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Mus.ep. H. Huber 17 (Busoni-Nachl. B II)
Vitznau
prob. September 16, 1910Freitag
Busonis Brief vom 17. September 1910 ist als Antwortbrief zu betrachten. Da Huber seine Abwesenheit am Chopin-Abend bekundet und gleichzeitig seine Segenswünsche für den folgenden Abend ausspricht, dürfte der Klavierabend am 17. September am Basler Konservatorium gemeint sein.
[1910]
Musikschule und Konservatorium Basel.
–
Mein verehrtester & lieber Herr Busoni!
„Dem Künstler insbesonders kom̅t es zu, sein Zelt nur
für Stunden aufzurichten & sich nirgends für die Dauer
niederzulassen; er steht allein & schafft sich inmitten des
unharmonischen Treibens eine undurchdringliche Einsamkeit“!
So ungefähr schreibt Liszt in einem Brief
transcription uncertain.
alternative reading:
Briefe an George
Sand
Am 30. April 1837 schreibt Franz Liszt aus Paris an George Sand: „Dem Künstler insbesondere kommt es zu, sein Zelt nur für Stunden aufzurichten und sich nirgends für die Dauer niederzulassen. […] Der Künstler steht allein. Werfen ihn die Ereignisse in den Schoß der Gesellschaft, so schafft seine Seele sich inmitten des unharmonischen Treibens eine undurchdringliche Einsamkeit, zu der selbst die Menschenstimme keinen Eingang mehr findet.“ (Ramann 1880, S. 439 f.)
& er hat insofern recht, daß man sich die
Heimat nur dahin denkt, wo der Schreibtisch steht,
wo die Partitur wächst & die Arbeit lockt.
In diesem Sin̅e fühle ich mich jetzt so heimatlich
gestim̅t, daß ich Sie bitten muß, meine Abwesenheit
[…]
at least 2 char: cancelled, ink blot.
beim
transcription uncertain.
alternative readings:
[…]
at least 2 char: overwritten, ink blot.
am
[…]
at least 2 char: overwritten, ink blot.
zum
Chopin-Abend
Gemeint ist vermutlich der dritte Klavierabend am 17. September 1910 anlässlich des Meisterkurses am Basler Konservatorium (vgl. den Brief vom 19. Juli 1910).
zu entschuldigen. Ich möchte
mein Klavierkonzert fertig machen, oder wenigstens
Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2244
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Vitznau
prob. September 16, 1910Freitag
Busonis Brief vom 17. September 1910 ist als Antwortbrief zu betrachten. Da Huber seine Abwesenheit am Chopin-Abend bekundet und gleichzeitig seine Segenswünsche für den folgenden Abend ausspricht, dürfte der Klavierabend am 17. September am Basler Konservatorium gemeint sein.
Mein verehrtester und lieber Herr Busoni!
„Dem Künstler insbesonders kommt es zu, sein Zelt nur
für Stunden aufzurichten und sich nirgends für die Dauer
niederzulassen; er steht allein und schafft sich inmitten des
unharmonischen Treibens eine undurchdringliche Einsamkeit“!
So ungefähr schreibt Liszt in einem Brief an George
Sand,
Am 30. April 1837 schreibt Franz Liszt aus Paris an George Sand: „Dem Künstler insbesondere kommt es zu, sein Zelt nur für Stunden aufzurichten und sich nirgends für die Dauer niederzulassen. […] Der Künstler steht allein. Werfen ihn die Ereignisse in den Schoß der Gesellschaft, so schafft seine Seele sich inmitten des unharmonischen Treibens eine undurchdringliche Einsamkeit, zu der selbst die Menschenstimme keinen Eingang mehr findet.“ (Ramann 1880, S. 439 f.)
und er hat insofern recht, dass man sich die
Heimat nur dahin denkt, wo der Schreibtisch steht,
wo die Partitur wächst und die Arbeit lockt.
In diesem Sinne fühle ich mich jetzt so heimatlich
gestimmt, dass ich Sie bitten muss, meine Abwesenheit
beim
Chopin-Abend
Gemeint ist vermutlich der dritte Klavierabend am 17. September 1910 anlässlich des Meisterkurses am Basler Konservatorium (vgl. den Brief vom 19. Juli 1910).
zu entschuldigen. Ich möchte
mein Klavierkonzert fertig machen oder wenigstens
so weit fördern, dass ich es Ihnen noch vorlegen
kann. –
Dazu fesselt mich eine diätische Kur ein wenig
an Vitznau. Lebergranulationen,
die mich in
letzter Zeit stark geplagt haben, müssen noch
ausgeschieden werden, und da ich jetzt gerade mitten
drin bin mit dieser Kur, möchte ich dieselbe nicht
unterbrechen! –
Also ma bénédiction
Frz.: meinen Segen.
für morgen
Abend und meine allerschönsten Grüße an
Sie, Ihre verehrte Frau und Sohn.
Beiliegend den versprochenen
Saint-Saëns.
Gemeint ist vermutlich Portraits et souvenirs; vgl. auch den folgenden Brief.
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2Facsimile
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2Diplomatic transcription
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2XML
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so weit fördern, daß ich es Ihnen noch vorlegen
kan̅. –
Dazu fesselt mich eine diätische Kur ein wenig
an Vitznau. Lebergranulationen,
die mich in
letzter Zeit stark geplagt haben, müßen noch
ausgeschieden werden & da ich jetzt gerade mitten
drin bin mit dieser Kur, möchte ich dieselbe nicht
unterbrechen! –
Also ma bénédiction
Frz.: meinen Segen.
für morgen
abend & meine allerschönsten Grüße an
Sie, Ihre verehrte Frau & Sohn
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
Beiliegd. den versprochenen
Saint=Saëns.
Gemeint ist vermutlich Portraits et souvenirs; vgl. auch den folgenden Brief.
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so weit fördern, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> ich es Ihnen noch vorlegen
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<p>Dazu fesselt mich eine diätische Kur ein wenig
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<!-- erfordert medizinhistorische Erklärung -->
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<p rend="indent-first">Also <foreign xml:lang="fr" rend="latin">ma bénédiction</foreign>
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für morgen
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<!-- vermutlich ist der jüngere Sohn gemeint: Rafaello E0300153 (Alter 1910: 10), Benvenuto E0300060 (Alter 1910: 18 Jahre) – lässt sich das ermitteln? -->
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<salute>Ihr treu ergebener</salute>
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Deutsche
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