können <bibl>(vgl. <ref target="#E0800452"/>, S. 351)</bibl>.</note>
<lb/>wir hatten diesen Herbst 111 Schüler,
<lb/>davon 55 Kinder. Die Anzahl der
<lb/>erwachsenen <hi rend="underline"><choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>lavier</hi>schüler ist in
<lb/>regelmä<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>iger Abnahme gewesen – be
<lb break="no"/>sonders sind die oberen <add place="above"><choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>lassen</add> ziemlich
<lb/>leer<orig>,</orig> und werden immer leerer. Ein
<lb/>Kalauer wäre da sehr leicht – den
<lb/>überlasse ich aber dir selbst. Wes<orig>s</orig>
<lb break="no"/>halb werden sie es? – <choice><orig>d</orig><reg>D</reg></choice>a hast Du
<lb/>gleich Stoff zu einem zweiten.</p>
<p type="pre-split" rend="indent-first">Ich war in diesen Jahren ziem
<lb break="no"/>lich flei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>ig. Die zwei späteren Hef
<lb break="no"/>te <rs key="E0800420">meiner Musikgeschichte</rs> schicke
<lb/>ich dir heute. Au<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>erdem sind die
<note type="foliation" resp="#archive" place="bottom-right">[3]</note>
</p></div>
|
6Facsimile
|
6Diplomatic transcription
|
6XML
|
|
Anfangshefte eines Kursus in Solfège
Frz.: „Gehörbildung“
erschienen; das Ganze sollte in die⸗ sem Jahre 1894 fertig werden. So⸗ mit hätten wir Lehrbücher in den
drei nöthigsten Fächer der allgemei⸗ nen Musikbildung
Zur Lehrbuchproblematik siehe die Kommentierung im Brief vom 26. April 1892.
– und ich werde
dann in der Beziehung meine Schul⸗ digkeit gethan haben, – so gut ich es
jedesmal konnte. Wie viel möchte ich
nicht schon jetzt ganz anders ma⸗ chen – werde wohl aber nie Gele⸗ genheit dazu bekommen! Denn wann
käme wohl eine zweite Auflage
davon heraus! So lange ich lebe
wenigstens nicht. S’ist Schade.
In der M.geschichte wirst Du deinen
Namen zweimal finden – einmal im
Kapitel Bach, einmal im letzten Kap.
Ich hoffe, dass meine Worte in den
beiden Fällen dir nicht unag un⸗ angenehm sind. Weiss nicht, was
Du jetzt davon hältst, s’ist aber
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
|
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p rend="indent-first" type="split">
Anfangshefte eines <rs key="E0800424">Kursus in Solfège</rs>
<note type="commentary" resp="#E0300616">Frz.: <soCalled>Gehörbildung</soCalled></note>
<lb/>erschienen; das Ganze soll<del rend="strikethrough">te</del> in die
<lb break="no"/>sem Jahre <date when-iso="1894">1894</date> fertig werden. So
<lb break="no"/>mit hätten wir Lehrbücher in den
<lb/>drei nöt<orig>h</orig>igsten Fächer<corr>n</corr> der allgemei
<lb break="no"/>nen Musikbildung
<note type="commentary" resp="#E0300616">Zur Lehrbuchproblematik siehe die <ref target="#D0102008" n="6">Kommentierung im Brief vom <date when-iso="1892-04-26">26. April 1892</date></ref>.</note>
– und ich werde
<lb/>dann in der Beziehung meine Schul
<lb break="no"/>digkeit get<orig>h</orig>an haben<orig>,</orig> – so gut ich es
<lb/>jedes<choice><orig>m</orig><reg> M</reg></choice>al konnte. Wie viel möchte ich
<lb/>nicht schon jetzt ganz anders ma
<lb break="no"/>chen – werde wohl aber nie Gele
<lb break="no"/>genheit dazu bekommen! Denn wann
<lb/>käme wohl eine zweite Auflage
<lb/>davon heraus! So<orig> </orig>lange ich lebe<reg>,</reg>
<lb/>wenigstens nicht. S’ist <choice><orig>S</orig><reg>s</reg></choice>chade.</p>
<p type="pre-split" rend="indent-first">In der <rs key="E0800420">M<choice><abbr>.</abbr><expan>usik</expan></choice>geschichte</rs> wirst Du deinen
<lb/>Namen zweimal finden – einmal im
<lb/>Kapitel <persName key="E0300012">Bach</persName>, einmal im letzten Kap<expan>itel</expan>.
<lb/>Ich hoffe, dass meine Worte in den
<lb/>beiden Fällen dir nicht <del rend="strikethrough">unag</del> un
<lb break="no"/>angenehm sind. Wei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice> nicht, was
<lb/>Du <hi rend="underline">jetzt</hi> davon hältst, s’ist aber
<note type="stamp" place="bottom-right" resp="#dsb_st_red" xml:id="stamp2">
<stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/>
<placeName key="E0500029">
<hi rend="spaced-out">Berlin</hi>
</placeName>
</stamp>
</note>
</p></div>
|
7Facsimile
|
7Diplomatic transcription
|
7XML
|
|
mein entschiedener Glaube, dass Du
erst in deinem Vaterlande die volle
Harmonie deines Wesens gewinnen
wirst. Auch die äusseren Umstände
scheinen mir darauf hinweisend,
dass Du dir dort am Besten Geltung
verschaffen kannst. Die Deutschen
werden dich nicht aufkommen
lassen; als reisenden Künstler
werden sie dich schon applaudi⸗ ren; als einen ansässigen aber wer⸗ den sie dich zu viel fürchten
müssen.
Ich gratulire dich herzlichst
zu deinen schönen Erfolgen dort
– sage mal, warum schickst Du
uns keine Zeitungsberichte, zum
Übersetzen und Einführen? Es
sind doch so viele hier, die sich
darüber freuen würden – denn
dich hat noch Niemand bei uns
ersetzt. Herr Gott, wenn ich dich
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
[4]
|
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p rend="indent-first" type="split">
mein entschiedener Glaube, dass Du
<lb/>erst in <rs key="E0500013">deinem Vaterlande</rs> die volle
<lb/>Harmonie deines Wesens gewinnen
<lb/>wirst. Auch die äu<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>eren Umstände
<lb/>scheinen mir darauf hinweisend,
<lb/>dass Du <add place="above">dir</add> dort am <choice><orig>B</orig><reg>b</reg></choice>esten Geltung
<lb/>verschaffen kannst. Die <placeName key="E0500015">Deutschen</placeName>
<lb/>werden dich nicht aufkommen
<lb/>lassen; als reisenden Künstler
<lb/>werden sie dich schon applaudi<reg>e</reg>
<lb break="no"/>ren; als einen <choice><orig>a</orig><reg>A</reg></choice>nsässigen <add place="above">aber</add> wer
<lb break="no"/>den sie dich zu viel fürchten
<lb/>müssen.</p>
<p type="pre-split" rend="indent-first">Ich gratuli<reg>e</reg>re dich herzlichst
<lb/>zu deinen schönen Erfolgen <rs key="E0500093">dort</rs>
<lb/>– sage mal, warum schickst Du
<lb/>uns keine Zeitungsberichte<del rend="strikethrough">,</del> zum
<lb/>Übersetzen und Einführen? Es
<lb/>sind doch so viele hier, die sich
<lb/>darüber freuen würden – denn
<lb/>dich hat noch <choice><orig>N</orig><reg>n</reg></choice>iemand bei uns
<lb/>ersetzt. Herr Gott, wenn ich dich
<note type="stamp" place="margin-left" resp="#dsb_st_red" sameAs="stamp2">
<stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/>
<placeName key="E0500029">
<hi rend="spaced-out">Berlin</hi>
</placeName>
</stamp>
</note>
<note type="foliation" resp="#archive" place="bottom-right">[4]</note>
</p></div>
|
8Facsimile
|
8Diplomatic transcription
|
8XML
|
|
wenigstens noch ein Jahr haben
könnte – hier bei uns! Und w
weil doch daran nicht zu den⸗ ken ist – wenn Du wenigstens
wieder Europäer würdest, damit
man sich doch dann und wann
sehen könnte, Rath holen, Schü⸗ ler hinschicken könnte u. s. w.
Was macht Weib und Kind?
Grüsse sie herzlichst beide!
Meine Frau lässt dich schön⸗ stens grüssen, dich und die!
Und jetzt geht’s wieder los
zur Arbeit – heute haben wir
schon den 15ten Jan. Lebe wohl!
und denke dann und wann
auf uns! Es scheint mir, als
wenn ich noch sehr viel zu sa⸗ gen hätte – doch lassen wir’s
für heute. Fortsetzung folgt.
|
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p rend="indent-first" type="split">
wenigstens noch ein Jahr haben
<lb/>könnte – hier bei uns! Und <del rend="strikethrough">w</del>
<lb/>weil doch daran nicht zu den
<lb break="no"/>ken ist – wenn Du wenigstens
<lb/>wieder <placeName key="E0500943">Europäer</placeName> würdest, damit
<lb/>man sich doch dann und wann
<lb/>sehen könnte, Rat<orig>h</orig> holen, Schü
<lb break="no"/>ler hinschicken könnte <choice><orig>u. s. w.</orig><reg>usw.</reg></choice></p>
<p rend="indent-first">Was macht <rs key="E0300059">Weib</rs> und <rs key="E0300060">Kind</rs>?
<lb/>Grü<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>e sie herzlichst <rs type="persons" key="E0300059 E0300060">beide</rs>!
<lb/><rs key="E0300895">Meine Frau</rs> lässt dich schön
<lb break="no"/>stens grü<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>en, dich und <rs type="persons" key="E0300059 E0300060">die</rs>!</p>
<p rend="indent-first">Und jetzt geht’s wieder los
<lb/>zur Arbeit – heute haben wir
<lb/>schon den <date when-iso="1894-01-15">15<choice><orig><hi rend="sup">ten</hi></orig><reg>.</reg></choice> <choice><abbr>Jan</abbr><expan>Januar</expan></choice></date>. Lebe wohl!
<lb/><choice><orig>u</orig><reg>U</reg></choice>nd denke dann und wann
<lb/>auf uns! Es scheint mir, als
<lb/>wenn ich noch sehr viel zu sa
<lb break="no"/>gen hätte – doch lassen wir’s
<lb/>für heute. Fortsetzung folgt.</p>
<closer>
<salute rend="align(right)">Dein immer ergebener</salute>
<signed rend="indent-5"><persName key="E0300207">M Wegelius</persName></signed>
</closer>
</div>
|