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               Mus. ep. Max Reger 95 (Busoni-Nachl. B II)
                                                                    [1] 
                  Mus. Nachl. F. Busoni B II, 4050
             
            
            
               
               In Eile.
               
               
               Hochgeehrter Herr!
            
            
                                                                 Soeben erhalte ich meine 
               „Bäche“ u. beeile mich  Ihnen selbe zuzusenden!
                Sie werden wohl etwas erstaunt die Widmung
                „An  B. F. Busoni“ betrachten, da ich Sie doch gar
                nicht einmal um Erlaubnis gefragt hatte.
                                                                   Als erste Bearbeitungen erschienen Präludium und Fuge e-moll BWV 548 sowie Toccata und Fuge d-moll BWV 565. 
                  Während erstere „Seinem Freunde Frederic Lamond“ gewidmet ist, gilt die Widmung der Toccata Busoni („An B. Ferruccio Busoni“). Die Autographen aller vier zweihändigen Bach-Bearbeitungen sind verschollen, 
                  doch existieren in der British Library, London, erste Korrekturabzüge mit dem Datumsstempel„26JUN.95“.
                  Im ersten Abzug des Präludium und Fuge e-moll BWV548 musste so viel korrigiert werden, dass ein zweiter angefertigt wurde, der ebenfalls in der British Library erhalten blieb.(Popp 2015, S. 243 vgl. zusätzlich S. 240) 
               Entschuldigen
                Sie bitte meine Anmassung u. nehmen sie die Widmung
                an als kleines Zeichen meiner vorzüglichen Hochachtung
                u. Bewunderung für Sie, u. lassen Sie mir die Freude, Sie
                ein bißchen überrascht zu haben. Hoffentlich findet meine
               
               
                                                          
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                In Eile.
               
               
                Hochgeehrter Herr!
            
            Soeben erhalte ich meine
                „Bäche“ und beeile mich, Ihnen selbe zuzusenden!
                Sie werden wohl etwas erstaunt die Widmung
                „An B. F. Busoni“ betrachten, da ich Sie doch gar
                nicht einmal um Erlaubnis gefragt hatte.
                                                                  Als erste Bearbeitungen erschienen Präludium und Fuge e-moll BWV 548 sowie Toccata und Fuge d-moll BWV 565. 
                  Während erstere „Seinem Freunde Frederic Lamond“ gewidmet ist, gilt die Widmung der Toccata Busoni („An B. Ferruccio Busoni“). Die Autographen aller vier zweihändigen Bach-Bearbeitungen sind verschollen, 
                  doch existieren in der British Library, London, erste Korrekturabzüge mit dem Datumsstempel„26JUN.95“.
                  Im ersten Abzug des Präludium und Fuge e-moll BWV548 musste so viel korrigiert werden, dass ein zweiter angefertigt wurde, der ebenfalls in der British Library erhalten blieb.(Popp 2015, S. 243 vgl. zusätzlich S. 240) 
               Entschuldigen
                Sie bitte meine Anmaßung und nehmen sie die Widmung
                an als kleines Zeichen meiner vorzüglichen Hochachtung
                und Bewunderung für Sie, und lassen Sie mir die Freude, Sie
                ein bisschen überrascht zu haben. Hoffentlich findet meine
               
               
               Bearbeitung Ihren Beifall und Sie spielen sie vielleicht.
                Wenn Sie damit einverstanden, so wäre ich Ihnen
                sehr dankbar, wenn Sie vielleicht  einige „lobende“ Zeilen
                an Augener schreiben würden, denn Augener würde 
                gerne noch mehr derartige Bearbeitungen 
                bringen. Schon seit längerer Zeit warte ich immer
                auf Briefe von Ihnen und so hoffe ich, dass Sie mich bald 
                mit einem Briefchen erfreuen werden – und
                auch als unverschämter Mensch, der ich nun einmal bin, 
                erlaube ich mir, Sie auch daran zu erinnern, dass
                Sie  mir schrieben, Sie wollten so liebenswürdig sein und
                mir einige ihrer Werke senden.   
            Entschuldigen Sie meine Schrift, aber ich bin
                so mit Arbeiten überhäuft, dass ich gar nicht
                weiß, wo ich zuerst anfangen soll. 
               
               
               Hoffentlich haben Sie Sich in Helsingfors von den
                Strapazen des letzten Winters bestens erholt. 
            
            Mit vorzüglichster Hochachtung und Sie
                bestens grüßend
             
          
               
            
          
          
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                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
            <note type="shelfmark" place="top" resp="#archive">
               <subst><del xml:id="del_sig" rend="strikethrough">Mus. ep. Max Reger 95 (Busoni-Nachl. B II)</del><add rend="inline"><note type="shelfmark" rend="space-below inline" place="top-right" resp="#archive">[1]</note>
                  </add><lb/><add xml:id="add_sig">Mus. Nachl. F. Busoni B II, 4050</add></subst>
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               <dateline rend="align(right) space-above"><placeName key="E0500061" rend="inline">Wiesbaden</placeName>, <date when-iso="1895-07-17">17. Juli 1895</date></dateline>
               <lb/><hi rend="align(right) space-below">In Eile.</hi>
               
               
               <lb/><rs key="E0300017" rend="align (center) space-above space-below ">Hochgeehrter Herr!</rs></opener>
            
            <p type="pre-split"><hi rend="indent-4 ">Soeben erhalte ich meine</hi>
               <lb/><rs key="E0400732">„Bäche“</rs> <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> beeile mich<choice><abbr> </abbr><expan>,</expan></choice> Ihnen selbe zuzusenden!
               <lb/>Sie werden wohl etwas erstaunt die Widmung
               <lb/>„An <persName key="E0300017">B. F. Busoni</persName>“ betrachten, da ich Sie doch gar
               <lb/>nicht einmal um Erlaubnis gefragt hatte. <note type="commentary" resp="#E0301034">  Als erste Bearbeitungen erschienen Präludium und Fuge e-moll BWV 548 sowie Toccata und Fuge d-moll BWV 565. 
                  Während erstere „Seinem Freunde Frederic Lamond“ gewidmet ist, gilt die Widmung der Toccata Busoni („An B. Ferruccio Busoni“). Die Autographen aller vier zweihändigen Bach-Bearbeitungen sind verschollen, 
                  doch existieren in der British Library, London, erste Korrekturabzüge mit dem Datumsstempel„26JUN.95“.
                  Im ersten Abzug des Präludium und Fuge e-moll BWV548 musste so viel korrigiert werden, dass ein zweiter angefertigt wurde, der ebenfalls in der British Library erhalten blieb.<bibl>(<ref target="#E0800426"/>, S. 243 vgl. zusätzlich S. 240)</bibl></note> 
               Entschuldigen
               <lb/>Sie bitte meine Anma<choice><abbr>ss</abbr><expan>ß</expan></choice>ung <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> nehmen sie die Widmung
               <lb/>an als kleines Zeichen meiner vorzüglichen Hochachtung
               <lb/><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> Bewunderung für Sie, <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> lassen Sie mir die Freude, Sie
               <lb/>ein bi<choice><abbr>ß</abbr><expan>ss</expan></choice>chen überrascht zu haben. Hoffentlich findet meine
               
               </p></div> 
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                                                          2Diplomatic transcription 
                                                     | 
                                                    
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                                                                 [2] 
               Bearbeitung Ihren Beifall u. Sie spielen sie vielleicht.
                Wen̅ Sie damit einverstanden, so wäre ich Ihnen
                sehr dankbar, wen̅ Sie vielleicht  einige „lobende“ Zeilen
                an  Augener schreiben würden, den̅  Augener würde 
                gerne noch mehr derartige Bearbeitungen 
                bringen. Schon seit längerer Zeit warte ich im̅er
                auf Briefe von Ihnen u. so hoffe ich, daß Sie mich bald 
                mit einem Briefchen erfreuen werden – u.
                auch als unverschämter Mensch  der ich nun einmal bin, 
                erlaube ich mir, Sie auch daran zu erinnern, daß
                Sie  mir schrieben, Sie wollten so liebenswürdig sein u.
                mir einige ihrer Werke senden.  
             Entschuldigen Sie meine Schrift, aber ich bin
                so mit Arbeiten überhäuft, daß ich gar nicht
                weiß, wo ich zuerst anfangen soll. 
                
                                                         
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                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split">
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               Bearbeitung Ihren Beifall <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> Sie spielen sie vielleicht.
               <lb/>We<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice> Sie damit einverstanden, so wäre ich Ihnen
               <lb/>sehr dankbar, we<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice> Sie vielleicht  einige „lobende“ Zeilen
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            <p type="pre-split">Entschuldigen Sie meine Schrift, aber ich bin
               <lb/>so mit Arbeiten überhäuft, da<choice><abbr>ß</abbr><expan>ss</expan></choice> ich gar nicht
               <lb/>weiß, wo ich zuerst anfangen soll. 
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               Hoffentlich haben Sie Sich in Helsingfors von den
                Strapazen des letzten Winters bestens erholt. 
            
            Mit vorzüglichster Hochachtung u. Sie
                bestens grüßend
             
          
               
                                                            
                                                                
                  Deutsche
                      Staatsbibliothek
                     
                      
                        Berlin
                     
                  
                
                                                             
                                                            
             
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                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split">
               
               Hoffentlich haben Sie Sich in <placeName key="E0500270">Helsingfors</placeName> von den
               <lb/>Strapazen des letzten Winters bestens erholt.</p>
            
            <p>Mit vorzüglichster Hochachtung <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> Sie
               <lb/>bestens grüßend
            </p>
          
               <closer>
                  <salute rend="indent-3">Ihr
                     <lb/><hi rend="indent-5">dankbar ergebenster </hi></salute>
                  <signed rend="underline indent-5"><persName key="E0300097"> Max Reger</persName></signed>
                  <dateline>
                     <address>
                        <addrLine><placeName key="E0500061"><hi rend="indent-5">Wiesbaden</hi></placeName></addrLine>
                        <addrLine><placeName key="E0501081"><hi rend="indent-5">Bleichstr<choice><orig/><reg>.</reg></choice> 39 II</hi></placeName></addrLine>
                     </address>
                  </dateline>
               </closer>
               <note type="stamp" place="bottom-center" rend="rotate (180)" resp="#dsb_st_red">
                  <stamp rend="round border align(center) small ">Deutsche
                     <lb/>Staatsbibliothek
                     <lb/>
                     <placeName key="E0500029">
                        <hi rend="spaced-out">Berlin</hi>
                     </placeName>
                  </stamp>
               </note>
               <note type="stamp" place="bottom-center" resp="#sbb_st_blue">
                  <stamp>Nachlaß Busoni</stamp>
               </note>
            </div> 
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                                                          4Diplomatic transcription 
                                                     | 
                                                    
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                                                             [Rückseite von Textseite 1, vacat] 
          
          
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                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
            <note type="objdesc" resp="#E0301034"> [Rückseite von Textseite 1, vacat]</note>
          
         </div> 
                                                             | 
                                                
                                                
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                                                          5Diplomatic transcription 
                                                     | 
                                                    
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                                                                <p xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
                        <note type="shelfmark" place="top-right" resp="#archive">4)</note>
                        <lb rend="underline "/>Herrn B. <persName key="E0300017">Ferruccio Busoni</persName>
                        <lb/> Tonkünstler, <choice><abbr>C</abbr><expan>K</expan></choice>omponist
                        <lb rend="underline"/><placeName key="E0500017">Charlottenburg</placeName>
                        <lb rend="underline"/><placeName key="E0501019">Kantstrasse 153</placeName>
                     </p> 
                                                             | 
                                                
                                                
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                                                          6Diplomatic transcription 
                                                     | 
                                                    
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                             Mus. Nachl. F. Busoni B II, 4050-Beil.
                           o. Marke
                           
                                                                         
                           4
                                                                    17. Juli 1895
                            Mus. ep. M. Reger 95
                         
                     
                                                         
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                                                                <p xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
                        
                        
                        <note type="shelfmark" place="bottom" resp="#archive">
                            <add rend="inline align (center)"> Mus. Nachl. F. Busoni B II, 4050-Beil.</add>
                           <lb/><hi rend="align (center)">o. Marke</hi>
                           <lb/><del rend="strikethrough align (center)"><note type="stamp" place="bottom-center" resp="#sbb_st_blue"> <stamp>Nachlaß Busoni</stamp> BII </note> </del>
                           <lb/><hi rend="align (left)">4</hi><hi rend="indent-2"><date when-iso="1895-07-17" rend="inline">17. Juli 1895</date>
</hi>                           <lb/><del rend="strikethrough align (center)">Mus. ep. M. Reger 95</del>
                        </note>
                     </p> 
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