schon hatte ich mich gefreut
auf das Aufeinanderfolgen
einer Reihe Mittheilungen
u. Ergüsse von Ihrer Hand
– war doch der Anfang
wieder gemacht u. das
Zeichen der begonnenen
Konvaleszenz verkündet! –
als Ihr Epistolarium
bereits eine laengere und
darum mich zur Besorgt- heit stimmende Unter- brechung erfährt. – Wenn
ich Ihnen heute schreibe,
Lieber Verehrter,
schon hatte ich mich gefreut
auf das Aufeinanderfolgen
einer Reihe Mitteilungen
und Ergüsse von Ihrer Hand
– war doch der Anfang
wieder gemacht und das
Zeichen der begonnenen
Konvaleszenz verkündet! –
als Ihr Epistolarium
bereits eine längere und
darum mich zur Besorgtheit stimmende Unterbrechung erfährt. – Wenn
ich Ihnen heute schreibe,
so geschieht es nicht nur,
um Ihnen die Heilung
zu wünschen, die ich in
stetigem Fortschreiten erhoffe,
sondern um diesen Wunsch
bestätigt zu erfahren, womöglich
in Ihren eigenen Schriftzügen,
die mir für die gute Nachricht
um so sicherer bürgen. –
Wenngleich ich noch eine
kleine Woche 1917 vor mir
habe, die noch etwas zu
Stande bringen könnte, so
habe ich doch am Weihnachtstage die Bilanz des Jahres
gezogen und festgestellt, dass
ich meine Zeit gut anwandte.
Das gab mir einige Stunden
von Zufriedenheit in reinlichem
Gewissen, die ich genoss. –
Doch bleibt so vieles zu tun!
Aus sich selber muss man
die Kraft und die Eingebung dazu schöpfen, und in dieser
Möglichkeit liegt der Vorzug,
des Alters. – Aus demselben Raisonnement
sehe ich mit Vertrauen und
Freude der Gestaltung und
Vollendung von
Mors et vita
entgegen, und damit
drücke ich meinen herzlichsten Neujahrswunsch
für Sie aus.
Inzwischen erhielt
ich die Jubiläumsschrift
der Musikschule, worin
Ihr schön gezeichnetes Bild
(ich riet auf Stauffer-Bern)In der Gedenkschrift befindet sich ein Porträt Hubers von Rudolf Löw.
mir angenehm auffiel.
Auch ihre eigenen Worte,
Sie selbst betreffend,Die Jubiläumsschrift enthält eine autobiographische Skizze Hubers.
las
ich mit Anregung und
Verehrung.
Mit welcher ich zeichne
als Ihr
freundschaftlich ergebener
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
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(2)
so geschieht es nicht nur,
um das Ihnen die Heilung
zu wünschen, die ich in
stetigem Fortschreiten erhoffe,
sondern um diesen Wunsch
bestätigt zu erfahren, womöglich
in Ihren eigenen Schriftzügen,
die mir für die ×gute Nachricht
um so sicherer bürgen. –
Wenngleich ich noch eine
kleine Woche 1917 vor mir
habe, die noch Etwas zu
Stande bringen könnte, so
habe ich doch am Weihnachts- tage die Bilanz des Jahres
gezogen u. festgestellt, dass
ich meine Zeit gut ange-
wandte. hatte.
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3Faksimile
3Diplomatische Umschrift
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(3)
Das gab mir einige Stunden
von Zufriedenheit in reinlichem
Gewissen, die ich genoss. –
Doch bleibt so vieles zu ttun!
Aus sich selber muss man
die Kraft u. die Eingebung da- zu schöpfen, und in dieser
Möglichkeit liegt der Vorzug,
des Alters. – Das Aus dem- -selben Raisonnement
sehe ich mit Vertrauen u.
Freude der Gestaltung u.
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Mors et vita entgegen und damit
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4Faksimile
4Diplomatische Umschrift
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(4)
Inzwischen erhielt
ich dasie Jubilaumsschrift
der Musikschule, worin
Ihr schön gezeichnetes Bild
(ich rieth auf Stauffer[-]Bern)In der Gedenkschrift befindet sich ein Porträt Hubers von Rudolf Löw. mir angenehm auffiel.
Auch ihre eigenen Worte,
Sie selbst betreffend,Die Jubiläumsschrift enthält eine autobiographische Skizze Hubers.
las
ich mit Anregung und
Verehrung.
Mit welcher ich zeichne
als Ihr
freundschaftlich ergebener
Busoni erkundigt sich nach Hubers Gesundheit; befindet das Jahr 1917 für befriedigend; übermittelt Neujahrswünsche; erwartet die Fertigstellung von Mors et vita; bewertet Hubers Beitrag zur Jubiläumsschrift der Basler Musikschule als positiv.
Brief von Ferruccio Busoni an Hans Huber (26. Dezember 1917), bearbeitet von Sebastian Schade, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hans Huber, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Januar 2017: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100171 (12. Juni 2017: zur Freigabe vorgeschlagen)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
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<title xml:lang="de">Brief von Ferruccio Busoni an Hans Huber (26. Dezember 1917)</title>
<title xml:lang="en">Letter by Ferruccio Busoni to Hans Huber (26 December 1917)</title>
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<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="black_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300017">Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.</handNote>
<handNote xml:id="archive" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Paginierung vorgenommen und die Datierung auf die erste Seite übertragen hat.</handNote>
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<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
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<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p>
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<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
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<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
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