Ferruccio Busoni an Hugo Leichtentritt arrow_backarrow_forward

Zürich · 13. Januar 1916

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Zürich, den 13 Jan. 1916

Verehrter Freund,

eben empfing
ich Ihren vortrefflichen Brief, indessen
der meine, an Sie gerichtete, zubei Ihnen
angelangt sein dürfte. Darin erlaubte
ich mir an Ihre Chronologie pro motu
contrario u. an dem Begriffe der „falschen“

Telegramm-Adresse: „Tonhalle Zürich“.
Noten eigenmächtig zu nörgeln. Busoni bezieht sich hier auf Leichtentritts verschollenen Ben-Akiba-Aufsatz. – Nachträglich
machte mich die von Ihnen berichtete Nach-
richt stutzig, von den in physikalischen
Laboratorien
hergestellten Zwischentönen.
Denn ich habe mich, jahrelang, vergeblich
bemüht, Dritteltöne in klangliche Erscheinung
treten zu lassen. Es gelang mir aber in New York,
als wo ein alter italienischer Orgelbauer
(und Dantekenner!) Bei Beaumont 1987 (231) Ausrufezeichen nicht übernommen. mir derart abgestim̅te
Zungen verfertigte, die ich nun im Arbeits-
kofferchen u. bei mir habe. – Gestatten Sie
daß ich gegen Ihre Durcheinanderwürfelung
von Drittel u. Viertel=Tönen auch Etwas
einwende; und daß ich für mich allein
das Vorrecht beanspruche, daß System
des Dritteltones in zwei Reihen, die
einen halben Tonen von einander abstehen,
theoretisch ersonnen zu haben! Bei Beaumont 1987 (231) Auslassungszeichen eingefügt: „[…]“, obwohl kein Text fehlt.

* The * Library * of * Congress *

Verehrter Freund,

eben empfing ich Ihren vortrefflichen Brief, indessen der meine, an Sie gerichtete, bei Ihnen angelangt sein dürfte. Darin erlaubte ich mir, an Ihrer Chronologie pro motu contrario und an dem Begriffe der „falschen“ Noten eigenmächtig zu nörgeln. Busoni bezieht sich hier auf Leichtentritts verschollenen Ben-Akiba-Aufsatz. – Nachträglich machte mich die von Ihnen berichtete Nachricht stutzig, von den in physikalischen Laboratorien hergestellten Zwischentönen. Denn ich habe mich, jahrelang, vergeblich bemüht, Dritteltöne in klangliche Erscheinung treten zu lassen. Es gelang mir aber in New York, als wo ein alter italienischer Orgelbauer (und Dante-Kenner!) mir derart abgestimmte Zungen verfertigte, die ich nun im Arbeitskofferchen und bei mir habe. – Gestatten Sie, dass ich gegen Ihre Durcheinanderwürfelung von Drittel- und Vierteltönen auch etwas einwende; und dass ich für mich allein das Vorrecht beanspruche, das System des Dritteltones in zwei Reihen, die einen halben Ton voneinander abstehen, theoretisch ersonnen zu haben!

Der Drittelton gibt nämlich eine neue harmonische Grundlage, während der Viertelton sich auf den Halbton zurückführen lässt. Das erscheint mir als wesentlicher Unterschied.

Was Sie mir von Henderson erzählen, ist für den amerikanischen Ton, der offenbar nur Ganzton ist und jeder kultivierten Teilung entbehrt, bezeichnend! Leichtentritt hatte von einem Artikel des Kritikers Henderson zu seinem Aufsatz berichtet. Es überrascht mich nicht, sondern erfreut mich sehr, als Bestätigung alles dessen, das ich dort erfuhr und gebührend zu schätzen lernte. In verschiedenen Briefen drückte Busoni seine Verachtung für die USA aus: „Sobald hier etwas leicht erreichbar ist, fällt es im Werth.“ (29.3.1915 an Egon Petri); „Sie können sich keine Vorstellung machen, wie sehr dieses Land ein beschränktes und beschränkendes ist. […] Ich gäbe 100 Vereinigte Staaten für einen alten europäischen Winkel.“ (23.6.1915 an Edith Andreae); Beaumont 1987, S. 203 / Briner 1976, S. 17f..

(Die prahlende Respektlosigkeit wurde mir unerträglich.)

Herzlich erfreut mich die Aussicht auf den geplanten Band für Breitkopf, zu dem ich den Inhalt abgeben soll!

In kürzester Zusammenfassung hat Hans Huber hier dieselbe wohltätige Handlung verrichtet.

Was Sie von Ihrer eigenen Tätigkeit, intimissime, mir anvertrauen, ist ebenfalls beglückwünschenswert. Wenn ich mir die Freiheit nehmen dürfte, eine Ansicht zu äußern, so wäre es diese: dass Sie Ihrem großen dramatischen Werke, als Anlauf, ein in knapperen Verhältnissen gehaltenes vorausschickten. Tatsächlich folgte Leichtentritt Busonis Rat und veröffentlichte seinen Einakter Der Sizilianer zuerst.

Der Konzertbericht war, endlich, anregend und erweckte die Empfindung der Zuverlässigkeit.

Für alles Dank. Mit herzlich-achtungsvollen Grüßen, Ihr ergebener

F. Busoni

P.S. Es droht von zwei Seiten die Publikation von sogenannten „Biographien“ Ihres ergebenen Freundes. Lassen wir sie faseln. Jedoch, es wäre hiebei wünschenswert, dass ein gediegenes Buch sein Gewicht jenen entgegensetzte. Darum erlaube ich mir, den Wunsch zu äußern, dass Sie auf Grund Ihres Entwurfes (F. B. ein Lebensbild), durch Ausführung und Fortsetzung, das authentischere Werk in die Welt setzten, das gefordert erscheint. Das Kapitel „Der Komponist“ in der Biographie beruht auf Leichtentritts Aufsatz. Ich stünde gern mit Auskunft und Material zu Ihrer Verfügung.

                                                                
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* The * Library * of * Congress *

Der Drittelton gibt nämlich eine
neue harmonische Grundlage, während der
Viertelnoteon sich auf den Halbton
zurückführen läßt. Das erscheint mir als
wesentlicher Unterschied.

Was Sie mir von Henderson erzählen
ist für den amerikanischen Ton, n Transkription unsicher. der
offenbar nur Ganzton ist, u. jeder
kultiviertern Theilung entbehrt, bezeichnend! Leichtentritt hatte von einem Artikel des Kritikers Henderson zu seinem Aufsatz berichtet.
Es überrascht mich nicht, sondern erfreut
mich sehr, als Bestätigung alles dessen, das
ich dochrt erfuhr u. gebührend zu schätzen lernte. In verschiedenen Briefen drückte Busoni seine Verachtung für die USA aus: „Sobald hier etwas leicht erreichbar ist, fällt es im Werth.“ (29.3.1915 an Egon Petri); „Sie können sich keine Vorstellung machen, wie sehr dieses Land ein beschränktes und beschränkendes ist. […] Ich gäbe 100 Vereinigte Staaten für einen alten europäischen Winkel.“ (23.6.1915 an Edith Andreae); Beaumont 1987, S. 203 / Briner 1976, S. 17f..

(Die prahlende Respektlosigkeit wurde mir
unerträglich.)

Herzlich erfreut mich die Aussicht auf
den geplanten Band für Breitkopf, der zu
[…] 1 Zeichen: unvollständig. dem ich den Inhalt abgeben soll!

In kürzester Zusammenfassung hat
Hans Huber hier dieselbe wohlthätige
Handlung verrichtet.

Was Sie von Ihrer eigenen Thätigkeit,
intimissime, mir anvertrauen, ist
ebenfalls beglückwünschenswerth. Wenn
ich mir die Freiheit nehmen dürfte
eine Ansicht zu äußern, so wäre es
diese: daß Sie Ihrem großen dramatischen
Werke
, als Anlauf, ein in knapperen
Verhältnissen gehaltenes vorausschickten. Tatsächlich folgte Leichtentritt Busonis Rat und veröffentlichte seinen Einakter Der Sizilianer zuerst.

                                                                
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3Diplomatische Umschrift
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Der Konzertbericht war, endlich,
anregend u. erweckte die Empfindung
der Zuverlässigkeit. Dieser Satz ist bei Beaumont 1987 (231) ohne Kennzeichnung ausgelassen.

Für Alles Dank.
Mit herzlich-achtungsvollen Grüßen
Ihr ergebener

F. Busoni

                                                                
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4Diplomatische Umschrift
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P.S. Es drohetn von zwei Seiten
die Publikation von sogenannten
Biographieen Ihres ergebenen Freundes.
Lassen wir sie faseln. Jedoch, es
waere hiebei wünschenswerth, dass
ein gediegenes Buch sein Gewicht
jenen entgegen setzte. Darum erlaube
ich mir den Wunsch zu äussern, dass
Sie auf Grund Ihres Entwurfes, (F. B.
ein Lebensbild) durch Ausführung und
Fortsetzung, das authentischere Werk
in die Welt setzten, das gefordert er-
scheint. Das Kapitel „Der Komponist“ in der Biographie beruht auf Leichtentritts Aufsatz. Ich steheünde gern mit Auskunft und
Material zu Ihrer Verfügung.

* The * Library * of * Congress *
                                                                
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Überlieferung
USA | Washington, D.C. | Library of Congress | Ferruccio Busoni Papers Additions, 1866–1924 | ML95 .B94
Zustand
Der Brief ist gut erhalten.
Umfang
1 Bogen, 1 halbes Blatt Anhang, 4 beschriebene Seiten
Kollation
Die vier Seiten des Bogens hat Busoni in der Reihenfolge 1, 3, 2 beschrieben, die abschließende Seite 2 dabei im Querformat.
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte).

Zusammenfassung
Busoni erläutert sein Konzept des Dritteltons, ist im Besitz entsprechend gestimmter Orgelpfeifen aus New York; kritisiert an Amerika die „prahlende Respektlosigkeit“; ist erfreut über Leichtentritts Entschluss zu einer Busoni-Biographie bei Breitkopf & Härtel, bietet Auskunft und Material an; rät Leichtentritt zu einem kurzen Opernerstling.
Incipit
eben empfing ich Ihren vortrefflichen Brief

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
Stand
26. Februar 2024: zur Freigabe vorgeschlagen (Auszeichnungen überprüft, korrekturgelesen)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition
Frühere Ausgaben
Beaumont 1987, S. 231