Hochgeehrter Herr, gern hätte ich den
gewünschten Aufsatz für das Programm Buch
Zum 3. Nikisch-Konzert am 7. November 1910 in Berlin; vgl. Bekkers Anfrage im vorherigen Brief.
verfasst, doch fürchte ich dass der
Termin knapp ist für die Ausführung,
da ich×überdiesmorgen ClavierAbend habe.
Besagter Klavierabend fand am 25.10.1910 im BerlinerBeethovensaal statt (vgl. Digitalisat des Wochenplans der Konzertdirektion Hermann Wolff im Berliner Tageblatt, Nr. 539 vom 23.10.1910 [39. Jg.], Morgen-Ausgabe, 2. Beiblatt). Zu Busonis Konzertprogramm gehörten u. a. die vier Balladen von Frédéric Chopin, BeethovensHammerklavier-Sonate sowie Franz LisztsDon-Juan-Fantasie. Als „[im]posante Kundgebung gegen alles Althergebrachte“ beschreibt der Kritiker Leopold Schmidt den Abend im Nachgang und bleibt in seinem Urteil dennoch weitgehend ambivalent. Er erkennt in Busonis Spiel vor allem „das Ergebnis grüble[rischen] Nachdenkens“ und fasst zusammen: „[D]ie Freude des Intellekts kann die Beleidigung d[es Ge]fühls nicht aufwiegen“ (Digitalisat der Konzertkritik im Berliner Tageblatt, Nr. 550 vom 29.10.1910 [39. Jg.], Morgen-Ausgabe, 1. Beiblatt).
Ich werde versuchen, dien Artikel am
26. Oktober 1910Mittwoch zu schreiben und mich in- zwischen in Gedanken mit ihm beschäftigen.
Heute erhielt ich den ersten Band von Liszt Klavierwerken (Gesam̅tAusg.)
Hochgeehrter Herr,
gern hätte ich den
gewünschten Aufsatz für das Programmbuch
Zum 3. Nikisch-Konzert am 7. November 1910 in Berlin; vgl. Bekkers Anfrage im vorherigen Brief.
verfasst, doch fürchte ich, dass der
Termin knapp ist für die Ausführung,
da ich überdies morgen Klavierabend habe.
Besagter Klavierabend fand am 25.10.1910 im BerlinerBeethovensaal statt (vgl. Digitalisat des Wochenplans der Konzertdirektion Hermann Wolff im Berliner Tageblatt, Nr. 539 vom 23.10.1910 [39. Jg.], Morgen-Ausgabe, 2. Beiblatt). Zu Busonis Konzertprogramm gehörten u. a. die vier Balladen von Frédéric Chopin, BeethovensHammerklavier-Sonate sowie Franz LisztsDon-Juan-Fantasie. Als „imposante Kundgebung gegen alles Althergebrachte“ beschreibt der Kritiker Leopold Schmidt den Abend im Nachgang und bleibt in seinem Urteil dennoch weitgehend ambivalent. Er erkennt in Busonis Spiel vor allem „das Ergebnis grüblerischen Nachdenkens“ und fasst zusammen: „[D]ie Freude des Intellekts kann die Beleidigung des Gefühls nicht aufwiegen“ (Digitalisat der Konzertkritik im Berliner Tageblatt, Nr. 550 vom 29.10.1910 [39. Jg.], Morgen-Ausgabe, 1. Beiblatt).
Ich werde versuchen, den Artikel am
26. Oktober 1910Mittwoch zu schreiben, und mich inzwischen in Gedanken mit ihm beschäftigen.
Heute erhielt ich den ersten Band
von Liszt-Klavierwerken (Gesamtausgabe),
der eine längere Vorrede
von mir enthält.
Als Herausgeber des Bandes stellt Busoni in seinen Vorbemerkungen Liszt als „größten Nach-Beethovenschen ‚Klavier‘komponisten“ heraus, der selbst Chopin, Schumann und Brahms im „Pianistisch-Gestaltenden überragt“ und lobt ihn zugleich als „verkündenden Interpreten jedweden Stiles“ (Liszt/Busoni/Franz-Liszt-Stiftung 1910, S. III).
Meine
Meinung über Bearbeitungen
findet sich in meiner
kleinen „Ästhetik“.
Verweis Busonis auf seinen Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst in der ersten Ausgabe von 1907, wo es etwas kryptisch heißt: „So gilt die Bearbeitung nicht, weil sie an dem Original ändert; und es gilt die Veränderung, obwohl sie das Original bearbeitet“ (siehe digitale Edition der Schrift im Rahmen dieses Projekts). Die zitierte Passage ist in der erweiterten Neuausgabe von 1916 ebenso enthalten, dort jedoch ergänzt um eine ausführliche Fußnote (vgl. ebd.), die u. a. einige erläuternde Sätze aus BusonisProgrammbuchtext enthält. Dass Busonis Wertschätzung für Bearbeitungen kein bloßes Lippenbekenntnis war, belegt auch ein Blick in sein Werkverzeichnis: Über 100 von ihm bearbeitete Werke sind dort gelistet, vor allem Kompositionen von Bach, Liszt und Mozart, aber auch weiterer Komponisten (vgl. Kindermann 1980, S. 490 ff.).
Ein charakterisierender
Ausspruch über Liszts
Persönlichkeit in GalstonsStudienbuch, aus meiner
Feder.
Gemeint ist ein im Anhang des Studienbuches wiedergegebener Ausspruch Busonis, in dem er Liszt voller Pathos als „Großen“ in der Kunst konstituiert, der „schon bei Lebzeiten eine Legende“ war (Galston 1910, S. 210; Digitalisat).
Vielleicht, dass
Sie diese Aufzeichnungen
benützen, falls ich nicht
bis 27. Oktober 1910Donnerstag mich melde.BekkersAnfrage erreichte Busoni am Montag, den 24.10.1910, das heißt ihm standen zwei bis drei Tage zum Schreiben zur Verfügung. Trotz anfänglicher Zweifel ob der knappen Zeitplanung hat Busoni den gewünschten Programmbuch-Text letztlich verfasst. Unter dem Titel Wert der Bearbeitung wurde dieser u. a. in der Aufsatz-Sammlung Von der Einheit der Musik wiederveröffentlicht.
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split">
<p type="pre-split"><seg type="opener" subtype="salute">Hochgeehrter Herr,</seg> gern hätte ich den
<lb/>gewünschten Aufsatz für das Programm<choice><orig><lb/>B</orig><reg><lb break="no"/>b</reg></choice>uch
<note type="commentary" resp="#E0300416">
Zum 3. <persName key="E0300025">Nikisch</persName>-Konzert am <date when-iso="1910-11-07">7. November 1910</date> in <placeName key="E0500029">Berlin</placeName>; vgl. <persName key="E0300111">Bekkers</persName> Anfrage im <ref target="#D0100401">vorherigen Brief</ref>.
</note>
verfasst, doch fürchte ich<reg>,</reg> dass der
<lb/>Termin knapp ist für die Ausführung,
<lb/>da ich<reg> </reg><metamark function="insertion" target="#add_überdies"><seg rend="sub">×</seg></metamark><add xml:id="add_überdies" place="above" rend="small">überdies</add><reg> </reg><date when-iso="1910-10-25">morgen</date> <choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>lavier<choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>bend habe.
<note type="commentary" resp="#E0300361">
Besagter Klavierabend fand am <date when-iso="1910-10-25">25.10.1910</date> im <placeName key="E0500029">Berliner</placeName> <placeName key="E0500074">Beethovensaal</placeName> statt (vgl. <bibl><ref type="ext" target="http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/index.php?id=dfg-viewer&set%5Bimage%5D=10&set%5Bzoom%5D=default&set%5Bdebug%5D=0&set%5Bdouble%5D=0&set%5Bmets%5D=http%3A%2F%2Fcontent.staatsbibliothek-berlin.de%2Fzefys%2FSNP27646518-19101023-1-0-0-0.xml">Digitalisat</ref> des Wochenplans der <orgName key="E0600001">Konzertdirektion <persName key="E0300037">Hermann Wolff</persName></orgName> im <orgName key="E0600050">Berliner Tageblatt</orgName>, Nr. 539 vom <date when-iso="1910-10-23">23.10.1910</date> [39. Jg.], Morgen-Ausgabe, 2. Beiblatt</bibl>). Zu <persName key="E0300017">Busonis</persName> Konzertprogramm gehörten u. a. die <rs type="works" key="E0400171 E0400341 E0400337 E0400159">vier Balladen</rs> von <persName key="E0300137">Frédéric Chopin</persName>, <persName key="E0300001">Beethovens</persName> <title key="E0400003">Hammerklavier-Sonate</title> sowie <persName key="E0300013">Franz Liszts</persName> <rs key="E0400154">Don-Juan-Fantasie</rs>. Als <q><supplied reason="incomplete">im</supplied>posante Kundgebung gegen alles Althergebrachte</q> beschreibt der Kritiker <persName key="E0300032">Leopold Schmidt</persName> den Abend im Nachgang und bleibt in seinem Urteil dennoch weitgehend ambivalent. Er erkennt in <persName key="E0300017">Busonis</persName> Spiel vor allem <q>das Ergebnis grüble<supplied reason="incomplete">rischen</supplied> Nachdenkens</q> und fasst zusammen: <q>[D]ie Freude des Intellekts kann die Beleidigung d<supplied reason="incomplete">es Ge</supplied>fühls nicht aufwiegen</q> (<bibl><ref type="ext" target="http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/index.php?id=dfg-viewer&set%5Bimage%5D=18&set%5Bzoom%5D=default&set%5Bdebug%5D=0&set%5Bdouble%5D=0&set%5Bmets%5D=http%3A%2F%2Fcontent.staatsbibliothek-berlin.de%2Fzefys%2FSNP27646518-19101028-1-0-0-0.xml">Digitalisat</ref> der Konzertkritik im <orgName key="E0600050">Berliner Tageblatt</orgName>, Nr. 550 vom <date when-iso="1910-10-29">29.10.1910</date> [39. Jg.], Morgen-Ausgabe, 1. Beiblatt</bibl>).
</note>
<lb/>Ich werde versuchen, d<del rend="strikethrough">i</del>en Artikel am
<lb/><date when-iso="1910-10-26">Mittwoch</date> zu schreiben<reg>,</reg> und mich in
<lb break="no"/>zwischen in Gedanken mit ihm beschäftigen.
<lb/>Heute erhielt ich den <rs key="E0800322">ersten Band</rs>
<lb/>von <persName key="E0300013">Liszt</persName><choice><orig> </orig><reg>-</reg></choice>Klavierwerken (<rs key="E0800116">Gesa<choice><orig>m̅</orig><reg>m</reg></choice>t<choice><abbr><choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>usg.</abbr><expan><choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>usgabe</expan></choice></rs>)<reg>,</reg>
</p></div>
2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
2XML
[links:]
der eine längere Vorrede
von mir enthält.
Als Herausgeber des Bandes stellt Busoni in seinen Vorbemerkungen Liszt als „größten Nach-Beethovenschen ‚Klavier‘komponisten“ heraus, der selbst Chopin, Schumann und Brahms im „Pianistisch-Gestaltenden überragt“ und lobt ihn zugleich als „verkündenden Interpreten jedweden Stiles“ (Liszt/Busoni/Franz-Liszt-Stiftung 1910, S. III).
Meine
Meinung über Bearbtgn. findet sich in meiner
kleinen „Aesthetik.“
Verweis Busonis auf seinen Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst in der ersten Ausgabe von 1907, wo es etwas kryptisch heißt: „So gilt die Bearbeitung nicht, weil sie an dem Original ändert; und es gilt die Veränderung, obwohl sie das Original bearbeitet“ (siehe digitale Edition der Schrift im Rahmen dieses Projekts). Die zitierte Passage ist in der erweiterten Neuausgabe von 1916 ebenso enthalten, dort jedoch ergänzt um eine ausführliche Fußnote (vgl. ebd.), die u. a. einige erläuternde Sätze aus BusonisProgrammbuchtext enthält. Dass Busonis Wertschätzung für Bearbeitungen kein bloßes Lippenbekenntnis war, belegt auch ein Blick in sein Werkverzeichnis: Über 100 von ihm bearbeitete Werke sind dort gelistet, vor allem Kompositionen von Bach, Liszt und Mozart, aber auch weiterer Komponisten (vgl. Kindermann 1980, S. 490 ff.).
Ein charakterisirender
Ausspruch über Liszt’s Persönlichkeit in Galstons Studienbuch, aus meiner
Feder.
Gemeint ist ein im Anhang des Studienbuches wiedergegebener Ausspruch Busonis, in dem er Liszt voller Pathos als „Großen“ in der Kunst konstituiert, der „schon bei Lebzeiten eine Legende“ war (Galston 1910, S. 210; Digitalisat).
Vielleicht, dass
Sie diese Aufzeichnungen
benützen, falls ich nicht
bis 27. Oktober 1910Donnerstag mich melde.BekkersAnfrage erreichte Busoni am Montag, den 24.10.1910, das heißt ihm standen zwei bis drei Tage zum Schreiben zur Verfügung. Trotz anfänglicher Zweifel ob der knappen Zeitplanung hat Busoni den gewünschten Programmbuch-Text letztlich verfasst. Unter dem Titel Wert der Bearbeitung wurde dieser u. a. in der Aufsatz-Sammlung Von der Einheit der Musik wiederveröffentlicht.
Da Bekker, wie er im vorherigen Brief schrieb, „möglichst sofort“ eine Rückmeldung bzgl. seiner Anfrage wünschte, hatte er offenbar eine bereits mit seinem Adressstempel versehene Antwortkarte beigefügt.
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split">
<cb type="postcard"/>
der eine längere Vorrede
<lb/>von mir enthält.
<note type="commentary" resp="#E0300361">
Als Herausgeber des <rs key="E0800322">Bandes</rs> stellt <persName key="E0300017">Busoni</persName> in seinen Vorbemerkungen <persName key="E0300013">Liszt</persName> als <q>größten Nach-<persName key="E0300001">Beethoven</persName>schen <soCalled>Klavier</soCalled>komponisten</q> heraus, der selbst <persName key="E0300137">Chopin</persName>, <persName key="E0300008">Schumann</persName> und <persName key="E0300009">Brahms</persName> im <q>Pianistisch-Gestaltenden überragt</q> und lobt ihn zugleich als <q>verkündenden Interpreten jedweden Stiles</q> (<bibl><ref target="#E0800322"/>, S. III</bibl>).
</note>
Meine
<lb/>Meinung über <hi rend="underline"><choice><abbr>Bearbtgn.</abbr><expan>Bearbeitungen</expan></choice></hi>
<lb/>findet sich in meiner
<lb/>kleinen <rs key="E0400043" rend="dq-du"><choice><orig>Ae</orig><reg>Ä</reg></choice>sthetik<orig>.</orig></rs><reg>.</reg>
<note type="commentary" resp="#E0300361">
Verweis <persName key="E0300017">Busonis</persName> auf seinen <title key="E0400043">Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst</title> in der <rs key="E0800315">ersten Ausgabe</rs> von <date when-iso="1907">1907</date>, wo es etwas kryptisch heißt: <q>So gilt die Bearbeitung nicht, weil sie an dem Original ändert; und es gilt die Veränderung, obwohl sie das Original bearbeitet</q> (siehe <ref target="#D0200001" n="19">digitale Edition der Schrift</ref> im Rahmen dieses Projekts). Die zitierte Passage ist in der <rs key="E0800326">erweiterten Neuausgabe</rs> von <date when-iso="1916">1916</date> ebenso enthalten, dort jedoch ergänzt um eine ausführliche Fußnote (vgl. <ref target="#D0200002" n="24">ebd.</ref>), die u. a. einige erläuternde Sätze aus <persName key="E0300017">Busonis</persName> <rs key="E0800036">Programmbuchtext</rs> enthält. Dass <persName key="E0300017">Busonis</persName> Wertschätzung für Bearbeitungen kein bloßes Lippenbekenntnis war, belegt auch ein Blick in sein <rs key="E0800121">Werkverzeichnis</rs>: Über 100 von ihm bearbeitete Werke sind dort gelistet, vor allem Kompositionen von <persName key="E0300012">Bach</persName>, <persName key="E0300013">Liszt</persName> und <persName key="E0300010">Mozart</persName>, aber auch weiterer Komponisten (vgl. <bibl><ref target="#E0800121"/>, S. 490 ff.</bibl>).
</note>
<lb/>Ein charakterisi<reg>e</reg>render
<lb/>Ausspruch über <persName key="E0300013">Liszt<orig>’</orig>s</persName>
<lb/>Persönlichkeit in <persName key="E0300049">Galstons</persName>
<lb/><hi rend="underline"><rs key="E0800291">Studienbuch</rs></hi>, aus meiner
<lb/>Feder.
<note type="commentary" resp="#E0300361">
Gemeint ist ein im Anhang des <rs key="E0800291">Studienbuches</rs> wiedergegebener Ausspruch <persName key="E0300017">Busonis</persName>, in dem er <persName key="E0300013">Liszt</persName> voller Pathos als <q>Großen</q> in der Kunst konstituiert, der <q>schon bei Lebzeiten eine Legende</q> war (<bibl><ref target="#E0800291"/>, S. 210</bibl>; <ref type="ext" target="https://archive.org/details/studienbuch00gals/page/210/mode/2up">Digitalisat</ref>).
</note>
Vielleicht, dass
<lb/>Sie diese Aufzeichnungen
<lb/>benützen, falls ich nicht
<lb/>bis <date when-iso="1910-10-27">Donnerstag</date> mich melde.
<note type="commentary" resp="#E0300361">
<persName key="E0300111">Bekkers</persName> <ref target="#D0100401">Anfrage</ref> erreichte <persName key="E0300017">Busoni</persName> am Montag, den <date when-iso="1910-10-24">24.10.1910</date>, das heißt ihm standen zwei bis drei Tage zum Schreiben zur Verfügung. Trotz anfänglicher Zweifel ob der knappen Zeitplanung hat <persName key="E0300017">Busoni</persName> den gewünschten Programmbuch-Text letztlich verfasst. Unter dem Titel <title key="E0800036">Wert der Bearbeitung</title> wurde dieser u. a. in der Aufsatz-Sammlung <title key="E0800018">Von der Einheit der Musik</title> wiederveröffentlicht.
</note></p>
<closer>
<salute>Freundlichsten Dank <choice><abbr>&</abbr><expan>und</expan></choice> Gru<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>.</salute>
<signed rend="inline">Ihr
<lb/><seg rend="align(right) space-below"><choice><abbr>ergbr.</abbr><expan>ergebener</expan></choice> <persName key="E0300017">F<reg>.</reg> Busoni</persName></seg></signed>
</closer>
<cb type="postcard"/>
<fw place="top-left" rend="large fraktur space-above">Postkarte</fw>
<note type="stamp" place="top-right" resp="#post">
<stamp xml:id="post_abs" rend="round border small align(center)">
<seg rend="majuscule"><placeName key="E0500029">Berlin</placeName>.W.</seg>
<lb/><date when-iso="1910-10-24">24.10.10</date>.6–7N
<lb/>* 30 d
</stamp>
</note>
<note type="stamp" place="center" rend="align(center) space-above" resp="#recipient_addr_stamp">
<stamp>
<address>
<addrLine><handShift new="#recipient" cert="high"/><seg rend="kurrent small">Herrn</seg> <handShift new="#recipient_addr_stamp"/><persName key="E0300111">Paul Bekker</persName></addrLine>
<addrLine><seg><seg rend="small"><placeName key="E0500118">Friedenau</placeName>-<placeName key="E0500029">Berlin</placeName></seg></seg></addrLine>
<addrLine><seg rend="small"><placeName key="E0500504">Handjerystra<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>e <handShift new="#recipient" cert="high"/><subst><del rend="overwritten">86</del><add place="across">86</add></subst></placeName></seg></addrLine>
</address>
</stamp>
<note type="commentary" resp="#E0300361">
Da <persName key="E0300111">Bekker</persName>, wie er im <ref target="#D0100401" n="2">vorherigen Brief</ref> schrieb, <q>möglichst sofort</q> eine Rückmeldung bzgl. seiner Anfrage wünschte, hatte er offenbar eine bereits mit seinem Adressstempel versehene Antwortkarte beigefügt.
</note>
</note>
</div>
Busoni bezweifelt, dass er den gewünschten Programmbuchtext wird schreiben können, da „der Termin knapp ist“, schließt es aber noch nicht aus; verweist auf alternative Texte von ihm, die Grundlage für den Aufsatz sein könnten.
Incipit
„gern hätte ich den gewünschten Aufsatz für das Programmbuch“
Postkarte von Ferruccio Busoni an Paul Bekker (Berlin, 24. Oktober 1910), bearbeitet von Angelina Smyschlajew und Judith Treumann, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Paul Bekker, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Januar 2018: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100402 (31. Mai 2022: in Korrekturphase)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
XML
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xml:id="D0100402">
<teiHeader>
<fileDesc>
<titleStmt>
<title xml:lang="de">Postkarte von Ferruccio Busoni an Paul Bekker (Berlin, 24. Oktober 1910)</title>
<title xml:lang="en">Postcard by Ferruccio Busoni to Paul Bekker (Berlin, 24 October 1910)</title>
<author key="E0300117">Ferruccio Busoni</author>
<respStmt>
<resp>Prepared by</resp>
<persName key="E0300416">
<forename>Angelina</forename>
<surname>Smyschlajew</surname>
</persName>
</respStmt>
<respStmt>
<resp>Prepared by</resp>
<persName key="E0300361">
<forename>Judith</forename>
<surname>Treumann</surname>
</persName>
</respStmt>
<respStmt>
<resp>Digitization by</resp>
<orgName key="US-NH">Yale University, Irving S. Gilmore Music Library, New Haven, CT</orgName>
</respStmt>
</titleStmt>
<publicationStmt>
<publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher>
<pubPlace>Berlin</pubPlace>
<date when-iso="2018-01"/>
<availability>
<licence target="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/">Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)</licence>
</availability>
</publicationStmt>
<seriesStmt>
<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
<title type="genre">Briefe</title>
<title type="subseries" key="E010006">Briefwechsel Ferruccio Busoni – Paul Bekker</title>
<editor key="E0300314">Christian Schaper</editor>
<editor key="E0300313">Ullrich Scheideler</editor>
</seriesStmt>
<sourceDesc>
<msDesc>
<msIdentifier>
<country key="US">USA</country>
<settlement>New Haven (CT)</settlement>
<institution key="US-NH">Gilmore Music Library</institution>
<collection>The Paul Bekker Papers</collection>
<idno>MSS 50, I.A. Correspondence - Individual, A-E: Box 2, Folder 23</idno>
</msIdentifier>
<msContents>
<summary>
<persName key="E0300317">Busoni</persName> bezweifelt, dass er den gewünschten Programmbuchtext wird schreiben können, da <q>der Termin knapp ist</q>, schließt es aber noch nicht aus; verweist auf alternative Texte von ihm, die Grundlage für den Aufsatz sein könnten.
</summary>
<msItem>
<docDate resp="#post" sameAs="#post_abs"><date when-iso="1910-10-24"/></docDate>
<incipit>gern hätte ich den gewünschten Aufsatz für das Programm<choice><orig><lb/>B</orig><reg><lb break="no"/>b</reg></choice>uch</incipit>
</msItem>
</msContents>
<physDesc>
<objectDesc>
<supportDesc>
<extent>
<measure type="card">1 Postkarte</measure>
<measure type="pages">2 beschriebene Seiten</measure>
</extent>
<condition>Die Postkarte ist gut erhalten.</condition>
</supportDesc>
</objectDesc>
<handDesc>
<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="black_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300017">
Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Text in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift</handNote>
<handNote xml:id="recipient_addr_stamp" scope="minor" medium="blue_ink" scribe="recipient" scribeRef="#E0300111">
Adressstempel des Empfängers Paul Bekker (blaue Tinte)</handNote>
<handNote xml:id="recipient" scope="minor" medium="black_ink" scribe="recipient" scribeRef="#E0300111" cert="high">
vmtl. Hand des Empfängers Paul Bekker, der den Adressstempel in Kurrentschrift mit schwarzer Tinte ergänzt bzw. partiell nachgeschrieben hat</handNote>
<handNote xml:id="post" scope="minor" medium="black_ink" scribe="postoffice">
Poststempel (schwarze Tinte)</handNote>
</handDesc>
</physDesc>
<history>
<origin>
<origPlace key="E0500029">Berlin</origPlace>
<origDate when-iso="1910-10-24"/>
</origin>
</history>
</msDesc>
</sourceDesc>
</fileDesc>
<encodingDesc>
<projectDesc>
<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
</projectDesc>
<editorialDecl>
<hyphenation eol="hard" rend="sh">
<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p>
</hyphenation>
<punctuation marks="all" placement="external">
<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
</punctuation>
<quotation marks="none">
<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
</quotation>
<p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptr target="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/></p>
</editorialDecl>
</encodingDesc>
<profileDesc>
<correspDesc ref="http://www.busoni-nachlass.org/D0100402">
<correspAction type="sent">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118518011" key="E0300017">Busoni, Ferruccio</persName>
<date when="1910-10-24"/>
<placeName ref="http://www.geonames.org/2950159" key="E0500029">Berlin</placeName>
</correspAction>
<correspAction type="received">
<persName ref="http://d-nb.info/gnd/119265052" key="E0300111">Bekker, Paul</persName>
<placeName ref="http://www.geonames.org/2950159" key="E0500029">Berlin</placeName>
</correspAction>
<correspContext>
<ref type="replyTo" target="#D0100401"/>
<ref type="previous" target="#D0100401"/>
<ref type="next" target="#D0100403"/>
</correspContext>
</correspDesc>
<langUsage>
<language ident="de"/>
</langUsage>
</profileDesc>
<revisionDesc status="proposed">
<change when-iso="2017-12-14" who="#E0300314">Vorlagen-Datei erstellt, Kommentare ausstehend, status todo.</change>
<change when-iso="2018-03-26" who="#E0300416">status=unfinished</change>
<change when-iso="2018-04-03" who="#E0300416">proposed</change>
<change when-iso="2018-06-06" who="#E0300314">status zurückgesetzt auf unfinished</change>
<change when-iso="2022-05-31" who="#E0300361">Überarbeitung abgeschlossen, status proposed</change>
</revisionDesc>
</teiHeader>
<facsimile>
<graphic n="1" url="#local"/>
<graphic n="2" url="#local"/>
</facsimile>
<text type="postcard">
<body>
<div type="transcription">
<pb n="1"/>
<p><seg type="opener" subtype="salute">Hochgeehrter Herr,</seg> gern hätte ich den
<lb/>gewünschten Aufsatz für das Programm<choice><orig><lb/>B</orig><reg><lb break="no"/>b</reg></choice>uch
<note type="commentary" resp="#E0300416">
Zum 3. <persName key="E0300025">Nikisch</persName>-Konzert am <date when-iso="1910-11-07">7. November 1910</date> in <placeName key="E0500029">Berlin</placeName>; vgl. <persName key="E0300111">Bekkers</persName> Anfrage im <ref target="#D0100401">vorherigen Brief</ref>.
</note>
verfasst, doch fürchte ich<reg>,</reg> dass der
<lb/>Termin knapp ist für die Ausführung,
<lb/>da ich<reg> </reg><metamark function="insertion" target="#add_überdies"><seg rend="sub">×</seg></metamark><add xml:id="add_überdies" place="above" rend="small">überdies</add><reg> </reg><date when-iso="1910-10-25">morgen</date> <choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>lavier<choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>bend habe.
<note type="commentary" resp="#E0300361">
Besagter Klavierabend fand am <date when-iso="1910-10-25">25.10.1910</date> im <placeName key="E0500029">Berliner</placeName> <placeName key="E0500074">Beethovensaal</placeName> statt (vgl. <bibl><ref type="ext" target="http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/index.php?id=dfg-viewer&set%5Bimage%5D=10&set%5Bzoom%5D=default&set%5Bdebug%5D=0&set%5Bdouble%5D=0&set%5Bmets%5D=http%3A%2F%2Fcontent.staatsbibliothek-berlin.de%2Fzefys%2FSNP27646518-19101023-1-0-0-0.xml">Digitalisat</ref> des Wochenplans der <orgName key="E0600001">Konzertdirektion <persName key="E0300037">Hermann Wolff</persName></orgName> im <orgName key="E0600050">Berliner Tageblatt</orgName>, Nr. 539 vom <date when-iso="1910-10-23">23.10.1910</date> [39. Jg.], Morgen-Ausgabe, 2. Beiblatt</bibl>). Zu <persName key="E0300017">Busonis</persName> Konzertprogramm gehörten u. a. die <rs type="works" key="E0400171 E0400341 E0400337 E0400159">vier Balladen</rs> von <persName key="E0300137">Frédéric Chopin</persName>, <persName key="E0300001">Beethovens</persName> <title key="E0400003">Hammerklavier-Sonate</title> sowie <persName key="E0300013">Franz Liszts</persName> <rs key="E0400154">Don-Juan-Fantasie</rs>. Als <q><supplied reason="incomplete">im</supplied>posante Kundgebung gegen alles Althergebrachte</q> beschreibt der Kritiker <persName key="E0300032">Leopold Schmidt</persName> den Abend im Nachgang und bleibt in seinem Urteil dennoch weitgehend ambivalent. Er erkennt in <persName key="E0300017">Busonis</persName> Spiel vor allem <q>das Ergebnis grüble<supplied reason="incomplete">rischen</supplied> Nachdenkens</q> und fasst zusammen: <q>[D]ie Freude des Intellekts kann die Beleidigung d<supplied reason="incomplete">es Ge</supplied>fühls nicht aufwiegen</q> (<bibl><ref type="ext" target="http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/index.php?id=dfg-viewer&set%5Bimage%5D=18&set%5Bzoom%5D=default&set%5Bdebug%5D=0&set%5Bdouble%5D=0&set%5Bmets%5D=http%3A%2F%2Fcontent.staatsbibliothek-berlin.de%2Fzefys%2FSNP27646518-19101028-1-0-0-0.xml">Digitalisat</ref> der Konzertkritik im <orgName key="E0600050">Berliner Tageblatt</orgName>, Nr. 550 vom <date when-iso="1910-10-29">29.10.1910</date> [39. Jg.], Morgen-Ausgabe, 1. Beiblatt</bibl>).
</note>
<lb/>Ich werde versuchen, d<del rend="strikethrough">i</del>en Artikel am
<lb/><date when-iso="1910-10-26">Mittwoch</date> zu schreiben<reg>,</reg> und mich in
<lb break="no"/>zwischen in Gedanken mit ihm beschäftigen.
<lb/>Heute erhielt ich den <rs key="E0800322">ersten Band</rs>
<lb/>von <persName key="E0300013">Liszt</persName><choice><orig> </orig><reg>-</reg></choice>Klavierwerken (<rs key="E0800116">Gesa<choice><orig>m̅</orig><reg>m</reg></choice>t<choice><abbr><choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>usg.</abbr><expan><choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>usgabe</expan></choice></rs>)<reg>,</reg>
<pb n="2"/>
<cb type="postcard"/>
der eine längere Vorrede
<lb/>von mir enthält.
<note type="commentary" resp="#E0300361">
Als Herausgeber des <rs key="E0800322">Bandes</rs> stellt <persName key="E0300017">Busoni</persName> in seinen Vorbemerkungen <persName key="E0300013">Liszt</persName> als <q>größten Nach-<persName key="E0300001">Beethoven</persName>schen <soCalled>Klavier</soCalled>komponisten</q> heraus, der selbst <persName key="E0300137">Chopin</persName>, <persName key="E0300008">Schumann</persName> und <persName key="E0300009">Brahms</persName> im <q>Pianistisch-Gestaltenden überragt</q> und lobt ihn zugleich als <q>verkündenden Interpreten jedweden Stiles</q> (<bibl><ref target="#E0800322"/>, S. III</bibl>).
</note>
Meine
<lb/>Meinung über <hi rend="underline"><choice><abbr>Bearbtgn.</abbr><expan>Bearbeitungen</expan></choice></hi>
<lb/>findet sich in meiner
<lb/>kleinen <rs key="E0400043" rend="dq-du"><choice><orig>Ae</orig><reg>Ä</reg></choice>sthetik<orig>.</orig></rs><reg>.</reg>
<note type="commentary" resp="#E0300361">
Verweis <persName key="E0300017">Busonis</persName> auf seinen <title key="E0400043">Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst</title> in der <rs key="E0800315">ersten Ausgabe</rs> von <date when-iso="1907">1907</date>, wo es etwas kryptisch heißt: <q>So gilt die Bearbeitung nicht, weil sie an dem Original ändert; und es gilt die Veränderung, obwohl sie das Original bearbeitet</q> (siehe <ref target="#D0200001" n="19">digitale Edition der Schrift</ref> im Rahmen dieses Projekts). Die zitierte Passage ist in der <rs key="E0800326">erweiterten Neuausgabe</rs> von <date when-iso="1916">1916</date> ebenso enthalten, dort jedoch ergänzt um eine ausführliche Fußnote (vgl. <ref target="#D0200002" n="24">ebd.</ref>), die u. a. einige erläuternde Sätze aus <persName key="E0300017">Busonis</persName> <rs key="E0800036">Programmbuchtext</rs> enthält. Dass <persName key="E0300017">Busonis</persName> Wertschätzung für Bearbeitungen kein bloßes Lippenbekenntnis war, belegt auch ein Blick in sein <rs key="E0800121">Werkverzeichnis</rs>: Über 100 von ihm bearbeitete Werke sind dort gelistet, vor allem Kompositionen von <persName key="E0300012">Bach</persName>, <persName key="E0300013">Liszt</persName> und <persName key="E0300010">Mozart</persName>, aber auch weiterer Komponisten (vgl. <bibl><ref target="#E0800121"/>, S. 490 ff.</bibl>).
</note>
<lb/>Ein charakterisi<reg>e</reg>render
<lb/>Ausspruch über <persName key="E0300013">Liszt<orig>’</orig>s</persName>
<lb/>Persönlichkeit in <persName key="E0300049">Galstons</persName>
<lb/><hi rend="underline"><rs key="E0800291">Studienbuch</rs></hi>, aus meiner
<lb/>Feder.
<note type="commentary" resp="#E0300361">
Gemeint ist ein im Anhang des <rs key="E0800291">Studienbuches</rs> wiedergegebener Ausspruch <persName key="E0300017">Busonis</persName>, in dem er <persName key="E0300013">Liszt</persName> voller Pathos als <q>Großen</q> in der Kunst konstituiert, der <q>schon bei Lebzeiten eine Legende</q> war (<bibl><ref target="#E0800291"/>, S. 210</bibl>; <ref type="ext" target="https://archive.org/details/studienbuch00gals/page/210/mode/2up">Digitalisat</ref>).
</note>
Vielleicht, dass
<lb/>Sie diese Aufzeichnungen
<lb/>benützen, falls ich nicht
<lb/>bis <date when-iso="1910-10-27">Donnerstag</date> mich melde.
<note type="commentary" resp="#E0300361">
<persName key="E0300111">Bekkers</persName> <ref target="#D0100401">Anfrage</ref> erreichte <persName key="E0300017">Busoni</persName> am Montag, den <date when-iso="1910-10-24">24.10.1910</date>, das heißt ihm standen zwei bis drei Tage zum Schreiben zur Verfügung. Trotz anfänglicher Zweifel ob der knappen Zeitplanung hat <persName key="E0300017">Busoni</persName> den gewünschten Programmbuch-Text letztlich verfasst. Unter dem Titel <title key="E0800036">Wert der Bearbeitung</title> wurde dieser u. a. in der Aufsatz-Sammlung <title key="E0800018">Von der Einheit der Musik</title> wiederveröffentlicht.
</note></p>
<closer>
<salute>Freundlichsten Dank <choice><abbr>&</abbr><expan>und</expan></choice> Gru<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>.</salute>
<signed rend="inline">Ihr
<lb/><seg rend="align(right) space-below"><choice><abbr>ergbr.</abbr><expan>ergebener</expan></choice> <persName key="E0300017">F<reg>.</reg> Busoni</persName></seg></signed>
</closer>
<cb type="postcard"/>
<fw place="top-left" rend="large fraktur space-above">Postkarte</fw>
<note type="stamp" place="top-right" resp="#post">
<stamp xml:id="post_abs" rend="round border small align(center)">
<seg rend="majuscule"><placeName key="E0500029">Berlin</placeName>.W.</seg>
<lb/><date when-iso="1910-10-24">24.10.10</date>.6–7N
<lb/>* 30 d
</stamp>
</note>
<note type="stamp" place="center" rend="align(center) space-above" resp="#recipient_addr_stamp">
<stamp>
<address>
<addrLine><handShift new="#recipient" cert="high"/><seg rend="kurrent small">Herrn</seg> <handShift new="#recipient_addr_stamp"/><persName key="E0300111">Paul Bekker</persName></addrLine>
<addrLine><seg><seg rend="small"><placeName key="E0500118">Friedenau</placeName>-<placeName key="E0500029">Berlin</placeName></seg></seg></addrLine>
<addrLine><seg rend="small"><placeName key="E0500504">Handjerystra<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>e <handShift new="#recipient" cert="high"/><subst><del rend="overwritten">86</del><add place="across">86</add></subst></placeName></seg></addrLine>
</address>
</stamp>
<note type="commentary" resp="#E0300361">
Da <persName key="E0300111">Bekker</persName>, wie er im <ref target="#D0100401" n="2">vorherigen Brief</ref> schrieb, <q>möglichst sofort</q> eine Rückmeldung bzgl. seiner Anfrage wünschte, hatte er offenbar eine bereits mit seinem Adressstempel versehene Antwortkarte beigefügt.
</note>
</note>
</div>
</body>
</text>
</TEI>