Ferruccio Busoni an Paul Bekker arrow_backarrow_forward

Berlin · 24. Oktober 1910

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Hochgeehrter Herr, gern hätte ich den
gewünschten Aufsatz für das Programm
Buch Zum 3. Nikisch-Konzert am 7. November 1910 in Berlin; vgl. Bekkers Anfrage im vorherigen Brief. verfasst, doch fürchte ich dass der
Termin knapp ist für die Ausführung,
da ich×überdiesmorgen ClavierAbend habe. Besagter Klavierabend fand am 25.10.1910 im Berliner Beethovensaal statt (vgl. Digitalisat des Wochenplans der Konzertdirektion Hermann Wolff im Berliner Tageblatt, Nr. 539 vom 23.10.1910 [39. Jg.], Morgen-Ausgabe, 2. Beiblatt). Zu Busonis Konzertprogramm gehörten u. a. die vier Balladen von Frédéric Chopin, Beethovens Hammerklavier-Sonate sowie Franz Liszts Don-Juan-Fantasie. Als „[im]posante Kundgebung gegen alles Althergebrachte“ beschreibt der Kritiker Leopold Schmidt den Abend im Nachgang und bleibt in seinem Urteil dennoch weitgehend ambivalent. Er erkennt in Busonis Spiel vor allem „das Ergebnis grüble[rischen] Nachdenkens“ und fasst zusammen: „[D]ie Freude des Intellekts kann die Beleidigung d[es Ge]fühls nicht aufwiegen“ (Digitalisat der Konzertkritik im Berliner Tageblatt, Nr. 550 vom 29.10.1910 [39. Jg.], Morgen-Ausgabe, 1. Beiblatt).
Ich werde versuchen, dien Artikel am
26. Oktober 1910Mittwoch zu schreiben und mich in-
zwischen in Gedanken mit ihm beschäftigen.
Heute erhielt ich den ersten Band
von Liszt Klavierwerken (Gesam̅tAusg.)

Hochgeehrter Herr,

gern hätte ich den gewünschten Aufsatz für das Programmbuch Zum 3. Nikisch-Konzert am 7. November 1910 in Berlin; vgl. Bekkers Anfrage im vorherigen Brief. verfasst, doch fürchte ich, dass der Termin knapp ist für die Ausführung, da ich überdies morgen Klavierabend habe. Besagter Klavierabend fand am 25.10.1910 im Berliner Beethovensaal statt (vgl. Digitalisat des Wochenplans der Konzertdirektion Hermann Wolff im Berliner Tageblatt, Nr. 539 vom 23.10.1910 [39. Jg.], Morgen-Ausgabe, 2. Beiblatt). Zu Busonis Konzertprogramm gehörten u. a. die vier Balladen von Frédéric Chopin, Beethovens Hammerklavier-Sonate sowie Franz Liszts Don-Juan-Fantasie. Als „imposante Kundgebung gegen alles Althergebrachte“ beschreibt der Kritiker Leopold Schmidt den Abend im Nachgang und bleibt in seinem Urteil dennoch weitgehend ambivalent. Er erkennt in Busonis Spiel vor allem „das Ergebnis grüblerischen Nachdenkens“ und fasst zusammen: „[D]ie Freude des Intellekts kann die Beleidigung des Gefühls nicht aufwiegen“ (Digitalisat der Konzertkritik im Berliner Tageblatt, Nr. 550 vom 29.10.1910 [39. Jg.], Morgen-Ausgabe, 1. Beiblatt). Ich werde versuchen, den Artikel am 26. Oktober 1910Mittwoch zu schreiben, und mich inzwischen in Gedanken mit ihm beschäftigen. Heute erhielt ich den ersten Band von Liszt-Klavierwerken (Gesamtausgabe), der eine längere Vorrede von mir enthält. Als Herausgeber des Bandes stellt Busoni in seinen Vorbemerkungen Liszt als „größten Nach-Beethovenschen ‚Klavier‘komponisten“ heraus, der selbst Chopin, Schumann und Brahms im „Pianistisch-Gestaltenden überragt“ und lobt ihn zugleich als „verkündenden Interpreten jedweden Stiles“ (Liszt/Busoni/Franz-Liszt-Stiftung 1910, S. III). Meine Meinung über Bearbeitungen findet sich in meiner kleinen „Ästhetik“. Verweis Busonis auf seinen Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst in der ersten Ausgabe von 1907, wo es etwas kryptisch heißt: „So gilt die Bearbeitung nicht, weil sie an dem Original ändert; und es gilt die Veränderung, obwohl sie das Original bearbeitet“ (siehe digitale Edition der Schrift im Rahmen dieses Projekts). Die zitierte Passage ist in der erweiterten Neuausgabe von 1916 ebenso enthalten, dort jedoch ergänzt um eine ausführliche Fußnote (vgl. ebd.), die u. a. einige erläuternde Sätze aus Busonis Programmbuchtext enthält. Dass Busonis Wertschätzung für Bearbeitungen kein bloßes Lippenbekenntnis war, belegt auch ein Blick in sein Werkverzeichnis: Über 100 von ihm bearbeitete Werke sind dort gelistet, vor allem Kompositionen von Bach, Liszt und Mozart, aber auch weiterer Komponisten (vgl. Kindermann 1980, S. 490 ff.). Ein charakterisierender Ausspruch über Liszts Persönlichkeit in Galstons Studienbuch, aus meiner Feder. Gemeint ist ein im Anhang des Studienbuches wiedergegebener Ausspruch Busonis, in dem er Liszt voller Pathos als „Großen“ in der Kunst konstituiert, der „schon bei Lebzeiten eine Legende“ war (Galston 1910, S. 210; Digitalisat). Vielleicht, dass Sie diese Aufzeichnungen benützen, falls ich nicht bis 27. Oktober 1910Donnerstag mich melde. Bekkers Anfrage erreichte Busoni am Montag, den 24.10.1910, das heißt ihm standen zwei bis drei Tage zum Schreiben zur Verfügung. Trotz anfänglicher Zweifel ob der knappen Zeitplanung hat Busoni den gewünschten Programmbuch-Text letztlich verfasst. Unter dem Titel Wert der Bearbeitung wurde dieser u. a. in der Aufsatz-Sammlung Von der Einheit der Musik wiederveröffentlicht.

Freundlichsten Dank und Gruß.

Ihr ergebener F. Busoni

                                                                
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[links:]

der eine längere Vorrede
von mir enthält. Als Herausgeber des Bandes stellt Busoni in seinen Vorbemerkungen Liszt als „größten Nach-Beethovenschen ‚Klavier‘komponisten“ heraus, der selbst Chopin, Schumann und Brahms im „Pianistisch-Gestaltenden überragt“ und lobt ihn zugleich als „verkündenden Interpreten jedweden Stiles“ (Liszt/Busoni/Franz-Liszt-Stiftung 1910, S. III). Meine
Meinung über Bearbtgn.
findet sich in meiner
kleinen „Aesthetik.“ Verweis Busonis auf seinen Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst in der ersten Ausgabe von 1907, wo es etwas kryptisch heißt: „So gilt die Bearbeitung nicht, weil sie an dem Original ändert; und es gilt die Veränderung, obwohl sie das Original bearbeitet“ (siehe digitale Edition der Schrift im Rahmen dieses Projekts). Die zitierte Passage ist in der erweiterten Neuausgabe von 1916 ebenso enthalten, dort jedoch ergänzt um eine ausführliche Fußnote (vgl. ebd.), die u. a. einige erläuternde Sätze aus Busonis Programmbuchtext enthält. Dass Busonis Wertschätzung für Bearbeitungen kein bloßes Lippenbekenntnis war, belegt auch ein Blick in sein Werkverzeichnis: Über 100 von ihm bearbeitete Werke sind dort gelistet, vor allem Kompositionen von Bach, Liszt und Mozart, aber auch weiterer Komponisten (vgl. Kindermann 1980, S. 490 ff.).
Ein charakterisirender
Ausspruch über Liszt’s
Persönlichkeit in Galstons
Studienbuch, aus meiner
Feder. Gemeint ist ein im Anhang des Studienbuches wiedergegebener Ausspruch Busonis, in dem er Liszt voller Pathos als „Großen“ in der Kunst konstituiert, der „schon bei Lebzeiten eine Legende“ war (Galston 1910, S. 210; Digitalisat). Vielleicht, dass
Sie diese Aufzeichnungen
benützen, falls ich nicht
bis 27. Oktober 1910Donnerstag mich melde. Bekkers Anfrage erreichte Busoni am Montag, den 24.10.1910, das heißt ihm standen zwei bis drei Tage zum Schreiben zur Verfügung. Trotz anfänglicher Zweifel ob der knappen Zeitplanung hat Busoni den gewünschten Programmbuch-Text letztlich verfasst. Unter dem Titel Wert der Bearbeitung wurde dieser u. a. in der Aufsatz-Sammlung Von der Einheit der Musik wiederveröffentlicht.

Freundlichsten Dank & Gruss.

Ihr
ergbr. F Busoni

[rechts:]

Postkarte
Berlin.W.
24.10.10.6–7N
* 30 d
Herrn Paul Bekker
Friedenau-Berlin
Handjerystrasse 8686
Da Bekker, wie er im vorherigen Brief schrieb, „möglichst sofort“ eine Rückmeldung bzgl. seiner Anfrage wünschte, hatte er offenbar eine bereits mit seinem Adressstempel versehene Antwortkarte beigefügt.
                                                                
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Überlieferung
USA | New Haven (CT) | Gilmore Music Library | The Paul Bekker Papers | MSS 50, I.A. Correspondence - Individual, A-E: Box 2, Folder 23
Zustand
Die Postkarte ist gut erhalten.
Umfang
1 Postkarte, 2 beschriebene Seiten
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Text in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift
  • Adressstempel des Empfängers Paul Bekker (blaue Tinte)
  • vmtl. Hand des Empfängers Paul Bekker, der den Adressstempel in Kurrentschrift mit schwarzer Tinte ergänzt bzw. partiell nachgeschrieben hat
  • Poststempel (schwarze Tinte)

Zusammenfassung
Busoni bezweifelt, dass er den gewünschten Programmbuchtext wird schreiben können, da „der Termin knapp ist“, schließt es aber noch nicht aus; verweist auf alternative Texte von ihm, die Grundlage für den Aufsatz sein könnten.
Incipit
gern hätte ich den gewünschten Aufsatz für das Programmbuch

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
Stand
31. Mai 2022: in Korrekturphase (Transkription abgeschlossen, Auszeichnungen codiert, zur Korrekturlesung freigegeben)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition