Wen̅ Einer aus unserer Zunft die Ehrung
einer Universität schon längst verdient hat,
so sind Sie es & zwar in vielfacher Beziehung!
Nebst allen anderen großen Vorzügen denke
ich namentlich an Ihre wißenschaftliche & dichterische
Bethätigung in Ihrem Leben! Ich gestehe Ihnen
offen, daß ich meinen Doktorhut im̅er mit
einer scharfen Selbstkritik trug, wen̅ ich mit
Ihnen zusam̅en war, oder wen̅ ich Ihnen schrieb!
Nun: arma aequalia sunt! Von Herzen
gratulire ich zu dieser vernünftigen ThatMus.ep. H. Huber 86 (Busoni-Nachl. B II)Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2312
Wenn einer aus unserer Zunft die Ehrung
einer Universität schon längst verdient hat,
so sind Sie es, und zwar in vielfacher Beziehung!
Nebst allen anderen großen Vorzügen denke
ich namentlich an Ihre wissenschaftliche und dichterische
Betätigung in Ihrem Leben! Ich gestehe Ihnen
offen, dass ich meinen Doktorhut immer mit
einer scharfen Selbstkritik trug, wenn ich mit
Ihnen zusammen war oder wenn ich Ihnen schrieb!
Nun: arma aequalia sunt! Von Herzen
gratuliere ich zu dieser vernünftigen Tat
der Zürcher Universität! Damit ist auch der
Gedanke an einen heimatlichen Boden nähergerückt!
Möge derselbe bei Ihnen wachsen und sich ausweiten.
Mir geht es, wie es den Diabetikern gehen
kann: an einem Tage in hohen Sphären, am nächsten
tief unten und am dritten bereit, mit Ihnen nach
Rom zu spazieren. Im Grunde ist es für mich ja
gleichgültig, wo ich den Winter zubringe. Übrigens
im nächsten sind die äußeren Verhältnisse noch nicht
so verlockend, um die italiänische Grenze zu überschreiten; aber ich habe mich wenigstens wieder
für die kommenden Wintermonate im Tessin resp. Locarno
eingewirtet! –
Mit den herzlichsten Grüßen und den
freundschaftlichsten Glückwünschen
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
<fw><persName key="E0300125" rend="majuscule">Hans Huber</persName></fw>
<opener>
<dateline rend="align(right)"><placeName key="E0500200">Vitznau</placeName><reg>,</reg> Ende <date when-iso="1919-07">Juli 1919</date></dateline>
<salute rend="indent">Mein lieber Freund!</salute>
</opener>
<p type="pre-split">We<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice> <choice><orig>E</orig><reg>e</reg></choice>iner aus unserer Zunft die Ehrung
<lb/>einer Universität schon längst verdient hat,
<lb/>so sind Sie es<reg>,</reg> <choice><abbr>&</abbr><expan>und</expan></choice> zwar in vielfacher Beziehung!
<lb/>Nebst allen anderen großen Vorzügen denke
<lb/>ich namentlich an Ihre wi<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>enschaftliche <choice><abbr>&</abbr><expan>und</expan></choice> dichterische
<lb/>Bet<orig>h</orig>ätigung in Ihrem Leben! Ich gestehe Ihnen
<lb/>offen, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> ich <hi rend="underline">meinen</hi> Doktorhut i<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>er mit
<lb/>einer scharfen Selbstkritik trug, we<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice> ich mit
<lb/>Ihnen zusa<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>en war<orig>,</orig> oder we<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice> ich Ihnen schrieb!
<lb/>Nun: <foreign xml:lang="la">arma aequalia sunt</foreign>! Von Herzen
<lb/>gratuli<reg>e</reg>re ich zu dieser vernünftigen T<orig>h</orig>at
<note type="shelfmark" place="bottom-left" rend="rotate(-90)" resp="#archive">
<subst><del rend="strikethrough indent">Mus.ep. H. Huber 86 (Busoni-Nachl. <handShift new="#archive_red"/>B II<handShift new="#archive"/>)</del><add>Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2312</add></subst>
</note>
</p></div>
2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
2XML
der Zürcher-Universität! Damit ist auch der
Gedanke an einen heimatlichen Boden nähergerückt!
Möge derselbe bei Ihnen wachsen & sich ausweiten.
Mir geht es, wie es den Diabetikern gehen
kan̅: an einem Tage in hohen Sphären, am nächsten
tief unten & am dritten bereit, mit Ihnen nach
Rom zu spazieren. Im Grunde ist es für mich ja
gleichgültig, wo ich den Winter zubringe. Uebrigens
im nächsten sind die äußeren Verhältnisse noch nicht
so verlockend, um die italiänische Grenze zu über⸗ schreiten; aber ich habe mich wenigstens wieder
für die kom̅enden Wintermonate im Teßin resp. Locarno eingewirthet! –
Mit den herzlichsten Grüßen & den
freundschaftlichsten Glückwünschen
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split">
der <orgName key="E0600213"><placeName key="E0500132">Zürcher</placeName><choice><orig>-</orig><reg> </reg></choice>Universität</orgName>! Damit ist auch der
<lb/>Gedanke an einen heimatlichen Boden nähergerückt!
<lb/>Möge derselbe bei Ihnen wachsen <choice><abbr>&</abbr><expan>und</expan></choice> sich ausweiten.</p>
<p rend="indent-first">Mir geht es, wie es den Diabetikern gehen
<lb/>ka<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice>: an einem Tage in hohen Sphären, am nächsten
<lb/>tief unten <choice><abbr>&</abbr><expan>und</expan></choice> am dritten bereit, mit Ihnen nach
<lb/><placeName key="E0500020" rend="latin">Rom</placeName> zu spazieren. Im Grunde ist es für mich ja
<lb/>gleichgültig, wo ich den Winter zubringe. <choice><orig>Ue</orig><reg>Ü</reg></choice>brigens
<lb/>im nächsten sind die äußeren Verhältnisse noch nicht
<lb/>so verlockend, um die <placeName key="E0500013">italiänische</placeName> Grenze zu über
<lb break="no"/>schreiten; aber ich habe mich wenigstens wieder
<lb/>für die ko<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>enden Wintermonate im <placeName key="E0500264">Te<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>in</placeName> resp. <placeName key="E0500183">Locarno</placeName>
<lb/>eingewirt<orig>h</orig>et! –</p>
<closer>
<salute rend="indent-2-first">Mit den herzlichsten Grüßen <choice><abbr>&</abbr><expan>und</expan></choice> den
<lb/><seg rend="indent">freundschaftlichsten Glückwünschen</seg></salute>
<salute rend="indent-2">verbleibe Ihr stets treuer</salute>
<signed rend="align(right)"><persName key="E0300125">Hans Huber</persName></signed>
</closer>
<note type="stamp" place="bottom-center" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
</div>
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2312 | olim:
Mus.ep. H. Huber 86 (Busoni-Nachl. B II)
|
Briefkarte von Hans Huber an Ferruccio Busoni (Vitznau, 31. Juli 1919), bearbeitet von Christian Schaper, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hans Huber, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Oktober 2017: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100247 (2. November 2017: in Bearbeitung)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
XML
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xml:id="D0100247">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title xml:lang="de">Briefkarte von Hans Huber an Ferruccio Busoni (Vitznau, 31. Juli 1919)</title>
<title xml:lang="en">Correspondence card by Hans Huber to Ferruccio Busoni (Vitznau, 31 July 1919)</title>
<author key="E0300125">Hans Huber</author>
<respStmt>
<resp>Prepared by</resp>
<persName key="E0300314">
<forename>Christian</forename>
<surname>Schaper</surname>
</persName>
</respStmt>
<respStmt>
<resp>In collaboration with</resp>
<persName key="E0300316">
<forename>Patrick</forename>
<surname>Becker</surname>
</persName>
</respStmt>
<respStmt>
<resp>Digitization by</resp>
<orgName key="D-B">Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz</orgName>
</respStmt>
</titleStmt>
<publicationStmt>
<publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher>
<pubPlace>Berlin</pubPlace>
<date when-iso="2017-10"/>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/">Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)</licence>
</availability>
</publicationStmt>
<seriesStmt>
<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
<title type="genre">Briefe</title>
<title type="subseries" key="E010002">Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hans Huber</title>
<editor key="E0300314">Christian Schaper</editor>
<editor key="E0300313">Ullrich Scheideler</editor>
</seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country key="DE">Deutschland</country>
<settlement>Berlin</settlement>
<institution key="D-B">Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz</institution>
<repository>Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv</repository>
<collection>Nachlass Ferruccio Busoni</collection>
<idno>Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2312</idno>
<altIdentifier>
<idno type="D-B.olim">Mus.ep. H. Huber 86 (Busoni-Nachl. B II)</idno>
</altIdentifier>
<altIdentifier>
<institution>Kalliope-Verbund</institution>
<idno>DE-611-HS-622284</idno>
</altIdentifier>
</msIdentifier>
<msContents>
<msItem>
<docDate><date when-iso="1919-07"/>Ende Juli 1919</docDate>
<docDate resp="#post" sameAs="#post_abs"><date when-iso="1919-07-31"/></docDate>
<incipit>We<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice> Einer aus unserer Zunft</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc>
<supportDesc>
<extent>
<measure type="card">1 Briefkarte</measure>
<measure type="pages">2 beschriebene Seiten</measure>
</extent>
<condition>Die Briefkarte ist gut erhalten.</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
<handDesc>
<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="black_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300125">Hand des Absenders Hans Huber, Brieftext in schwarzer Tinte, in deutscher Kurrentschrift.</handNote>
<handNote xml:id="gerda.busoni" scope="minor" medium="pencil" scribe="relative" scribeRef="#E0300059">Hand Gerda Busonis, die auf dem Umschlag den Namen Hubers mit Bleistift notiert hat.</handNote>
<handNote xml:id="archive" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen und die Foliierung vorgenommen hat.</handNote>
<handNote xml:id="archive_red" scope="minor" medium="red_pen" scribe="archivist">Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat</handNote>
<handNote xml:id="dsb_st_red" scope="minor" medium="red_ink" scribe="archivist">Bibliotheksstempel (rote Tinte)</handNote>
<handNote xml:id="sbb_st_blue" scope="minor" medium="blue_ink" scribe="archivist">Bibliotheksstempel (blaue Tinte)</handNote>
<handNote xml:id="post" scope="minor" medium="black_ink" scribe="postoffice">Poststempel (schwarze Tinte)</handNote>
</handDesc>
<accMat>
<pb n="3"/>
<address>
<addrLine>Herrn <persName key="E0300017" rend="latin">Dr. Ferruccio Busoni</persName></addrLine>
<note type="stamp" place="center" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
<note type="stamp" resp="#post" place="bottom-left" rend="rotate(-45)">
<stamp rend="round border majuscule align(center)">
<placeName key="E0500200">Vitznau</placeName>
<lb/><date when-iso="1919-07-31">31.VII.19</date>.IV–
</stamp>
</note>
<note type="stamp" resp="#post" place="bottom-left" rend="rotate(-45)">
<stamp rend="round border majuscule align(center)">
<placeName key="E0500200">Vitznau</placeName>
<lb/><date when-iso="1919-07-31">31.VII.19</date>.IV–
</stamp>
</note>
<addrLine><placeName key="E0500189" rend="latin">Scheuchzerstr. 36</placeName></addrLine>
<addrLine rend="align(right)"><hi rend="underline"><placeName key="E0500132" rend="latin">Zürich</placeName>.</hi></addrLine>
</address>
<pb n="4"/>
<note type="annotation" resp="#gerda.busoni" place="top-center" rend="large">Huber</note>
<note type="stamp" place="bottom-center" resp="#sbb_st_blue">
<stamp>Nachlaß Busoni <handShift new="#archive_red"/>B II</stamp>
</note>
<note type="shelfmark" place="bottom-center" resp="#archive">
<subst>
<del rend="strikethrough" resp="#archive">
<stamp resp="#sbb_st_blue">Nachlaß Busoni <handShift new="#archive_red"/>B II</stamp>
Mus.ep. H. Huber 86</del>
<add place="below">Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2312-Beil.</add>
</subst>
</note>
</accMat>
</physDesc>
<history>
<origin>
<origPlace key="E0500200">Vitznau</origPlace>
<origDate when-iso="1919-07-31"/>
</origin>
</history>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc>
<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
</projectDesc>
<editorialDecl>
<hyphenation eol="hard" rend="dh">
<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit Doppelbindestrichen (⸗).</p>
</hyphenation>
<punctuation marks="all" placement="external">
<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
</punctuation>
<quotation marks="none">
<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
</quotation>
<p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptr target="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/></p>
</editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<correspDesc ref="http://www.busoni-nachlass.org/D0100247">
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118707469" key="E0300125">Huber, Hans</persName>
<date when="1919-07-31"/>
<placeName ref="http://www.geonames.org/2658107" key="E0500200">Vitznau</placeName>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118518011" key="E0300017">Busoni, Ferruccio</persName>
</correspAction>
<correspContext>
<ref type="previous" target="#D0100220"/>
<ref type="next" target="#D0100221"/>
</correspContext>
</correspDesc>
<langUsage>
<language ident="de"/>
</langUsage>
</profileDesc>
<revisionDesc status="unfinished">
<change when-iso="2017-01" who="#E0300315">Datei als Platzhalter erstellt, Transkription ausstehend.</change>
<change when-iso="2017-10-27" who="#E0300314">Transkription von Patrick Becker eingefügt, status unfinished</change>
<change when-iso="2017-11-02" who="#E0300314">Briefreihenfolge eingefügt, Entzifferung vervollständigt und korrigiert, rudimentäre Regularisierung für Lesefassung</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<facsimile sameAs="https://content.staatsbibliothek-berlin.de/dc/873471989/manifest">
<graphic n="1" url="http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0001EB2000000001"/>
<graphic n="2" url="http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0001EB2000000002"/>
<graphic n="3" url="http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0001EB2000000003"/>
<graphic n="4" url="http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0001EB2000000004"/>
</facsimile>
<text type="cor_card">
<body>
<div type="transcription">
<pb n="1"/>
<fw><persName key="E0300125" rend="majuscule">Hans Huber</persName></fw>
<opener>
<dateline rend="align(right)"><placeName key="E0500200">Vitznau</placeName><reg>,</reg> Ende <date when-iso="1919-07">Juli 1919</date></dateline>
<salute rend="indent">Mein lieber Freund!</salute>
</opener>
<p>We<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice> <choice><orig>E</orig><reg>e</reg></choice>iner aus unserer Zunft die Ehrung
<lb/>einer Universität schon längst verdient hat,
<lb/>so sind Sie es<reg>,</reg> <choice><abbr>&</abbr><expan>und</expan></choice> zwar in vielfacher Beziehung!
<lb/>Nebst allen anderen großen Vorzügen denke
<lb/>ich namentlich an Ihre wi<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>enschaftliche <choice><abbr>&</abbr><expan>und</expan></choice> dichterische
<lb/>Bet<orig>h</orig>ätigung in Ihrem Leben! Ich gestehe Ihnen
<lb/>offen, da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> ich <hi rend="underline">meinen</hi> Doktorhut i<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>er mit
<lb/>einer scharfen Selbstkritik trug, we<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice> ich mit
<lb/>Ihnen zusa<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>en war<orig>,</orig> oder we<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice> ich Ihnen schrieb!
<lb/>Nun: <foreign xml:lang="la">arma aequalia sunt</foreign>! Von Herzen
<lb/>gratuli<reg>e</reg>re ich zu dieser vernünftigen T<orig>h</orig>at
<note type="shelfmark" place="bottom-left" rend="rotate(-90)" resp="#archive">
<subst>
<del rend="strikethrough indent">Mus.ep. H. Huber 86 (Busoni-Nachl. <handShift new="#archive_red"/>B II<handShift new="#archive"/>)</del>
<add>Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2312</add>
</subst>
</note>
<pb n="2"/>
der <orgName key="E0600213"><placeName key="E0500132">Zürcher</placeName><choice><orig>-</orig><reg> </reg></choice>Universität</orgName>! Damit ist auch der
<lb/>Gedanke an einen heimatlichen Boden nähergerückt!
<lb/>Möge derselbe bei Ihnen wachsen <choice><abbr>&</abbr><expan>und</expan></choice> sich ausweiten.</p>
<p rend="indent-first">Mir geht es, wie es den Diabetikern gehen
<lb/>ka<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice>: an einem Tage in hohen Sphären, am nächsten
<lb/>tief unten <choice><abbr>&</abbr><expan>und</expan></choice> am dritten bereit, mit Ihnen nach
<lb/><placeName key="E0500020" rend="latin">Rom</placeName> zu spazieren. Im Grunde ist es für mich ja
<lb/>gleichgültig, wo ich den Winter zubringe. <choice><orig>Ue</orig><reg>Ü</reg></choice>brigens
<lb/>im nächsten sind die äußeren Verhältnisse noch nicht
<lb/>so verlockend, um die <placeName key="E0500013">italiänische</placeName> Grenze zu über
<lb break="no"/>schreiten; aber ich habe mich wenigstens wieder
<lb/>für die ko<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>enden Wintermonate im <placeName key="E0500264">Te<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>in</placeName> resp. <placeName key="E0500183">Locarno</placeName>
<lb/>eingewirt<orig>h</orig>et! –</p>
<closer>
<salute rend="indent-2-first">Mit den herzlichsten Grüßen <choice><abbr>&</abbr><expan>und</expan></choice> den
<lb/><seg rend="indent">freundschaftlichsten Glückwünschen</seg></salute>
<salute rend="indent-2">verbleibe Ihr stets treuer</salute>
<signed rend="align(right)"><persName key="E0300125">Hans Huber</persName></signed>
</closer>
<note type="stamp" place="bottom-center" resp="#dsb_st_red">
<stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
<lb/>Staatsbibliothek
<lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName>
</stamp>
</note>
</div>
</body>
</text>
</TEI>